Inhalt: Eine ebenso schnell wie brillant erdachte Reaktion auf die Pandemie: Der obdachlose Dandy und Trickdieb Antonin weiß mit Worten umzugehen. Er hätte das Zeug zum berühmten Schriftsteller, aber meist nutzt er sein Talent nur, um sich aus misslichen Situationen zu lavieren.
Aufgerieben zwischen Anpassung an die Gesellschaft und dem Versuch, ihr zu entkommen, sieht er seinen Charme und Witz unvermittelt auf eine harte Probe gestellt. Hierfür sorgen fünf Frauen, die mit seiner Leben-und-leben-lassen-Einstellung allmählich die Geduld verlieren: seine Schwester, seine Ehefrau, die Frau, die er begehrt, eine Finanzbeamtin und eine Frau, die zum Opfer seiner kleinen Verbrechen wird.
Ein faszinierendes, gedankliches und formales Experiment: Gefilmt in minutenlangen Einstellungen deklamieren die Protagonist*innen ihre Dialoge lautstark theatralisch mit einer Emphase, die versucht vergessen zu machen, dass man in Zeiten der Pandemie keine Emotionalität durch körperliche Nähe herstellen kann. Denn Antonin und seine Frauen begegnen sich in der Landschaft sehr corona-konform auf drei Metern Abstand.
"Jeder Film von Berlinale-Stammgast Denis Côté ist einzigartig, doch 'Hygiène Sociale' behauptet seine Unberechenbarkeit besonders trotzig und beweist: Äußere Einschränkungen, etwa durch eine Pandemie, können den gestalterischen und erzählerischen Erfindungsreichtum enorm beflügeln. Côtés Umgang mit Sprache ist spielerisch, entfesselt. Es ist eine Freude, die geballte Wirkung von Diktion und Tonfall mitzuerleben, während er sich allmählich an seine wortreich miteinander ringenden Protagonist*innen herantastet. Die Würdigung der kreativen Energie einer Schauspieltruppe, die darin auch zum Ausdruck kommt, genießen die charismatischen Darsteller*innen sichtlich." (Berlinale 2021)
Produktion: Denis Côté, Andreas Mendritzki, Annie St-Pierre; Schauspieler: Éléonore Loiselle, Larissa Corriveau, Évelyne Rompré, Ève Duranceau, Maxim Gaudette, Kathleen Fortin; Drehbuch: Denis Côté; Kamera: François Messier-Rheault; Regie: Denis Côté; Montage: Nicolas Roy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mit viel Esprit, verhaltenem Humor und stimmungsvoller Musik hat Hongkongs Top-Regisseur Johnnie To eine trickreiche Gaunergeschichte als Lustspiel inszeniert: Kei, Bo, Mac und Sak sind professionelle Taschendiebe. Alle vier geraten der Reihe nach in den Bann einer geheimnisvollen jungen Frau. Sie will die Männer überreden, ein wichtiges Dokument für sie zu stehlen. Die kleinen Ganoven ahnen nicht, dass es im Besitz eines mächtigen Bosses mit krimineller Vergangenheit ist, und kriegen prompt Ärger mit ihm. Am Ende kommt es bei Nacht und Regen zum großen Showdown mit Rasierklingen: Keis Diebesbande gegen den Boss und seine Leute.
Der kultisch verehrte Kino-Magier Johnnie To bereicherte mit dieser beschwingten Geschichte über eine Bande von Taschendieben die 58. BERLINALE um ihren vielleicht schönsten Film!
"Johnnie Tos eigene Version von CHINATOWN, mit dem Charme der OCEAN'S-Reihe." filmszene.de
"Eine federleichte, äußerst elegante und stilistisch perfekte Ode an die Leichtigkeit des Seins. [...] eine liebenswürdige Hommage an die früheren Tage des Kinos, an französische Ganovenkomödien der fünfziger Jahre, an die Musicals aus Hollywood." kinozeit.de
Montage: David M. Richardson; Schauspieler: Simon Yam, Law Wing-Cheong, Kenneth Cheung, Kelly Lin, Gordon Lam, Lo Hoi-pang, Lam Suet; Musik: Fred Avril, Xavier Jamaux; Regie: Johnnie To; Kamera: Cheng Siu-keung; Drehbuch: Fung Chi Keung, Chan Kin Chung; Produktion: Johnnie To Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sex ist die schönste Sache der Welt. Darüber zu sprechen, jenseits von Schlüpfrigkeiten oder Verklemmungen, bleibt schwer. SPRACHE:SEX vertraut der Kraft des offenen Worts, der Kunst des Gesprächs, dem Wunder der Begegnung. 16 Personen im Alter von 13 bis 74 Jahren beweisen sich als Praktiker in diesen Disziplinen. Es geht um Unsicherheiten und Begierden, um Vorlieben und Abneigungen, um Liebes- und Lebensentwürfe.
Ein repräsentativer Querschnitt durch die Gesellschaft? Sicher nicht! Statistisch auswertbare Resultate? Noch weniger! Fanatische Ratgeberei? Schon gar nicht! Stattdessen eine beherzte Versuchsanordnung. Sachlich und verspielt. Ein dokumentarischer Reigen, der in seiner Gesamtheit mehr ist als die Summe seiner Teile. Wen's was angeht? Eigentlich alle.
Drehbuch: Saskia Walker, Ralf Hechelmann; Musik: Michael Gross; Montage: Laia Prat; Regie: Ralf Hechelmann, Saskia Walker; Kamera: Andreas Haas; Produktion: Saskia Walker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Film, der DDR-Geschichte schrieb: 1966 uraufgeführt, nach drei Tagen wegen "antisozialistischer Tendenzen" aus dem Kinoprogramm entfernt. Erst 1989 wieder öffentlich in der DDR und 1990 bei der Berlinale in der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt.
Hannes Balla (Manfred Krug) ist Brigadeleiter auf der Großbaustelle Schkona. Seine Truppe gehört zu den arbeitsfähigsten Brigaden auf der ganzen Baustelle. Daher wird ihr manchmal unkonventioneller Stil, sich fehlendes Baumaterial notfalls mit Gewalt zu besorgen, stillschweigend akzeptiert. Eines Tages tritt der neue SED-Parteisekretär Werner Horrath (Eberhard Esche) sein Amt an und fühlt sich von der anarchischen Arbeitsweise in seiner Machtposition geschwächt. Gleichzeitig sieht er in Balla einen starken Vorarbeiter, vor dem er Respekt hat, und den er für seine Vorstellungen von einer effektiven Arbeitsweise gewinnen will. Dann kommt die Ingenieurin Kati Klee (Krystyna Stypuskowska) auf die Baustelle und beginnt ihre Arbeit. Die beiden Männer werden zu Rivalen, da beide sich in den Neuankömmling verlieben. Obwohl Kati Hannes' Vorgehensweise, Schwierigkeiten auf dem Bau eigensinnig aber effektiv zu lösen, nahe steht, verliebt sie sich in den idealistischen Parteifunktionär Horrath. Um die Karriere des verheirateten Familienvaters nicht zu gefährden, hält sie die Liebesbeziehung zu ihm geheim. Selbst als sie schwanger wird, schützt sie aus Loyalität seinen Namen. Doch der Tag rückt näher, an dem Horrath sich für seine berufliche Zukunft oder seine Liebe zu Kati Klee entscheiden muss...
Schauspieler: Manfred Krug, Krystyna Stypuskowska, Walter Jupé, Walter Richter-Reinick, Johannes Wieke, Eberhard Esche, Hans-Peter Minetti; Montage: Hildegard Conrad; Regie: Frank Beyer; Stimme: Jutta Hoffmann; Drehbuch: Frank Beyer; Vorlage: Erik Neutsch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die gläubige Rentnerin Pilar verbringt ihre Zeit damit, Gutes zu tun und anderen zu helfen. So sorgt sie auch um ihre einsame Nachbarin Aurora, eine exzentrische achtzigjährige Dame. Während sich Pilar ihrem katholischen Glauben widmet, verspielt Aurora ihr letztes Geld im Casino und verdächtigt ihre kapverdische Haushälterin Santa, sie mit Voodoo zu verhexen. Als Aurora im Sterben liegt, sucht Pilar auf ihren Wunsch hin einen gewissen Gian Luca Ventura. Sie findet ihn im Altersheim, und wie sich herausstellt, verbindet ihn mit Aurora eine Geschichte, die fünfzig Jahre zurückliegt, in der Zeit kurz vor Ausbruch des portugiesischen Kolonialkrieges.
Regisseur Miguel Gomes über "Tabu" (Auszug, Quelle: Real Fiction Filmverleih):
Was war der Ausgangspunkt für den Film?
Jemand aus meiner Familie hat viel mit der Figur der Pilar gemein, eine Tante, die nie verheiratet war, praktizierende Katholikin ist, gern ins Kino geht (sie hat mich immer mitgenommen, als ich noch klein war) und sich in zig sozialen Projekten engagiert. Sie hat mir von ihrer senilen und ein wenig paranoiden Nachbarin erzählt, die regelmäßig bei ihr auf der Matte stand und behauptete, ihre Haushälterin würde sie nachts in ihrem Zimmer einsperren und überhaupt schlecht behandeln, wofür sie aber keinerlei Beweise hatte. Ich begann, mich für diese drei Charaktere zu interessieren, drei einsame ältere Damen, die ihre Schrullen und Eigenarten haben und dabei im Grunde ganz gewöhnliche Frauen sind, die jeder von uns kennen könnte. Frauen, über die normalerweise keine Filme gemacht werden.
Wie kamst du auf die Idee, den zweiten Teil als Stummfilm zu drehen?
Ich weiß nicht, ob man da von Stummfilm sprechen kann. Es gibt keinen Dialog, das ist richtig, dafür aber eine Off-Stimme, die die Ereignisse schildert und die Briefe von Ventura und Aurora vorliest. Jemand erzählt eine Geschichte und wir hören zu. Zwischen Venturas Erinnerungen und den Bildern, die sich Pilar und Santa dazu vorstellen, bleibt kein Raum für Dialog. Als wären die Worte, die einst gesprochen wurden, im Laufe der Zeit verloren gegangen. Das war mit ein Grund, weshalb ich mich für die Ästhetik des Stummfilms entschieden habe (oder von Super 8, der privaten, einfachen Variante). Ich wollte keinen modernen Pastiche des Stummfilms schaffen, sondern auf andere Weise ein wenig von seinem Wesen und seiner Schönheit einfangen. Oder es wenigstens versuchen ...
Drückt sich darin auch die Sehnsucht nach einem verloren gegangenen Kino aus?
TABU - EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND SCHULD ist ein Film über die Vergänglichkeit, darüber, dass Dinge verschwinden und nur noch als Erinnerung, als Phantasmagorie, als Bilder in unserem Kopf existieren - oder eben als Film, da haben wir alles auf einmal. In TABU - EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND SCHULD gibt es einen großen Zeitsprung. Wir gehen fünfzig Jahre zurück, vom Alter zur Jugend, von einer Zeit der Katerstimmung in eine Zeit der Exzesse, von einer postkolonialen Gesellschaft in den Kolonialismus. Es geht um Dinge, die erloschen sind: einen Menschen, der stirbt, eine Gesellschaft, die sich verändert hat, eine Zeit, die nur in der Erinnerung derjenigen fortbesteht, die sie erlebt haben. Und das wollte ich auch durch die Wahl des Filmmaterials ausdrücken, deswegen haben wir in Schwarzweiß gedreht - den Teil, der in der Gegenwart spielt, auf 35 mm, und die Afrika-Geschichte auf 16 mm. Viele wollten wissen, warum der erste Teil nicht in Farbe ist, weil man die Vergangenheit ja eher mit Schwarzweiß und die Gegenwart mit Farbe in Verbindung bringt (warum eigentlich?). Aber ich denke, nicht nur der zweite, auch der erste Teil besitzt eine historische Komponente.
Wie wichtig war Murnaus Werk für TABU - EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND SCHULD? Und welche Filme haben dich sonst noch inspiriert?
Um Murnaus Werk kommt man als Regisseur nicht herum, es ist wegweisend. Ansonsten lasse ich mich von vielen Filmen inspirieren - ebenso wie von Geschichten, die ich irgendwo aufschnappe, wie in diesem Fall -aber ich habe ein schlechtes Gedächtnis und vermische die Filme immer im Kopf. Dagegen erinnere ich mich genau an die Empfindung, das Gefühl, das ein Film bei mir hinterlässt. Aber ich arbeite nicht mit expliziten Zitaten. Am nächsten fühle ich mich dem klassischen amerikanischen Kino.
Welche Rolle spielt die Kolonialzeit heute in Lissabon?
Das, meine lieben Freunde, ist eine soziologische Frage, auf die es keine kurze Antwort gibt. Der Krieg zwischen Portugal und seinen ehemaligen Kolonien (Angola, Mosambik, Guinea- Bissau, Kap Verde) begann Anfang der Sechzigerjahre und endete erst 1974, mit der Unabhängigkeitserklärung dieser Länder und der Nelkenrevolution am 25. April. Das Ganze ist also in der Geschichte Portugals noch sehr präsent. Damals kehrten Tausende in ihre Heimat zurück, auch meine Mutter, die in Angola geboren wurde und in den Sechzigern nach Lissabon kam, um zu studieren. Aber wie gesagt, ich wollte mit der Zweiteilung weniger den Kolonialismus thematisieren, sondern dem Film vielmehr eine abstrakte Komponente hinzufügen und von diesem unbestimmten Gefühl des Verlusts und der Schuld in eine Zeit der Exzesse, Brutalität und der Torheit zurückgehen (der emotionalen, sozialen und politischen Torheit). Ich wollte, dass die Melancholie des ersten Teils die Euphorie des zweiten vergiftet. Die Bilder und Geschehnisse im "Paradies" (das nie eins gewesen ist, für diejenigen, denen die Ironie entgangen ist) kommen aus einem "verlorenen Paradies".
Schauspieler: Carloto Cotta, Manuel Mesquita, Teresa Madruga, Henrique Espírito Santo, Ivo Müller, Isabel Muñoz Cardoso, Laura Soveral, Ana Moreira; Regie: Miguel Gomes; Stimme: Miguel Gomes; Kamera: Rui Poças; Produktion: Luís Urbano, Sandro Aguilar; Montage: Miguel Gomes, Telmo Churro; Drehbuch: Miguel Gomes Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Rudolf Thomes Film "Tagebuch" von 1975 führt Thome nicht nur Regie und schreibt das Drehbuch, sondern spielt erstmals auch eine der Hauptrollen in seinem Film.
Eduard (Rudolf Thome) ist mit Charlotte (Angelika Kettelhack) verheiratet, beide sind Anfang dreißig, sie haben keine Kinder. Er jobbt, um Geld für seine Fotografie zu verdienen. Sein Wunsch ist es einen Bildband über Berlin zu veröffentlichen - Bilder von Häusern "und auch Text" beschreibt der muffelige Fotograf. Charlotte arbeitet in einer politischen Buchhandlung und schreibt gelegentlich Artikel. Gleichgültigkeit scheint der größte gemeinsame Nenner ihrer Beziehung zu sein. Er will die Scheidung, sie findet das blödsinnig, solange kein besserer Partner in Sicht ist. Selbst das Gespräch über eine mögliche Scheidung der beiden Protagonisten ist von Nüchternheit geprägt. In Kreuzberg kann Eduard dann für seine Arbeit eine Fabriketage günstig mieten. Beim Umzug hilft ihm sein Freund Otto (Holger Henze), der aus München angereist ist und bei ihnen wohnt. Auch Charlotte holt sich Unterstützung und lädt Ottilie (Cynthia Beatt) ein, mit der sie vor Jahren durch die halbe Welt gereist ist. Durch die Begegnungen ergeben sich neue Bindungen. So reist Otto schließlich mit Charlotte nach Portugal und auch Eduard und Ottilie gewinnen sich lieb und kommen zusammen.
Schauspieler: Eberhard Maier, Michael Geissler, Holger Henze, Carmen Geissler, Rudolf Thome, Cynthia Beatt, Angelika Kettelhack; Montage: Clarissa Ambach; Drehbuch: Rudolf Thome; Regie: Rudolf Thome; Vorlage: Johann Wolfgang von Goethe; Kamera: Martin Schäfer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Margot (Michelle Williams), 28, ist glücklich verheiratet mit Kochbuchautor Lou (Seth Rogen). Denkt sie. Bis sie im Flugzeug auf Lebenskünstler Daniel trifft, der ihr aufmerksam zuhört - und sie plötzlich nicht mehr weiß, was sie denken und fühlen soll. Als sich herausstellt, dass Daniel ganz in ihrer Nähe wohnt, treffen sie sich häufiger. Wie Diebe stehlen sie sich aufregende Momente aus dem märchenhaften Sommer in Toronto und bald steht Margot vor der Frage: Soll sie an der Geborgenheit des Gewohnten festhalten oder dem Kitzel des Neuen nachgeben?
TAKE THIS WALTZ ist eine hinreißende, bittersüße Liebeskomödie, die einen frischen Blick auf das uralte Problem wirft, ob und wie man eine Beziehung auf Dauer aufrecht erhalten kann.
Umwerfend! (THE GUARDIAN) Maximale Spannung, Humor und emotionale Vielschichtigkeit - und überragend gespielt von Michelle Williams und Seth Rogen! (VARIETY) Mit TAKE THIS WALTZ hat die Kanadierin Sarah Polley ein modernes Eheporträt geschaffen und einen der kitschfreiesten Liebesfilme seit Langem. Es gibt zwar zig Filmpaare in ihren Dreißigern - aber nie hatte man so sehr das Gefühl, eine rüschenlose Version der Realität zu sehen! (ZEIT ONLINE) Wenn man am Ende des Kinojahres an dessen magischen Momente denkt, werden gleich mehrere aus diesem traurigen, verführerischen, wunderschönen Liebesfilm darunter sein - grandios! (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG)
Schauspieler: Danielle Miller, Michelle Williams, Diane D'Aquila, Jennifer Podemski, Luke Kirby, Graham Abbey, Vanessa Coelho, Sarah Silverman, Aaron Abrams, Seth Rogen; Kamera: Luc Montpellier; Produktion: Sarah Polley, Susan Cavan; Musik: Jonathan Goldsmith; Drehbuch: Sarah Polley; Regie: Sarah Polley; Montage: Christopher Donaldson Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eduard und Charlotte sind schon lange verheiratet. Da ihre Beziehung schon einmal in die Brüche ging, haben sie sich vorgenommen, künftig mehr Zeit miteinander zu verbringen und wollen den Sommer ungestört in einem idyllischen Landhaus verbringen. Doch die Zweisamkeit währt nicht lange. Zufällig trifft Eduard seinen alten Freund Otto, den er prompt zu sich einlädt. Als dann noch Charlottes Nichte Ottilie unerwartet dazustößt, ist es mit der Zweisamkeit endgültig vorbei. Stattdessen kommt es zu Spannungen und neuen Liebeskonstellationen.
Mit Tarot hat Rudolf Thome Goethes "Wahlverwandschaften" frei in die Gegenwart übertragen.
Montage: Dörte Völz-Mammarella; Schauspieler: William Berger, Rüdiger Vogler, George Tabori, Vera Tschechowa, Hanns Zischler, Katharina Böhm, Peter Moland; Regie: Rudolf Thome; Mitwirkende: Petra Seeger; Musik: Christoph Oliver; Drehbuch: Max Zihlmann; Produktion: Rudolf Thome; Vorlage: Johann Wolfgang von Goethe; Kamera: Martin Schäfer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein romantischer Road-Trip mit Starbesetzung.
Junge Regisseurinnen und Regisseure, allesamt Filmstudierende der New Yorker Universität, erzählen in unterschiedlichen Segmenten vom Leben, Lieben und Leiden des US-amerikanischen Dichters und Pulitzer-Preisträgers Dichters C. K. Williams (1936-2015). Als roter Faden dienen dabei einzelne Gedichte des berühmten Poeten.
Der Film nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Lebensabschnitte von C.K. Williams Kindheit bis hin zu seinem Dasein als erwachsener Mann. Wir sehen Detroit in den 1940ern, 1950ern, und 1980ern. C.K. (James Franco) und seine wunderschöne Frau Catherine (Mila Kunis) haben einen gemeinsamen Sohn namens Jed. C.K. bereitet sich auf eine Lesung seines Gedichtbandes "Tar" in New York City vor und plagt sich durch die Nächte mit alten Erinnerungen und dem Wunsch, neue Gedichte schreiben zu können. Das Drama springt dabei in der Zeit zurück und vor, zeigt die liebevolle Beziehung zu seiner Mutter (Jessica Chastain), seine ersten sexuellen Erfahrungen als Teenager und seine erste Liebe.
Der Film basiert auf dem Lyrikband Tar von C.K. Williams. Der Gedichtband wurde 1983 in den USA veröffentlicht. C.K. Williams gewann bereits nahezu jeden größeren Lyrikpreis, u.a. den Pulitzer-Preis für seine Lyriksammlung Repair.
Montage: Jennifer Ruff; Schauspieler: Henry Hopper, Mila Kunis, James Franco, Zach Braff, Jessica Chastain; Produktion: Shruti Ganguly, James Franco; Drehbuch: Alexis Gambis, Shruti Ganguly; Musik: Garth Neustadter, Daniel Wohl; Regie: Alexis Gambis, Brooke Goldfinch; Mitwirkende: C.K. Williams; Kamera: Pedro Gómez Millán Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gerade erst frisch getrennt, will der argentinische Dichter Ocho im Urlaub in Barcelona seine neu gewonnene Freiheit genießen und einfach nur für sich selbst sein. Doch da ist dieser eine gutaussehende Mann, der ihm ständig über den Weg läuft und von dem er einfach nicht die Augen lassen kann. Und diese fast schon magische Anziehungskraft beruht auf Gegenseitigkeit. Ocho lädt den attraktiven Fremden, einen spanischen Filmemacher namens Javi, schließlich auf sein Zimmer ein und die beiden landen prompt im Bett miteinander.
Doch was als reines Sexdate beginnt, entpuppt sich bald als weitaus tiefere Verbindung. Die beiden treffen sich am nächsten Tag wieder, und während eines langen Gesprächs bekommt Ocho mehr und mehr das Gefühl, Javi bereits zu kennen. Und sein Gefühl täuscht ihn nicht: Die beiden Männer haben sich bereits vor 20 Jahren kennengelernt. Ein heißes Treffen, das den Verlauf ihrer beider Leben und ihren Blick auf die Liebe grundlegend veränderte. Wird dieses Wiedersehen auch ihre Zukunft verändern?
Drehbuch: Lucio Castro; Schauspieler: Mía Maestro, Mariano López Seoane, Helen Celia Castro-Wood, Ramón Pujol, Juan Barberini; Regie: Lucio Castro; Produktion: Joanne Lee; Musik: Robert Lombardo; Kamera: Bernat Mestres; Montage: Lucio Castro Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wien um 1900: Mit seinen fantastischen Vorstellungen macht sich der Illusionist Eisenheim zur lebenden Legende. Auf der Höhe seiner Kunst beschwört er den Geist der gerade ermordeten Herzogin Sophie. Doch bevor die Erscheinung den Namen ihres Mörders nennen kann, wird Eisenheim von Inspektor Uhl verhaftet. Was niemand ahnt: Die Herzogin war zwar die Verlobte von Kronprinz Leopold, aber auch die heimliche Liebe des Magiers. Wurde sie das Opfer des Machtkampfs zwischen dem Thronfolger und dem rätselhaften Meister der Täuschung? Nichts ist wie es scheint, die Grenzen zwischen Magie und Wirklichkeit verschwimmen.
Neil Burgers fiktiver historischer Krimi pendelt zwischen Fantasyfilm, Liebesdrama, politischer Verschwörung und Kriminalfilm und jongliert mit den Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit. Dabei lebt er vor allem von der Faszination für jene Menschen, die sich scheinbar über die Gesetzmäßigkeiten der Natur hinwegsetzen können. "Burger liefert präzises, emotionales, düsteres Epochenkino, das mit geschliffenen wie scharfzüngigen Dialogen aufwarten kann." (Carsten Baumgardt, auf: filmstarts.de)
"Eindrucksvoll gespielter und prächtig ausgestatteter Historien- und Kriminalfilm, dessen Zaubertricks ebenso überzeugen wie die raffinierte, fintenreiche Geschichte und die atmosphärische Inszenierung. Er braucht den Vergleich mit Christopher Nolans ähnlich gelagertem Film "The Prestige" nicht zu scheuen." (filmdienst.de)
Herausragend: die Filmmusik von Großmeister Philip Glass!
Regie: Neil Burger; Drehbuch: Neil Burger; Kamera: Dick Pope; Schauspieler: Eddie Marsan, Edward Norton, Rufus Sewell, Jessica Biel, Paul Giamatti; Produktion: Michael London, David Levien; Vorlage: Steven Millhauser; Montage: Naomi Geraghty; Musik: Philip Glass Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Europa, 1921: Auf der Suche nach einem Neustart wandern Ewa (Marion Cotillard) und ihre Schwester Magda aus ihrer polnischen Heimat nach New York aus. Bei ihrer Ankunft auf Ellis Island stellen die Ärzte bei Magda eine Lungenkrankheit fest, und die Schwestern werden voneinander getrennt. Während sich Magda in Quarantäne befindet, strandet Ewa auf den gnadenlosen Straßen von Manhattan. Allein, ohne Zufluchtsort und Geld gerät sie in die Fänge des charmanten, aber durchtriebenen Bruno (Joaquin Phoenix), der sie bei sich aufnimmt und zur Prostitution zwingt.
Eines Tages lernt Ewa den faszinierenden Magier Orlando (Jeremy Renner) kennen - Brunos Cousin. Er erobert ihr Herz im Sturm und wird zu ihrer Chance, dem Albtraum zu entkommen. Es entspinnt sich eine gefährlich-hysterische Ménage-à-trois, die nicht die einzige existenzielle Herausforderung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist: Die neue Heimat ist auch das Land der unbegrenzten Unterhaltung, sodass sich für die streng katholische Ewa plötzlich die Frage stellt: Kirche oder Kino?
Regisseur James Gray ist ein Meister des Melodrams und gehört mit seinen wilden New-York-Studien zu den spannendsten amerikanischen Filmemachern. "Nicht nur durch die Flüchtlingsgeschichte, mit der Gray an seine großen, Pathos-geschulten Vorbilder wie Francis Ford Coppola und Martin Scorsese anknüpft, deren filmische Urkonflikte ebenfalls im Immigrantenmythos liegen, sondern auch durch die Inszenierung: elegisch-lange Einstellungen, kein unnötiges Kamera-Gewackel, kein wildes Schnitt-Herumgehampel. Also ein totaler Verzicht auf jene Stilmittel, mit denen viele Kinomacher heute Tempo und Aktion simulieren, die ihre Storys oft gar nicht hergeben." (David Steinitz, in: SZ)
Doch es geht zuallererst um die Menschen, von denen erzählt wird, nicht um das Medium Film, nicht um das eigene coole Wissen. "Bei aller Düsternis pflegt Gray immer einen liebevollen, wenn auch unnaiven Blick auf fast all seine Figuren, die nicht zuerst an sich selbst, sondern an der Welt scheitern. 'The Immigrant' handelt von mehr als nur von einer vergangenen Episode der amerikanischen Geschichte. Der Film erzählt davon, was es heißt, sich ausbeuten lassen zu müssen, um zu überleben. Sein Regisseur ist klug genug, um die Versprechen des amerikanischen Traums nicht wohlfeil zu denunzieren - er zeigt nur den Preis, den der Versuch haben kann, diese Versprechen wahr werden zu lassen. Das Glück ist in den Filmen Grays keine Lüge. Man kommt halt nur äußerst schwer ran." (Benjamin Moldenhauer, in: SPIEGEL Kultur)
Regie: James Gray; Schauspieler: Yelena Solovey, Marion Cotillard, Dagmara Domiczyk, Christopher Spelman, Maja Wampuszyc, Jeremy Renner, Ilia Volok, Jicky Schnee, Joaquin Phoenix; Produktion: Anthony Katagas, Christopher Woodrow, James Gray; Montage: Kayla Emter, John Axelrad; Kamera: Darius Khondji; Musik: Christopher Spelman; Drehbuch: Ric Menello, James Gray Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Detyr und seine Partnerin Adele haben sich in der Haft ein Versprechen gegeben: Sie wollen nach ihrer Entlassung ein gemeinsames Leben führen. Jetzt leben sie in dem Dorf Nkonga (Kamerun), doch ihr Wunsch zu heiraten stößt auf den Widerstand von Detyrs Familie...
Protagonist: Benjamin Hebga, Apollinaire Tamga Ntamack, Victor Hiol, Guillaume Déthyr Bayegle, Dorothée Ngo Nguidjol, Désiré Ikeng, Paul Ndjeng, Moise Paul Isoo, Marcus Paglan, Adèle Ngo Mboudi, Bernadette Ngo Ndiguil, Sarah Hebga, Bébé Bibehe; Regie: Joseph Dégramon Ndjom; Produktion: Joseph Dégramon Ndjom, Eugénie Michel-Villette, Dieudonné Alaka; Kamera: Laurent Chevallier; Drehbuch: Joseph Dégramon Ndjom Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Zeitreisender aus der fernen Zukunft landet im Berlin der Gegenwart: Die frisch verheiratete Luise und ihr Mann lesen bei einer nächtlichen Autofahrt einen Mann auf. Da Frank fremd in der Stadt ist, bieten sie ihm ein Bett an. Luise fühlt sich sofort zu Frank hingezogen. Doch ihre Avancen lehnt er diskret ab. Denn Frank Mackay hat sich in das Bild von Laura Luna verliebt, der Autorin des Romans "Tigerstreifenbaby wartet auf Tarzan". In Franks Zeitalter, dem 5. Jahrtausend, gibt es keine Frauen mehr, die Männer hingegen sind unsterblich. In diese Welt möchte er Laura mitnehmen. Prompt steht er vor ihrer Tür, und auch Laura kann sich Franks Anziehungskraft nicht erwehren. Auf der Flucht vor einem mysteriösen Chinesen, der es vermutlich auf Franks Rucksack voller Gold abgesehen hat, verschlägt es Frank, Laura und Luise in das abgelegene Jagdhaus von Lauras Vater. Dort richtet sich das Trio auf einen längeren Aufenthalt ein. Der Titel des Films geht auf Gedicht von Anna Rheinsberg, Marburg/Lahn, "Königreich Sachsen - oder Die Nacht der tiefen Tassen" zurück.
Produktion: Rudolf Thome; Drehbuch: Rudolf Thome; Schauspieler: Rüdiger Vogler, Valeska Hanel, Herbert Fritsch, Cora Frost; Musik: Wolfgang Böhmer; Montage: Dörte Völz-Mammarella; Regie: Rudolf Thome; Kamera: Carsten Thiele Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: DAS SPIEL IST AUS, WENN DU AUFGIBST! Bulgarien, Beginn der 1990er-Jahre. Draufgänger Stash und seine Gang schlagen sich mit kleineren kriminellen Delikten durch, immer auf der Flucht vor einem omnipräsenten Staat und Geheimdienst. Als sich Stash in die rebellische Becky verliebt, ahnt er nicht, dass er sich damit auf ein Minenfeld begibt und aus einem harmlosen Spiel bitterer Ernst wird - ein existenzieller Kampf um die Liebe beginnt.
"Mit gesellschaftskritischen Spitzen gespickter Buddy- und Coming-of-Age-Film, dessen Geschichte über Desillusionierungen, echte Liebe und mangelnde Solidarität überall verstanden wird." (Lexikon des Internationalen Films")
Produktion: Borislav Chouchkov; Schauspieler: Ovanes Torosian, Alexander Sano, Yavor Baharoff, Ivaylo Dragiev, Radina Kardzhilova, George Staykov; Musik: Dimitar Vasilev, Viktor Chouchkov Jr.; Regie: Markus Dietrich, Viktor Chouchkov Jr.; Kamera: Rali Raltschev; Montage: Zoritsa Kotseva; Drehbuch: Viktor Chouchkov Jr., Borislav Chouchkov Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was wäre ein Leben ohne Träume - gerade im faszinierenden Labyrinth eines riesigen internationalen Airports? Die Inderin Nisha - jung und schön - setzt alles daran, ihre Träume zu verwirklichen: ihren kleinen Sohn nach Deutschland holen und Stewardess werden. Um diesen ein Stück näher zu kommen, lässt sie sich mit ihrem Vorgesetzen Nowak ein. Doch eigentlich gehört ihr Herz dem romantischen Alexej, der ihr die ganze Seele Russlands zu Füßen legt. Die Entscheidungen, die Nisha zu treffen hat, werden das Leben aller verändern...
Mit TOR ZUM HIMMEL erzählt Veit Helmer ("Tuvalu", "Surprise!") ein wunderbares Märchen von Liebe, Freiheit, Abenteuer und Mut. Die Hauptrolle in dieser romantischen Komödie hat Veit Helmer dem gefeierten indischen Star Masumi Makhija anvertraut.
Inhalt: Tuvalu - so heisst die Insel, von der die Hauptdarsteller als Zufluchtsort träumen. Ein Traum, dessen Erfüllung unwahrscheinlich erscheint, angesichts der Tatsache, dass sie in einem heruntergekommenen und weitestgehend verlassenen Schwimmbad von der Außenwelt abgeschnitten sind. Denis Lavant (Les Amants du Pont Neuf) spielt den unterdrückten jüngeren Sohn des Schwimmbadbesitzers, und er gibt sich die größte Mühe, sich die Illusion zu bewahren, dieser erstaunliche Trümmerhaufen eines Gebäudes sei noch ein florierendes Unternehmen. In Wirklichkeit gibt es kaum Schwimmer, und die, die kommen, bezahlen buchstäblich in Knöpfen. In der Zwischenzeit versucht sein skrupelloser älterer Bruder, den endgültigen Ruin des Geschäfts heraufzubeschwören, so dass das Gebäude abgerissen und das Gelände neu erschlossen werden kann.
PRESSE:
"bemerkenswert" "erstaunliches Debüt" DIE WELT
"wer [sich] auf diesen Stil einlassen kann, wird keine Minute Langeweile empfinden" "Spaß bereitet dieses dampfzischende und wellenbrausende Filmwerk mit jeder Szene" FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
"in poetischen Bildern entwirft er [Veit Helmer] eine märchenhaft-surreale Traumwelt, die an die Filme von Kusturica erinnern."
"In äTuvalu' werden Stimmungen gemalt und Atmosphäre beschworen, dass es eine Pracht ist." "Film als Augen- und Ohrenfest. Also: eine Rarität." LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
Kamera: Emil Hristow; Schauspieler: Denis Lavant, Todor Georgiev, E.J. Callahan, Ctlina Murgea, Chulpan Khamatova, Terrence Gillespie, Philippe Clay, oko Rosis; Musik: Goran Bregovis, Jürgen Knieper; Produktion: Vladimir Andreev; Regie: Veit Helmer; Drehbuch: Michaela Beck, Veit Helmer; Montage: Araksi Mouhibian Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vielleicht ist dieses Liebesdreieck eine Nummer, oder besser: eine Ecke zu groß für diesen Mann, der vom Leben und von der Liebe bislang so enttäuscht wurde. Gerade hat sich Leonard (Joaquin Phoenix) von einer Brücke bei Brooklyn ins eiskalte Wasser gestürzt, als ein plötzliches Zucken und sein darauffolgendes Auftreiben doch davon zeugen, dass noch ein Funken Überlebenswillen in ihm steckt.
Es ist nicht der erste Selbstmordversuch von Leonard, der wieder bei seinen besorgten Eltern (Isabella Rossellini/Moni Moshonov) einzieht, und sich von diesen mit der Tochter eines Geschäftspartners des Vaters verkuppeln lässt: der liebenswerten, aber etwas braven Sandra (Vinessa Shaw).
Leonard lässt sich auf eine Annäherung ein. Doch dann begegnet ihm eine Frau, für die er alles stehen und liegen lassen würde: Michelle (Gwyneth Paltrow) ist sprunghaft, flirrend, wunderschön - und kürzlich in das gegenüberliegende Apartment gezogen. Finanziert wird es von ihrem verheirateten Liebhaber. Den schwer verliebten Leonard sieht Michelle zunächst als besten Freund an - und der muss eine Entscheidung treffen: Der sichere Spatz in der Hand oder die flatterhafte Taube auf dem Dach?
"Two Lovers" ist die dritte Zusammenarbeit von Regisseur James Gray und Schauspielstar Joaquin Phoenix. Bereits in den Antihelden-Porträts "Helden der Nacht" und "The Yards - Im Hinterhof der Macht" kämpften junge New Yorker zwischen Hoffnung und Desillusion um ihren Platz in der Welt. Die Liebestragödie "Two Lovers" begibt sich in romantischere, aber nicht weniger schwermütige, melancholische Gefilde einer eigentlich unmöglichen Entscheidung, bei der es um die schwer zu überwindenden Gegenpole von Geborgenheit und Leidenschaft, von Nähe und Distanz geht. Dies spiegelt sich auch in der zurückhaltend inszenierten Raumgestaltung, die in ein New York abseits der Touristen-Pfade entführt.
"Phoenix und Paltrow spielen so beherzt und verleihen den Schwächen und Beschädigungen ihrer Charaktere so viel Glaubwürdigkeit, dass Grays Film am Schicksal einer schnöden 'romantic comedy' mit großen Stars vorbeischrammt und bis zum optimistischen Ende sehenswert bleibt. Die wahre Entdeckung aber ist Vinessa Shaw als zunächst verpönte Heiratskandidatin Sandra: Die US-Newcomerin ('Badland') spielt ihren Part als toughes Mauerblümchen, das genau weiß, was es will, mit so viel Verve, dass man dem alles andere als hässlichen Entlein am Ende des Films von ganzem Herzen Glück wünscht." (Andreas Borcholte auf: spiegel.de)
"Dabei inszeniert der New Yorker Filmemacher mit präzisem Blick das Werben, die Balz umeinander in entsprechenden Räumlichkeiten. Diese dienen bei Gray niemals nur als Kulisse für die Handlung, sondern sie prägen sich förmlich in jene ein, bedingen sie und treiben sie voran. [...] Der wesentliche Begegnungsraum von Michelle und Leonard befindet sich im Außen, jenseits von einengenden Wänden, Mauern und Türen. Der urbane, öffentliche Raum New Yorks ist ihr Ort der Nähe. Gray generiert damit eine ganz eigene Topographie der Stadt. Er inszeniert das abgelegene, das andere New York." (Silke Roesler, auf: www.critic.de)
Schauspieler: Vinessa Shaw, Bob Ari, Joaquin Phoenix, Isabella Rossellini, Moni Moshonov, Anne Joyce, Elias Koteas, Gwyneth Paltrow; Produktion: Anthony Katagas, James Gray; Regie: James Gray; Drehbuch: James Gray, Ric Menello; Kamera: Joaquín Baca-Asay; Musik: Dana Sano; Montage: John Axelrad Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Es könnte alles so schön sein. Paul ist erfolgreicher Arzt, Martha glücklich in ihrem Beruf als Lehrerin. Gemeinsam will das junge Ehepaar nach Marseille auswandern. Doch einen Tag, nachdem Paul vorausgefahren ist, ereilt Martha die Nachricht, ihr Mann habe sich das Leben genommen. Akzeptieren kann Martha diese Tatsache nicht. Nach und nach muss sie feststellen, dass das Leben, an das sie bisher geglaubt hatte, auf Lügen aufgebaut war. Doch Martha will genau dieses Leben zurück.
Der Debütfilm von Jan Schomburg beschreibt die Dynamik zwischen Illusionen, Wunschträumen und Zerrbildern der Realität. Sandra Hüller spielt die Figur der Martha überwältigend intensiv zwischen lebensbejahendem Optimismus und dem wütend-verzweifelten Kampf um ihre heile Welt. Vielschichtig, spannend und authentisch erzählt der Film von Trauerarbeit, die die Trauer verweigert. Das kluge Drehbuch regt an und gibt genug Raum für tiefe Gefühle und die Aussicht, dass sich das Glück unverhofft wieder einstellen kann.
Aus der FBW-Jury-Begründung ("besonders wertvoll"): "Sandra Hüller im Besonderen verleiht der Seelenverletzten mit zugleich nach außen gekehrter Beherrschtheit eine große, fast ungeahnte Menschlichkeit. Sie nimmt den Zuschauer mit in ihre Wahrnehmung hinein. Doch ist es auch der Regie zu verdanken, ihr und den weiteren Protagonisten diesen schauspielerischen Raum zu lassen. Das großartige Drehbuch konnte dadurch seine Wirkung entfalten. (...) Dem Publikum wird in der Tat etwas zugemutet, aber vor allem auch zugetraut! Hier ist ein spannender und bewegender Film gelungen, offen für mehr als eine Lesart, dessen Tonfall dabei so eigentümlich herzlich ist. Ein Werk, das nicht nur als Debütfilm außerordentlich überzeugt."
Produktion: Claudia Steffen; Kamera: Marc Comes; Regie: Jan Schomburg; Schauspieler: Sandra Hüller, Aljoscha Stadelmann, Martin Reinke, Piet Fuchs, Kathrin Wehlisch, Felix Knopp, Stephan Grossmann, Georg Friedrich, Valery Tscheplanowa; Drehbuch: Jan Schomburg; Montage: Bernd Euscher; Musik: Tobias Wagner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Lesbisch in der DDR: Sechs sehr unterschiedliche Frauen berichten über ihr Leben und Lieben im real existierenden Sozialismus, Eine Gratwanderung zwischen kalten Wassern und rettenden Ufern. Sechs Leben, vor und nach dem großen Umbruch von 1989/90.
Musik: Martin Kohlstedt; Montage: Jana Teuchert; Kamera: Anne Misselwitz, Julia Hönemann; Drehbuch: Barbara Wallbraun; Produktion: Thomas Jeschner; Regie: Barbara Wallbraun Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Klassiker: Georg (Ulrich Tukur) verpasst seiner Ehe mit Doris (Martina Gedeck) den Todesstoß, als er eine Affäre mit seiner Doktorandin Laura (Lucie Heinze) beginnt. Bis dahin galten Doris und Georg als Abziehbild eines glücklichen Paares aus der Hamburger Mittelschicht. Nun stehen sie - nach mehr als einem Vierteljahrhundert Ehe - mit zwei Kindern, Haus und Hund vor dem Scherbenhaufen ihrer Beziehung.
Aber man will ja nicht nur toben, man will auch etwas verstehen. So spricht die Vernunft. Also entschließen sich die beiden - ganz zivilisiert - zu einer Trennungstherapie. Rosenkrieg light? Weit gefehlt! Denn schon bald übernimmt in diesem Minenfeld von Verletzlichkeiten das Herz die Regie...
Kaum jemand kann eine Ehe schöner scheitern lassen als die beiden Ausnahme-Darsteller Martina Gedeck (BELLA MARTHA, DIE WAND) und Ulrich Tukur (DAS WEISSE BAND, JOHN RABE). Nach dem preisgekrönten Drama GLEISSENDES GLÜCK (2016) vereint Rainer Kaufmann (EIN FLIEHENDES PFERD) die beiden erneut als Paar in einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte vor der Kamera.
"Regisseur Rainer Kaufmann ('Blaubeerblau', 'Ein fliehendes Pferd') setzt mit Erfolg auf die ausgelassene Spielfreude seiner Hauptdarstellerin und seines Hauptdarstellers. Rührend bis lächerlich, wie Georg und sein bester Freund Peter (Peter Jordan) im Fitnessstudio in elektrodenverkabelten Gummianzügen gegen den vermuteten Verfall ihrer Männlichkeit antrainieren. Unfassbar, wie Doris auf den Schwadroneur Axel (Marcel Hensema) hereinfällt - 'Endlich einer, der mit Derrida etwas anfangen kann!' - , der beim ersten Zusammentreffen gleich ihre Freundin Claudia (Julika Jenkins) anbaggert. Erstaunlich, wie Doris' und Georgs Kinder, längst auf eigenen Wegen unterwegs, alles ziemlich banal bis normal finden. Von einigen Exaltiertheiten abgesehen, die sich samt und sonders gegen Autos richten - Georgs Attacke auf die Reifen des Nebenbuhlers; Doris' Versuche, den Familienwagen zu schrotten, und ihre erfolgreiche Abfackelung des Kleinwagens der jungen Doktorandin, die den dreißig Jahre Älteren als Partner bald zu eingefahren findet -, bleibt der Komödienton des Films trotz satirischer Anklänge frei von Hohn oder Zynismus. Im Grunde liegt, und daran besteht nach der Trennungstherapie kein Zweifel, hier eine Liebesgeschichte vor. Auch wenn sie vorbei ist. Nur für einen wird es keine Zukunft geben - den Hund mit Namen Töpperwien." (F.A.Z.)
Schauspieler: Peter Jordan, Martina Gedeck, Giulia Goldammer, Julika Jenkins, Ulrich Tukur, Marcel Hensema, Angelika Thomas, Lucie Heinze; Kamera: Klaus Eichhammer; Drehbuch: Martin Rauhaus; Produktion: Heike Wiehle-Timm; Musik: Jörn Kux; Montage: Nicola Undritz; Regie: Rainer Kaufmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sophie braucht eine Auszeit von ihrem Job in der Großstadt. Sie macht Urlaub an einem ruhigen See. Dort lernt sie Michael und seine Tochter Kailey kennen. Sophie genießt das ruhige Leben - und verbringt viel Zeit mit Michael. Schon bald gelingt es Kailey, die beiden zu verkuppeln. Bis Sophie von ihrem Boss ein unwiderstehliches Angebot erhält.
Regie: Heather Hawthorn-Doyle; Kamera: Andy Hodgson; Produktion: Gilles LaPlante, Louisa Cadywould; Schauspieler: Kareem Malcolm, Carolyn Yonge, Ellen Woglom, Meghan Heffern, Nathan Witte, Mike Gill, Alison Matthews, Erica Tremblay, Brad Harder, Carlo Marks; Musik: Frank Cogliano; Montage: Jason Schneider; Drehbuch: John Dion; Sound Design: Jason Grundke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1914 im holländischen Osten Indiens. Axel Heyst lebt auf Samburan, einer von insgesamt 16.000 Inseln in dieser rauen und vom Rest der Welt abgeschnittenen Gegend. Einst baute er Kohlen in seinem eigenen Bergwerk ab. Doch als sein Partner starb, musste er die Mine schließen. Seither lebt er - mit Ausnahme von Wang, seinem chinesischen Diener - in völliger Isolation. Er verlässt die Insel nur, wenn es dringend erforderlich ist. Bei einem dieser seltenen Anlässe, verschlägt es ihn in den Hafen von Surabaya. In dem Kolonial-Hotel, in dem er absteigt, lernt er die wunderschöne Alma kennen. Die junge Frau arbeitet in einem Frauen-Orchester, das von Ziangiacomo, dem tyrannischen Dirigenten, und seiner Frau geleitet wird. Wie Heyst herausfindet, hat der Orchesterleiter Alma zur Unterzeichnung eines Knebelvertrages gezwungen, aus dem es für sie kein Entkommen geben kann. Außerdem plant Ziangiacomo, sie an den widerwärtigen deutschen Hotelbesitzer Schomberg zu verkaufen, der sich unsterblich in die hübsche Alma verliebt hat.Heyst trifft eine folgenreiche Entscheidung: mit Hilfe von Mrs. Schomberg, der verschmähten Ehefrau des Hotelbesitzers, bringt er Alma in einer Nacht- und Nebelaktion in Sicherheit und kehrt mit ihr nach Samburan zurück. Die beiden verlieben sich ineinander. Doch ihr idyllisches Miteinander ist nicht von langer Dauer. Denn der liebeskranke Hotelbesitzer, dem das Objekt seiner Begierde vor den Augen weggeschnappt wurde, sinnt auf Rache. Er heuert drei finstere Gesellen an, die ihm die schöne Alma schleunigst wiederbeschaffen sollen: allen voran der opiumabhängige Mr. Jones, gefolgt von seinem gemeingefährlichen "Sekretär" Ricardo sowie Pedro, ihrem kaltblütigen Beschützer. Dem Hotelbesitzer gelingt es, Ricardo davon zu überzeugen, dass Heyst ein gigantisches Vermögen auf seiner Insel angehäuft hat; was frei erfunden ist, aber Ricardos Geldgier überwiegt schließlich und veranlasst die Ganoven, sich auf den Weg nach Samburan zu machen. Auf der Insel angekommen, treffen sie auf Heyst und erzählen ihm, dass sie schiffbrüchig und unversehens auf Samburan gestrandet sind. Doch Heyst ahnt, dass das Auftauchen der drei Männer kein Zufall ist. Da die schöne Alma alle betört, entbrennt ein Kampf um Leben oder Tod zwischen den Männern.
Schauspieler: Graziano Marcelli, Bill Paterson, Sam Neill, Willem Dafoe, Ho Yi, Rufus Sewell, Irène Jacob, Jean Yanne, Im Hermann; Kamera: Bruno de Keyzer; Drehbuch: Frederick Seidel, Mark Peploe; Montage: Tony Lawson; Regie: Mark Peploe; Vorlage: Joseph Conrad; Produktion: Simon Bosanquet; Musik: Nikolaus Glowna Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Leonato, der Gouverneur von Messina, wird von seinem Freund Don Pedro besucht, der mit seinem Gefolge gerade von einem siegreichen Feldzug zurückkehrt. Zwar herrscht nun Ruhe auf den Schlachtfeldern, doch schnell entflammt am Hofe Leonatos ein Kampf um Liebe und Ehre. Claudio verliebt sich in die schöne Hero. Ihr Glück scheint perfekt, doch Missgunst und eine Intrige drohen die geplante Hochzeit zu vereiteln... Ganz anders bei Benedikt und Leonatos scharfzüngiger Nichte Beatrice. Sie lieben es ihre Verachtung für die Liebe, die Ehe und für einander offen auszuleben. Niemals könnten sie sich vorstellen, eines Tages selbst verheiratet zu sein. Doch dann hat Don Pedro einen Plan, der alles ändern könnte.
Regisseur Joss Whedon lässt William Shakespeares berühmtes Bühnenstück leuchten! Dietmar Dath schrieb in der "F.A.Z.": "Shakespeare kriegt man nicht umsonst. Er bleibt die größte Belohnung, die Regie und Schauspielerei sich verdienen können. Joss Whedon, einer der Drehbuchautoren und Regisseure, die dem Fernsehen in den letzten Jahren seinen neuen guten Ruf verschafft haben, hat sich mit der Verfilmung von 'Much Ado About Nothing' vor allem selbst belohnt - dafür, dass er 2012 mit 'Marvel's Avengers' den Sprung vom Flachbildschirm auf die Leinwand, bei dem sich selbst die Besten oft den Hals brechen, mit großem kommerziellem und achtbarem kritischem Erfolg geschafft hat, ohne seinen starken erzählerischen Herzschlag abzudämpfen oder etwas von seinem komplexen Witz preiszugeben."
Schauspieler: Amy Acker, Nathan Fillion, Clark Gregg, Fran Kranz, Jillian Morgese, Sean Maher, Riki Lindhome, Alexis Denisof, Spencer Treat Clark, Reed Diamond; Regie: Joss Whedon; Drehbuch: Joss Whedon; Musik: Joss Whedon; Kamera: Jay Hunter; Montage: Joss Whedon; Vorlage: William Shakespeare Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als Fabienne erfährt, dass sie schwanger ist, kann sie es zuerst nicht glauben. Sie dachte, bei einem Mal wird schon nichts passieren. Zunächst überlegt sie abzutreiben, doch dann entscheidet sie sich für das Kind. Und sie freut sich darauf. Das Umfeld reagiert zwiespältig und ihr Freund ist verunsichert, denn - Fabienne ist erst vierzehn Jahre alt. Auch Steffi, Lisa und Laura sind ungewollt schwanger geworden und auch sie haben die wichtigste Entscheidung ihres Lebens mit vierzehn Jahren fällen müssen. Die vier Mädchen sind sehr unterschiedlich, ihre Gefühle und Gedanken jedoch ganz ähnlich. Am Ende gestalten sich die Lebensumstände der Mädchen jedoch bei allen ganz anders als gedacht... VIERZEHN begleitet vier Mädchen auf ihrem Weg von der Schwangerschaft bis zum Muttersein. Der Film zeigt, welche Konsequenzen diese Entscheidung trägt, wie die Mädchen und ihre Umgebung mit der neuen Situation umgehen und wie sie ihr Leben mit Kind meistern.
"Ein Mut machender Film voller Humor, der sozialen Stigmatisierungen entgegenarbeitet und zeigt, wie die Heranwachsenden auf ihre Weise mit der Herausforderung umgehen. Familien und Freunden kommt dabei eine wichtige Rolle zu,..." (FILMDIENST)
Das als Langzeitdokumentation konzipierte Projekt wurde fortgesetzt mit dem Film "Achtzehn - Wagnis Leben" (siehe auch dort!)
Protagonist: Laura Keller, Fabienne Renaud, Steffi Schmolz, Lisa Brown; Montage: Martin Hoffmann, Michael Reysz; Drehbuch: Cornelia Grünberg; Produktion: Ingelore König; Musik: Carlo Inderhees; Regie: Cornelia Grünberg; Kamera: Heiko Merten Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: DEUTSCHLAND, 1968 Zwei Teenager in der deutschen Provinz: Martin träumt davon, Schriftsteller zu werden und die Welt mit seiner Literatur auf den Kopf zu stellen. Rubys Leidenschaft ist die Musik. Wer Ruby, die eigentlich Rosemarie heißt, einmal singen gehört hat, weiß, dass sie das Zeug zur Sängerin hat. Martin und Ruby treffen sich so oft wie möglich heimlich, aber mit jedem neuen Tag wird dieser Zustand unerträglicher. Rubys Vater ist ein unerbittlicher Tyrann, ein gläubiger Katholik, geprägt vom Krieg und der Moral der Wiederaufbauzeit. Deshalb wagt Ruby nicht den Schritt, offen zu ihrer Liebe zu Martin zu stehen. In den Augen ihres Vaters verkörpert Martin all das Böse, vor dem er seine Tochter schützen will. Langsam zieht sich die Schlinge um sie zu. Martin und Ruby fliehen von zu Hause und wollen sich in Berlin verstecken. Doch dieser Traum währt nicht lange. Ruby landet in einem geschlossenen katholischen Heim bei den "Barmherzigen Schwestern", Martin wird in das berüchtigte diakonische Erziehungsheim in Freistatt eingewiesen. Getrennt müssen Ruby und Martin von nun an getrennt um ihr seelisches Überleben kämpfen - in einer Welt, die nichts anderes im Sinn hat, als sie zu brechen.
DEUTSCHLAND, 1977 Ruby ist eine mittelmäßig erfolgreiche Mond-/Juni-Schlagersängerin geworden. Sie hat sich arrangiert. Doch ihre glamouröse Maske kann sie nur mit Alkohol und Pillen aufrechterhalten. Martin dagegen ist unversöhnt, selbstzerstörerisch und gewalttätig. Nach der Besserungsanstalt schließt er sich einer militanten Gruppe an und landet hinter Gittern. Noch immer verbindet die beiden eine Liebe, die unmöglich zu leben ist, aber auch durch nichts ausgelöscht werden kann. Kurz vor einem wichtigen Auftritt wird Ruby von ihren Gespenstern heimgesucht. Die Vergangenheit ist nicht tot...
Schauspieler: Victoria Schulz, Ivo Kortlang, Markus Hering, Eva Maria Jost, Erni Mangold, Thorsten Merten, Anton Spieker, Ursula Ofner, Ben Becker, Michael Prelle; Kamera: Frank Amann; Montage: Daniel Scheimberg, Karin Hammer; Produktion: Jost Hering, Mathias Forberg, Viktoria Salcher; Musik: Andreas Ockert; Regie: Christian Frosch; Sound Design: Linus Nickl; Drehbuch: Christian Frosch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zusammen mit seiner Mutter (Monika Kwiatskowska) und seinem kleinen Bruder bewohnt Stefan (Józef Pawlowski) eine kleine Wohnung im von Deutschen besetzten Warschau. Er hat einen Job und verdient damit das Geld der Familie. Damit ist es aber vorbei, als er einer Freundin, die für den Widerstand kämpft, bei einem Waffentransport hilft und dabei auffliegt. Als Konsequenz wird er entlassen und steht arbeitslos da. Vor lauter Zorn und Verzweiflung schließt er sich letztlich dem Widerstand an, was seiner Muter überhaupt nicht gefällt.
Als der Warschauer Aufstand entfacht wird, kämpft Stefan mit seinen Freunden im Stadtzentrum gegen die Wehrmacht. Seite an Seite mit ihm steht Ala (Zofia Wichlacz), ein hübsches Mädchen, das sich in ihn verliebt hat. Die Rote Armee nähert sich aus dem Osten, aber in Warschau gehen Stefan, Ala und ihre Kameraden durch eine Hölle aus Blut und Gewalt, einer Übermacht gegenüber stehend.
Schauspieler: Antoni Królikowski, Józef Pawsowski, Anna Próchniak, Tomasz Schuchardt, Michas Zurawski, Filip Gursacz, Karolina Staniec, Jasmina Polak, Zofia Wichsacz, Michal Mikolajczak; Regie: Jan Komasa; Kamera: Marian Prokop; Drehbuch: Jan Komasa Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit rund zwei Monaten sind die beiden Mittvierziger Astrid (Christiane Paul) und Paul (Ronald Zehrfeld) ein glückliches Paar. Als Paul Astrid auf ein romantisches Wochenende nach Budapest einlädt, ahnt er nicht, was der dortige Aufenthalt für ihre relativ junge Liebe bedeuten wird.
Im Hotel trifft Astrid unverhofft auf ihre Jugendliebe Julius, mit dem sie 1986 auf einer Künstlerparty in der DDR eine Beziehung begann, die zwar von diversen Differenzen, vor allem aber von großer Leidenschaft geprägt war. Als sich das Paar durch den Lauf der Geschichte trennte, blieb zwischen ihnen vieles unausgesprochen, was beide - wie sich zeigt - bis in die Gegenwart begleitet. Und so fühlt Astrid, dass es an der Zeit ist, Vergangenes aufzuarbeiten, während ihr Paul mal mehr, mal weniger freiwillig beisteht. Und am Ende stellt sich für Astrid heraus, dass doch alles so sein könnte, wie es nie gewesen ist...
Die Ereignisse in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gregor Sander werden in der Rückschau geschildert und ergeben sich aus der historischen Entwicklung Deutschlands. Die Erzählung konzentriert sich dabei auf das Alltägliche, sie sucht nicht das Spektakuläre, Dramatische, sondern widmet sich den Details im Zwischenmenschlichen. Es geht um die Geschichten im Verlauf der Geschichte, um schlechtes Timing und Enttäuschungen, nicht um ganz große Taten und Gesten. In den Erinnerungen von Astrid verwebt sich die private mit der politischen Geschichte, im Film wie im Roman, und mit der verflossenen Liebe kehrt auch die Zeit vor der Wende zurück.
"Vergangenheit und Gegenwart werden miteinander verwoben - und als Zuschauer:in spürt man mehr und mehr, wie die Geschichte eines Landes Einfluss auf den persönlichen Werdegang nehmen kann. 'Wir können es auch nicht mehr ändern', heißt es an einer Stelle. Ehen, Trennungen, Scheidungen, große und kleine Entscheidungen liegen hinter den Figuren; all das hat sie zu dem geformt, was sie heute sind. 30 Jahre eines Lebens können wie ein komplexes Epos wirken - und werden doch in winzigen Schritten gelebt. Die Kamera von Reinhold Vorschneider und das Spiel des Ensembles finden dafür den passenden Ausdruck; Ängste und Verletzungen werden uns nicht ins Gesicht geschrien, sondern auf subtile Weise vermittelt." (Andreas Köhnemann, auf: Film-Zeit.de)
"Christiane Paul spielt Astrid mit einem leichten Dauervibrieren, das ihre Anspannung deutlich macht, ihr Hin-und-hergerissen-Sein zwischen dem neuen und dem alten Glück. Und Ronald Zehrfeld bringt in Paul eine Verletzlichkeit und Angreifbarkeit zum Ausdruck, die nur scheinbar im Widerspruch steht zu seiner massigen Statur. Reinhold Vorschneiders immer aufmerksame, aber nie aufdringliche Kamera fängt die sanften Nuancen eines unzweifelhaften dramatischen Geschehens ein, das von Gustorf so empathisch wie souverän, vor allem aber mit nicht nachlassender Aufmerksamkeit für die Details in Szene setzt." (epd Film)
Schauspieler: Lena Urzendowsky, Christiane Paul, Tamás Lengyel, Matti Schmidt-Schaller, Mercedes Müller, Erika Marozsán, Claudia Geisler, Ronald Zehrfeld, Barnaby Metschurat, Leonard Kunz, Sebastian Hülk; Regie: Florian Koerner von Gustorf; Vorlage: Gregor Sander; Drehbuch: Gregor Sander; Produktion: Martin Heisler; Musik: Max Müller; Montage: Mona Bräuer; Kamera: Reinhold Vorschneider Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Laue Sommernächte, die prickelnde Kühle eines Schwimmbades - innerhalb solch aufwühlender Atmosphäre entwickelt sich ein dichtes Drama um Freundschaft und erwachende Sexualität.
Das Synchronschwimmen mit der dafür nötigen grazilen Körperbeherrschung hat die fünfzehnjährige Marie in ihren Bann gezogen - oder ist es vielmehr der hinreißende Star der Gruppe, die schöne Floriane? Diese wiederum gilt unter den Jugendlichen als 'femme fatale', die jeden Jungen um ihren süßen Finger wickeln kann. So scheint es zunächst verwunderlich, dass Floriane sich auf einen Tauschhandel mit der unscheinbaren Marie einlässt. Dritte im Bund der liebesdurstigen Jugendlichen im zeitlos erscheinenden Vorstadtmilieu ist Maries beste Freundin Anne.
"Water Lilies" erzählt vom sexuellen Erwachen dreier 15-Jährigen, ein Werk voller echter Emotionen, das den Irrungen und Wirrungen des Heranwachsens in dessen tiefste Leidenschaften zu folgen vermag. Mit dem Film gab Céline Sciamma Ihren Einstand als Regisseurin. Allgemein spielt weibliche Sexualität in ihren Filmen oft eine große Rolle, in Verbindung mit der Infragestellung von starren Geschlechteridentitäten. In "Tomboy" (2011) erzählt sie von einem Mädchen, das sich an seiner neuen Schule als Junge ausgibt. In "Porträt einer jungen Frau in Flammen" (2019) verlieben sich Ende des 18. Jahrhunderts eine junge Malerin und ihr Modell ineinander.
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