Inhalt: Wie wurde ein armes schwarzes Mädchen aus Missouri zur Königin von Paris? Wie kam es dazu, dass sie sich der französischen Résistance anschloss? Wer war ihre Familie?
Der Film erzählt die fabelhafte Geschichte der Josephine Baker, die bis heute ein weltweit gefeierter Superstar geblieben ist. Mit Hilfe seltener und teils bislang unveröffentlichter Archivaufnahmen ergründet der Film die Geheimnisse von Josephines faszinierender, fünfzig Jahre währender "Schlagzeilenkarriere".
Gleichzeitig erzählt der Film vom Rassismus, der Josephine Baker in ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten, entgegenschlug. Dreimal kehrte sie in die USA zurück: 1936, 1948 und 1951. Jedes Mal erfuhr sie, dass selbst ihr weltweiter Erfolg sie nicht vor Rassismus schüzte.
Diese schmerzhaften Erfahrungen veränderten ihr Leben. Baker schloss sich dem Kampf für unteilbare Bürgerrechte an und sprach während der berühmten Demonstration in Washington, D.C. von 1963 als einzige Frau neben Martin Luther King. Von da an bis zu ihrem Lebensende setzte sie ihre Bekanntheit für ihre politische Utopie ein. Die Tänzerin mit dem Bananengürtel entdeckt, dass sie sie eine Stimme hat, die die Welt verändern kann.
Dieser Film ist auch in der englischen und italienischen Version verfügbar.
Inhalt: Wie wurde ein armes schwarzes Mädchen aus Missouri zur Königin von Paris? Wie kam es dazu, dass sie sich der französischen Résistance anschloss? Wer war ihre Familie?
Der Film erzählt die fabelhafte Geschichte der Josephine Baker, die bis heute ein weltweit gefeierter Superstar geblieben ist. Mit Hilfe seltener und teils bislang unveröffentlichter Archivaufnahmen ergründet der Film die Geheimnisse von Josephines faszinierender, fünfzig Jahre währender "Schlagzeilenkarriere".
Gleichzeitig erzählt der Film vom Rassismus, der Josephine Baker in ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten, entgegenschlug. Dreimal kehrte sie in die USA zurück: 1936, 1948 und 1951. Jedes Mal erfuhr sie, dass selbst ihr weltweiter Erfolg sie nicht vor Rassismus schüzte.
Diese schmerzhaften Erfahrungen veränderten ihr Leben. Baker schloss sich dem Kampf für unteilbare Bürgerrechte an und sprach während der berühmten Demonstration in Washington, D.C. von 1963 als einzige Frau neben Martin Luther King. Von da an bis zu ihrem Lebensende setzte sie ihre Bekanntheit für ihre politische Utopie ein. Die Tänzerin mit dem Bananengürtel entdeckt, dass sie sie eine Stimme hat, die die Welt verändern kann.
Dieser Film ist auch in der englischen und französischen Version verfügbar.
Inhalt: In Agadez, Niger, wie auch anderswo, gibt es Polizeibeamte und Gerichtsverhandlungen. Daneben gibt es aber noch ein anderes Rechtssystem, das auf einer muslimischen Tradition beruht. Der "Cadi" ist ein Friedensrichter, der sich auf den Koran beruft. Cadi"-Gerichtsverhandlungen sind Szenen, in denen eine ganze Gesellschaft auf großartige und bewegende Weise dargestellt wird. Sie bieten auch die Möglichkeit, einen näheren Blick auf die muslimische Lebensweise zu werfen, die von Klischees und Trivialitäten befreit ist.
Montage: François Sculier; Kamera: Christian Lelong, Florian Bouchet, Pierre Mortimore, Michel K. Zongo; Produktion: Christian Lelong; Regie: Christian Lelong; Sound Design: Fanny Lelong, Pierre Mortimore; Drehbuch: Christian Lelong Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Agadez, Niger, wie auch anderswo, gibt es Polizeibeamte und Gerichtsverhandlungen. Daneben gibt es aber noch ein anderes Rechtssystem, das auf einer muslimischen Tradition beruht. Der "Cadi" ist ein Friedensrichter, der sich auf den Koran beruft. Cadi"-Gerichtsverhandlungen sind Szenen, in denen eine ganze Gesellschaft auf großartige und bewegende Weise dargestellt wird. Sie bieten auch die Möglichkeit, einen näheren Blick auf die muslimische Lebensweise zu werfen, die von Klischees und Trivialitäten befreit ist.
Kamera: Michel K. Zongo, Florian Bouchet, Pierre Mortimore, Christian Lelong; Montage: François Sculier; Sound Design: Pierre Mortimore, Fanny Lelong; Drehbuch: Christian Lelong; Regie: Christian Lelong; Produktion: Christian Lelong Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Afghanistan endet eine Kindheit sehr früh. Schon der etwa vierjährige BENJAMIN weiß, dass überall tödliche Gefahren lauern. Er übt das Zählen an Grabsteinen von Opfern eines Selbstmordattentäters. Dass er schon einmal zusehen musste, wie jemand verblutete, scheint nichts besonderes zu sein. Und als Spielplatz dient ihm und seinen Freunden ein ausgeweideter sowjetischer Panzer. Benjamins älterer Bruder AFSHIN ist gerade 12, als ihm sein Vater zum Haushaltsvorstand bestimmt. Denn der Vater ist Polizist in Kabul. Um nicht getötet zu werden, muss er Afghanistan auf unbestimmte Zeit verlassen. Während seiner Abwesenheit wird Afshin zwar weiterhin zur Schule gehen - aber zusätzlich muss er für seine Mutter und die jüngeren Geschwister sorgen: das ewig undichte Hausdach flicken, Bäume wässern, die Einkäufe erledigen. Seine Mutter darf es nicht. Für alle gilt als oberstes Sicherheitsgebot, wegen der vielen Selbstmordattentate jedwede Menschenansammlung zu meiden.
Als Busfahrer im Gewimmel von Kabul ist ABAS immer auf der Suche nach Passagieren. Er hat Frau und Kinder, aber sonst nicht viel Glück im Leben. Seine Eltern sind längst tot. Von klein auf musste er mit Gelegenheitsjobs für sich selbst sorgen. Jetzt ist ein klappriger Bus die Lebensgrundlage für ihn und seine Familie. Und an dem ist ständig etwas anderes kaputt. Abas hat Schulden. Um seine Probleme zu vergessen, singt er und tröstet sich mit Drogen.
Die Staubwolken von Kabul verhüllen die Stadt in einen Schleier aus Angst. In dem Meer der Häuser leben Menschen mit Gefühlen und Träumen, die jeden Tag der Sorge vor Gewalt trotzen.
Regisseur Abozaar Amini ist seinen Protagonisten sehr nahe. Er ist ihrem Schicksal nur entronnen, weil ihn seine Mutter um das Jahr 2000 herum zur Flucht drängte. In den Niederlanden schaffte er es, Regie zu studieren, und hier lebt er. "Kabul, City in the Wind" ist sein Langfilm-Debüt, für das er 15 Mal zum Drehen zurück nach Afghanistan fuhr.
Der Film wurde auf dem renommierten IDFA Dokumentarfilmfest Amsterdam uraufgeführt und mit dem Special Jury Award geehrt. Weitere Festivalteilnahmen trugen ihm u.a. den NEXT:WAVE Preis des CPH:DOX Kopenhagen ein und führten ihn zu den Visions du Réel im Schweizerischen Nyon und auf das DOK.fest München.
epdFilm / FILM DES JAHRES 2021 "Die sorgfältig komponierten Bilder entfalten [bei aller Trostlosigkeit der Lebensverhältnisse] eine poetische Kraft; sie prägen sich ebenso tief ein wie die Blicke der Kinder, die sich unmittelbar auf den Betrachter richten."
Inhalt: Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam von klein auf gelernt, "die Juden" zu hassen. Nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er soll als Mutprobe in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur eine einzige Chance: Ali muss sich dem verhassten Feind annähern und ihn um Unterstützung bitten...
Regie: Leo Khasin; Schauspieler: Younes Hussein Ramadan, Heinz W. Krückeberg, Kida Khodr Ramadan, Neil Belakhdar, Sanam Afrashteh, Ryszard Ronczewski, Neil Malik Abdullah; Produktion: Martin Bach; Montage: Horst Reiter; Kamera: Mathias Schöningh; Musik: Dieter Schleip; Drehbuch: Leo Khasin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ana Rafaela D'Amico ist mit 27 Jahren Brasiliens jüngste Nationalparkchefin. Um den Regenwald zu retten, kämpft sie gegen Drogenbanden, Holzfällermafia und illegale Fischerei. Der Film begleitet sie auf einem ihrer Einsätze im Nationalpark.
Mit 800.000 Hektar Größe ist der Campos Amazonicos einer der kleineren Nationalparks Brasiliens und dennoch unüberschaubar groß. In ihm vereinen sich alle Probleme Amazoniens wie in einer Nussschale: Illegaler Holzschlag, Rinderzucht, Goldminen - und eine Drogenstraße, die mitten durch den zweigeteilten Park führt. Ana Rafaela hat vor ein paar Jahren die Leitung des Parks übernommen und kämpft seitdem mit brennender Motivation für die Erhaltung der Natur. Vieles hat sie schon erreicht, doch die Widerstände gegen die junge blonde Frau aus der Großstadt sind und bleiben groß.
Der Film zeigt, dass es in Amazonien keine einfachen Lösungen gibt: von der Regierung angelockt zogen vor zwei Jahrzehnten Menschen ohne Land in ein Land ohne Menschen. Die neuen Siedler bauten Häuser, Straßen, Städte. Heute sollen sie akzeptieren, dass das meiste, was sie tun, gegen den Naturschutz verstößt. Einen erfolgreichen Umweltschutz kann es jedoch nur geben, wenn man die Bedürfnisse der Bevölkerung einbezieht.
Ana Rafaela nimmt bei ihren Einsätzen immer ein großes Team mit, bestehend aus Geologen, Biologen und Umweltpolizisten. Diesmal ist zur Sicherheit auch die Bundespolizei mit dabei. Die Notwendigkeit dafür wird spätestens beim Besuch des Dorfes Guata am Rande des Parks klar: Es ist der Ort mit der höchsten Dichte an Auftragskillern in ganz Brasilien - und einer Bevölkerung, die keinerlei Verständnis für die Umweltschützer hat. Genauso wie der Bauer Joao, der illegal gerodet hat und dem Ana Rafaela eine Geldstrafe von 180.000 Euro auferlegen muss. Diese wird er nie bezahlen können. Und Ana Rafaela wird ihrerseits nie erfahren, ob ihre Vermutung stimmt: Dass Joao nur ein Strohmann ist, der im Auftrag anderer Weideflächen für Rinder schafft.
Naturschutz bedeutet für Ana Rafaela ein Leben ohne Kompromisse, in dem sie oft ein "kaltes Herz" haben muss. Sie kämpft gegen unsichtbare Gegner. Ihr Weg ist mühsam und voller Gefahren. Sie weiß nur zu genau, dass sie in der Regel nur die untersten Ränge der Mafia-Strukturen bestraft. Allzu oft sind das Arme, die kaum andere Perspektiven haben. Ihnen nimmt sie Lebensunterhalt - gegen die Großen Fische hat sie allzu oft keine Handhabe.
Trotzdem zeigen Ana Rafaelas Einsätze Wirkung. Seit sie den Park leitet, ist die illegale Fischerei zurückgegangen. Es wurden keine neuen Minen eröffnet. Sie glaubt an ihren Erfolg und dass es möglich ist, Amazonien zu retten, wenn jeder das Seine dafür tut. Aufgeben wird sie nicht - sie kann gar nicht anders.
Kamera: Nikolaus Tarouquella; Regie: Thomas Wartmann; Produktion: Markus Breimaier, Thomas Wartmann; Sound Design: Tomas Bastian; Drehbuch: Thomas Wartmann; Montage: Verena Schönauer; Musik: Nils Kacirek; Stimme: Annette Wunsch, Christian Baumann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Fünf Jahre lang war der kanadische Fotojournalist Louie Palu ganz vorne beim traumatischen Kriegstreiben in der afghanischen Region Kandahar dabei, wo er NATO- Truppen und das afghanische Militär bei ihren gefährlichen Einsätzen begleitete. Seine Arbeit bildet die Grundlage für die Dokumentation "Kandahar Journals", die Palu gemeinsam mit dem Filmemacher Devin Gallagher realisiert hat und in der er sein "normales" Leben dem Kriegsalltag in einem verstörenden Kontrast entgegensetzt.
Inhalt: Der Dokumentarfilm führt den Zuschauer nach Nordalbanien, wo noch das Gesetz der Rache, das Recht des Kanun, gilt. 100 Jahre besteht das Anrecht auf Blutrache, 100 Jahre bis sich betroffene Familien wieder sicher fühlen können. Angehörige können solange oft nicht das Haus verlassen, aus Angst sonst ermordet zu werden. Christian ist einer von Ihnen. Weil sein Onkel einen Menschen getötet hat, durfte er als Kind nie auf der Straße mit Freunden spielen. Denn die Blutrache ist der Zwang zur Rache und damit zum Töten, wie es in dem Film heißt. Der Film berichtet über Familien, die keinen Ausweg mehr wissen und über den Versuch der deutschen Ordensschwester Christina Färber, als Vermittlerin aufzutreten und verfeindete Familien zu versöhnen.
Regie: Marc Wiese; Kamera: Jörg Adam; Musik: Wasim Quassis; Drehbuch: Marc Wiese; Produktion: Axel Engstfeld; Montage: Jean-Marc Lesguillons Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Leipzig befindet sich im Wandel. Auf den Aufruhr des Herbstes '89 folgt ein hektischer Wahlkampf im Frühjahr '90. Auf dem Augustusplatz, wo erst wenige Monate zuvor demokratische Rechte erkämpft worden sind, prophezeit Bundeskanzler Helmut Kohl vor einem Meer schwarz-rot-gelber Fahnen, dass die Sachsen einen Beitrag zur Erneuerung des europäischen Abendlandes leisten werden. Es ist der 14. März 1990. In vier Tagen wird gewählt. Westdeutsche Besucher sind aufgrund von Habitus und Kleidung im Stadtbild leicht auszumachen.
Regisseur Kroske bleibt auf dem Platz, nachdem sich die Menge längst verzogen hat. Ein Straßenkehrer erzählt, seine Arbeit würde im Westen noch nicht einmal von Türken verrichtet. Das nächtliche Gespräch mit Straßenkehrern und einer Straßenkehrerin ist geprägt von Skepsis, gebrochenem Selbstbewusstsein und scharfem Gespür für die Veränderung des sozialen Klimas. Aus Angst Verlust des Arbeitsplatzes sei der Alkoholkonsum stark zurückgegangen, berichtet einer. Ein anderer sieht sich zumindest in einem im Vorteil: "Wir werden nicht arbeitslos, weil die Stadt immer dreckig sein wird."
Inhalt: Die Doku-Fiction KILLERKEIME - WENN ANTIBIOTIKA NICHT MEHR WIRKEN thematisiert die globale Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien. Im Film wird wissenschaftlich fundiert den Fragen nachgegangen, was uns bevorsteht, wenn Antibiotika ihre Wirkung verlieren und wie und warum sich Resistenzen immer weiter ausbreiten. Dabei wird der Fokus vermehrt auf Deutschland bzw. das deutsche Gesundheitswesen, die deutsche Landwirtschaft sowie die deutsche Pharmaindustrie gelegt.
Kamera: Pascal Schmit, Ilhan Coskun; Regie: Annebeth Jacobsen, Marc Rensing; Produktion: Leopold Hoesch; Montage: Elisabeth Raßbach; Drehbuch: Winfried Oelsner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film dokumentiert die Arbeit eines antiautoritären und selbstorganisierten Schülerladens in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg, der als Kritik an der Entwicklung der Kinderläden entstanden ist. Gezeigt wird, wie die Erzieherinnen mit den Kindern über die Umnutzung von Freiflächen als Spielplätze diskutieren und die Kinder gemeinsam die Herausgabe ihrer Zeitung "Radau" vorbereiten. Das Konzept der Kinderläden wurde vom Aktionsrat zur Befreiung der Frauen, der aus dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) hervorgegangen ist, an der Freien Universität Berlin (FU) entworfen und ab Januar 1968 als Selbsthilfe organisiert. Helke Sander gehörte zu den Mitbegründerinnen des Aktionsrates.
Nachdem das Konzept der Kinderläden gescheitert war, wurde der erste Schülerladen in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg gegründet. Die Produktionsgeschichte des Films ist eng verknüpft mit dem Scheitern der Schülerläden. Doch letztlich dokumentiert "der Film, so wie er heute zu sehen ist [...] nicht die Schwierigkeiten, sondern idealtypisch das, was wir trotz aller Schwierigkeiten auch noch gemacht haben." (Quelle: Helke Sander)
Aus heutiger Sicht kann "Kinder sind keine Rinder" als erster "Kinderfilm" nach klassischem Autorenkonzept bezeichnet werden. Er richtete sich an Erwachsene, war für Helke Sander dennoch auch ein "Film für Kinder". Uraufgeführt im Oktober 1970 während der Internationalen Filmwoche Mannheim, war der Film für die damalige Kritik "ein ins Leere stoßender Agitationsfilm" (Evangelischer Filmbeobachter) sowie ein "biederer, wortreicher Werbefilm für die antiautoritären Schülerläden".
Inhalt: Was verbindet Immobilien-Tycoon Donald Trump und die Heinz Tomatenketchup-Dynastie? Ihre Vorfahren stammen aus Kallstadt, einem kleinen, beschaulichen Winzerdorf in der Pfalz. Diese geballte Unternehmerlust muss in den Genen stecken! Regisseurin Simone Wendel - ebenfalls Kallstadterin - geht der Sache auf den Grund. Sie bekommt sogar Donald Trump vor die Kamera, der sich tatsächlich Zeit nimmt, mit ihr über seine deutschen Wurzeln zu sprechen. Ebenso wie die Kallstadter, die schon wissen, warum Trump und Heinz in Amerika so gut angekommen sind. Ihr sehr aktives Dorfleben - mehr Vereinsmitglieder als Einwohner - gerät mächtig durcheinander, als sie überraschend eine Einladung nach New York erhalten. Sie sollen an der deutsch-amerikanischen Steuben-Parade teilnehmen. Mitten während der Weinernte! Aber wie die Kallstadter so sind, wird nicht lang gefackelt und gleich noch ein Besuch bei den fernen Verwandten organisiert. Und so geht's zusätzlich zu den Heinz-Werken nach Pittsburgh und weil's gerade so schön ist auch an die Niagarafälle.
Regie: Simone Wendel; Kamera: Tom Schneider; Drehbuch: Simone Wendel, Mario Conte; Produktion: Thomas Hofmann, Simone Wendel, Mario Conte; Protagonist: Veronika Schramm; Montage: Mario Conte Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1933 wird Kölns Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1876-1967) von den Nazis aus dem Amt gejagt, 1963 tritt er vom Amt des Bundeskanzlers zurück. Spielfilmszenen, Archivmaterial, Zeitzeugen sowie Experteninterviews zeichnen die entscheidenden Phasen im Leben des CDU-Politikers nach.
"Ein Heldenepos - aber ohne Pathos. Die Mischung aus Spielszenen - circa 60 Prozent - Archivmaterial und Interviews geht auf, Rhythmus und Spannungsbögen funktionieren, dabei wird die Geschichte angenehm chronologisch erzählt." (Spiegel online, Nikolaus von Festenberg)
"Das Resultat ist verblüffend. Ja, es ist möglich: Auch das Leben Konrad Adenauers kann man so zeigen, als handle es sich um eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung." (Süddeutsche Zeitung, Franziska Augstein)
"Ein handwerklich wie ästhetisch überzeugendes, über weite Strecken faszinierendes Dokudrama (...) äKonrad Adenauer - Stunden der Entscheidung' muss sich hinter vergleichbaren Höhepunkten der Gattung, etwa Heinrich Breloers äWehner - Die unerzählte Geschichte' von 1993 oder Thomas Schadts äDer Mann aus der Pfalz' (2009), keineswegs verstecken. Der Drehbuchautor Werner Biermann und der Regisseur Stefan Schneider, beide zur ersten Nachkriegsgeneration gehörend, erfüllen die tückischen, also schwer einzulösenden Ansprüche des hybriden Genres nahezu perfekt. Sie vermeiden den bebilderten Schulfunk ebenso wie das schillernde Histotainment, sie zeigen ihre Hauptfigur ohne jede hagiographische Verbeugung, dafür mit aufgeklärter Sympathie. Der größte Fehler ihres Films ist, dass er nach neunzig Minuten endet." (FAZ, Jochen Hieber)
Musik: Markus Lehmann-Horn; Regie: Stefan Schneider; Schauspieler: Bernhard Ulrich, Joachim Bißmeier, Ian T. Dickinson, Pierre Shady, Georg B. Lenzen, Carolina Vera; Kamera: Martin Christ; Montage: Josef van Ooyen; Drehbuch: Werner Biermann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Anfang der 1970er-Jahre ist Kreuzberg ein armer Arbeiterbezirk mit wenigen Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Am 8. Dezember 1971 besetzen Lehrlinge, Schüler und junge Arbeiter das leerstehende ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses am Mariannenplatz - eine der ersten Hausbesetzungen in West-Berlin. Die Besetzer nennen es Georg-von-Rauch-Haus, nach einem kurz zuvor nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Stadtguerillero. Sie bauen es als selbstverwaltetes Wohnkollektiv auf. (...) Der Agitprop-Film "Kreuzberg gehört uns" (1972) versteht sich als Teil der Aktionen der Stadtteilgruppe Kreuzberg für ein selbstverwaltetes Kinder- und Schülerzentrum, das im Hauptgebäude des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses Platz finden könnte: "Lasst euch das nicht bieten / ein leeres Bethanien / und immer höhere Mieten / Bethanien für alle / Bethanien für Kreuzberg!" (Jeanpaul Goergen)
Mit kritischem Blick streift der Film durch die Straßen Kreuzbergs und fängt die Stimmen von Arbeiter*innen ein, die von ihren schwierigen Arbeitsbedingungen und dem Kindergartenmangel berichten. Der Film entstand aus einer Zusammenarbeit von Student*innen der DFFB und der Stadtteilgruppe Kreuzberg-Nord. Er gewährt interessante Einblicke in die Kämpfe der Stadtteilgruppe mit dem Senat um Gelder und Räume für die Unterbringung der Kinder.
Inhalt: Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa (20) ist Teil einer Jugendclique der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt. Auf ihrer Schulter hat sie Skingirl tätowiert, vorne ein Hakenkreuz. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Schwarze, Politiker, Juden und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld. Sie sind schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. In diesem Sommer wird sich alles ändern.
Svenja, ein junges Mädchen, stößt zur Clique und geht Marisa gehörig auf die Nerven. Marisa und ihre Clique geraten mit Jamil und Rasul aneinander - zwei jungen Asylbewerbern, die hier in der Provinz gestrandet sind. Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen. Ohne es zu ahnen, löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles komplett auf den Kopf stellen...
"David Wnendts Spielfilmdebüt mutet einem die Brüche zwischen Härte und Zartheit zu, um hinter der Brutalität seiner Protagonistin Gefühle sichtbar zu machen, die sie aus ihrer autistischen Welt herausholen könnten. Wie unter Schock zieht man gleichsam mit ihrem Pöbeltrupp durch den Zug und sieht den »geilen« Effekt ihrer Gewaltexzesse durch ihre Handykamera. Aufhetzende Rockmusik, Wackelbilder, besoffenes Gebrüll: Nazi sein ist ein Kick, den das magere, vor Hass glühende Mädchen auskostet.
Rechtsradikale Frauen wurden lange als unterdrückte, mäßigend wirkende Bräute unterm Stiefel wüster Jungmännerhorden verharmlost, KRIEGERIN rückt sie mit einer Wucht in den Mittelpunkt, die noch vor Wochen spekulativ gewirkt hätte. Die Enttarnung der Zwickauer Terrorzelle und ihres Mitglieds Beate Zschäpe zeigt jedoch, dass Wnendts Fiktion die unheimlichen Bindungskräfte der Szene realistisch zu fassen weiß." (Claudia Lenssen, in: epd Film)
Schauspieler: Rosa Enskat, Sven Splettstößer, Jella Haase, Winnie Böwe, Gerdy Zint, Sayed Ahmad, Anne Laszus, Elias Raudith, Lukas Steltner, Alina Levshin; Produktion: Holger Lochau; Regie: David Wnendt; Drehbuch: David Wnendt; Musik: Johannes Repka; Montage: Andreas Wodraschke; Kamera: Jonas Schmager Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Österreich verdankt diesem Film über das auflagenstärkste Blatt des Landes und seinen mächtigen Chefredakteur Hans Dichand zwei geflügelte Worte: Wer "seinen Hund streichelt" oder "einen Gugelhupf essen geht", der übt Macht aus und macht seinen Einfluss geltend. Nur dass es dabei nicht um direkte Macht geht, die man abwählen könnte - sondern um indirekte Einflussnahme.
Die Regisseurin Nathalie Borgers zog vor etwas mehr als 20 Jahren aus, um das Erfolgsgeheimnis der "Kronen Zeitung" zu ergründen. Sie dokumentierte eine Zeit, in der noch gedruckte Zeitungen den Markt beherrschten. Auflage machte man allerdings schon damals mit dem, was auch in Zeiten von social media Reichweite bringt. Tiere zum Beispiel. Und die Nackte auf der Titelseite - ein Trend, den Dichand aus anglophonen Ländern übernahm und dem lokalen Markt anpasste.
Die Mischung der Themen unter Dichand senior bestand aus populistischen Klassikern: Immigrantionskritik, Heimatliebe, Tierschutz, Elitenbashing und jede Menge Kümmerer-Elemente. Stil und Inhalt der Zeitung spielen mit menschlichen Urinstinkten wie der Angst vor dem Anderen, dem Gegensatz zwischen Gut und Böse und dem Gefühl der Ohnmacht einfacher Menschen in der politischen Arena. Mit Vereinfachung und Liebedienerei gegenüber der Leseschaft bündelte die "Krone" von Dichand senior die Macht ihres Publikums, um mit orchestriertem Kampagnenjournalismus Politik zu beeinflussen.
Voller Stolz berichtet Dichand der Regisseurin, er werde regelmäßig vom österreichischen Präsidenten zum Gugelhupfessen eingeladen. Mal ganz privat, mal in der Wiener Hofburg. Der Präsident sei stets sehr interessiert an den politischen Ansichten der "Krone". Zum Beweis darf Borgers ein trautes tête-à-tête zwischen Dichand und dem damaligen österreichischen Präsidenten Thomas Klestil zeigen. Dieses Treffen bei Gugelhupf und Kaffee wurde in Österreich weithin als Kniefall Klestils vor dem Kronen-Zeitungs-Zar gedeutet.
Dennoch behauptete der langjährige Patriarch der Zeitung vor der Kamera unverdrossen: "Bevor ich Macht ausübe, streichle ich lieber meinen Hund."
Protagonist: Jörg Haider, Erhard Busek, Heide Schmidt, Thomas Klestil, Andreas Mölzer, Hans Dichand; Montage: Stéphanie Perrin, Monika Willi; Musik: Edouard Papazian; Regie: Nathalie Borgers; Sound Design: Joe Knauer; Stimme: Aylin Yay; Drehbuch: Lena Deinhardstein; Kamera: Jerzy Palacz; Produktion: Johannes Rosenberger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jairo Fuentes, der junge Anführer der Dorfgemeinschaft Tamaquito, lebt in den Wäldern im Norden Kolumbiens. Die Natur gibt den Menschen hier alles, was sie zum Leben brauchen. Doch ihre Lebensgrundlage wird durch den Kohleabbau in der Mine «El Cerrejón» zerstört: Das gewaltige Loch, mit 700 Quadratkilometern der größte Kohletagebau der Welt, frisst sich in die einst unberührte Landschaft. Mit der Kohle aus Kolumbien produzieren Kohlekraftwerke in Deutschland und weltweit den Strom, der das Leben schnell, hell und warm macht.
Jairo Fuentes will die gewaltsame Vertreibung seiner Gemeinschaft verhindern und stimmt Verhandlungen mit den Betreibern der Mine zu. Die Konzerne versprechen den WayúuIndígenas die Segnungen des Fortschritts, doch diese legen keinen Wert auf moderne Häuser und ein so genanntes «besseres Leben». Sie beginnen den Kampf um ihr Leben in den Wäldern, der schon bald zum Existenzkampf wird.
Produktion: Judith Malek-Mahdavi, Jens Schanze; Protagonist: Jairo Dionisio Fuentes Epiayu, Ingris Yohana Ureche Epiayu, Lenis Alfonso Ipuana, Alfonso López Epiayu, Henrys Ureche Epiayu; Sound Design: Daniel Dietenberger, Marc Parisotto; Musik: Victor Moser, Rainer Bartesch; Regie: Jens Schanze; Montage: Bernd Euscher; Kamera: Börres Weiffenbach; Drehbuch: Jens Schanze Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als andere Regisseure noch längst nicht den Mut fanden, die friedliche Revolution in der DDR zu dokumentieren, reisten Andreas Voigt, Gerd Kroske und Kameramann Sebastian Richter nach Leipzig. Sie drehten während der Montagsdemonstrationen, die eine demokratische Veränderung der DDR und mehr Freiheit für jeden einzelnen Bürger zum Ziel hatten. Befragt wurden Demonstranten, Polizisten, Pastoren, Wehrpflichtige, Partei- und Staatsfunktionäre - Menschen, die ungeschminkt von ihren Erfahrungen und Hoffnungen zu sprechen begannen. Ein denkwürdiges, authentisches Dokument von Erbitterung und Hoffnung, Zuversicht und Lethargie. Aufgenommen in jenen Tagen, als noch längst nicht klar war, dass der Aufbruch im deutschen Osten ohne Blutvergießen vonstatten gehen würde.
Regie: Gerd Kroske, Andreas Voigt; Produktion: Roland Gernhard, Charlotte Galow; Montage: Karin Schöning, Manuela Bothe; Kamera: Sebastian Richter; Drehbuch: Gerd Kroske, Andreas Voigt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie und warum wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, zu einer Mumie? Nach dem Tod des bolschewistischen Revolutionsführers im Jahr 1924 beschlossen Stalin und andere sowjetische Beamte, Lenins Leichnam zu konservieren und in einem Mausoleum auf dem Roten Platz öffentlich auszustellen. Ein Team von Wissenschaftlern, Biochemikern und forensischen Pathologen entwickelte in einem Labor unter dem Mausoleum ein Verfahren zur Restaurierung von Lenins vorübergehend einbalsamiertem Leichnam, der zwei Monate nach seinem Tod zu verwesen begonnen hatte, sowie ein System regelmäßiger chemischer Behandlungen zur dauerhaften Konservierung des Körpers.
Lenins Mumie erzählt diese Geschichte anhand von Archivmaterial, einem ironischen Voice-over-Kommentar und Interviews mit Ilya Zbarsky (Sohn des ursprünglichen Direktors des Mausoleums, Boris Zbarsky), dem Direktor von Lenins Grabmal, Vladislav Kozeltsev, und dem sowjetischen Historiker Alex Gusev. Die Abenteuer von Lenins Mumie und den Wissenschaftlern des Labors spiegeln die turbulente Geschichte der Sowjetunion wider, einschließlich der ideologischen Entwicklung des Lenin-Kults, Stalins blutigen Säuberungen in den dreißiger Jahren, der Überführung von Lenins Leiche nach Sibirien während des Krieges, der Zurschaustellung von Stalins Leiche in Lenins Grab bis 1961 und der fortwährenden Nutzung von Lenins Grab als politisches Podium.
Inhalt: Wie und warum wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, zu einer Mumie? Nach dem Tod des bolschewistischen Revolutionsführers im Jahr 1924 beschlossen Stalin und andere sowjetische Beamte, Lenins Leichnam zu konservieren und in einem Mausoleum auf dem Roten Platz öffentlich auszustellen. Ein Team von Wissenschaftlern, Biochemikern und forensischen Pathologen entwickelte in einem Labor unter dem Mausoleum ein Verfahren zur Restaurierung von Lenins vorübergehend einbalsamiertem Leichnam, der zwei Monate nach seinem Tod zu verwesen begonnen hatte, sowie ein System regelmäßiger chemischer Behandlungen zur dauerhaften Konservierung des Körpers.
Lenins Mumie erzählt diese Geschichte anhand von Archivmaterial, einem ironischen Voice-over-Kommentar und Interviews mit Ilya Zbarsky (Sohn des ursprünglichen Direktors des Mausoleums, Boris Zbarsky), dem Direktor von Lenins Grabmal, Vladislav Kozeltsev, und dem sowjetischen Historiker Alex Gusev. Die Abenteuer von Lenins Mumie und den Wissenschaftlern des Labors spiegeln die turbulente Geschichte der Sowjetunion wider, einschließlich der ideologischen Entwicklung des Lenin-Kults, Stalins blutigen Säuberungen in den dreißiger Jahren, der Überführung von Lenins Leiche nach Sibirien während des Krieges, der Zurschaustellung von Stalins Leiche in Lenins Grab bis 1961 und der fortwährenden Nutzung von Lenins Grab als politisches Podium.
Inhalt: Was kann ein Individuum ausrichten, wenn es einem herzlosen Staat gegenübersteht? Kolia (Alexey Serebryakov) lebt als einfacher Automechaniker im rauen, schönen Norden Russlands. Zusammen mit Frau und Sohn bewirtschaftet er das Fleckchen Land an der Küste der Barentssee, das bereits seit Generationen im Besitz seiner Familie ist. Die unberührte, atemberaubende Landschaft lockt bald den durchtriebenen Bürgermeister Vadim (Roman Madyanov) an, der mit allen Mitteln einer korrupten Bürokratie versucht, Kolia von seinem Land zu vertreiben. Eine belastende Akte, die Kolias Jugendfreund Dimitri zu Tage fördert, soll Vadims Enteignungsplänen ein Ende setzen. Doch Vadim hat genügend Geld und mächtige Verbündete in Moskau...
Das Epos "Leviathan" ist ein Meisterwerk. Der Spielfilm, der Machtmissbrauch und Korruption in Russland anprangert, hat die Mächtigen dort gegen sich aufgebracht.
So schrieb Oliver Kaever in ZEIT ONLINE: "Es ist nicht nur die Gewalt im Gewand der gegenwärtigen Verhältnisse in Russland, die hier am Werk ist. Die Wucht, die 'Leviathan' für den Zuschauer fast zu einem körperlichen Erlebnis macht, holt der Film aus der russischen Geschichte, aus der Unterdrückung des Einzelnen, die schon immer da war, ob in der Zarenzeit oder der Sowjetunion. Von Ewigkeit zu Ewigkeit, so legt 'Leviathan' nahe, herrscht das russische Reich über seine Bürger. Vor Betrunkenheit schielend brüllt der Bürgermeister Kolia an: 'Du Ratte hattest nie Rechte, du hast jetzt keine und wirst auch nie welche haben!'
Natürlich spielt der Titel auf Thomas Hobbes' gleichnamige Schrift von 1651 an, in der der Philosoph den Staat mit dem mythischen Ungeheuer Leviathan vergleicht, gegen das jeder Widerstand zwecklos ist. Zvyagintsev macht aus seinem Film eine Parabel, die Zeit und Landesgrenzen überschreitet. Dass er gleichzeitig ganz offen die konkreten Verhältnisse kritisiert, macht 'Leviathan' so überaus kraftvoll.
Und zu einer Zumutung für die Mächtigen. Eigentlich böte Zvyagintsevs Meisterwerk genügend Anlässe zu feiern. Schließlich gewann der Regisseur im Jahr 2014, das Putin zum 'Jahr der Kultur' ausgerufen hatte, beim Filmfestival in Cannes den Preis für das beste Drehbuch. Aber der russische Kultusminister Vladimir Medinsky, dessen Ministerium den Film immerhin gefördert hatte, konnte sich nicht mit Leviathan anfreunden: 'Sicher ist hier viel Talent zu sehen, aber ich mochte den Film nicht.' Deutlicher wurde Medinsky im Januar diesen Jahres, nachdem Leviathan bei den Golden Globes als bester ausländischer Film ausgezeichnet worden war. Er sagte, er erkenne seine Landsleute in diesen ständig betrunkenen, mit Schimpfwörtern um sich werfenden Figuren nicht wieder. 'Zvyagintsev scheint die Russen nicht zu mögen, dafür aber Ruhm, rote Teppiche und Filmpreise.'
Auch Kirchenoffizielle verwahrten sich gegen die Kritik in 'Leviathan', einige Politiker riefen dazu auf, den Film verbieten zu lassen. So weit ging die Duma nicht, aber sie verabschiedete kurz nach Cannes im Juli 2014 ein Gesetz, das 'obszöne Lexik' in russischen Spielfilmen verbietet. Auch deshalb lief Leviathan mit großer Verspätung erst im Februar 2015 in Russland an. Bis dahin war der Film aber schon Zehntausende Mal online heruntergeladen worden. Viele Russen ersparten sich so die Pieps-Orgie, mit der die Dialoge 'entschärft' worden waren."
Montage: Anna Mass; Musik: Prague Metropolitan Orchestra, Philip Glass; Schauspieler: Platon Kamenev, Vladimir Vdovichenkov, Aleksey Serebryakov, Aleksey Rozin, Sergey Pokhodaev, Elena Lyadova, Roman Madyanov, Anna Ukolova; Produktion: Alexandr Rodnyansky, Sergey Melkumov; Drehbuch: Oleg Negin, Andrey Zvyagintsev; Kamera: Mikhail Krichman; Regie: Andrey Zvyagintsev Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit Oktober 2014 leben die Menschen in Beni (Nord-Kivu) in dieser Region der Demokratischen Republik Kongo in Angst. In diesem hektischen und chaotischen Umfeld träumt eine Gruppe junger Rapper und Musiker von Ruhm und Erfolg. Sie nennen sich "Libende Boyz", was so viel wie "Eiserne Männer" bedeutet. Sie glauben, dass Beni eines Tages nicht mehr mit Mosul, sondern mit Los Angeles verglichen werden wird. Dieser Film ist ihre Geschichte!
Inhalt: Nelson Mandelas Botschaft von Freiheit, Vergebung und Versöhnung inspiriert Menschen weltweit. 1994 geht er als erster demokratisch gewählter Präsident Südafrikas in die Geschichte ein - das offizielle Ende der Apartheid. Wie für viele andere Südafrikaner war Nelson Mandela auch für den Regisseur Khalo Matabane ein Jugendheld. Stark und zum Kampf bereit, so hatte er ihn sich in seiner Kindheit, als Mandela im Gefängnis war, vorgestellt. Als er endlich entlassen wurde und zum Staatsmann aufstieg, erschien er ihm allzu zerbrechlich und gütig. Wo war seine Wut?
Zuschauerhinweis: Der Film enthält Beschreibungen von Gewalt sowie Fotos von Gewaltopfern. Die Fotos sind respektvoll, dennoch sind die Spuren der Gewaltanwendung deutlich sichtbar.
Nelson Mandela hielt ganz Südafrika dazu an, den Tätern des Apartheidregimes zu vergeben. In einem persönlichen Brief an Nelson Mandela, stellt Regisseur Khalo Matabane seinem Kindheitshelden kontroverse Fragen, die ihn sein ganzes Leben lang beschäftigt haben.
Matabane sagt: "Südafrika wird in der Welt oft als Land der Wunder gesehen - aber Wunder gab es hier keine. Die Menschen haben für ihre Freiheit gekämpft und einen hohen Preis gezahlt." Mehr noch: der somalische Schriftsteller Nuruddin Farah beschreibt die Lage Südafrikas auch heute noch als riskanten Drahtseilakt. Ein Absturz zu beiden Seiten - positiv oder negativ - ist für ihn denkbar. Ist Nelson Mandela mit seiner Politik der Vergebung und Versöhnung, mit seinen Kompromissen, zu weit gegangen? Hat er Entscheidungen getroffen, die heute zu noch mehr Ungleichheit und Armut geführt haben? Oder konnte er gar nicht anders handeln? Mit diesen Fragen im Kopf reist Regisseur Khalo Matabane kurz vor Mandelas Tod um die Welt, um mit internationalen, teils polarisierenden, Persönlichkeiten zu sprechen. Matabane nimmt das heutige Südafrika als tickende Zeitbombe wahr, die jeden Moment explodieren könnte. Überall werden Proteste laut und Forderungen nach wirklicher Freiheit. Aber wo ist letztendlich die Wahrheit zu finden?
Auf der filmischen Spurensuche nach seinem "Helden" Nelson Mandela erlebt Regisseur Khalo Matabane die gegensätzlichsten Perspektiven. Er regt zum Nachdenken an und eröffnet neue Debatten.
MADIBA - Das Vermächtnis des Nelson Mandela erhielt auf einem der renommiertesten europäischen Dokumentarfilmfestivals, der IDFA in Amsterdam, den Spezialpreis der Jury. Anschließend wurde der Film auf zahlreichen weiteren Festivals in aller Welt gezeigt, darunter in Locarno, Sheffield und HotDocs Toronto.
Kamera: Giulio Biccari; Protagonist: Khalo Matabane, Greg Marinovich, Nelson Mandela, Colin Powell, Ronnie Kasrils, Elia Suleiman, Binyavanga Wainaina, Zubeida Jaffer; Drehbuch: Khalo Matabane; Regie: Khalo Matabane; Produktion: Christian Beetz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In MAIDAN fügt Sergei Loznitsa Aufnahmen jener Unruhen, die im Winter 2013/14 am Kiewer Maidan losbrachen, zu einem wirkmächtigen Zeitdokument zusammen.
Die Aufstände, die aus einem friedlichen Protestmarsch heraus entstehen, sind eruptives Indiz der lange währenden ukrainischen Revolution. Mit der Absicht, den regierenden ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch zu stürzen, haben sich die Protestierenden auf dem Maidan versammelt. Als sie jedoch mit der Polizei aneinandergeraten - oder besser gesagt die Polizei an sie gerät -, setzen Straßenschlachten ein, und die Gewalt nimmt überhand.
Loznitsa passt einzelne Sequenzen des Protestverlaufs in eine streng geordnete Form ein, verharrt dabei konsequent am zentralen Schauplatz des Geschehens, dem Kiewer Maidan. Schleichend ergibt sich so ein eindringliches Bild, nämlich das der nationalen Neudefinition.
PRESSESTIMMEN: "Ein herausragender Dokumentarfilm" Christina Nord, taz
"Es geht Loznitsa vor allem um die unzähligen namenlos bleibenden Menschen, die sich in dieser Zeit auf dem Maidan versammelt haben. Die Menge ist der eigentliche Protagonist, der schließlich mehr und mehr Macht gewinnt." epd Film
"Diese Bilder fordern einen zum Sehen heraus wie kaum welche sonst auf diesem Festival von Cannes." Hannah Pilarczyk, DER SPIEGEL
Kamera: Sergei Loznitsa, Serhiy Stetsenko; Regie: Sergei Loznitsa; Drehbuch: Sergei Loznitsa; Sound Design: Vladimir Golovnitsky; Produktion: Sergei Loznitsa, Maria Baker-Choustova; Montage: Danielius Kokanauskis, Sergei Loznitsa Standort: Filmfriend Streamingdienst
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