Inhalt: Paris 1995: Der georgische Galerist Anton Gogoladze lernt Marcelle Ichac, eine Spezialistin für tote Sprachen, kennen. Die beiden verbindet von Anbeginn eine geheimnisvolle Seelenverwandtschaft und eine gemeinsame Vorgeschichte: Pascal Ichac, der Onkel der Frau, ein Globetrotter und Gourmet, hatte in den 20er-Jahren ein Verhältnis mit Antons Mutter. In Rückblenden wird das wechselvolle Leben des Mannes erzählt, dessen feiner Geruchssinn einst ein Attentat auf den georgischen Präsidenten verhinderte...
Inhalt: Die letzte Katastrophe liegt fünf Jahre zurück - damals fiel Marion (JULIE DELPY) mit ihrem amerikanischen Freund bei ihren Eltern in Paris ein. Die beiden haben den gemeinsamen Lebensabschnitt längst hinter sich, Fotografin Marion wohnt jetzt mit Sohnemann im Big Apple und verliebt sich in Mingus (CHRIS ROCK), den alleinerziehenden Vater einer siebenjährigen Tochter. Ist er der Mann fürs Leben? Im Prinzip ja.
Doch der Härtetest lässt nicht lange auf sich warten: Diesmal taucht Marions kauziger Vater (ALBERT DELPY) in New York auf - mit ihrer neurotischen Schwester Rose (ALEXIA LANDEAU) und ihrem unerträglich aufdringlichen Ex-Freund Manu (ALEX NAHON) im Schlepptau. Der Kulturschock zwischen arroganten Franzosen und pragmatischen Amis verheddert sich nicht nur in sprachlichen Tücken, sondern eskaliert in skurrilen Marotten und Provokationen, die selbst das scheinbar feste Fundament in Mingus' und Marions Beziehung bröckeln lassen. Denn auch zwei hektisch kurze Tage bieten leider reichlich Gelegenheit, sich Wahrheiten an den Kopf zu werfen, die man und frau später bereuen ...
Fünf Jahre zuvor feierte die Regisseurin und Schauspielerin Julie Delpy mit ihrer Culture-Clash-Komödie 2 TAGE PARIS einen überraschenden Erfolg. In der Fortsetzung macht die zügellose Pariser Sippe von Julie Delpys Hauptfigur Marion nun den Big Apple unsicher, ebenso wie ihren neuen Freund. Schauplatz und Partner haben gewechselt, den Prämissen und der Besetzung des Vorgängers bleibt 2 TAGE NEW YORK treu. Es geht also abermals um den geräuschvollen Zusammenprall der Klischees, die Amerikaner und Franzosen voneinander hegen, um kulturelle Missverständnisse, Beziehungs- und Familienturbulenzen.
Schauspieler: Alexandre Nahon, Talen Ruth Riley, Daniel Brühl, Kate Burton, Chris Rock, Dylan Baker, Albert Delpy, Julie Delpy, Alexia Landeau; Drehbuch: Alexandre Nahon, Julie Delpy; Kamera: Lubomir Bakchev; Montage: Isabelle Devinck; Produktion: Hubert Toint, Ulf Israel; Regie: Julie Delpy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der abschließende Teil von Rudolf Thomes Trilogie "Formen der Liebe" (frühere Teile: "Das Mikroskop" und "Der Philosoph"):
Der Tod seines Vaters veranlasst den Weltenbummler Hans Hummel zur Heimkehr nach Berlin, um sein Erbe anzutreten. Der alte Herr hat seinem Sohn nicht nur ein Millionenvermögen hinterlassen, sondern auch ein Rätsel aufgegeben. Darin spielen ein Koffer, ein Computer und die Nachbarsfrauen eine große Rolle: Großmutter, Mutter und vier bindungswillige, hübsche Töchter bemühen sich um Hans im Glück. Hans liebt aber die fünfte Tochter, Johanna, die sich zugleich als die weiseste von ihnen herausstellt. Doch Johanna will keinen Millionär heiraten.
Auf seine unnachahmliche Weise erzählt der Autorenfilmer Rudolf Thome eine moderne Version des Märchens von Hans im Glück. Johannes Herrschmann verleiht dem verlorenen Sohn sympathische Züge.
Musik: Wolfgang Böhmer; Schauspieler: Susanne Jansen, Alexandra Schnaubelt, Johanna Danubius, Adriana Altaras, Irene Rindje, Johannes Herrschmann, Margarete Raspé, Elisabeth Zündel, Jan Tillmann Schade; Montage: Inge Schneider, Dörte Völz-Mammarella; Kamera: Martin Gressmann; Drehbuch: Rudolf Thome; Regie: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein französischer General und sein Adjutant verirren sich, in Italien zur Zeit der napoleonischen Kriege hinter den feindlichen Linien, nachdem sie von ihrer Einheit getrennt werden. Dort begegnet ihnen die selbstbewusste italienische Grafentochter Charlotta, die dem Charme der Franzosen erliegt...
Produktion: Mireille de Tissot; Schauspieler: Sylvie Bréal, Guy Bedos, Jean Marais, Philippe Lemaire, Marilù Tolo, Sydney Chaplin; Regie: Bernard Borderie; Drehbuch: Mireille de Tissot, Gerald Devriès, Bernard Borderie; Montage: Borys Lewin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor einem Szenelokal in West-Berlin wird eine Schauspielerin überfallen. Ein junger Mann rempelt sie an, entreißt ihr die Handtasche und läuft davon. Die Dame fällt auf die Knie und schaut dem Dieb hinterher. Wenig später stehen sie einander wieder gegenüber. Anna und Adrian. Dieses Mal ist sie seine Lehrerin und soll ihn im Sprechen unterrichten. Adrian ist ein Waisenkind und gilt als schwieriger Fall. Anna ist Schauspielerin, aber spielen tut sie schon lange nicht mehr. Beide stehen ein Stück neben dem Leben, einen Schritt außerhalb der Gesellschaft. Anna empfängt Adrian bei sich zuhause. Ihre Wohnung gehört Michel, ihm gehört das ganze Haus. Er ist ihr größter Fan. Bald werden die Unterrichtsstunden zu Abendessen, Spaziergängen und gemeinsam gerauchten Zigaretten. Und irgendwann versuchen sie es mit dem Rest der Welt aufzunehmen. Angefeuert voneinander, aber ohne einen Pfennig, verlassen sie die Stadt. Sie wollen nach Frankreich, ans Meer...
Sophie Rois, Udo Kier und Kino-Neuentdeckung Milan Herms spielen die Hauptrollen in dieser Geschichte einer unmöglich erscheinenden Liebe, die Nicolette Krebitz nach eigenem Drehbuch inszeniert hat.
Seine Weltpremiere feierte A E I O U - DAS SCHNELLE ALPHABET DER LIEBE als offizieller Wettbewerbsbeitrag der 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Produktion: Jonas Dornbach, Maren Ade, Janine Jackowski; Musik: Martin Hossbach; Schauspieler: Udo Kier, Moritz Bleibtreu, Bernhard Schütz, Laura Tonke, Milan Herms, Oskar Melzer, Nicolas Bridet, Lilith Stangenberg, Sophie Rois, Adrien Lamande; Kamera: Reinhold Vorschneider; Sound Design: Luise Hofmann; Regie: Nicolette Krebitz; Montage: Bettina Böhler; Drehbuch: Nicolette Krebitz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein abgeschiedenes Dorf, irgendwo zwischen Europa und Asien, in einer Zeit zwischen gestern und heute. Seit ihrer Kindheit gelten Aya (Kristýna Malérová) und Temelko (Maximilian Mauff) als füreinander bestimmt. Nun fiebern sie endlich der ersten Liebesnacht entgegen. Die wird nach alter Tradition mit Hilfe der Sterne festgelegt und mit einem gemeinsamen Bad begonnen. Doch kurz vor dem ersehnten Termin versiegt der Brunnen! Als die Männer des Dorfes keinerlei Anstalten machen, den Schaden zu beheben, greifen die Frauen zu einem drastischen Mittel: Sie werfen die Männer aus den Ehebetten, ziehen einen Zaun quer durchs Dorf, der Männer und Frauen trennt, und treten in einen Streik: ohne Wasser kein Sex! Auch Aya schlägt sich auf die Seite der Frauen. Um seine Liebe zu retten und die glücksverheißende Sternenkonstellation für die erste gemeinsame Nacht nicht zu verpassen, setzt Temelko alles daran, den Brunnen wieder zum Sprudeln zu bringen. Dabei muss er zu ungewöhnlichen Mitteln greifen...
"Absurdistan" - ein Ort, ein Zustand, ein Gefühl? Auf jeden Fall romantisch, surreal, traumwandlerisch poetisch und zeitlos zauberhaft: Regisseur Veit Helmer siedelt seinen dritten Kinofilm an den Rändern der Realität an, wo Märchen, Magie und Visionen verschmelzen. Mit skurriler Komik und überbordendem Einfallsreichtum entwirft er wie schon in seinen Filmen "Tuvalu" (1999) und "Tor zum Himmel" (2003) eine eigene Welt, reich an filmischen Zitaten und Anspielungen. Gedreht im Nordwesten Aserbaidschans, abseits von Kino-Mainstream, gelingt Helmer ein modernes Märchen, das direkt ins Herz trifft. Eine Liebesgeschichte der besonderen Art, ein Film über die Macht der Frauen und das "schwache Geschlecht" der Männer. Wie bei allen seinen Filmen konnte Helmer auch diesmal wieder ein großartiges Schauspieler-Ensemble versammeln, mit der Tschechin Kristýna Malérová und dem Newcomer Maximilian Mauff (u.a. "Erbsen auf halb sechs") in den Hauptrollen und weit mehr als 30 in ihren Heimatländern bekannten SchauspielerInnen aus verschiedenen Ländern wie Lettland, Belorussland, Moldawien, Bulgarien, Portugal, Spanien oder Frankreich. Ayas Großmutter wird z.B. von der georgischen Schauspielikone Nino Chkheidze verkörpert. Visuell innovativ, erzählerisch originell und emotional berührend: "Absurdistan" ist eine romantische Burleske, ein Bilderrausch voller große Ge- fühle und optischer Sensationen. Ein phantastischer Ausstattungsfilm.
Drehbuch: Zaza Buadze; Musik: Shigeru Umebayashi, Lars Löhn; Kamera: Georgi Beridze; Schauspieler: Nino Chkheidze, Max Mauff, Kristýna Malérová; Produktion: Veit Helmer; Montage: Vincent Assmann; Regie: Veit Helmer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Investmentbanker Frank (Hans-Werner Meyer) ist ein Überflieger, immer unterwegs, den nächsten Riesendeal schon in der Aktentasche. Der Job seines Lebens, der ihm den endgültigen Durchbruch in die Chefetage bringen würde, bahnt sich an, als die Fusion der urfranzösischen Wurstfabrik Albert mit einer Schweizer Bank ansteht. Am Flughafen auf dem Weg nach Paris leiht er der Schriftstellerin Patrizia Munz (Jessica Schwarz) spontan das Geld für ein Upgrade ihres Tickets, weil sie vor ihm den Check-In-Schalter blockiert und er Gefahr läuft, seinen Termin zu verpassen. Patrizia hat es ebenfalls eilig nach Paris zu kommen. Ihr Geliebter Jean-Jacques liegt nach einem Autounfall im Koma. An seinem Bett auf der Intensivstation muss sie feststellen, dass dort bereits eine andere Frau sitzt. Jean-Jacques´ Ehefrau Francoise (Sandrine Bonnaire), die zunächst nicht daran denkt, die fremde deutsche Frau an ihrer Seite zu dulden. Erst mit der Zeit erkennt Francoise, dass sie die Entscheidung über Leben und Tod von Jean-Jacques nur gemeinsam mit Patrizia treffen kann. Einer Verantwortung, der sich Patrizia jedoch nicht stellen will. Sie hat in Deutschland eine wilde Affäre mit einem anderen Mann angefangen, um der bitteren Realität zu entfliehen. Auch Frank ist nach Deutschland zurückgekehrt. Der Millionendeal ist geplatzt; man hat ihn eiskalt getäuscht. Der erfolgsverwöhnte Manager steht über Nacht nicht nur vor der Kündigung, sondern auch vor den Trümmern seines Lebens. Selbst für Patrizia, die ihm das geliehene Geld zurückgeschickt hat und ihn noch einmal kontaktiert, um seinen Rat zu suchen, ist er uninteressant. Frank und Patrizia haben den Boden unter den Füßen verloren. Beide kehren jedoch unabhängig voneinander nach Paris zurück, um neu anzufangen. Ihre Wege kreuzen sich dort erneut...
Inhalt: Wir wissen nicht, warum Maddalena, eine junge und schöne Online-Händlerin, nie ausgeht. Sie teilt die Wohnung mit ihrem Bruder, dem einzigen Menschen, den sie in ihrem Leben akzeptiert. Maddalena hat jedoch einen Freund, Agamennone (Aghi), der in einem Teppichgeschäft arbeitet, aber insgeheim seiner Leidenschaft für die Schauspielerei nachgeht. Die beiden jungen Erwachsenen leben online, wobei sie eine Reihe von Kontroversen austragen. Aghi würde sie gerne persönlich kennenlernen, ist aber eifersüchtig auf ihren Bruder. In ihrem zurückgezogenen Lebensstil hat sie kein Interesse an einer Abweichung von ihrer täglichen Routine. Maddalena pflegt einfach ihren persönlichen Glauben durch eine natürliche Berufung zur Zurückgezogenheit, aber ihre Geschichte entwickelt sich zu einer glücklichen gemeinsamen Lösung... Man kann wirklich sagen, dass die Liebe keine Grenzen kennt...
Schauspieler: Claudio Fratianna, Laura Pellicciari, Daniele Virginio, Rodolfo Bisatti, Ornella Volpatti, Sara Porcella, Leo Cattaneo, Lorenzo di Giacomo; Sound Design: Eric Guerrino Nardin; Musik: Maurizio Pasetti, Marat Acquavita; Regie: Rodolfo Bisatti; Drehbuch: Leo Cattaneo, Sara Porcella; Produktion: Laura Pellicciari; Montage: Rodolfo Bisatti; Kamera: Rodolfo Bisatti Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Basierend auf dem realen Fall um Robert Durst erzählt der Thriller von David Marks (Ryan Gosling), der als Sohn einer wohlhabenden Familie in das erträgliche Geschäft eintreten soll. Seinem Vater Sanford (Fran Langella) gehört ein erheblicher Teil der New Yorker 42nd Street, deren Häuser zum Zeitpunkt der Filmhandlung an Strip-Lokale, Porno-Geschäfte und ähnliche Etablissements vermietet waren. David möchte damit nichts zu tun haben und schlägt die Warnungen seines Vaters in den Wind, der nicht einverstanden ist, dass David die unbedarfte Katie (Kirsten Dunst) heiraten will. Das interessiert David zunächst überhaupt nicht, aber er knickt schließlich unter dem familiären Druck ein. Die Rückkehr nach New York läutet für ihn und seine Frau eine unglückliche Zeit ein, da sie mit dem Leben unzufrieden ist. Als Katie verschwindet, gerät David unter Mordverdacht.
Drehbuch: Marc Smerling; Schauspieler: Kirsten Dunst, Lily Rabe, Frank Langella, Michael Esper, Philip Baker Hall, Diane Venora, Ryan Gosling; Produktion: Bruna Papandrea, Andrew Jarecki, Michael London, Marc Smerling; Montage: David Rosenbloom, Shelby Siegel; Musik: Rob Simonsen; Regie: Andrew Jarecki Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Cass, eine hochengagierte Anwältin und verwitwete Mutter, ist auf der Suche nach einer neuen Nanny, nachdem ihre Vorgängerin erfolgreich von den beiden Kindern vergrault wurde. Der Weltenbummler Matthew wettet mit seinem Vater, dass er sehr wohl in der Lage ist, sesshaft zu werden. Und so bewirbt er sich auf die freie Stelle bei Cass. Diese weigert sich zunächst hartnackig Matthew als ihre neue "Manny" anzustellen. Als sie jedoch merkt, dass niemand sonst diesen Job annehmen will, bleibt ihr nichts anderes übrig. Schnell gewinnt Matthew die Herzen der Kinder. Seine entspannte Art lässt auch Cass nicht unbeeindruckt. Sollten volle Terminpläne und der ständige Stress im Büro wirklich so eine große Rolle in ihrem Leben spielen? Das harmonische Familienleben könnte jedoch zerstört werden, als Cass den wahren Grund hinter Matthews Bewerbung herausfindet ...
Drehbuch: Brian Sawyer, Gregg Rossen; Produktion: Kevin Leslie; Regie: Monika Mitchell; Schauspieler: Nicollette Sheridan, Dan Payne; Montage: Christopher A. Smith; Kamera: Toby Gorman; Musik: Hal Beckett Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gerade schien Nathalies Leben noch in bester Ordnung zu sein: Ein Beruf mit Berufung als Philosophielehrerin, eine eigene Lehrbuchreihe, eine stabile Ehe seit 25 Jahren und zwei fast erwachsene Kinder. Doch dann wird plötzlich alles anders. Ihr Mann verlässt sie für eine Andere, ihre exzentrische Mutter - die sonst Tag und Nacht um Nathalies Aufmerksamkeit buhlt - muss ins Altersheim und der Verlag deklariert ihre Bücher als altbacken und fordert eine Rundum-Modernisierung. Doch Nathalie, die die großen Gedanken stets den großen Gefühlen vorzieht, ist fest entschlossen, erhobenen Hauptes den Widerständen des Lebens zu trotzen und offen zu bleiben für alles, was kommt.
ALLES WAS KOMMT ist ein starkes Frauenporträt und zugleich eine warmherzige Reflexion über Umbrüche, Älterwerden und Sinnsuche. Isabelle Huppert brilliert in einer Paraderolle als Nathalie und changiert subtil zwischen Trotz und Traurigkeit, Stärke und Zerbrechlichkeit. Mit feinem Gespür für leise Töne inszeniert Mia Hansen-Løve unaufgeregt und intelligent eine persönliche Suche nach neuen Wegen und wurde dafür bei der BERLINALE 2016 mit dem SILBERNEN BÄREN für die Beste Regie ausgezeichnet.
Schauspieler: Edith Scob, Rachel Arditi, Sarah le Picard, André Marcon, Yves Heck, Solal Forte, Roman Kolinka, Isabelle Huppert; Drehbuch: Mia Hansen-Løve; Produktion: Charles Gillibert; Regie: Mia Hansen-Løve; Kamera: Denis Lenoir; Montage: Marion Monnier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Frankreich, 1658. Angélique de Sancé, die Tochter eines verarmten Barons, wächst auf dem Schloss ihres Vaters zu einer schönen und selbstbewussten jungen Frau heran. Um den Familienbesitz zu retten, wird Angélique mit dem reichen, viel älteren Grafen Joffrey de Peyrac von Toulouse verheiratet. Angéliques anfängliche Abneigung gegen den Ehemann weicht langsam Gefühlen von tiefer Liebe und Hochachtung. Doch ihr Familienglück währt nicht lange. Angélique war als Kind ungewollt Zeugin eines Komplotts gegen König Ludwig XIV. geworden. Als dieses viele Jahre später von den Verschwörern entdeckt wird, ist Angélique durch ihren einflussreichen Mann vor deren Rache geschützt. Doch auch de Peyrac ist im Visier seiner Neider. Reichtum, Freiheitsliebe und sein aufklärerischer Geist werden ihm schließlich zum Verhängnis. Unter einem Vorwand wird de Peyrac verhaftet, der Hexerei angeklagt und enteignet.
Drehbuch: Ariel Zeitoun, Nadia Golon, Philippe Blasband; Schauspieler: Florence Coste, Tomer Sisley, Nora Arnezeder, David Kross, Simon Abkarian, Gérard Lanvin; Musik: Nathaniel Méchaly; Vorlage: Anne Golon; Regie: Ariel Zeitoun; Kamera: Peter Zeitlinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird ein Junge gewaltsam aus seiner afrikanischen Heimat nach Europa geholt. Er wird von einer Comtesse von einem Sklavenboot geholt, die ihn aufnimmt und ihn als "Paradiesvogel" für ihren goldenen Käfig aussucht, ihn erzieht, ihm Sprache und Musik beibringt, Zugang zu Bildung verschafft und ihn auf das Leben im Adel vorbereitet. Doch zeit seines Lebens bleibt der Junge, der christlich getauft wird und sich den Namen Angelo gibt, unter den Weißen ein Außenseiter.
Der kalte Hauch der Geschichte: Regisseur Markus Schleinzer glückte ein brillant inszeniertes und gespieltes Meisterwerk, in dessen Gewand eines opulenten Kostümfilms ein bedrängender Subkontext eingewebt ist: Die elliptische Filmbiografie des aus Afrika verschleppten Angelo Soliman (ca. 1721-1796) ist eine zeitlos-brisante Reflexion über den europäischen Rassismus - und damit heute wichtiger, erhellender und diskussionswerter als je zuvor!
Angelo ist das anthropologische Experiment der französischen Comtesse (Alba Rohrwacher): Einmal hält sie einen Vortrag über "den Neger in Afrika", der träge, launisch und gottlos sei - eher ein Affe als ein Mensch, geschaffen für die Sklaverei. Dabei empfindet sie es als ihren persönlichen Triumph, Angelo quasi als ein Tier vorzuführen, dem sie das Menschsein beibringt...
"Schleinzer zeigt einen Rassismus, der mit seinem Protagonisten wächst, ihn - egal wie sehr er sich als gebildet, höflich, empathisch, leidenschaftlich oder humorvoll erweist - niemals auch nur für einen kurzen Moment gewähren lässt. Auch für den Kaiser ist er eine exotische Glanzfläche, in der dieser sein Selbstmitleid spiegeln kann, wenn er behauptet, sie seien gleich. Gleich im Sinne ihres Schicksals, allein zu sein und nicht ihrer Rolle entfliehen zu können. Angelo hat an den kaiserlichen Monologen ebenso wenig Anteil wie am Rest der Gesellschaft. Er ist allein als exotischer Schwarzer anwesend, wird als soziales Experiment geduldet, als Versuchstier. (...)
Was Angelo sagt, hat für die Gesellschaft keinen Wert. Man starrt ihn an, staunt über seine Bewegungen, die Geräusche, die er macht und über seine Ähnlichkeit mit dem "echten Menschen", der er nie sein kann. Bereits zu Lebzeiten ist er von dem unsichtbaren Glaskasten eingeschlossen, in den man ihn nach seinem Tod stecken wird. Ein Exponat im Kerzenschein des 18. Jahrhunderts und im kalten Licht der Gegenwart." (Karsten Munt, in: filmdienst.de)
"Schleinzer zeigt Angelo als Behauptung, die so oft wiederholt wird, bis sie in dessen Identität vollständig aufgeht. Konsequenterweise rückt der Regisseur Auftritte seiner Figur ins Zentrum, in Salons, Hofgärten und Theatern, auch das Ankleiden und Verkleiden, das Schauen und Betrachtetwerden. Der Film wird dabei selbst zum bühnenhaften Modell, vom Bildgestalter Gerald Kerkletz in oft frontalen, aber immer noch atmenden Tableaux gefilmt. Das 4:3-Format verstärkt den Schaukasteneffekt. (...) 'Angelo' weht einen kühl an. Darin liegt gleichermaßen respektvolle Distanz wie eine schmerzhafte Abwesenheit. Anstatt die Figur mit eigenen Zuschreibungen aufs Neue zu vereinnahmen, arbeitet der Film mit den vorhandenen. Die Gewalt, die darin liegt, muss man aushalten." (DER SPIEGEL)
Schauspieler: Nancy Mensah-Offei, Alba Rohrwacher, Larisa Faber, Makita Samba, Kenny Nzogang, Lukas Miko, Jean-Baptiste Tiémélé, Michael Rotschopf, Gerti Drassl; Produktion: Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Markus Schleinzer; Regie: Markus Schleinzer; Montage: Pia Dumont; Drehbuch: Markus Schleinzer, Alexander Brom; Kamera: Gerald Kerkletz; Sound Design: Pia Dumont Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wenn Anne nicht mit ihrer Freundin Beate beisammen ist, rauft sie mit ihrem Bruder Ole oder macht Sachen, die man eher von Jungen erwarten würde. Am Anfang der 5. Klasse (5. Schulstufe) verliebt sie sich Hals über Kopf in den neuen Jungen in ihrer Klasse: Philipp Ruge. Philipp ist neu in der Stadt und zieht ausgerechnet in ein Haus, das als Geisterhaus verschrien ist. Aber auch Ellen, das hübscheste Mädchen der Schule, verliebt sich in Philipp, was zum offenen Kampf zwischen den beiden Rivalinnen führt.
Im Gegensatz zu Anne ist Ellen blond und hat den "weltweit längsten und schönsten Pferdeschwanz". Sie trägt immer saubere Kleidung der aktuellen Modekollektion und modelt in Werbespots fürs Fernsehen. Anne aber nimmt den Kampf auf, auch wenn sie dabei viele Demütigungen und Rückschläge einstecken muss. Während dieser Phase vergleicht sie sich mit einer gewissen Helga, die angeblich wegen der Liebe zu ihrem Schwarm von ihrem Vater in eine Mauer des Geisterhauses eingemauert wurde...
"Diese Geschichte um die Wirren der erste Liebe und um Fehler, die sich in den meisten Fällen wieder gut machen lassen, entstand nach einem bekannten norwegischen Kinderbuch von Vigdis Hjorth. Nicht nur die Story, vor allem auch die schauspielerisch talentierte Hauptdarstellerin mit ihrer frischen Ausstrahlung und dem wunderbar verschmitzten Lächeln überzeugt. Übrigens steckt in der zarten Liebesromanze auch eine düstere Geistergeschichte: Phillip zieht nämlich in ein Spukhaus, in dem einmal die liebeskranke Helga wohnte und aus dessen Wänden Blut tropft. Bei Annes unheimlichen Gespensterfantasien wird dir vielleicht ein Schauer den Rücken laufen, aber wenig später wirst du sicher wieder lachen und mit Anne mitfiebern können." (KinderFilmWelt)
"Manchmal gibt es Filme, die erst beim zweiten Sehen ihre Wirkung entfalten, Filme, bei denen man erst im wiederholten Betrachten erkennt, welches Potenzial sie bergen. ANNE LIEBT PHILIPP ist so ein Fall. (...) Anne, ein burschikoses, sehr sympathisches Mädchen, zieht die jungen Zuschauer sofort in ihren Bann. Sie erzählt aus dem Off ihre Geschichte - wie es zur Katastrophe, mit der der Film beginnt, kommen konnte, und sie erklärt uns, wie sie sich in eine so ausweglose Situation gebracht haben kann. Wir erkennen mit ihr, dass es durchaus möglich ist, sich mit zehn Jahren unsterblich zu verlieben, auch wenn man das für sich persönlich immer ausgeschlossen hat." (...) Eine schöne Szene beschreibt das sehr eindrucksvoll, wenn Anne in der Badewanne sitzt und die Mutter ihr die Haare wäscht. Einerseits ist sie hier noch ganz das kleine Mädchen, andererseits aber, wenn die Mutter zweifelnd ruft: »Verliebt in deinem Alter, das gibt es nicht«, erwidert Anne sehr reif: »Oh doch, das gibt es.« (Katrin Hoffmann, in: epd FILM)
Schauspieler: Maria Annette Tanderød Berglyd, Otto Garli, Kristin Langsrud, Aurora Bach Rodal, Vilde Fredriksen Verlo, Peter Holene; Drehbuch: Kamilla Krogsveen; Produktion: Tanya Badendyck, Teréz Hollo, Maite Wokoeck, Silje Hopland Eik ; Regie: Anne Sewitsky; Vorlage: Vigdis Hjorth; Musik: Marcel Noll; Kamera: Anna Myking Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Paris, 1880. Der ebenso skandalträchtige wie erfolgreiche Bildhauer Auguste Rodin (Vincent Lindon) wähnt sich am Ziel seiner Träume. Mit 40 Jahren erhält er seinen ersten Staatsauftrag: "Das Höllentor" - inspiriert von Dantes "Göttlicher Komödie" - soll als Bronzeportal den Eingang des neuen Kunstgewerbemuseums im Pariser Louvre schmücken. Sechs Meter hoch und vier Meter breit, setzt sich das gigantische Hochrelief aus später so berühmten Einzelskulpturen wie "Der Denker" und "Der Kuss" zusammen - eine alles verschlingende Arbeit, die zu Rodins Lebenswerk wird.
Eine Phase manischen Schaffens beginnt, die durch Rodins Begegnung mit der hochtalentierten, 24 Jahre jüngeren Camille Claudel (Izïa Higelin) noch intensiver wird. Mehr als ein Jahrzehnt lang ist seine Schülerin auch seine Geliebte, eine Beziehung zwischen zwei Genies, die ebenso leidenschaftlich wie turbulent verläuft. Denn Camille ist eine emanzipierte Frau, Rodin handwerklich absolut ebenbürtig und - genau wie Rodin - ihrer Zeit weit voraus. Anerkennung für diese Qualitäten verwehrt das Genie ihr aber zeit seines Lebens. Dass sie ihn nicht nur mit seiner Lebensgefährtin, der Bauerntochter Rose Beuret (Séverine Caneele), teilen muss, sondern auch mit zahlreichen anderen Affären, führt schließlich zum Bruch.
Inspiriert von der Modernität seiner Geliebten, stürzt sich Rodin mit noch größerer Besessenheit in seine Arbeit, erlebt Triumphe und Niederlagen - und gilt mit 60 Jahren schließlich als wohl größter Bildhauer aller Zeiten, vergleichbar nur mit Michelangelo...
Jacques Doillons Film über Auguste Rodin (1840-1917), das französische Nationalheiligtum, entstand anlässlich des 100. Todestags des Künstlers und Wegbereiters der modernen Skulptur. Im Alter von 40 Jahren lernt Rodin seine Schülerin und langjährige Geliebte Camille Claudel (1864-1943) kennen. Der Film beschreibt die schwierige berufliche Beziehung sowie die unterschwellige Konkurrenz der beiden, ebenso Camille Claudels Forderung, Rodin nicht mit seinen Modellen und seiner alten Lebensgefährtin Rose Beuret teilen zu wollen. Zugleich werden ihre fachliche Expertise und ihr stilprägender Einfluss auf Rodins Werk eingearbeitet.
"Auguste Rodin" ist ein "Atelierfilm in den gedeckten, weichen Farben von Ton und Haut. Der Schauplatz konzentriert sich weitgehend auf den Arbeitsraum, und selbst in den wenigen Außenraumszenen bleibt der Ton intim, eng mit dem künstlerischen Prozess verbunden. Beispielhaft eine Szene, in der Rodin mit Rose spazieren geht und immer wieder Bäume ertastet, so, als übe er sich im Begreifen von Form, Oberfläche und Volumen. Eher selten dringt das, was sich heute 'Kunstbetrieb' nennt, in den abgeschlossenen Künstlerkosmos. Dafür ist der Schock umso größer, wenn sich der Künstler einmal mit konventionellen Erwartungen an Schönheit konfrontiert sieht." (Esther Buss, auf: filmdienst.de)
Produktion: Kristina Larsen; Schauspieler: Olivier Cadiot, Bernard Verley, Anders Danielsen Lie, Izïa Higelin, Maxence Tual, Laurent Poitrenaux, Arthur Nauzyciel, Vincent Lindon, Séverine Caneele; Montage: Frédéric Fichefet; Kamera: Christophe Beaucarne; Musik: Philippe Sarde; Regie: Jacques Doillon; Drehbuch: Jacques Doillon Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die junge Alex ist vom modernen Leben gelangweilt. Da wird sie von Bacchus in eine bunte und geheimnisvolle Welt gelockt, um ihre tiefsten Sehnsüchte zu erkunden.
Regie: Rikke Alma Krogshave Planeta; Drehbuch: Rikke Alma Krogshave Planeta Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: US-Remake des Film-Hits BARFUSS von Til Schweiger.
Womanizer Jay ist das schwarze Schaf einer reichen Familie aus dem Süden der USA. Er trifft zufällig auf Daisy, eine junge Patientin der Psychiatrie, die ihr gesamtes Leben in Isolation aufgewachsen ist. Etwas an diesem naiven, seltsamen, aber hübschen und lebensfrohen Mädchen zieht Jay an. Um seiner Familie etwas zu beweisen, nimmt Jay sie mit nach Hause zur Hochzeit seines Bruders. Dort überzeugt Daisy die Familie mit ihrem ungezwungenen und aufrichtigen Charme. Zwischen Jay und Daisy bahnt sich eine unmögliche Liebe an...
Schauspieler: J. K. Simmons, Ann Mahoney, Evan Rachel Wood, Julie Ann Doan, Andrea Moore, Kate Burton, David Jensen, Scott Speedman, Treat Williams, Ian Nelson, Thomas Francis Murphy; Drehbuch: Stephen Zotnowski; Produktion: David Scharf, Lisa Demetree; Kamera: Alexander Gruszynski; Montage: Tara Timpone; Regie: Andrew Fleming Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kerstin (Lana Cooper) glaubt mit vollem Herzen an die große Liebe und wartet seit Monaten auf die Rückkehr ihres Exfreundes Thomas (Till Wonka). Sie hat es sich in zuckerschönen Erinnerungen bequem gemacht, als plötzlich ihre Mutter Charlotte (Saskia Vester) vor der Tür steht und in ihrer WG einziehen will. Denn Mama hat sich mit Mitte 50 aus Versehen von ihrem Partner getrennt und weiß jetzt nicht, wohin.
Dass die beiden Frauen nicht unterschiedlicher mit ihrer Sehnsucht umgehen könnten, wird spätestens dann klar, als Charlotte sich kurzerhand durch Kerstins Mitbewohnerin (Christin Nichols) dazu inspirieren lässt, neue Männer über eine App kennenzulernen und direkt mit nach Hause zu bringen. Kerstins wohlige Tagträume werden nun immer häufiger von der Realität unterbrochen, in der die wahre Liebe zu einem hoffnungslosen Zufallsprodukt geworden ist.
Mit einem Budget von insgesamt knapp 22 000 Euro wurde »BEAT BEAT HEART« an 19 Drehtagen im August 2015 in der menschenleeren Landschaft der Uckermark gedreht und erzählt die Geschichte von drei scheiternden Beziehungen in einer Landkommune. (...) »BEAT BEAT HEART« ist einer der deutschen Filme, die zeigen, dass es auch anders geht. Jenseits der vielen Gute-Laune-Filme über Beziehungskatastrophen, jenseits von Komödie und bitterer Selbstzerfleischung, ist es ein Film, der sich dem Realismus verpflichtet hat, ohne aufdringlich zu sein. Verspielte Bilder, lockere Einstellungen, wie nebenbei gedreht. Stimmungsvolle Bilder im Gegenlicht, die nichts weiter sein sollen als das, nehmen dem Film seine Thesenhaftigkeit. (epd FILM)
Inhalt: Mal wieder Stau auf der Belgrad-Brücke, im Autoradio erklingt fröhlicher Balkan-Schlager - eine junge Frau verlässt fluchtartig ein Taxi, geht zur Brüstung und stürzt sich ohne zu Zögern in die Tiefe. Ihr kleines Baby lässt sie auf dem Rücksitz des Fahrzeugs zurück. Der Taxifahrer Gavrilo, ein abgebrühter Bosnienflüchtling, der seit Jahren keinerlei emotionaler Bindung zu irgendeinem Menschen hatte, fühlt sich unerwartet für das Baby verantwortlich. Der Apothekerin Biljana wird durch die plötzliche Tat der jungen Frau schlagartig bewusst, dass sie ihren Freund gar nicht heiraten will. Kurzerhand steigt sie bei strömendem Regen aus dem Auto und läuft davon. Die Lehrerin Anica wird ebenfalls Augenzeugin der Tat und durchlebt augenblicklich noch einmal den schrecklichsten Tag ihres eigenen Lebens, wird aber auf der Stelle wieder aus ihrer Melancholie gerissen, als die völlig durchnässte Biljana einfach zu ihr ins Auto steigt. Mitten im Stau werden diese drei Menschen durch das Erlebnis auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden...
Inhalt: Im Berlin der 50er Jahre versammeln sich im Stadtteil Prenzlauer Berg unter dem U-Bahnbogen an der Ecke Schönhauser Allee regelmäßig eine Gruppe gelangweilter Jugendliche. Mit Mutproben fordern sie sich gegenseitig heraus und entfliehen so den Problemen ihres Alltags. Etwa ist der Stiefvater von "Kohle" (Ernst-Georg Schwill) ein Alkoholiker und droht dem Jungen regelmäßig mit Schlägen. Angela (Ilse Pagé) kommt zu den Treffen der Clique, weil sie ihr Zuhause regelmäßig verlassen muss, wenn ihre Mutter ihren Liebhaber empfängt. Die Kriegswitwe fühlt sich einsam und hat ein Verhältnis mit ihrem Vorgesetzen. Dieter (Ekkehard Schall) kommt zum U-Bahnbogen, weil er in Angela verliebt ist und Karl-Heinz (Harry Engel), der eigentlich aus einem behütetem Elternhaus kommt, gerät auf die schiefe Bahn. Durch kriminelle Geschäfte versucht er am Bahnhof Zoo an Geld zu kommen. Als er seine Freunde Dieter und "Kohle" mit in die Sache hineinzieht, müssen die drei vor der Polizei in den Westsektor der Stadt fliehen. Ihre tragischer Fluchtgeschichte verändert das Leben der Protagonisten grundlegend.
Der dritte gemeinsame Berlin-Film von Gerhard Klein und Wolfgang Kohlhaase ist im Stil des italienischen Neorealismus gedreht. Er zählt laut Deutscher Kinemathek zu den 100 wichtigsten deutschen Filmen, nicht nur für Berlin-Fans. 2005 wurde er in der Retrospektive "Rebels with a cause" im Museum of Modern Art in New York präsentiert.
Schauspieler: Ingeborg Beeske, Siegfried Weiß, Harry Engel, Ernst-Georg Schwill, Ekkehard Schall, Maximilian Larsen, Erika Dunkelmann, Helga Göring, Ilse Pagé; Regie: Gerhard Klein; Kamera: Wolf Göthe; Musik: Günter Klück; Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Gerhard Klein; Montage: Evelyn Carow Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Berlin ist ein Mekka für Junge und Kreative, die in der Stadt Freiheit, sich selbst und künstlerische Möglichkeiten suchen. Schon immer als Ort der Offenheit und sexuellen Freizügigkeit bekannt ist mit dem Aufkommen von Dating-Apps eine neue Komponente hinzugekommen: Das schnelle und unkomplizierte Kennenlernen via Smartphone, das den direkten, persönlichen Kontakt zunächst ausspart. Vor allem beliebte App "Tinder" hat das Datingverhalten in der Großstadt in den vergangenen Jahren revolutioniert. Der Film porträtiert 10 Wahlberliner*innen in ihrer Nutzung der App. Welche Erfahrungen haben sie gemacht und welche Wünsche und Hoffnungen trieben sie an? Vom Fitnessfan, der Anschluss in der neuen Stadt sucht, über zwei werdende Eltern, die sich via Tinder kennengelernt haben, bis hin zu einem vermeintlichen "Ghoster", der seinen Umgang mit Dates reflektiert. Offen und ungeschönt kommen auch unpopuläre Themen wie Isolation, Einsamkeit und psychische Probleme zur Sprache.
Produktion: Leonie Loretta Scholl, Pedro Costa Neves; Regie: Leonie Loretta Scholl; Montage: Leonie Loretta Scholl; Kamera: Leonie Loretta Scholl, Markus Ahren, Pedro Costa Neves; Drehbuch: Leonie Loretta Scholl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Architekt Martin bekommt den Auftrag, ein besetztes Haus am Chamissoplatz im Berliner Stadtteil Kreuzberg zu sanieren. Dort lernt er Anna kennen, eine junge Studentin, die sich mit einer Bürgerinitiative dafür einsetzt, das Wohngebiet am Chamissoplatz zu erhalten. Obwohl er damit seinen Auftrag auf Spiel setzt, verliebt Martin sich in Anna und geht eine Beziehung mit ihr ein. Von seiner Liebe zu Anna geleitet, wechselt Martin schon bald die Seiten und unterstützt die Anwohner des Chamissoplatzes in ihrem Kampf gegen die Bauspekulanten. Mit seiner ruhigen Erzählweise verbindet Rudolf Thome in BERLIN CHAMISSOPLATZ das politische Thema der Bauspekulation mit einer ironisch gebrochenen Liebesgeschichte. Der Film wurde 2014 mit Mitteln der FFA digital restauriert.
Schauspieler: Gisela Freudenberg, Sabine Bach, Hanns Zischler, Anna Klasse, Alexander Malkowsky, Wolfgang Kinder; Kamera: Martin Schäfer; Montage: Ursula West; Produktion: Rudolf Thome, Hans Brockmann, Isolde Jovine; Regie: Rudolf Thome; Drehbuch: Rudolf Thome, Jochen Brunow Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: November 2001: Charles folgt seinem Martin, einem weiteren Opfer der AIDS-Epidemie in den 1990er-Jahren, bis zum Ende. 20 Jahre später tauchen wir wieder ein.
Ein intensiver Film über Erinnerung, Verlust und die Leere, die bleibt.
Es sind die frühen 1980er-Jahre in der Schweiz - Rebellion liegt in der Luft. Die engagierte Anwältin Barbara Hug (Marie Leuenberger) will das rückständige Justizsystem von Grund auf umkrempeln. Sie vertritt Linksautonome wie die rebellische Heike (Jella Haase) und nutzt das Gericht als ihre Bühne. Eines Tages sucht der Industriellen-Sohn und Berufskriminelle Walter Stürm (Joel Basman), gerade mal wieder aus dem Gefängnis geflohen, ihren Rat. Der charismatische Stürm widerspricht allen Regeln, lebt bedingungslosen Egoismus und gerät dabei immer wieder mit dem System aneinander. Nicht nur Heike verfällt seinem jungenhaften Charme, auch Barbara fühlt sich zu ihrem Mandanten hingezogen. Als der Ausbrecherkönig erneut im Knast landet, kommt er in Isolationshaft. Und ausgerechnet Stürm, der keiner Ideologie anhängt, wird in linken Kreisen zum Symbol für Freiheit und die Würde des Einzelnen - und zum Objekt der Begierde zweier ungleicher Frauen.
"Die vielleicht einzig wahre Freiheit im Leben eines Menschen besteht darin, dass er sich dieses jederzeit nehmen kann." (Walter Stürm)
Es gibt "viel Stürm zu sehen, darunter einen weiteren kühnen Gefängnisausbruch samt Vorbereitung, und sobald Rihs sich ans Genrekino anlehnt, spürt man, welchen Sog das entwickeln kann. Letztlich machen Barbara Hug und ihr Zürcher Anwaltskollektiv den Ausbrecherkönig zur Galionsfigur für eine Bewegung, die Gefängnisreformen fordert.
Stürm wird zum Zugpferd für die Straßenproteste, ob ihm das persönlich passt oder nicht, ob ihn diese Öffentlichkeit in Gefahr bringt oder nicht. Der Film verhandelt titelgemäß die Freiheit der Bewegung, die Freiheit des Geistes, er zeigt, wie dafür in den frühen Achtzigerjahren gekämpft wurde. Aber das Raffinierte ist, dass er gleichzeitig darauf hinweist, wie die Freiheitskämpfer munter ihre eigenen Interessen auf Kosten anderer bedienen." (Doris Kuhn, in: SZ)
Schauspieler: Beat Marti, Anatole Taubman, Jella Haase, Marie Leuenberger, Pascal Ulli, Joel Basman, Milton Welsh, Bibiana Beglau, Martina Schöne-Radunski; Vorlage: Reto Kohler; Montage: Andreas Radtke; Produktion: Jörg Trentmann, Jan Krüger, Urs Frey; Regie: Oliver Rihs; Kamera: Felix von Muralt; Sound Design: Ramón Orza; Drehbuch: Dave Tucker; Musik: Beat Solèr Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mädchen gehen mit Jungs aus - das stellt die 15-jährige Adèle zunächst nicht in Frage. Doch das ändert sich schlagartig, als sie Emma trifft. Die Künstlerin mit den blauen Haaren lässt sie ungeahnte Sehnsüchte entdecken, bringt sie dazu sich selbst zu finden, als Frau und als Erwachsene.
Atemberaubend, intensiv und hautnah erzählt Abdellatif Kechiche (Couscous mit Fisch) in BLAU IST EINE WARME FARBE diese universelle Liebesgeschichte. Mit der Goldenen Palme von Cannes zeichnete Jury-Präsident Steven Spielberg nicht nur den Film als Meisterwerk aus, sondern verlieh sie erstmalig auch an die beiden Hauptdarstellerinnen für ihre grandiose schauspielerische Leistung.
Inhalt: Zum ersten Mal in Ferdis Leben gibt es Grund zur Hoffnung. Was er nicht weiß: Jona tut nur so, als würde sie nichts sehen. Sie ist von zu Hause abgehauen, hat ihr Abitur geschmissen und braucht dringend eine Wohnung in Berlin. Nun wohnt Jona bei ihrer Cousine Cécile im Blindenwohnheim und spielt blind. Und wenn Ferdi das herausfindet, bringt er sich vermutlich um. Wie lange kann Jona diese Täuschung aufrechterhalten? Wie kann die Liebe, die ja angeblich blind macht, so überhaupt funktionieren?
Produktion: Tom Lass, Lasse Scharpen; Schauspieler: Naomi Krauss, Clara Schramm, Tom Lass, Eva Löbau, Julius Feldmeier, Naomi Achternbusch; Montage: Maja Tennstedt, Tom Lass; Musik: Leonard Petersen; Drehbuch: Tom Lass, Ilinca Florian; Kamera: Jieun Yi; Regie: Tom Lass Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Martin ist ein aufgeweckter Junge, nur etwas zu klein und schmächtig geraten für sein Alter. Mit seinen Eltern ist er ins verschlafene Örtchen Bellbach gezogen. Neue Stadt, neues Zuhause, neue Schule - doch damit nicht genug der Veränderungen, denn auch mit Martins Gefühlsleben geschieht Ungewohntes! Als er der gleichaltrigen Silke begegnet, ist da auf einmal dieses seltsame Kribbeln in seinem Bauch... Zu dumm, dass es da noch den ober-coolen Oliver gibt, der ziemlich gut mit Silke befreundet ist. Allerdings - wer nicht wagt, der nicht gewinnt...
Eine amüsante, warmherzige und bewegende Geschichte über Freundschaft, Familie und das große Abenteuer des Erwachsenwerdens. Die "KinderFilmWelt" unseres Partners KJF (Deutsches Kinder- und Jugendfilmzentrum) schreibt: "Umzug und Leben in einer neuen Stadt, Probleme mit den Eltern, erste Liebe - 'Blöde Mütze' behandelt große und ernste Themen. Dies aber immer mit einer positiven Grundstimmung und einer angenehmen Leichtigkeit, die der Film auch seinen tollen Kinderdarstellern zu verdanken hat. Achte auch mal auf die super Filmmusik, vor allem in den dramatischen Momenten - die rockt und reißt richtig mit!"
Schauspieler: Lea Eisleb, Inga Busch, Stephan Kampwirth, Inka Friedrich, Konrad Baumann, Andreas Hoppe, Claudia Geisler, Johann Hillmann; Drehbuch: Michael Demuth, Johannes Schmid; Montage: Thomas Kohler; Musik: Michael Heilrath; Produktion: Johannes Schmid, Ingelore König, Philipp Budweg; Regie: Johannes Schmid; Kamera: Michael Bertl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nach sechs gemeinsamen Jahren ist Deans (RYAN GOSLING) und Cindys (MICHELLE WILLIAMS) Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus Liebeserklärungen per Ukulele und Stepptanz wurden banale Streits um Geld, um fehlgeschlagene Ambitionen und um Tochter Frankie (FAITH WLADYKA). Wie es so weit kommen konnte, weiß keiner von ihnen. Den Kampf scheinen beide bereits verloren zu haben. Als letzten Rettungsversuch für ihre Ehe verbringen Dean und Cindy eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen an die erste Zeit als Paar als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor der härtesten Veränderung ihres Lebens stehen.
Schauspieler: John Doman, Mike Vogel, Michelle Williams, Faith Wladyka, Ryan Gosling; Musik: Grizzly Bear; Kamera: Andrij Parekh; Drehbuch: Derek Cianfrance, Joey Curtis; Produktion: Ryan Gosling, Lynette Howell Taylor, Cassian Elwes; Montage: Jim Helton, Ron Patane; Regie: Derek Cianfrance Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Grenzbeamtin Tina ist eine bemerkenswerte Erscheinung. Ihr seltsam geschwollenes Gesicht, ihr bohrender Blick und ihre körperliche Kraft verleihen der jungen Frau etwas Animalisches. Tina hat zudem eine besondere Fähigkeit: Sie kann Angst, Scham und Wut anderer Menschen wittern. Ihr Talent macht sich der schwedische Grenzschutz erfolgreich zunutze, um Kriminelle aufzuspüren. Dennoch fühlt sich Tina seltsam fremd unter ihren Mitmenschen und lebt einsam und naturverbunden als Außenseiterin in den Wäldern.
Doch dann begegnet sie Vore, der ihr auffallend ähnlich sieht und bei dem ihre Begabung an ihre Grenzen stößt. Tina ahnt, dass Vore etwas zu verbergen hat. Und doch, unbefangen, wild und erstaunlich frei, wirkt Vore ungemein anziehend auf sie. Tina spürt bei ihm eine Vertrautheit, die ihr bisher fremd war. Als die beiden sich näherkommen, offenbart Vore ihre mystische Herkunft. Aber dieses Wissen bringt nicht nur neue Freiheiten, sondern auch unbequeme Herausforderungen mit sich, denen sich Tina stellen muss.
BORDER ist so mutig und so finster wie ein Märchen nur sein kann. Regisseur Ali Abbasi begeistert mit einer fantastischen Geschichte, die so behutsam wie berührend Grenzen sprengt. Zwischen Identität und Selbstbestimmung gelingt ihm eine hinreißende Fabel, deren raue Magie die Zuschauer gefangen nimmt.
Diese Liebe ist bizarr. Ob Mann oder Frau, Mensch oder Tier - nichts ist eindeutig
"'Was mich interessiert, ist, die Gesellschaft durch die Linse eines Paralleluniversums zu betrachten, und ein Genrefilm ist dafür perfekt', sagt der Regisseur. Ali Abbasi wurde 1981 in Iran geboren und ging 2002 nach Europa, wo er zuerst in Schweden, dann in Dänemark studierte. Sein Spielfilmdebüt 'Shelley' lief im Panorama der Berlinale, 'Border' ist sein zweiter Film. 'Statt als persönliches Drama meiner eigenen Probleme erlebe ich meine Gedanken und Impulse lieber durch einen anderen Körper in einer anderer Welt als meiner eigenen. Ich denke, es ist auch interessant, die Verbindung zum Persönlichen zu durchtrennen und etwas völlig Künstliches zu schaffen', sagt Abbasi weiter. Als Vorbilder nennt er den Surrealisten Luis Buñuel und die Feministin Chantal Akerman - beides Pioniere, die den Raum des Erzählbaren im Kino auf ihre Weise erweiterten. Das gelingt auch Ali Abbasi mit 'Border' auf begeisternde Weise.
Das Überschreiten von Grenzen, das Zusammenführen von Unvereinbarem ist hier Programm - und wird als eine Selbstverständlichkeit inszeniert. Indem der Film die vermeintlich eherne Grenze zwischen Alltagsrealität und mythisch-magischer Wirklichkeit einfach ignoriert, ist er selbst das beste Beispiel dafür, wie aufregend solche Grenzüberschreitungen sein können. 'Border' ist eine Reflexion über Exklusion und Integration. Und über die Loyalität, die sich aus der eigenen Identität womöglich ergibt - nicht immer und nicht für jeden ist die Anpassung an eine Mehrheit der richtige Weg." (Martina Knoben, in: SZ)
Montage: Anders Skov; Musik: Martin Juel Dirkov, Christoffer Berg; Regie: Ali Abbasi; Schauspieler: Sten Ljunggren, Jörgen Thorsson, Eva Melander, Ann Petrén, Eero Milonoff; Vorlage: John Ajvide Lindqvist; Drehbuch: Ali Abbasi, Isabella Eklöf, John Ajvide Lindqvist; Kamera: Nadim Carlsen Standort: Filmfriend Streamingdienst
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