Inhalt: Sommerferien im Wald - darauf hat die siebenjährige Lene aus Mecklenburg so gar keine Lust. Nichts als Bäume, Berge und Kinder, deren Sprache sie komisch findet: bayerisch! Doch dann ist da die Geschichte vom Wald-Peter, der in einer "Grotte der schlafenden Seelen" gefangen sein soll, oder jene von der geheimnisvollen Wald-Ursel, deren Seele im Wald weiterlebt. Lene begegnet dem Wald-Obelix und einer coolen jungen Rangerin, lernt bayerischen Rap und die besten Verstecke im Wald kennen.
All diese Geschichten und auch Lenas Ferienabenteuer könnte man sich als spannend erzählten Spielfilm vorstellen, vielleicht auch als farbenprächtiges Animationsfilm-Märchen. "Lene und die Geister des Waldes" aber ist ein Dokumentarfilm, er erzählt also eine "echte" Geschichte. "Das heißt", so liest man gleich zu Beginn auf einer Schrifttafel, "so, wie die Menschen erscheinen, sind sie auch in Wirklichkeit. Manches ist ein bisschen fantastisch und geheimnisvoll. Aber auch das soll ja im wirklichen Leben vorkommen." Lene, Lynn und ihr Vater haben also ihre Urlaubsreise wirklich unternommen und sich dabei vom Regisseur und von den beiden Kameramännern im Nationalpark Bayerischer Wald sowie in der Ortschaft Waldhäuser filmen lassen. Dabei hat Lene tatsächlich neue Freund*innen gefunden, mit denen sie den Wald erkundet, Wiesen, einen Fischteich, einen Gebirgsbach und, vor allem, viele Tiere entdeckt: Schmetterlinge, Grillen, Spinnen, Bienen, alte Esel auf einem Tierhof, Wachteln und Schildkröten, die zum Wettrennen um eine saftige Walderdbeere antreten.
Indem Lene charmant ihre Gedanken, Träume und auch Sorgen mitteilt, entsteht ein lebendiges, mitunter fantastisches Sommererlebnis, reich an Entdeckungen, ebenso an feinen Stimmungen und Atmosphären. Die mitunter romantisierend-idyllischen, dabei stets liebevollen Naturbetrachtungen werden von mal sanfter, mal ansteckend fröhlicher Musik begleitet und lassen aus den Geistern des Waldes schließlich den Geist des Waldes hervortreten: der Wald als eine Persönlichkeit, der sein Lebensrecht hat. Ohne belehrenden Zungenschlag, im guten Sinne naiv, neugierig und stets welt- und waldoffen begeistern Lene und "ihr" Film für die Natur, die es respektvoll und nachhaltig zu entdecken gilt.
Musik: Marc Bohnacker, Hans-Jörg Eberle, Sven M. Brandt; Regie: Dieter Schumann; Kamera: Thomas Riedelsheimer, Rainer Schulz; Montage: Philipp Schindler ; Produktion: Dieter Schumann; Protagonist: Lene Frahm; Drehbuch: Dieter Schumann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Umweltaktivistin Caroline hat den ehrgeizigen Plan, einen Pilotbauernhof zu gründen, der Gemüseanbau, Gastronomie und Pädagogik miteinander verbindet. Sie lernt Jean-Marie kennen, den Erben des belgischen Chemiekonzerns Solvay. Oberflächlich betrachtet bilden sie ein perfektes Team: Jean-Marie hat Geld und Land, Caroline hat ein vielversprechendes Projekt. Gemeinsam beschließen sie, die am Rande von Brüssel gelegene Gärtnerei der Familie auf einen ökologischen Wandel einzustellen. Doch nach und nach müssen sie feststellen, dass ihr Wunsch nach Veränderung vielleicht nicht genau derselbe war...
Inhalt: "Mein Isental" erzählt von einem Wunder der Natur, das von menschlichen Eingriffen bedroht ist. Es liegt in Bayern, östlich von München. Beginnend im Winter erleben die Zuschauer einen Jahresverlauf der einzigartigen Naturlandschaft des Isentals. Immer mit dabei ist Andreas Hartl: "Seit meiner Kindheit begleitet mich die Isen durch mein Leben," sagt er und schildert, wie sich das kleine Paradies innerhalb nur einer Menschen-Generation aufgrund des Klimawandels verändert hat.
Und noch andere menschengemachte Veränderungen bedrohen das Isental. Jüngst hat es eine gewisse Berühmtheit erlangt, als der Europäische Gerichtshof den seit 30 Jahren andauernden Streit um den Ausbau der A 94 vorläufig beendete. Die Entscheidung fiel zugunsten der Autobahn-Trasse durch das Isental.
Regie: Jan Haft; Kamera: Jan Haft, Kay Ziesenhenne, Rolf Steinmann; Musik: Jörg-Magnus Pfeil; Drehbuch: Jan Haft; Montage: Kathrin Schröder Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Tante der Regisseurin dieses Films betreibt in der Kleinstadt Namie einen Hochzeitssalon, ein Bestattungsunternehmen und eine Bäckerei. Namie liegt ganz in der Nähe von Fukushima. Sechs Monate nach dem alles verheerenden Reaktorunfall im Kernkraftwerk vom März 2011 macht sich Kyoko Miyake auf den Weg zu ihrer Tante Kuniko. Sie trifft eine Frau, die alles daran setzt, den radikal veränderten Alltag zu meistern.
Für die Regisseurin selbst ist Namie mit geradezu paradiesischen Kindheitserinnerungen verbunden. Namie war damals ein Fischerdorf. Zum Zeitpunkt ihrer Rückkehr nach Japan nach der Fukushima-Katastrophe hat Miyake 10 Jahre im Ausland gelebt. Sie blickt als Außenstehende auf die Heimatstadt ihrer Familie. Mit ihrem vielschichtigen Dokumentarfilm gelingt es ihr, die tiefgreifenden persönlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der Katastrophe zu ergründen.
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Langtext zum Film Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9 große Teile von Japan. Der dadurch verursachte Tsunami löste im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi schwere Störfälle aus. In drei Blöcken des Kraftwerkes kam es zu Kernschmelzen und zur Freisetzung großer Mengen von radioaktivem Material.
DIe Stadt Namie liegt ganz in der Nähe des havarierten Kraftwerkes. Tausene Einwohner mussten zwangsevakuiert werden. So auch die Geschäftsfrau Kuniko, die in Namie einen Hochzeitssalon, ein Bestattungsunternehmen und eine Bäckerei unterhielt.
Fünf Monate nach der Katastrophe macht sich Kunikos Nichte Kyoko Miyake auf den Weg nach Japan. Die junge Regisseurin hatte die Ereignisse von ihrem Wohnort London aus verfolgt und beschlossen, das Leben ihrer Tante nach dem Tsunami in einem Dokumentarfilm festzuhalten.
Kyoko erlebt ihre Tante Kuniko als lebenslustige ältere Frau. Trotz der Ereignisse lässt sie ihren Mut nicht sinken. Ausgerüstet mit einem Strahlenanzug macht sie sich in der verlassenen Stadt auf den Weg zu ihren zerstörten Geschäfte. Sie hofft, bald gemeinsam mit ihrem Mann zurückzukehren. Doch die Strahlenbelastung ist so hoch, dass die japanische Regierung Namie endgültig zur Sperrzone erklärt. Zur Überraschung der Filmemacherin nehmen Tante Kuniko und überhaupt ihre Familie die Ereignisse gelasssen. "Warum sind sie nicht außer sich?," fragt sich die Nichte, die schon lange im Ausland lebt - und geht dieser Frage in ihrem Film nach.
"Meine Tante aus Fukushima" ermöglicht intime Einblicke in eine tief traumatisierte Gesellschaft im Angesicht der nuklearen Katastrophe. Zugleich erkundet der Film die Bedeutung von Heimat und Familenzusammenhalt. Auch historische Hintergründe spielen im Film eine Rolle. Die Regisseurin zeigt, was die Stadt Namie vor dem Bau des Kraftwerks gewesen ist: ein idyllischer Küstenort. Während die Ansiedlung des AKWs mit hohen Erwartungen verbunden war, wurden Kritiker des Baus von Behörden und der Betreiber-Firma TEPCO unter Druck gesetzt.
Private Archivaufnahmen, aber auch Werbefilme der Atomenergie-Industrie, ergänzen die persönlichen Kommentare der Protagonisten.
Inhalt: "Der Tod ist bei uns nicht etwas, wovor wir uns fürchten müssen. Im Gegenteil, er vereint uns, und das gibt uns die Kraft, das Leben zu meistern." Die 24jährige Mexikanerin Beatríz "Betty" Huacuz hat erst vor kurzem ihren Großvater Agostin verloren. Der Kunsthandwerker hat einen Betrieb gegründet, der Bettys Familie bis heute ernährt. Und auch sonst war er ein wichtiger Mensch in ihrem Leben. Jetzt ist Ende Oktober. Gemeinsam mit ihren Verwandten erwartet Betty den Großvater erstmals als Gast aus dem Totenreich.
Betty gehört zum Volk der Purépecha. Ihre Familie lebt in einem Dorf an den Ufern des Pátzcuaro-Sees im westlichen Zentralmexiko, auf halbem Weg zwischen Mexiko Stadt und Guadelajara. Das Gewässer mit seinen fünf Inseln wird auch "See des Nebels" genannt und ist der Legende nach das Tor zum Totenreich. Besonders die Insel Janitzio hat sich wegen dieser alten Erzählungen in der Gegenwart zu einem touristischen Zentrum für die ganze Region entwickelt. Die Zeit rund um die Días de los Muertos sind DIE Hochsaison, besonders auf der Insel Janitzio. Ab Mitte Oktober wuseln hier Händler und Gastronomen in Erwartung der Gäste.
Doch nicht nur Gegend rund um den Nebelsee, sondern ganz Mexiko verwandelt sich ab Mitte Oktober in ein Blumenmeer. Besondere Bedeutung haben dabei die gelb-orangen Cempasúchil-Blüten, die auch "Blume der Toten" genannt werden. Wenn sich die Verstorbenen für das Fest auf den Weg zurück zu ihren Familien machen, sollen die leuchtenden Blüten ihnen den Weg weisen.
Für die Lebenden sind die Tage der Toten ein Familientreffen der besonderen Art. Ein Fest, das mit Verwandten und Freunden nach Traditionen gefeiert wird, deren Ursprünge nicht vollständig geklärt sind. Viele Forscher halten es für erwiesen, dass die Bräuche weit in die vorspanische Zeit zurückreichen. Andere betonen die auffällige Ähnlichkeit mit europäischen Motiven und Traditionen wie dem spätmittelalterlichen Danse Macabre. Viele halten es für wahrscheinlich, dass die spanischen Kolonisatoren die indigenen Traditionen aufnahmen und mit katholischem Gedankengut verflochten.
Was immer die wahren Ursprünge sind - für Betty Huacuz steht fest: "Das Reich der Toten ist hier nicht von der Welt der Lebenden getrennt," und das Fest symbolisiert diese Verbindung. Für ihre Familie hat die Tradition auch ökonomische Bedeutung. Nur wenn sie jetzt genug verkaufen, werden sie im folgenden Jahr auskömmlich leben können.
Der Familienbetrieb ist allerdings groß genug, dass die Feier der ersten Wiederkehrs von Großvater Agostin nicht zu kurz kommen muss. Selbstverständlich hat Betty sein Grab geschmückt und handgezogene Kerzen gekauft. Agostinos Witwe überwacht die kulinarischen Vorbereitungen. Auf den Rat eines Kartenlegers hin hat Beatríz entschieden, dem größten Wunsch des Großvaters nachzugehen, der zu seinen Lebzeiten unerfüllt blieb. So gern hätte Agostin gelernt, wie man Pappmaché Skelett-Figuren herstellt. Bei einem Besuch im 400 Kilometer entfert gelegenen Mexiko-Stadt hatte er sie gesehen und ein Exemplar als Geschenk zurückgebracht. Also macht Betty sich auf den weiten Weg in die Hauptstadt. Und weil Bettys Familie vom Verkauf von Kunsthandwerk an Touristen lebt, hat es auch einen ganz praktischen Wert, den Wunsch des Großvaters post mortem zu erfüllen.
Die Tage der Toten korrespondieren mit den katholischen Festtagen Allerheiligen (31. Oktober) und Allerseelen (2. November). 2008 wurden sie von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen.
Drehbuch: Joanna Michna, Thomas Wartmann; Stimme: Osman Ragheb; Kamera: Dieter Stürmer; Produktion: Markus Breimaier; Montage: Manuela Kempf; Regie: Joanna Michna, Thomas Wartmann; Sound Design: Hans R. Weiss; Musik: Ludwig Eckmann, Winfried Zrenner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Gebirge Serra da Mocidade im nordbrasilianischen Amazonas-Dschungel: Forscher dringen vor in eine Wildnis, wie es sie sonst kaum noch auf der Erde gibt. Erst modernste Satellitentechnologie hat diese Expedition möglich gemacht. Auf ihrer Reise in eine der unzugänglichsten Bergregionen der Welt entdecken Humboldts Erben mehr als 80 unbekannte Arten. Eine wissenschaftliche, aber auch logistische Höchstleistung, der eine 10jährige Vorbereitungsphase vorausgegangen ist.
Eine Gruppe von Naturforschern bezwingt zum ersten Mal das im Amazonas-Dschungel isolierte Gebirge Serra da Mocidade. Sie sind unbekannten Tier- und Pflanzenarten auf der Spur. Denn der Amazonas-Regenwald ist reich an endemischen Arten, die nur hier vorkommen. Die Abgeschiedenheit der Serra da Mociade legt die Vermutung nahe, dass sich hier auch Arten finden, die ganz speziell an diesen Lebensraum angepasst sind und nirgends sonst auf der Erde existieren.
Vielfältige Gefahren warten bei dieser Expedition auf die Forscher - darunter Waldbrände, Unwetter und giftige Tiere. Doch am Ende belohnt reiche Ausbeute alle Mühe: Es gelingt dem Team, 1.500 verschiedenen Arten zu dokumentieren. Darunter ´90 vorher in Brasilien noch nicht registrierte Arten und mindestens 95 Funde wahrscheinlich noch nie beschriebener Spezies.
Drehbuch: Mauricio Dias; Montage: Mauricio Dias; Musik: Alexandre Guerra; Produktion: Christian Beetz; Regie: Mauricio Dias Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Gebirge Serra da Mocidade im nordbrasilianischen Amazonas-Dschungel: Forscher dringen vor in eine Wildnis, wie es sie sonst kaum noch auf der Erde gibt. Erst modernste Satellitentechnologie hat diese Expedition möglich gemacht. Auf ihrer Reise in eine der unzugänglichsten Bergregionen der Welt entdecken Humboldts Erben mehr als 80 unbekannte Arten. Eine wissenschaftliche, aber auch logistische Höchstleistung, der eine 10jährige Vorbereitungsphase vorausgegangen ist.
Im Amazonas-Regenwald gibt es noch unentdecktes und unberührtes Land, mit Lebewesen, die nie ein Mensch zu Gesicht bekommen hat. Serra da Mocidade ist ein Gebirge im wilden Norden Brasiliens. Riesige Gebiete undurchdringlichen Dschungels machen die Region extrem schwer zugänglich. Ihre Entdeckung wurde nur durch neue Satellitentechnologie möglich. Nach 10jähriger Vorbereitungsphase begibt sich ein großes interdisziplinäres Forscherteam auf Expedition in die Region Serra da Mocidade und entdeckt über 80 neue Arten.
Montage: Mauricio Dias; Regie: Mauricio Dias; Produktion: Christian Beetz; Drehbuch: Mauricio Dias; Musik: Alexandre Guerra Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Reihe beleuchtet anhand visuell extrem beeindruckender Ruinen die großen Themen des 20. und 21. Jahrhunderts, die unsere heutige Gesellschaft prägen: der Kampf der Gesellschaftssysteme (Piramida), Globalisierung (Fordlândia), Kolonialismus (Kolmannskuppe), Umgang mit Ressourcen und Energie (Zeche Lohberg) und Mobilität (Detroit).
Die Reihe MODERNE RUINEN erzählt von der Dynamik der Moderne, die vom immer währenden Fortschritt geprägt ist und auf ihrem Weg vieles hinter sich lässt.
Der Fachbegriff ist hierfür "Creative Destruction" oder zu deutsch "Schöpferische Zerstörung" und wird in den Wirtschaftswissenschaften verwendet. Er bezeichnet die Kehrseite des Fortschritts und der Globalisierung. Jede ökonomische Entwicklung baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch erfolgreiche Produktionsfaktoren und Innovationen werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig und nicht etwa ein Systemfehler, damit Neuordnung stattfinden kann.
Der prominente US-Wirtschaftsweise Alan Greenspan hat darauf hingewiesen, dass eine stetige Steigerung der Lebensqualität in den USA durch Globalisierung und Fortschritt mit einer "Creative Destruction" von Arbeitswelten in der westlichen Welt zusammenhängt. So werden auch zu Boom-Zeiten in den USA jede Woche eine Million Menschen arbeitslos und müssen sich einen neuen Job suchen.
MODERNE RUINEN ist eine Archäologie von Zukunftsorten des 20. Jahrhunderts. Im Gestern wurzelnd betrachten die einzelnen Folgen Zeugnisse des Fortschritts und vermitteln im Blick nach vorne ein Verständnis über unsere heutige Lebenskultur.
Eigentlich gehört Spitzbergen zu Norwegen, doch ein internationales Abkommen aus den 1920er Jahren erlaubte der jungen Sowjetunion den Bergbau auf dem Archipel. Es entstand die Arktis-Siedlung Piramida - benannt nach dem pyramidenförmigen Berg, an dem sie liegt. Piramida überstand den Zweiten Weltkrieg fast unzerstört und blühte dann als Kohlekombinat auf. Fast alles, was man heute hier sieht, erbauten die Sowjets nach dem Krieg.
Piramida war ein Vorposten der Sowjetunion im "kapitalistischen Ausland", an dem unter luxuriösen Lebensbedingungen in einem extrem unwirtlichen Umfeld 80 Jahre lang gelebt und gearbeitet wurde. Heute ist Piramida Geschichte. Eine menschenleere Geisterstadt, die vielerorts wirkt, als sei sie erst gestern verlassen worden.
Fast alles musste mit dem Schiff in die Arktis geschafft werden. Und zwar im Sommer, wenn das Eis den Fjord freigab. Jedes Jahr im Oktober begann dann wieder die lange Isolation. Piramida war dann weitgehend auf sich gestellt. Die Kohle und das zentrale Kraftwerk hielten die Stadt im Eis am Leben. Sein Strom sorgte für Licht in den Wohnblocks der Kumpel, sein erhitztes Kühlwasser brachte bullige Wärme. Sogar Vieh- und Gemüsewirtschaft wurde so möglich. Rund tausend Menschen arbeiteten hier zuletzt unter Tage - Arbeiter, angesiedelt aus der Ukraine und Russland. Trotz Kälte und Polarnacht und nebligen Sommern waren die Leute hier gut, fast luxuriös versorgt. Es gab ein Schwimmbad mit einem eigenen Kinderbecken und ein Veranstaltungshaus mit Konzerträumen, einer Ballsporthalle und einem Kino, das allabendlich um sieben einen Film zeigte. Bis 1998. Bis Russland den Kohlebergbau auf Spitzbergen aufgab. Das Hotel "Tulip" öffnete noch ein paar Sommer lang für neugierige Reisende. Doch im Jahr 2000 war auch damit Schluss. Heute ist Piramida eine der nördlichsten Geisterstädte der Welt.
Auf den ersten Blick wirkt die Stadt wie schockgefroren, eine konservierte sowjetische Musterstadt, in die die Bewohner jeden Moment zurückkommen könnten. Aber langsam, mit dem Tempo der Arktis, beginnt sich die Natur der Stadt zu bemächtigen. Als erste kamen die Möwen, die in den Gebäuden, Dachböden und Kuppeln ideale Bedingungen zum Nisten fanden. In letzter Zeit wurden immer öfter Eisbären gesichtet, die es sich in den verlassenen Gebäuden gemütlich machen. Auch Polarfüchse und die seltenen Spitzbergen-Rens streunen durch die verlassenen Straßen der Geisterstadt und stoßen dort seit zwei, drei Jahren immer öfter auf Abenteurer und Touristen, die von Reiseunternehmern nach Piramida gebracht werden, in die befremdliche Ruinen-Zivilisation inmitten arktischer Wildnis.
Im Sommer tauchen auch immer wieder kleine Arbeitsteams aus Barentsburg oder der Inselhauptstadt Longyearbyen auf, die die Ruinen ausschlachten und verkäufliche Materialen oder Einrichtungsgegenstände mitnehmen. Zur Zeit der Dreharbeiten war auch im Gespräch, dass Arktisforscher oder andere Wissenschaftler hier ihre Basis aufschlagen. In der See östlich von Spitzbergen liegt immerhin eines der größten noch unerschlossenen Gasfelder der Welt. Zeitweise stieg ein Team von skandinavischen Archäologen samt Fotografin im Hotel "Tulip" ab. Für ein Buch dokumentierten sie, was von der Siedlung übrig blieb. "Die allermeisten Dinge stehen noch genau dort, wo sie hingehören", heißt es in dem Fotoband. "Dadurch fühlt es sich an, als sei alles nur verzögert oder kurz angehalten: Eine sowjetische Stadt, in der scheinbar die Zeit still steht."
Musik: Tim Stanzel, Eike Hosenfeld, Moritz Denis; Montage: Martin Schomers; Drehbuch: Markus Reher; Kamera: Torben Müller; Produktion: Christian Beetz; Regie: Markus Reher Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Reihe beleuchtet anhand visuell extrem beeindruckender Ruinen die großen Themen des 20. und 21. Jahrhunderts, die unsere heutige Gesellschaft prägen: der Kampf der Gesellschaftssysteme (Piramida), Globalisierung (Fordlândia), Kolonialismus (Kolmannskuppe), Umgang mit Ressourcen und Energie (Zeche Lohberg) und Mobilität (Detroit).
Die Reihe MODERNE RUINEN erzählt von der Dynamik der Moderne, die vom immer währenden Fortschritt geprägt ist und auf ihrem Weg vieles hinter sich lässt.
Der Fachbegriff ist hierfür "Creative Destruction" oder zu deutsch "Schöpferische Zerstörung" und wird in den Wirtschaftswissenschaften verwendet. Er bezeichnet die Kehrseite des Fortschritts und der Globalisierung. Jede ökonomische Entwicklung baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch erfolgreiche Produktionsfaktoren und Innovationen werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig und nicht etwa ein Systemfehler, damit Neuordnung stattfinden kann.
Der prominente US-Wirtschaftsweise Alan Greenspan hat darauf hingewiesen, dass eine stetige Steigerung der Lebensqualität in den USA durch Globalisierung und Fortschritt mit einer "Creative Destruction" von Arbeitswelten in der westlichen Welt zusammenhängt. So werden auch zu Boom-Zeiten in den USA jede Woche eine Million Menschen arbeitslos und müssen sich einen neuen Job suchen.
MODERNE RUINEN ist eine Archäologie von Zukunftsorten des 20. Jahrhunderts. Im Gestern wurzelnd betrachten die einzelnen Folgen Zeugnisse des Fortschritts und vermitteln im Blick nach vorne ein Verständnis über unsere heutige Lebenskultur.
Im Jahr 1908 fand ein schwarzer Hilfsarbeiter der deutschen Reichsbahn namens Zacharias Lewala bei Gleisreparaturarbeiten einen glitzernden Stein. Er brachte ihn seinem Vorgesetzten August Stauch. Dieser Zufallsfund war der Startschuss für einen beispiellosen Diamantenrausch in einer der unwirklichsten Gegenden Afrikas. Er lockte hunderte Glücksritter, Unternehmer und Arbeiter an.
Mit Kolmanskuppe entstand aus dem Nichts eine moderne, deutsche Kleinstadt mit Postamt, Krankenhaus, Polizeistation, Schwimmbad, Casino, Theater und Kegelbahn. Die Deutschen prägten die Kultur vor Ort. Der Kegelclub "Gut Holz", Turnfeste und Volkstanzveranstaltungen dominierten das Freizeitleben, die Frauen trugen schicke Seidenstrumpfhosen und die Männer steife Stehkragen. Und der kleine deutsche Reichsbahnbeamte August Stauch wurde zum Diamantenkönig des Kaiserreiches.
Mit Stauch wurde Kolmanskuppe praktisch über Nacht zu einer Stadt der Superlative: Von hier kamen 20% der weltweiten Diamantenproduktion jener Zeit. Sie galt, berechnet nach Pro-Kopf Vermögen, als reichste Stadt Afrikas und verfügte über eines der modernsten Krankenhäuser der Region mit dem ersten Röntgengerät in ganz Afrika.
Auf die schnelle Blüte folgte ein schleichender Niedergang. Mit dem Schwinden der Diamantenvorkommen verblasste auch der Glanz der bizarren deutschen Kleinstadt mitten in der Wüste. 1954 notierte das Krankenhaus die Entlassung der letzten Patienten, zwei Jahre später verließen die letzten Familien Kolmanskuppe und der eben noch so reiche Ort wurde zur Geisterstadt. In der Zwischenzeit hat sich die Wüste einen Teil der Bauten zurückgeholt. Dabei sind viele der bunten Häuser noch eingerichtet: die Kegelbahn, wo einst deutsche Offiziere den Reichtum genossen, strahlt in ihrer Verlassenheit gespenstischen Charme aus, während das ehemalige Schwimmbad bereits komplett mit Sand gefüllt ist.
Doch in den letzten Jahren erwacht Kolmanskuppe langsam zu neuem Leben. Jahrzehnte als Diamanten-Sperrgebiet nicht öffentlich zugänglich, wurde die Gegend 2008 zum Naturschutzgebiet erklärt worden und ist jetzt für Besucher offen. Die von Menschenhand praktisch unberührte Sukkulenten-Wüste Karoo gilt mit mehr als 1.700 Blatt- und 130 Stamm-Sukkulenten als artenreichste Wüste der Welt. Ein Beispiel für den Einfallsreichtum der Natur sind die älebenden Steine' (Lithops). IHre Blätter speichern Wasser, ragen kaum aus dem Boden hervor und sind als Steinchen getarnt - perfekt geschützt gegen Sandstürme und Fraß durch Tiere. Neben den Sukkultenen und den außergewöhnlichen Steinen sind in dieser Wüste auch etwa 80 Wirbeltier-Arten zu Hause. Typische Wildarten sind Antilopen, Springböcke, Strauße, Schakale und braune Hyänen. Unweit von Kolmanskuppe sind auch wilde Pferde zu finden, die allerdings erst 1915 dort angesiedelt wurden. Die Tierwelt der Sukkulenten-Karoo ist durch die lange Abgeschiedenheit noch nicht komplett erforscht. So wurden in den letzten Jahren 20 Tierarten entdeckt, die es nur dort gibt. Der Nationalpark mit seiner bizarren Attraktion Kolmanskuppe lockt heute Touristen, Zoologen und Abenteurer an, Fotografen aus aller Welt beginnen den gespenstischen Ort mit der unberührten Natur zu entdecken. So entsteht im Niedergang der modernen Ruine gleichzeitig eine neue Perspektive für die Menschen, die teilweise noch aus nächster Nähe Aufstieg und Fall der Diamantenstadt erlebt haben.
Montage: Johannes Nakajima; Drehbuch: Reinhild Dettmer-Finke; Produktion: Christian Beetz; Musik: Moritz Denis, Tim Stanzel, Eike Hosenfeld; Regie: Reinhild Dettmer-Finke; Kamera: Sven Kiesche Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Reihe beleuchtet anhand visuell extrem beeindruckender Ruinen die großen Themen des 20. und 21. Jahrhunderts, die unsere heutige Gesellschaft prägen: der Kampf der Gesellschaftssysteme (Piramida), Globalisierung (Fordlândia), Kolonialismus (Kolmannskuppe), Umgang mit Ressourcen und Energie (Zeche Lohberg) und Mobilität (Detroit).
Die Reihe MODERNE RUINEN erzählt von der Dynamik der Moderne, die vom immer währenden Fortschritt geprägt ist und auf ihrem Weg vieles hinter sich lässt.
Der Fachbegriff ist hierfür "Creative Destruction" oder zu deutsch "Schöpferische Zerstörung" und wird in den Wirtschaftswissenschaften verwendet. Er bezeichnet die Kehrseite des Fortschritts und der Globalisierung. Jede ökonomische Entwicklung baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch erfolgreiche Produktionsfaktoren und Innovationen werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig und nicht etwa ein Systemfehler, damit Neuordnung stattfinden kann.
Der prominente US-Wirtschaftsweise Alan Greenspan hat darauf hingewiesen, dass eine stetige Steigerung der Lebensqualität in den USA durch Globalisierung und Fortschritt mit einer "Creative Destruction" von Arbeitswelten in der westlichen Welt zusammenhängt. So werden auch zu Boom-Zeiten in den USA jede Woche eine Million Menschen arbeitslos und müssen sich einen neuen Job suchen.
MODERNE RUINEN ist eine Archäologie von Zukunftsorten des 20. Jahrhunderts. Im Gestern wurzelnd betrachten die einzelnen Folgen Zeugnisse des Fortschritts und vermitteln im Blick nach vorne ein Verständnis über unsere heutige Lebenskultur.
Alles hatte so großartig begonnen, als Henry Ford Ende der 1920er Jahre den brasilianischen Urwald auswählte, um den steigenden Kautschukbedarf für die Reifenproduktion zu decken und um seine Version des amerikanischen Traums hierher zu exportieren. Fordlândia sollte eine Mustersiedlung nach amerikanischem Vorbild werden - mit schindelgedeckten Holzhäusern, feuerroten Hydranten und striktem Alkoholverbot. Die Ureinwohner aus dem Dschungel sollten sich unabhängig von Hitze und Wetter an feste Arbeitszeiten gewöhnen und zu ihrer eigenen Gesundheit ungeliebte Speisen wie etwa Naturreis, Haferbrei und Dosenfrüchte essen. Doch das ungewöhnliche Projekt kam schnell ins Stocken. Trotz eines Krankenhauses und guter medizinischer Versorgung war die Sterblichkeit unter den Arbeitern hoch, Malaria grassierte, schon 1930 lagen 300 Menschen begraben auf dem Friedhof. Zudem wuchs der Unmut unter den Arbeitern, die sich nicht in die streng durchorganisierten Arbeitsabläufe einfügen wollten und die Löhne in Bordellen und Bars ausgaben. Immer wieder mussten bewaffnete Söldnertruppen eingreifen, um die Lage zu beruhigen.
Bei der Entwicklung der Plantagen gab es ähnliche Schwierigkeiten wie bei dem Aufbau der Ford'schen Gesellschaft. Rodung des Regenwaldes in der Regenzeit, Zerstörung des eigentlich fruchtbaren Bodens durch Brandrodung, sowie Fehler im Anbau der Kautschukbäume und dadurch hervorgerufener Schädlingsbefall warfen die erhoffte Entwicklung immer wieder zurück. Doch so schnell gab sich der damals reichste Mann der Welt nicht geschlagen: er tauschte das korrupte und unfähige Management, feuerte fast alle Arbeiter, ließ Bars und Bordelle abreißen. Parallel dazu wurden tausende neue Arbeiter rekrutiert, zeitweise lebten in Fordlândia mehr als 8.000 Menschen. Straßen wurden geteert, Schulen, Friseure, Bäckereien und Fleischereien eröffnet. Es gab sogar eine Golfanlage und regelmäßige Gartenwettbewerbe. Und weil der Autokönig aus Detroit klassische Musik liebte, wurde auf Betriebsfesten auch im Dschungel Walzer statt Samba gespielt.
Doch die eigentliche Schlacht - gegen die Natur - verloren die amerikanischen Ingenieure. Weil sie die Kautschukbäume, die urwüchsig weit voneinander entfernt stehen, dicht an dicht pflanzten, schufen sie einen idealen Brutkasten für Schädlinge wie Pilze, Käfer und Raupen. Millionen von Bäumen gingen ein. Latex wurde in Fordlândia deshalb nie gewonnen, obwohl 1941 über 3,6 Millionen Kautschukbäume auf den Plantagen standen.
Als sich der inzwischen 82-jährige Henry Ford 1945 aus dem Unternehmen zurückzog, verkaufte sein Sohn Henry Ford II als eine seiner ersten Amtshandlungen alle Besitzungen am Amazonas. Auf den heutigen Wert umgerechnet hatte sein Vater eine Milliarde Dollar investiert. Heute ist der gigantische Wasserturm - das damals größte von Menschenhand geschaffene Gebäude im Amazonas - das weithin sichtbarste Symbol der gescheiterten Utopie. Die Überreste der amerikanischen Kleinstadt sind noch zu sehen, aber verschmelzen immer mehr mit der Natur. Unweit von Fordlândia leben einige der Nachfahren der ehemaligen Arbeiter in der Gewissheit, dass der Mensch die Natur nicht beherrschen kann und erzählen von einem reichen Mann, der Natur und Mensch nach seinem Vorbild gestalten wollte und kläglich damit gescheitert ist.
Produktion: Christian Beetz; Regie: Christiane von Schwind; Musik: Tim Stanzel, Moritz Denis, Eike Hosenfeld; Kamera: Florian Pfeiffer; Montage: Johannes Nakajima; Drehbuch: Christiane von Schwind Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Reihe beleuchtet anhand visuell extrem beeindruckender Ruinen die großen Themen des 20. und 21. Jahrhunderts, die unsere heutige Gesellschaft prägen: der Kampf der Gesellschaftssysteme (Piramida), Globalisierung (Fordlândia), Kolonialismus (Kolmannskuppe), Umgang mit Ressourcen und Energie (Zeche Lohberg) und Mobilität (Detroit).
Die Reihe MODERNE RUINEN erzählt von der Dynamik der Moderne, die vom immer währenden Fortschritt geprägt ist und auf ihrem Weg vieles hinter sich lässt.
Der Fachbegriff ist hierfür "Creative Destruction" oder zu deutsch "Schöpferische Zerstörung" und wird in den Wirtschaftswissenschaften verwendet. Er bezeichnet die Kehrseite des Fortschritts und der Globalisierung. Jede ökonomische Entwicklung baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch erfolgreiche Produktionsfaktoren und Innovationen werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig und nicht etwa ein Systemfehler, damit Neuordnung stattfinden kann.
Der prominente US-Wirtschaftsweise Alan Greenspan hat darauf hingewiesen, dass eine stetige Steigerung der Lebensqualität in den USA durch Globalisierung und Fortschritt mit einer "Creative Destruction" von Arbeitswelten in der westlichen Welt zusammenhängt. So werden auch zu Boom-Zeiten in den USA jede Woche eine Million Menschen arbeitslos und müssen sich einen neuen Job suchen.
MODERNE RUINEN ist eine Archäologie von Zukunftsorten des 20. Jahrhunderts. Im Gestern wurzelnd betrachten die einzelnen Folgen Zeugnisse des Fortschritts und vermitteln im Blick nach vorne ein Verständnis über unsere heutige Lebenskultur.
Es ist ein Ort der Superlative. Hundert Jahre lang wurde auf der Zeche Lohberg Kohle gefördert. Über 1200 m tief gingen hier die Schächte, Ende der 50er Jahre fuhren über 5000 Männer ein. 2005 wurde die Zeche Lohberg endgültig stillgelegt, die letzten 1400 Kumpel auf andere Bergwerke verteilt oder in den Ruhestand geschickt. Und jetzt? Ein riesiges Areal wartet auf seine neue Bestimmung, ein 70 m hoher Förderturm ragt über eine eigene Stadt aus alten Hallen und Maschinenparks, die nun keine Verwendung mehr haben: Ein gespenstischer Ort mit beängstigenden Dimensionen.
Die Natur kehrt zurück und überwuchert die Fläche, große Teile des Areals werden abgerissen und sind für Neubauten vorgesehen. Andere finden neue Verwendung. Zum Beispiel ein Kiosk an der Außenmauer, über den hier jeder eine Geschichte kennt. Vor oder nach der Schicht wurde hier schnell noch was gekauft, manches Mal wurde heimlich ein Korb über die Zechenmauer abgeseilt, um doch an das bei der Maloche verbotene Bier zu kommen. Heute betreibt Britta LQL den kleinen Kiosk als Kunstgalerie. Wer vorbeikommt, den erwarten Wechselausstellungen verschiedener Künstler. Der alte Zigarettenautomat wird regelmäßig aufgefüllt, wer ein paar Euro hineinwirft erhält eine kleine Skulptur, ein Miniaturgemälde oder ein anderes Unikat, das extra für diesen Automaten hergestellt wurde. Andere Künstler haben in Teilen des ehemaligen Verwaltungsgebäudes Atelierräume gefunden, Kreativquartier heißt das jetzt hier.
Auch der Bergmannschor Concordia hat die Stilllegung der Zeche überlebt und weiterhin kommen an die 50 Männer zusammen und proben jede Woche. Bei ihren Auftritten tragen sie stolz ihre Bergmannsuniform. Jeder Sänger hat unter Tage geschuftet, das Bergwerk ist Heimat und Lebensmittelpunkt wie bei den Meisten in diesem Stadtteil.
Jetzt beginnt die Neuorientierung. Aber der denkmalgeschützte Förderturm ist im Unterhalt zu teuer, als dass die ehemaligen Besitzer ihn behalten wollen oder die öffentliche Hand die Wartung übernehmen könnte. Es steht schlecht um das Wahrzeichen Lohbergs. Ein Förderverein versucht ihn zu retten, doch die Finanzierung ist ungewiss.
Kommen werden viele Neubauten und auch der Versuch, die Menschen in diesem Stadtteil mitzunehmen bei der Umgestaltung. Nicht Inseln mit Prestigeprojekte, sondern kleine Gewerbeansiedlungen und Wohnraum soll hier entstehen. Lohberg will seine Einwohner nicht vertreiben, sondern vor allem neue dazu gewinnen. In Büros und kleinen Betrieben sollen Arbeitsplätze entstehen.
Aber das Bergwerk hinterlässt nicht nur überirdisch seine Spuren. Unter den alten Ruinen liegt ein Gewirr aus Tunneln und Schächten: Jetzt laufen sie nach und nach mit Wasser voll und werden mit Pumpen reguliert, damit die neuen Gebäude durch das Absinken und Anheben des Erdreichs nicht beschädigt werden, wie es so vielen der alten Bauten widerfuhr.
Lohberg hat zwei Weltkriege, wechselnde Besitzer und immer neue Zuwanderer erlebt, die hier ihr Glück suchten. Jetzt ist es für immer stillgelegt und auf der Suche nach einer vollkommen neuen Verwendung. Kleine Initiativen und Projekte begleiten die Umwandlung, doch Geldmangel wird viele nicht lange überleben lassen. Der Kunstkiosk von Britta LQL hat es fürs erste geschafft. Mit etwas Unterstützung von der Stadt wird sie ihn auch im nächsten Jahr betreiben können.
Musik: Eike Hosenfeld, Moritz Denis, Tim Stanzel; Drehbuch: Kai Christiansen; Montage: Martin Schomers; Regie: Kai Christiansen; Produktion: Christian Beetz; Kamera: Torben Müller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Reihe beleuchtet anhand visuell extrem beeindruckender Ruinen die großen Themen des 20. und 21. Jahrhunderts, die unsere heutige Gesellschaft prägen: der Kampf der Gesellschaftssysteme (Piramida), Globalisierung (Fordlândia), Kolonialismus (Kolmannskuppe), Umgang mit Ressourcen und Energie (Zeche Lohberg) und Mobilität (Detroit).
Die Reihe MODERNE RUINEN erzählt von der Dynamik der Moderne, die vom immer währenden Fortschritt geprägt ist und auf ihrem Weg vieles hinter sich lässt.
Der Fachbegriff ist hierfür "Creative Destruction" oder zu deutsch "Schöpferische Zerstörung" und wird in den Wirtschaftswissenschaften verwendet. Er bezeichnet die Kehrseite des Fortschritts und der Globalisierung. Jede ökonomische Entwicklung baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch erfolgreiche Produktionsfaktoren und Innovationen werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig und nicht etwa ein Systemfehler, damit Neuordnung stattfinden kann.
Der prominente US-Wirtschaftsweise Alan Greenspan hat darauf hingewiesen, dass eine stetige Steigerung der Lebensqualität in den USA durch Globalisierung und Fortschritt mit einer "Creative Destruction" von Arbeitswelten in der westlichen Welt zusammenhängt. So werden auch zu Boom-Zeiten in den USA jede Woche eine Million Menschen arbeitslos und müssen sich einen neuen Job suchen.
MODERNE RUINEN ist eine Archäologie von Zukunftsorten des 20. Jahrhunderts. Im Gestern wurzelnd betrachten die einzelnen Folgen Zeugnisse des Fortschritts und vermitteln im Blick nach vorne ein Verständnis über unsere heutige Lebenskultur.
Detroit wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zum Zentrum der amerikanischen Automobilproduktion. Die "Großen Drei" - Chrysler, Ford, General Motors - schufen die Autostadt schlechthin, das Wirtschaftswachstum zog Millionen von Menschen an, die sich in Detroit das kleinbürgerliche Ideal des amerikanischen Traumes erfüllten. Detroit war modern, urban und schnell. Hier gab das erste Fließband, die erste Straße mit Betonbelag, die erste Stadtautobahn (den "Davison Freeway"). Warenhäuser und Kinopaläste säumten die Straßen. Später wurde die Boomtown mit dem ersten Shopping Center zum Vorreiter der Stadtrand-Wanderung - ein Städtebaumodell, das sich später in den USA und der westlichen Welt durchsetzte. Als Folge der Ölkrise von 1973 sowie aufgrund zunehmender ausländischer Konkurrenz in der Automobilindustrie schlossen die "Großen Drei" ihre alten Werke zugunsten neuerer Anlagen, die oft in Billiglohnländern errichtet wurden und läuteten damit den Niedergang der Metropole ein.
Heute liegt ein Drittel der gesamten Stadtfläche brach, zahllose Gebäude wurden abgerissen. Insgesamt stehen über 4.000 Bauten leer: verlassen, verschlossen, verbrettert, vermauert. In manchen Straßen gleicht Detroit einer Geisterstadt. Straßenschilder rosten. Auf Bürgersteigen wächst Gras. Wilde Hunde streunen. Wer Detroit besucht, muss sich auf dystopische Szenerien gefasst machen. Viele Wohnhäuser sind stellenweise komplett mit Efeu bewachsen, Bäume und Sträucher wachsen aus den Dächern und Fenstern. Die Wirtschafts- und Immobilienkrise ab 2008 verschärft die Lage.
Mama Pay Check, eine gebürtige Polin, betreibt eine Bar, in der der Schriftsteller Steve Hughes gerne ein Bier trinkt, aber auch Geschichten findet und aufschreibt. Es sind Geschichten der arbeitslosen kleinen Leute, die versuchen über die Runden zu kommen. 80% der Bevölkerung Detroits sind Schwarze. In den 40er und 50er Jahren kamen sie nach Detroit, weil hier die Rassendiskriminierung weniger ausgeprägt war als im Rest der USA. Familie Armour ist da keine Ausnahme. Der Großvater hat 40 Jahre lang bei General Motors gearbeitet. Die Großmutter hat die Familie zusammengehalten. Menschen wie sie haben die goldene Ära Detroits erlebt und mitgeprägt und sie tragen die Musik von Motown in sich. Ihre Kinder haben die großen Entlassungswellen erlebt, sie waren davon stärker betroffen, als die Weißen. Auch die Crackwelle der 80er Jahre hat die meisten schwarzen Familien aus der Bahn geworfen. Die Enkel sind die menschlichen Ruinen, die genauso zurückgelassen wurden wie die Gebäude. Davon Armour ist 23 und hat als Jugendlicher im Bandenkampf einen Menschen erschossen.
Der afro-amerikanische Künstler Olayami Dabls beschäftigt sich in seinen monumentalen Skulpturen mit seinen afrikanischen Wurzeln. Er hofft, daß jeder seinen Platz im Detroit der Zukunft finden kann. Der mittlerweile zu beachtlicher Berühmtheit gelangte Konzeptkünstler Scott Hocking errichtet in den verlassenen Fabriken spektakuläre Skulpturen. Die Entstehung einer seiner Arbeiten begleitet der Film: ein großes Ei aus schweren Marmorplatten entsteht im verlassenen Hauptbahnhof. Scott Hocking sieht in den Ruinen nicht vordergründig den Verfall, sondern die Schönheit. Es macht keinen Unterschied, ob ein Kunstwerk 4000 Jahre alt ist oder fünf - Hauptsache die Ruine zieht die Menschen in ihren Bann.
Von der Faszination der Ruinen für die Detroiter und der Aufbruchsstimmung der Bewohner in einer dem Verfall preisgegebenen Stadt erzählt dieser Film.
Musik: Tim Stanzel, Moritz Denis, Eike Hosenfeld; Regie: Alice Agneskirchner; Drehbuch: Alice Agneskirchner; Montage: Julia Wiedwald; Kamera: Sven Kiesche; Produktion: Christian Beetz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren.
MORE THAN HONEY entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.
"Wie eine Welt ohne Bienen aussieht, erfährt Imhoof in China, wo Mao die Spatzen hatte bekämpfen lassen, weil sie den Menschen das Getreide wegfraßen. Es folgte eine Ungezieferplage, die mit Pestiziden bekämpft wurde, was auch den Bienen schadete. Nun stehen Scharen von chinesischen Wanderarbeitern in Bäumen und betupfen mit großen, in Pollen getauchten Wattestäbchen Blüte um Blüte - eine bizarre Dystopie. Ebenso eindrucksvoll ist die Annäherung an die Tiere, um die es geht. Mit Attila Boa hat Imhoof einen Kameramann speziell für die Makroaufnahmen engagiert, der spektakuläre Bilder gesammelt hat. Wollige Leiber sind da zu sehen, die planvoll herumwuseln, um ihre Königin und deren Eier zu pflegen, oder sich krümmen unter einem Pestizid-Sprühstoß. Sogar beim Honig-Sammelflug fliegt die Kamera mit einem Mini-Helikopter hinterher. Bei den Aufnahmen wurde mit ausgetüftelten Zeitdehnungen gearbeitet, die aus dem Gewimmel erst wahrnehmbare Bewegung machen. So werden die Bienen zu gleichwertigen Hauptdarstellern, was bei dem Thema ja nur angemessen ist." (Martina Knoben, in: SZ)
Stimme: Robert Hunger-Bühler, John Hurt; Protagonist: Randolf Menzel, John Miller, Heidrun Singer, Liane Singer, Fred Jaggi; Montage: Anne Fabini; Produktion: Markus Imhoof; Kamera: Attila Boa, Jörg Jeshel; Musik: Peter Scherer; Drehbuch: Markus Imhoof; Regie: Markus Imhoof Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wo finden wir Zukunftsvisionen, Hoffnungen oder sogar Utopien abseits der Utopie eines grenzenlosen Wachstums? Wie kann sich unsere Gesellschaft angesichts der aktuellen ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen weiterentwickeln? Provokante und nachdenkliche Visionen für eine bessere Zukunft.
Protagonist: Matthias Horx, Andrea Mayr, Svetlana Alexejewitsch, Christiane Heinicke, Evgeny Morozov, Elena Esposito; Produktion: Eduard Zorzenoni, Sue-Alice Okukubo; Regie: Sue-Alice Okukubo, Eduard Zorzenoni; Montage: Sue-Alice Okukubo; Musik: Sue-Alice Okukubo Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Skifahren - eine der beliebtesten Freizeitsportarten im Winter. Perfekter Pulverschnee, Sonne, Berge, frische Luft und am Abend feiern beim Après Ski. Vor allem in den Alpen hat sich der Massentourismus ausgebreitet und prägt das dortige Landschaftsbild. Doch das Paradies kränkelt. Durch den Klimawandel und die resultierende Schneearmut ist ein massiver Einsatz von Technik notwendig, um unabhängig von natürlichen Wetterbedingungen eine perfekte Winterlandschaft zu produzieren.
Peak beobachtet über ein Jahr lang die Bau- und Produktionsprozesse rund um den Ski-Tourismus und offenbart, was den Wintertouristen sonst unter der dichten Kunstschneedecke verborgen bleibt. Er zeigt die Modifikation von Landschaft und die bleibenden Spuren, die diese Eingriffe hinterlassen. PEAK fragt nach dem Verhältnis von Technik und Natur. Wie künstlich darf oder kann eine Landschaft sein? Oder: Wie künstlich muss sie sein, damit sie unserer Sehnsucht nach Urlaubsspaß und Erholung gerecht wird? Gleichzeitig erfährt der Zuschauer von den Protagonisten, wie schwierig das Überleben in den Alpen ist, wenn man sich nicht mehr auf das Wetter verlassen kann.
Drehbuch: Hannes Lang, Mareike Wegener; Musik: Benedikt Schiefer; Kamera: Thilo Schmidt, Hajo Schomerus; Regie: Hannes Lang; Produktion: Titus Kreyenberg; Montage: Stefan Stabenow Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Am Morgen des 21. Dezember 1968 startete die US-Weltraum-Mission Apollo 8 vom Kennedy Space Center in Florida. Drei Tage später, am Heiligabend 1968, erreichte das bemannte Raumschiff die Mondumlaufbahn. Vom Mondorbit aus schrieben die drei Astronauten auch Filmgeschichte. Denn Millionen Zuschauer*innen verfolgten live die Übertragung von Fernsehbildern aus dem All und lauschten, wie die Astronauten die ersten Zeilen der biblischen Schöpfungsgeschichte lasen. Es wurde die bis dato meist gesehene TV-Sendung der Welt. Auch das während der Mission entstandene Earthrise-Foto gehört zum Kanon epochemachender Bilder des 20. Jahrhunderts. Vorbei die Zeit, in der die Menschen nur die Blickrichtung von der Erde zum Himmel kannten. Von nun an verfügte die Menschheit auch über die umgekehrte Perspektive - vom All auf die Erde. Mehr als ein halbes Jahrhundert später, so die Autoren des vorliegenden Dokumentarfilms, scheint es der Menschheit jedoch an Zukunftsvisionen zu fehlen. Waren die Astronauten (oder Kosmonauten, wie sie im Sowjetreich genannt wurden) noch von Technik-Euphorie erfüllt, warnen Wissenschaftler in der Gegenwart vor Klimanotstand und Massenaussterben von Arten. Dabei stützen sie sich auch auf die Erkenntnisse, die wir heute ganz selbstverständlich aus massenhaft verfügbaren Satellitenbildern gewinnen können. PLANETARY ist eine cineastische Reise auf der Suche nach Antwort auf Fragen nach der Zukunft unserer Spezies. Der Film hinterfragt die biblische Erzählung, die die Apollo-Astronauten 1968 mit den ersten Versen der Genesis verlasen. Die Protagonisten, die sich hier äußern, fordern, Erde und Natur nicht länger als Ressourcenreservoir zur Ausbeutung durch den Menschen zu betrachten. Sie sehen uns Menschen eben nicht als "Krone der Schöpfung", die über Erde und Natur steht. Der Film verdichtet ihre Sicht zu einem essayistisch-poetisch anrührenden Aufruf zur Erkenntnis, dass wir "Planetarier" sind - verletzlich wie die Erde selbst.
Produktion: Steve Watts Kennedy, Guy Reid; Protagonist: Paul Hawken, Ronald Garan, Janine Benyus, Joan Halifax; Drehbuch: Steve Watts Kennedy; Montage: Steve Watts Kennedy; Regie: Steve Watts Kennedy, Guy Reid Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Stadt Pripyat liegt fünf Kilometer neben dem Atomkraftwerk Tschernobyl. 50.000 Menschen haben hier bis 1986 gelebt.
Nikolaus Geyrhalters Film PRIPYAT dokumentiert den Zustand der Stadt im Norden der Ukraine etwas mehr als 10 Jahre nach der Nuklearkatastrophe - und nur ein rund halbes Dutzend Jahre nach der Auflösung der Sowjetunion am 31.12.1991.
Gegen Ende der 1990er-Jahre ist Pripyat eine hoch kontaminierte Geisterstadt, die von der Miliz bewacht wird. Sie liegt inmitten der hoch radioaktiv verseuchten Zone, die um die Stadt herum vor allem Richtung Norden bis weit nach Belarus hineinreicht. Die Dörfer in dieser Zone wurden größtenteils evakuiert. Wer hineinwill, braucht spezielle Genehmigungen. Wer sie verlassen möchte, wird einem dosimetrischen Check unterzogen.
Im Zentrum des weiter reichenden Gesamt-Sperrgebiets liegt ein besonders abgeschirmter Bereich: die 30-km-Zone. Das ist ein mit Stacheldraht eingezäuntes Gebiet, das willkürlich mit dem Zirkel festgelegt wurde. Es ist nicht deckungsgleich mit real gemessener maximaler Nuklearverseuchung.
Zur Zeit der Dreharbeiten ist der 3. Block des Kraftwerks noch immer aktiv. Hier sowie in der Zonenverwaltung, bei der Miliz oder in den zahlreichen Forschungseinrichtungen lebten oder arbeiteten etwa 15.000 Menschen. Die Arbeitsplätze sind besser bezahlt als anderswo und deshalb begehrt. Zudem sind etliche Menschen, die ausgesiedelt worden waren, illegal in ihre Dörfer zurückgekehrt. Denn große Teile der weiteren Sperr-Zone bleiben unbewacht, und ein Heimathaus hat eine besondere Anziehung.
Die Zone hat auch neue Bewohner, die in den vielen leer stehenden Häusern ein neues Leben angefangen haben. Dazu zählen zum Beispiel Menschen, die aus anderen ehemaligen Sowjetrepubliken vor Unruhen während des Zusammenbruches der erzwungenen Union flohen.
Pripyat ist auch der Name des Flusses, der am Kraftwerk vorbei in den Dnipro fließt. Hier holen sich viele Bewohner der Zone ihren Fisch.
PRIPYAT erzählt vom Überleben in einem improvisierten Mikrokosmos, in dem man nichts essen, nichts trinken und bei Wind keinen Staub einatmen sollte.
Doch weil Radioaktivität mit menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar ist, hält sich kaum jemand an diese Empfehlungen.
Inhalt: In den letzten Jahren sind auf den wallonischen Feldern alte Getreidesorten wieder aufgetaucht.
Mit den Jahreszeiten vermehrt sich das Saatgut, verbreitet sich und verändert sich. Die Menschen kommen zusammen, und durch die Organisation ihrer Arbeit entsteht ein kleines Netzwerk. Dann werden die Erzeugung von Saatgut und die Herstellung von Brot zu einem Erlebnis für alle, die motiviert sind, einen authentischen Geschmack und den Respekt vor der Natur wiederzufinden.
Vom Feld bis zur Scheune, von der Mühle bis zur Bäckerei erzählt der Film die Geschichte eines Landwirts, eines Agronomen, eines Bäckers und zweier Müller, deren Wege sich kreuzen - fünf Produzenten von großem Getreide und großem Brot.
Musik: Momo Pinard, Toto Biscoto, Lulu Bradefer; Protagonist: Benoît Toussaint, Séverine Schmit, Marc Vanoverschelde, Sofia Baltazar, Philippe Genet; Sound Design: Valentine Roels, Valérie Mathieu; Kamera: Marie Devuyst; Drehbuch: Marie Devuyst; Regie: Marie Devuyst; Montage: Mélisse Cottard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jährlich sterben 700.000 Menschen an Infektionen durch multi-resistente Keime. Laut Studien kann diese Zahl bis 2050 auf zehn Millionen jährlich steigen. Wir stehen vor der "post-antibiotischen Ära" - einer Zeit, in der uns Medikamente nicht mehr gegen Infektionen schützen können.
Der Film erzählt wie fahrlässiges Handeln, Profitgier und Kurzsichtigkeit die Wirkung lebensrettender Antibiotika nahezu ausgehebelt haben. Ein Wissenschaftsthriller über verzweifelt kämpfende Ärzte, aufbegehrende Wissenschaftler, mit dem Tod ringende Patienten und Diplomaten die nach einer globalen Lösung suchen. Sie alle sind die Resistance Fighters.
Drehbuch: Michael Wech; Kamera: Johannes Imdahl, Sven Kiesche; Produktion: Peter Wolf, Leopold Hoesch; Regie: Michael Wech Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Schlittenhunde bestimmen seit vielen Jahren das Leben von Familie Schuchert. Obwohl Vater Bernhard nie einen Hund wollte, besitzt die Familie heute mehr als zwei Dutzend Alaska Huskies. Seine Frau Carola lebt ganzjährig mit den Hunden in Schweden. Tochter Ronja lernte das Leben auf dem Schlitten schon kennen, als sie noch Windeln trug. Ist das noch Hobby oder schon Mission? Und was bedeutet eigentlich Familie, wenn man in einem Rudel lebt?
Der Kurzfilm ist eine Produktion der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf (Potsdam-Babelsberg).
Protagonist: Carola Schuchert, Bernhard Schuchert, Ronja Schuchert; Produktion: Lisa Bayer, Andrea Wohlfei; Musik: Max Clouth; Sound Design: Leo Aderhold; Regie: Simon Ostermann; Drehbuch: Simon Ostermann, Lisa Bayer; Montage: Arno Scholwin; Kamera: Valentin Selmke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sprechen wir von Bienen, denken die meisten Menschen an staatenbildende Honigbienen. Doch deren Verhalten ist eine Ausnahme in der Familie der Echten Bienen. Die meisten Bienen (rund 75%) sind Einzelgänger, auch Solitärbienen genannt. Weitere rund 15% nennt man Kuckucksbienen. Sie leben parasitär. Nur rund 10% leben wie die Honigbiene in Gemeinschaften.
Auch auf den britischen Inseln ist das so. Hier durchstreift der Bienenforscher Patrick Saunders in der abgelegenen englischen Region Cornwall die blühenden Wiesen allein, auf der Suche nach Insekten und seinem eigenen Platz in der Unverbundenheit der Natur.
Zu Hause in seinem Arbeitszimmer benennt und katalogisiert Patrick seine Funde. Er arbeitet an den Grenzen der Wissenschaft für die Einzigartigkeit seiner Umgebung.
Kamera: Max Sänger; Montage: Max Sänger; Regie: Max Sänger; Produktion: Max Sänger; Drehbuch: Max Sänger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wo Bergarbeiter im Winter einst kein Tageslicht sahen und die meisten Familien arm waren, spielen Lichter und die Hoffnung auf Heil bis heute eine besondere Rolle. Und Traditionen: Gemeinsames Kochen, Backen und Singen, das Anschieben der kunstvoll geschnitzten Pyramiden, eine Christmette (Gottesdienst) mit Mettenspiel im Bergwerk, Engel und Bergleute als Lichterfiguren und nicht zuletzt die weißen Waldwipfel: Es gibt viele Gründe, warum das von Kargheit geprägte Erzgebirge heute Weihnachtsland genannt wird.
Mit dem Stollen ist ausgerechnet ein hochkalorisches Genussmittel zum vielleicht bekanntesten erzgebirgischen Exportschlager geworden. Geformt wie ein Stollen im Berg, ist er reich an Butter, Zucker, Mandeln und Rosinen. So ewas konnten sich die allermeisten Erzgebirgler in vergangenen Jahrhunderten nur zu Weihnachten leisten.
Den Stollen zu backen, ist bis heute eine Art Hochamt, und praktisch jede Familie hat ein eigenes Rezept. Zum feierlichen Stollenanschnitt kommen in vielen Häusern Alt und Jung zusammen. Einst war dieser Brauch an den 1. Weihnachtsfeiertag gebunden; heute ist es meist schon am 1. Advent soweit.
Im Laufe der 800jährigen Bergbaugeschichte wurden im Erzgebirge zunächst Silber, Kupfer, Blei und Zinn gefördert, später Wismut, Kobalt, Nickel und Zink. Zu allen Zeiten ruinierten die Bergleute unter Tage ihre Gesundheit - zuletzt im 20. Jahrhundert beim Uran-Abbau für die Sowjetunion. Trotzdem oder gerade deswegen sind die Bergleute bis heute stolz auf ihre Arbeit - und halten mehr als 30 Jahre nach Schließung der letzten Schächte 1992 die Bräuche lebendig. Die neue touristische Identität scheint allerdings kein adäquater Ersatz für das, was sich einst in einem DDR-Slogan ausdrückte: "Ich bin Bergmann - wer ist mehr?"
Fleiß und Entbehrung forderten auch die anderen Industrien, die Erzgebirgler über die Jahrhunderte entwickelten: Spielzeugfertigung und Textilwirtschaft. Für Ackerbau dagegen ist die Gegend kaum geeignet. Mit viel Mühe ein Auskommen zusammenzubringen - das ist tief eingeschrieben in die erzgebirgische Identität. Das weiß man auch in der Ortschaft Pöhla bei Schwarzenberg, die im Zentrum des Filmes steht.
Im Spannungsfeld zwischen Weltkulturerbe-Ernennung und dem Start einer Pilotanlage zum Abbau von Zinn und Wolfram erzählt STOLLEN von der Erzgebirgsweihnacht über und unter Tage - und zeichnet das Psychogramm einer Region, die um ihre Zukunft ringt.
Drehbuch: Laura Reichwald, Georg Kußmann; Montage: Gal Yaron Mayersohn; Regie: Laura Reichwald; Sound Design: Maximilian Pongratz; Kamera: Janine Plätzold Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Abschmelzen des arktischen Polareises hat die Eröffnung einer neuen Seeroute zwischen Atlantik und Pazifik ermöglicht, die weitaus kürzer ist als der Panama- oder Suezkanal. Obwohl die Route, die durch eine äußerst empfindliche Umwelt führt, immer noch als gefährlich gilt, begehren die Industrieländer bereits ihre Möglichkeiten. Diese radikale Umgestaltung des Planeten stellt die Nationen vor eine ganz neue, kontroverse Frage.
Inhalt: Sie sind zwischen 11 und 19 Jahre alt, leben auf der ganzen Welt und setzen sich für die Rettung des Planeten ein. Sie gehören zur Generation der Superhelden.
Weil die Älteren ihnen einen ökologisch verwüsteten Planeten hinterlassen haben, setzen diese Junioren ihre Kreativität, ihre Intelligenz und ihre besonderen Talente ein, um die Umwelt zu schützen, Tiere zu schützen oder die Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Mit der Kraft, eine Lösung für ein lokales Problem hier und da auf der Welt zu finden, entwickeln diese Junioren auf individueller Basis großartige Projekte, die Erwachsene in Erstaunen versetzen, die sich der Bewegung dieser Generation auf dem Vormarsch anzuschließen.
Ihre innovativen und originellen Ideen sind alles andere als anekdotisch, sondern inspirieren und wurden in vielen Fällen mit prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet...
Lernen Sie kennen: Abdul, Abu Dhabi -- Plastiktüten ersetzen Carlos, Spanien -- Mit Fotos sensibilisieren Eric & Sevan, Frankreich -- Plastikpartikel aus dem Wasser fischen Felix, Deutschland -- Bäume pflanzen Isabella, Kanada -- Wasserqualität mit Muscheln wiederherstellen Kiara, Südafrika -- Mit Schalen die Feuchtigkeit im Boden halten Richard, Kenia -- Mit Löwen leben Ridhima, Indien -- Klage gegen den Staat einreichen Susette, USA -- Schmetterlinge retten
Montage: Olivier Thion; Stimme: Alexandre Nguyen, Thomas Sagols, Emmylou Homs, Marie Nonnenmacher; Musik: Stéphane Kronborg; Regie: Eve Minault; Produktion: Alex Fighter, Olivier Pelenc; Drehbuch: Alex Fighter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Für dieses schillernde Wildlife-Spektakel haben die australischen Natur-Dokumentar-Regisseurinnen Lesley Hammond und Jenny Walsh großartige TIeraufnahmen mit dem wohl bekanntesten Tier-Musik-Stück der Welt verbunden: Dem "Karneval der Tiere", komponiert im Januar 1886 von Camille Saint-Saëns in einem kleinen österreichischen Dorf.
Das anregende Stelldichein mit unzähligen Pfoten, Flossen und Flügeln feiert die Artenvielfalt der Tierwelt zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Mit dabei sind Kängurus, Koalas, Ameisen-Igel, Nasenaffen, Elefanten, Wildkatzen, Clownfische, Wale und vielfältige andere Meeresbewohner sowie ein bunter Reigen von Vögeln. Auch geologische Wunder wie Vulkane feiert der Film: ein Augenschmaus und Hörerlebnis für Groß und Klein mit stark reduziertem Kommentar.
Bilder und Töne sprechen vorwiegend für sich. Dabei erinnert der Film daran, wie wichtig es ist, für den Schutz der natürlichen Umwelt einzutreten.
Inhalt: Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll. Das meiste schon auf dem Weg vom Acker zum Esstisch, bevor es uns Verbraucher überhaupt erreicht: jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das Ausmaß der Verschwendung ist den Wenigsten klar. Essen wegzuwerfen findet niemand gut - aber alle machen mit beim großen Ex und Hopp! Filmemacher Valentin Thurn hat die Wirklichkeit in unseren Mülltonnen aufgespürt. In den Abfall-Containern der Großmärkte, der Supermärkte und denen vor unserer Haustür. Sie enthalten Massen einwandfreier Lebensmittel, teilweise noch originalverpackt, oft ist nicht einmal das Haltbarkeitsdatum abgelaufen. Über zehn Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr werden allein in Deutschland weggeworfen. Und es werden immer mehr! Warum werfen wir so viel weg? Auf der Suche nach Erklärungen spricht Valentin Thurn mit Supermarkt-Verkäufern und -Managern, Bäckern, Großmarkt-Inspektoren, Ministern, Psychologen, Bauern und EU-Bürokraten. Was er findet ist ein System, an dem wir uns alle beteiligen: Supermärkte bieten durchgehend die ganze Warenpalette an. Bis spät in den Abend muss das Brot in den Regalen frisch sein, zu jeder Jahreszeit gibt es Erdbeeren. Und alles muss perfekt aussehen: Ein welkes Salatblatt, ein Riss in der Kartoffel oder eine Delle im Apfel, und sofort wird die Ware aussortiert. Joghurtbecher schon zwei Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Dass wir die Hälfte unseres Essens verschwenden, wirkt sich verheerend auf das Weltklima aus. Die Landwirtschaft ist für mehr als ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich, der Anbau der Lebensmittel verbraucht Energie und Dünger und zerstört immer mehr Regenwälder. Wenn Nahrungsmittel auf der Müllkippe verrotten, entweicht zusätzlich Methangas, das bei der Erderwärmung 25-mal so stark wirkt wie Kohlendioxid. Unsere Verschwendungssucht verschärft auch den weltweiten Hunger. Die steigenden Weizenpreise belegen es: Heutzutage kaufen wir unser Essen auf demselben Weltmarkt, auf dem auch die Entwicklungsländer kaufen. Würden wir weniger wegwerfen, müssten wir weniger einkaufen; die Preise fielen und es bliebe mehr für die Hungrigen. Aber es geht auch anders! Valentin Thurn findet weltweit Menschen, die die irrsinnige Verschwendung stoppen wollen: die österreichischen "Mülltaucher" Gerhard und Robert zum Beispiel, die Nahrungsmittel aus den Abfallcontainern der Supermärkte rettet. Den französischen Supermarkt- Direktor Thomas Pocher, der seine Kunden dazu bringen will, weniger klimaschädliche Produkte zu kaufen. Den amerikanischen Anthropologen Timothy Jones, der Verbraucher und Landwirte zusammenbringt, und die Wiener Forscherin Felicitas Schneider, die Mülltonnen von Haushalten und Supermärkten auseinandernimmt und mit ihren Erkenntnissen Überzeugungsarbeit leistet. Kleine Schritte, die zusammengenommen aber eine große Chance bieten: Wenn wir unsere Lebensmittelverschwendung nur um die Hälfte reduzierten, würde sich das auf das Weltklima genauso auswirken, als ob wir auf jedes zweite Auto verzichteten.
Inhalt: Im Herzen des Bic-Gebirges in der Provinz Quebec im Osten Kanadas hat sich eine ganz besondere Gemeinschaft niedergelassen. Die gemeinnützige Farm Sageterre wird als Kooperative betrieben. Sie ist das Werk von Jean Bédard, der mit seiner Frau im bereits fortgeschrittenen Alter in die dünn besiedelte Gegend zog.
Bédard ist Schriftsteller, Philosoph, und vor allem Landwirt. Auf Sageterre kultiviert er neben Pflanzen vor allem auch Ideen. Seine Schriften rufen zum Handeln auf.
"Wir sind die erste Generation, die sich des menschengemachten Klimawandels bewusst ist - und die letzte, die noch etwas dagegen tun kann." Dieses Bewusstsein bestimmt Bédards Leben auf Sageterre. So bodenständig sein Leben ist, so träumt er doch davon, dass die Arbeit der Sageterre-Gemeinschaft einen Beitrag leisten kann für die Entstehung einer neuen, menschlicheren Welt.
Der Regisseur des Films, Nicolas Paquet, hat sich in seinem filmischen Werk mehrfach mit dem Leben in ländlichen Räumen beschäftigt.
Regie: Nicolas Paquet; Kamera: Nicolas Paquet; Drehbuch: Nicolas Paquet; Protagonist: Jean Bédard; Montage: Natacha Dufaux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Albertville (Frankreich) wird eine junge Untersuchungsrichterin mit einem heiklen Fall von industrieller Umweltverschmutzung betraut: Eine defekte Müllverbrennungsanlage scheint für die Zunahme von Krebsfällen in der Nachbargemeinde verantwortlich zu sein. Die Verbrennungsanlage wurde stillgelegt, die Anwohner haben ein Gerichtsverfahren eingeleitet... Der Film folgt dem Verfahren Schritt für Schritt und erforscht die Arbeit der Untersuchungsrichterin, ihre Verantwortung, ihre Gewissheiten und Schwächen.
Aktualisierung: Im April 2024 wird die Protagonistin des Dokumentarfilms, Richterin Hélène Gerhards, in einer Untersuchung, die wegen ihrer verdächtigen Verbindungen zu einem Mitglied des korsischen Banditentums eingeleitet wurde, angeklagt und in Untersuchungshaft genommen.
Inhalt: Der Dokumentarfilm "The Story of a Panty and of Those Who Make It" (Die Geschichte eines Slips und derjenigen, die ihn herstellen) bietet einen tiefen Einblick in das Leben derjenigen, die im Schatten der Textilindustrie arbeiten.
Der Prozess der Herstellung eines Höschens verbindet Yulduz, einen Bauern auf den usbekischen Baumwollfeldern, der seiner Meinungsfreiheit beraubt wurde; Janaki, eine junge Spinnerin aus Sumangali, die die Schulbank für die Fabrik verlassen musste; Mythili, eine Färberin in Indien, die davon träumt, Mutter zu werden; Risma, eine Aktivistin für die Rechte der Arbeiterinnen in Indonesien und meine Mutter Pascale, die ein kleines Bekleidungsgeschäft in Belgien betreibt. Doch seit der Verlagerung der Fabriken vor 30 Jahren kann sie keine Kleidung mehr anbieten, die zu 100 % in Belgien hergestellt wurde.
In jeder Phase der Produktion, von Land zu Land, führt uns die Geschichte dieses Höschens in die Intimität des Lebens dieser fünf Frauen, von denen jede ein Glied in einer globalen Produktionskette ist. Der Film stellt die Frage nach dem Wert, den man der Kleidung beimisst, aber vor allem nach dem Leben derer, die sie herstellen.
Dieser Film ist auch mit französischen Untertiteln verfügbar.
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 17.05.2024, 18:21 Uhr. 6.356 Zugriffe im Mai 2024. Insgesamt 402.381 Zugriffe seit Mai 2013
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