Inhalt: Im Wettbewerb der Berlinale 2020 läuft eine Neu-Interpretation von Alfred Döblins Roman BERLIN ALEXANDERPLATZ für das 21. Jahrhundert. Berlin-Filme bilden ein ganzes Genre, das mit Walter Ruttmanns SINFONIE EINER GROSSTADT beginnt. BERLIN STORIES - DIE BÜCHER EINER STADT fügt sich in dieses Genre ein. Die Erkundung der Hauptstadt durch die Literatur ist eine Charakterstudie, eine Entdeckungsreise anhand der Geschichten, die hier geschrieben wurden und werden.
Wenn sich Berlin, anders als Paris oder Wien, immer wieder neu erfindet -- kann sie dann durch die großen Romane einen literarischen Fingerabdruck hinterlassen und "durchschaut" werden? Oder besteht die Berliner Literatur nur aus Chroniken von Phasen und Befindlichkeiten einer Stadt? Zeugen sind Franz Biberkopf, Herr Lehmann, Paul und Paula. Der große Roman von Heute wird gesucht. Oder ist es ein Blog im Internet?
Inhalt: Streetscapes - Kapitel II / Photographie und jenseits - Teil 25 / Architektur als Autobiographie / Samuel Bickels (1909-1975): 22 Bauwerke des Kibbutz-Baumeisters Samuel Bickels, gefilmt in Israel 2015. "BICKELS [SOCIALISM] ist ein starker Film, eine Art Hygiene für die Augen. Unser Blick verändert sich im Laufe des Films. Wir fangen an, Verschiedenheiten wahrzunehmen. Dann bemerken wir Ähnlichkeiten. Dann verlieren wir uns. Dann ermüden uns vermeintliche Wiederholungen. Und dann nehmen wir sogar die subtilsten Variationen wahr ..." (Benjamin Seroussi, Casa do Povo)
"BICKELS [SOCIALISM] beschäftigt sich mit den Sedimenten des 20. Jahrhunderts. Die von Bickels entworfenen Gebäude verkörpern das Herz einer Idee, einer sozialen und kulturellen Wechselwirkung. In seiner Architektur materialisiert sich der Wille, Kultur zu erschaffen." (Galia Bar Or)
Die Dreharbeiten zum Film Bickels [Socialism] fanden vom 14. bis 28. Mai 2015 und am 2. Januar 2016 in Israel, und vom 30. Oktober bis 1. November 2016 in São Paulo statt.
Montage: Till Beckmann, Heinz Emigholz; Produktion: Galia Bar Or, Heinz Emigholz; Stimme: Galia Bar Or; Drehbuch: Heinz Emigholz; Kamera: Heinz Emigholz, Till Beckmann; Regie: Heinz Emigholz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Erinnerst du dich noch daran, wie wir vor langer Zeit unsere Gedanken trainiert haben? Meistens gingen wir von einem Traum aus.... Wir fragten uns, wie in völliger Dunkelheit Farben von solcher Intensität in uns entstehen konnten. Mit leiser, leiser Stimme, die große Dinge sagt, überraschend, tief und präzise. Bild und Worte. Wie ein schlechter Traum, geschrieben in einer stürmischen Nacht. Unter westlichen Augen. Die verlorenen Paradiese. Der Krieg ist da.
Jean-Luc Godard setzt mit seinem letzten Film sein sich alle Freiheiten nehmendes Spätwerk fort. Ein rauschhafter Gedankenfluss, eine assoziative Collage in fünf Kapiteln. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Abgründe der Menschheit. Die Schönheit des Kinos. Zeit und Geschichte, gedehnt und verdichtet.
*** Aus einem Interview mit Godard (abgedruckt im Presseheft):
Was Sie dagegen mit dem Ton machen, muss man hören, das ist ein bisschen wie Musik. J-L.G.: Ja, stimmt, das ist so wie Musik. Es stört die Leute nicht, wenn sie bei einer Oper nicht alles verstehen. Man versteht bei Opern im Allgemeinen nicht, was die Leute da singen, aber im Kino, da muss man folgen können. Na gut, es muss reichen, um zu verstehen, dass es da einen Mann gibt, der eine Frau trifft und was auch immer, aber das ist dann wieder langweilig.
Was Synchronfassungen betrifft, so glaube ich, dass es fast unmöglich ist, wirklich gute zu machen. Oder man muss sie eben selbst machen.
J-L.G.: Ja, aber das ist nicht wirklich spannend, weil beim Synchronisieren der Klang all der unterschiedlichen Sprachen ... Das ist so, als ob man einen Film synchronisieren würde, in dem es nur Musik gibt und jedes Mal, wenn man ein Klavier hört, würde man es mit einer Geige synchronisieren. [Er lacht.]
Eine Sackgasse also. J-L.G.: Ja, aber diese Sackgasse demonstriert etwas ... Und wenn das die Leute dazu bringt, andere Sprachen lernen zu wollen, dann ist das doch wunderbar.
Genauso sehen wir das auch. J-L.G.: Übersetzungen sind zu einem gewissen Grad nützlich. All die Bücher, die ich gelesen habe ... Wenn ich Dostojewskis Der Idiot gelesen habe, dann auf Französisch, aber ich weiß, dass mir dabei vieles entgangen ist. Aber er ist so talentiert, dass man trotz der Übersetzung gefesselt ist.
Inhalt: Dem Autorennachwuchs eine Chance oder besser noch: zwei. Der amerikanische Dramatiker und spätere Comedian Peter Paul Bergman verfasste im Sommer 1964 beim LCB-Workshop "Dramenschreiben" ein Filmskript, das die Grundlage von Flowers ist sein Name bildete. In dieser Krimiparodie bekommt es der Detektiv Peter Flowers mit Nola zu tun, der "schönsten und verderblichsten Frau der Welt", wie es im Vorspann heißt: "Liebe ist der Stoff, Ekstase die Handlung, das Heute die Zeit".
Den Drehbuchwettbewerb des LCB gewann 1967 der Schriftsteller Uwe Brandner mit einer dystopisch-experimentellen Geschichte, deren Verfilmung vom Bayerischen Rundfunk finanziert wurde. Die Idee: "Was man allgemein als Wirklichkeit, Realität, Dasein und so weiter bezeichnet, ist nichts weiter als ein Film. Nichts anderes führen wir als eine projizierte Existenz, nichts weiter sind wir als Film." Auf der Suche nach dem Regisseur dieser Wirklichkeit wird Blinker (Hanns Zischler in einer seiner ersten Rollen), eine Mischung aus Denker und Agent, von Lizzy (Karina Ehret) unterstützt. Ihre Gegenspieler: die Berliner Szenegrößen Günter Bruno Fuchs und Robert Wolfgang Schnell, die schwer bewaffnet und kalauernd durch die Stadt stapfen: "Fliege zur Linken wird mir ewig stinken." (Quelle: Zeughauskino, Autor: Frederik Lang)
Schauspieler: Karin Thome, Hanns Zischler, Günter Bruno Fuchs; Kamera: Jörg Michael Baldenius; Drehbuch: Uwe Brandner; Produktion: Karin Thome; Regie: Uwe Brandner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "BLUE" ist ein besonders atmosphärischer Dokumentarfilm, ein atmosphärisch dichter Musikfilm mit internationalen Jazzgrößen. Im Mittelpunkt steht der in Köln lebende, internationale renommierte Straight-Ahead-Pianist Martin Sasse.
Der unkonventionelle, atmosphärische Film nimmt mit auf eine Reise von Köln über Dubai, Tokio bis nach New York. Drei Stunden Musikgenuss mit magischen Momenten, Musikern in offenen Gesprächen, während der Proben und auf der Bühne. Ein Plädoyer für spontane, authentische Musik. So finden sich Bilder, die nicht nur assoziativ sind, sondern ebenso als Sinnbild für einen längst verloren geglaubten Lebensstil stehen; die Einzigartigkeit einer Stimmung, eines Gefühls, das im Zusammenspiel mit dem Groove der Musik eine besondere Kraft entfaltet.
Der Jazz-Journalist Hans-Bernd Kittlaus: "äBlue' fordert den Zuschauer heraus, denn Regisseur Christoph Felder widersetzt sich bewusst den gängigen Mustern von Jazz-Filmen. äBlue' ist also kein bloßer Konzertmitschnitt, auch wenn er viele Konzertausschnitte enthält. Und er ist kein Musiker-Portrait, auch wenn der Kölner Pianist Martin Sasse im Mittelpunkt steht, den der Filmemacher über Monate mit der Kamera beobachtet hat. Vielmehr versucht Felder, der Magie im Jazz auf die Spur zu kommen. Dazu kreiert er einen Mix aus Elementen des Road Movie - so begleitet er Sasse mit der Handkamera in Dubai, Tokio, Oldenburg und New York -, aus zahlreichen Konzertaufnahmen - überwiegend in Köln/Bonner Lokationen mit Sasses vielen illustren Mitspielern - und aus Interviews mit Sasse und diesen Mitspielern von Dennis Mackrel, Bill Evans und Bob Mintzer über Gerd Dudek und Dusko Gojkovich bis zu Philip Catherine, Scott Hamilton und Steve Grossman. Der Schwarz-Weiß-Film bietet in den Konzertaufnahmen immer wieder ungewöhnliche Perspektiven und Assoziationen; die Tonqualität entspricht in einzelnen Szenen eher einem Road Movie als einem Musikfilm, aber ist die meiste Zeit in Ordnung. Gelingt es Felder, die Magie im Jazz erlebbar zu machen? Magie ist naturgemäß flüchtig. Wer sich auf den mäandernden Fluss des Films einlässt, wird belohnt mit ungewöhnlich tiefschürfenden Interview-Szenen und Konzertaufnahmen, die den Zauber der Musik erahnen lassen. Darin demonstriert Martin Sasse seine Meisterschaft als einer der besten Straight-Ahead-Pianisten Europas, zum Beispiel im inspirierten Zusammenspiel mit den Tenorsaxofonisten Scott Hamilton oder Paul Heller."
Regie: Christoph Felder; Kamera: Christoph Felder; Drehbuch: Christoph Felder; Montage: Christoph Felder Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Fernando Botero musste sich seine Anerkennung hart erkämpfen; doch heute sind Menschen überall auf der Welt begeistert von seinen Bildern und Skulpturen. Peter Schamoni drehte anlässlich des 75. Geburtstags des Künstlers einen Dokumentarfilm zu seinem bewegenden Leben. Fernando Botero erkennt man sofort an seinen farbenfrohen und üppigen Werken. Peter Schamoni überzeugt uns in seinem Film, dass Fernando Botero hinter dem Klischee des Naiven ein Künstler ist, der sich auch ernsten und tiefgründigen Themen widmet. Peter Schamoni begleitete Botero nicht nur in die Toskana, wo er seine Skulpturen fertigt und in sein Pariser Maler-Atelier. Der Film nimmt uns auch mit auf eine Reise nach Kolumbien. Schamoni lässt den Zuschauer Teil haben an der Welt, in der der Künstler lebt und arbeitet, an den Höhen und Tiefen in seinem Leben. Die Bilder, die die Verbrechen der Amerikaner in Abu Ghraib zeigen, sind einzigartig. Peter Schamoni, der Botero seit vierzig Jahren kennt, hat den Künstler für das Kino neu sichtbar gemacht.
Kamera: Konrad Hirsch, Ernst Hirsch; Produktion: Peter Schamoni, Rob Houwer; Drehbuch: Peter Schamoni; Montage: Sabine Rottmann, Carsten Dillhöfer; Regie: Peter Schamoni; Stimme: Mario Adorf; Musik: Baden Powell Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der französische Künstler Daniel Buren hat Hunderte von Installationen geschaffen, die die Landschaft der zeitgenössischen Kunst geprägt haben. Nun hat er ein einzigartiges Werk konzipiert, das einen ganzen Monat lang den zentralen leeren Raum des Guggenheim-Museums einnehmen soll. Doch so spektakulär es auch sein mag, dieses Werk, dessen Entstehung und Installation den Künstler und das Museum (Kuratoren, Ingenieure, Techniker, Sicherheitsleute) mehrere Monate lang in Anspruch nehmen wird, ist lediglich der Abschluss einer Geschichte, die vor 35 Jahren begann.
Sound Design: Sylvain Copans, Nicolas Mazet; Kamera: Ned Burgess; Protagonist: Daniel Buren; Produktion: Stan Neumann; Montage: Stan Neumann; Regie: Stan Neumann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der französische Künstler Daniel Buren hat Hunderte von Installationen geschaffen, die die Landschaft der zeitgenössischen Kunst geprägt haben. Nun hat er ein einzigartiges Werk konzipiert, das einen ganzen Monat lang den zentralen leeren Raum des Guggenheim-Museums einnehmen soll. Doch so spektakulär es auch sein mag, dieses Werk, dessen Entstehung und Installation den Künstler und das Museum (Kuratoren, Ingenieure, Techniker, Sicherheitsleute) mehrere Monate lang in Anspruch nehmen wird, ist lediglich der Abschluss einer Geschichte, die vor 35 Jahren begann.
Regie: Stan Neumann; Protagonist: Daniel Buren; Montage: Stan Neumann; Sound Design: Nicolas Mazet, Sylvain Copans; Produktion: Stan Neumann; Kamera: Ned Burgess Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Wild bedeutet, völlig frei zu sein", sagt Josephine Bacon. Wenn die Alten uns verlassen, geht eine Verbindung zur Vergangenheit verloren. Die Dichterin der Innu verkörpert diese Generation, die Zeugin einer bald vergangenen Epoche ist. Mit Charisma und Sensibilität führt Josephine Bacon einen Kampf gegen das Vergessen und das Verschwinden einer Sprache, einer Kultur und ihrer Traditionen. Auf den Spuren von Papakassik, dem Meister des Karibus, bietet JE M'APPELLE HUMAIN (Call me human) einen Ausflug in die Geschichte eines Volkes, das mehrere tausend Jahre alt ist, an der Seite einer freien Frau.
Musik: Alain Auger; Protagonist: Joséphine Bacon; Regie: Kim O'Bomsawin; Produktion: Andrée-Anne Frenette; Drehbuch: Kim O'Bomsawin; Sound Design: Jean-Philippe Goyette; Montage: Alexandre Lachance; Kamera: Michel Valiquette, Hugo Gendron Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Caravaggio, eigentlich Michelangelo Merisi, ist wegen der dramatischen Intensität seiner Malereien in die Geschichte eingegangen. Caravaggio wandelte stets auf dem schmalen Grat zwischen Erlaubtem und Verbotenem, zwischen der Bewunderung für seine Kunst und dem heftigen Widerspruch gegen den ungewöhnlichen Realismus seiner Menschendarstellungen. Wegen seiner aufbrausenden und leidenschaftlichen Persönlichkeit ist er immer wieder in Konflikt mit seinen Mitmenschen, Auftraggebern und auch mit dem Gesetz geraten. Eines seiner künstlerischen Stilmittel sind extreme Kontraste zwischen Hell und Dunkel, ist das Spiel mit Licht und Schatten, das er nicht selten mit einem gezielten Lichtstrahl zur vollen Wirkung bringt.
Mauro Bigonzetti ist einer der führenden Choreographen der italienischen Ballettwelt, die sich in den Achtzigerjahren von der Dominanz der klassisch ausgerichteten Opern-Compagnien befreien konnte. Seine Choreographien, die er überwiegend für sein Aterballetto in Reggio Emilia entwickelt hat, gelten als bahnbrechend und verhalfen ihm zu internationalem Erfolg.
Mauro Bigonzetti sagt: "Denke ich an Caravaggio, denke ich immer an den Künstler und den Menschen zugleich. Es sind diese zwei Seiten des menschlichen Seins, die mich im Wesentlichen interessieren. Das Verhältnis dieser beiden Welten zueinander - einerseits das Innerliche, und wie dies andererseits im Künstlerischen zum Ausdruck kommt - ist die Inspiration für diese Arbeit."
Mauro Bigonzetti hat CARAVAGGIO mit dem Staatsballett Berlin erarbeitet.
Regie: Andreas Morell, Mauro Bigonzetti; Drehbuch: Bruno Moretti, Claudio Monteverdi; Protagonist: Paul Connelly; Kamera: Henning Brümmer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als junger Mann wusste Carlos Saura, der legendäre spanische Filmemacher, noch nicht so recht, was er werden wollte: Motorradrennfahrer, Flamencotänzer oder Fotograf? 60 Jahre, 40 Filme und zahlreiche Filmpreise später zieht sich seine Leidenschaft für die Fotografie wie ein roter Faden durch sein Leben. Die Verleger Gerhard Steidl und Hans Meinke machten sich daran, das weitgehend unbekannte fotografische Werk von Carlos Saura in Form eines Buchs zu veröffentlichen. Sie entdecken eine frühe Phase in Sauras Fotografie, die das Spanien der 1950er-Jahre in einem neuen Licht erscheinen lässt: eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Bilder von Landschaften, Dörfern, Kultur und den Menschen jener Zeit jenseits der Franco-Propaganda. Die Dokumentation zeigt, wie ein Fotobuch entsteht, und folgt einfach "echten Charakteren" bei der Arbeit.
Inhalt: Ein kleines Geschäft im Herzen von New Yorks Greenwich Village hat es geschafft, dem fortschreitenden Verdrängungsprozess zu widerstehen: Carmine Street Guitars.
Gitarrenmacher Rick Kelly und seine junge Auszubildende Cindy Hulej stellen maßgefertigte Gitarren aus ganz besonderem Holz her. Sie retten es aus alten Hotels, Bars, Kirchen und anderen alten Gebäuden in Manhattan. Keine anderen Gitarren klingen und sehen so aus wie Ricks Gitarren. Grund genug für Musiker wie Bob Dylan, Lou Reed und Patti Smith, diesen kleinen, ganz besonderen Laden in NYC zu besuchen. Denn: Die Schönheit jeder Gitarre und ihr reicher, tiefer Sound hängen auch mit dem Alter, der Geschichte und der Einzigartigkeit des Holzes selbst zusammen. Jede Gitarre hat ihre eigene New Yorker Geschichte. Und Ricks Laden ist voller Geschichten.
Geschichten, wie sie vielleicht nur bei einem radikal unmodernen Menschen zu finden sind. "Du baust, reparierst und verkaufst Gitarren - was kannst Du eigentlich nicht?," fragt ein Kunde. Ricks Antwort ist einfach: "Alles, was mit Computern zu tun hat." Likes auf Instagram? Interessieren ihn nicht. Rick hat kein Mobil- und schon gar kein Smartphone, Internet nur im Laden, aber nicht bei sich zu Hause. Und als Ricks Auszubildende Cindy ihn auffordert, doch nun endlich mal im 21. Jahrhundert anzukommen, fällt die Antwort des Meisters knapp aus. "Warum sollte ich?"
In Ricks Laden begegnen wir einer Vielzahl an exzellenten Musikern und Künstlern: Eszter Balint, Christine Bougie (Bahamas), Nels Cline (Wilco), Kirk Douglas (The Roots), Eleanor Friedberger, Bill Frisell, Dallas Good (The Sadies), Travis Good (The Sadies), Dave Hill, Jaime Hince (The Kills), Stewart Hurwood, Jim Jarmusch (Sqürl), Lenny Kaye (Patti Smith Band), Marc Ribot, Charlie Sexton (Bob Dylan Band).
Protagonist: Rick Kelly, Cindy Hulej, Jim Jarmusch, Kirk Douglas, Eszter Balint; Drehbuch: Len Blum; Produktion: Michael Hirsh, Ron Mann, Carter Logan; Regie: Ron Mann; Kamera: John Minh Tran, Becky Parsons Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vielfach preisgekrönter Dokumentar-Spielfilm über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774-1840). Der Film verarbeitet Ereignisse im Leben des Malers, die sein Schaffen beeinflussten, und besticht nicht zuletzt durch exquisit ins Bild gesetzte Landschaftsaufnahmen, die die Stimmung in Friedrichs Bildern nachempfinden. Zu den Motiven zählen Rügen, seine Heimatstadt Greifswald sowie die Sächsische Schweiz, wohin der Maler von Dresden aus immer wieder reiste.
Caspar David Friedrich sprengte die Grenzen seiner Zeit, indem er sich sich auf gänzlich neue Weise der Natur zuwandte. Seine Bilder verquicken Naturdarstellung mit Innerlichkeit: Ein Maler solle nicht malen was er vor sich sehe, sondern "was er in sich sieht," ist von ihm überliefert. Und: "Das Göttliche ist überall. Auch im Sandkorn."
Da seine Malerei jedoch den Konventionen seiner Zeit nicht entsprach, wurde er vielfach verkannt, von manchen für verrückt erklärt und nach seinem Tod schnell vergessen.
"Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit" entstand im Jahr 1986 unter französischer Beteiligung als bundesdeutsche Co-Produktion mit der DEFA, dem staatlichen Filmstudio der DDR.
Aus der Begründung der FBW-Jury: "Das schwierige Unterfangen, Leben und Werk des Malers der deutschen Romantik, Caspar David Friedrich, zu verfilmen, ohne nach Rezepten zu verfahren, die nicht mehr als bewährt bezeichnet werden können, ist Peter Schamoni (...) gelungen. Das Ergebnis ist ein Spielfilm, dessen dokumentarischer Hintergrund stark genug bleibt, um das Spiel nicht selbstständig werden zu lassen, und zugleich ein Dokumentarfilm, dem eine aus Figuren der Zeitgeschichte gefügte Spielhandlung alles übertrieben Theoretische, Lehrhafte und Interpretatorische fernhält. Dieses ambitionierte Friedrich-Porträt darf insofern als modern bezeichnet werden, als es sich mediengerecht darbietet, ohne seinen Gegenstand zu verflachen oder gar substantiell auszubeuten; es gerät auf seine Art zu einer Herausforderung für das Publikum, das damit einem neuen Lernprozess unterworfen wird."
Produktion: Heinz Willeg, Peter Schamoni; Drehbuch: Hans Neunzig, Peter Schamoni; Schauspieler: Oliver Korittke, Hans Quest, Udo Samel, Hans Peter Hallwachs, Sabine Sinjen, Friedrich Schoenfelder, Helmut Griem, Eleonore Weisgerber, Herbert Weißbach, Heinz-Dieter Knaup, Otto Sander, Rolf Hoppe; Kamera: Gérard Vandenberg, Jochen Radermacher, Otto Hanisch; Regie: Peter Schamoni; Montage: Katja Dringenberg; Musik: Hans Posegga Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Davi Pretto (Brasilien) war 2018 Fellow des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sein Debütfilm "Castanha" war auf mehr als 40 internationalen Festivals zu sehen.
Im Mittelpunkt stehen Leben und Schaffen von João Carlos Castanha: Nachts tritt der 52-jährige Schauspieler und Performance-Künstler in kleinen Theatern und Schwulenbars auf, tagsüber teilt er sich eine kleinbürgerliche Wohnung mit seiner Mutter Celina. João ist krank, müde, gealtert, und trotzdem feiert er das Leben. Seine große Liebe starb an AIDS, doch João hat seinen Humor nicht verloren, auch wenn ihn immer häufiger die Geister seiner Vergangenheit heimsuchen. Die vielen Facetten des Mannes zeigen sich in der Kunst des Transvestiten, seine Lebensrealität in der Erkundung des vielschichtigen Milieus.
"'Castanha' ist ein fiktionaler Film über einen realen Charakter: den Schauspieler und Travestie-Künstler João Carlos Castanha (52). Davi Pretto lernte ihn bei seinem ersten studentischen Kurzfilm kennen und war fasziniert von dessen Gesicht und physischer Ausstrahlung. Ähnlich wie John Cassavetes setzt er ganz auf diesen Schauspieler und den übrigen Cast. Gleichzeitig aber gibt es phantastische Elemente - Realität und Horror vermischen sich. So wie bei Roman Polanski oder John Carpenter speist sich dieser Horror aber aus dem Alltag der Figuren. Darüber hinaus ist 'Castanha' ein intimer, beobachtender, beinahe dokumentarischer Film, der sich von Zufällen, Stille und den Details des Alltags leiten lässt. "João lebt wie wir alle in einer wirren fiktionalisierten Realität, in der das Reale absurd und der Alltag abstrakt ist." (Davi Pretto) Während João sich bereits mit einem Bein im Grabe wähnt und von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht wird, feiert er hartnäckig das Leben." (Maike Wetzel, Quelle: Berliner Künstlerprogramm)
Protagonist: João Carlos Castanha, Francisco Jairo da Silva, Gabriel Nunes, Celina Castanha; Kamera: Glauco Firpo; Drehbuch: Davi Pretto; Regie: Davi Pretto; Produktion: Paola Wink; Montage: Bruno Carboni Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die tschechische Regie-Legende Vera Chytilová (1929-2014) für dieses filmische Porträt von Jasmina Blazevis selbst vor der Kamera stand, war sie Mitte 70 und hatte sowohl beruflich als auch privat allen Grund, zufrieden zurückzublicken. Aber genau das tat die energische Frau nicht.
Als eine der ersten Frauen überhaupt studierte Chytilová von 1957-62 an der berühmten Prager Filmhochschule (FAMU). Sie war die einzige Frau der Regie-Klasse, zu der auch Jirí Menzel, Evald Schorm, Juraj Jakubisko und Jan Schmidt gehörten.
Chytilovás frühe Filme sprengten das starre Kino ihrer Lehrer und gehören zu den Hauptwerken der tschechischen Nouvelle Vague.
VON ETWAS ANDEREM (O necem jiném, 1963), PERLEN AUF DEM MEERESGRUND (Perlicky na dne, ´Episode Automat Welt, 1965) und vor allem TAUSENDSCHÖNCHEN (Sedmikrásky - Daisies, 1966) katapultierten die Tochter einer katholischen Gastronomenfamilie aus Ostrava für immer in den Olymp der Filmkunst. Eine BBC-Umfrage unter Kritikern aus dem Jahr 2019 wählte Chytilovás unübertroffen originelle autoritäts- und patriarchatskritische Satire TAUSENDSCHÖNCHEN mit ihren bis heute ikonischen Bildern auf Platz 6 der besten Filme von Regisseurinnen aller Zeiten.
Klar, dass die durch und durch humorlosen kommunistischen Machthaber das Werk nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings postwendend verboten - auch wenn der Film alles andere als vordergründig politisch ist. Aber sie hatten schon Recht: die anarchischen Schwestern des Films haben das Zeug, jede angemaßte Macht zu sprengen.
Chytilová gelang es 1969 gerade noch, PARADIESFRÜCHTE fertigzustellen, der 1970 im Wettbewerb von Cannes Premiere feierte. Danach wurde sie mit Berufsverbot belegt. Erst 1976 durfte sie wieder einen Film realisieren (HRA O JABLKO, dt.: "Ein bisschen schwanger").
Also der Film 1977 in die Kinos kam, löckten tschechische Intellektuelle um Václav Havel die kommunistische Ideologie mit der Charta 77 erneut den Stachel. Sie hatten die Chuzpe, von ihrem Staat die Einhaltung von Menschenrechten zu fordern, die sie in der Schlussakte von Helsinki gerade unterschrieben hatten. Das Regime reagierte mit Repressionen und Propaganda. Chytilová bewies großen Mut, als sich sich der sogenannten "Anti-Charta" verweigerte, die das Regime gegen seine Kritiker in Stellung brachte. Rund 2000 Künstler der CSSR waren weniger mutig als Chytilová und unterzeichneten brav, was das Regime von ihnen verlangte.
Das Privatleben der Regisseurin war von Anfang an eng mit ihren beruflichen Ambitionen verbunden. Von 1950-1953 war sie mit dem Fotografen Karel Ludwig verheiratet, mit dem sie erste Verbindungen zu den Barrandov-Studios knüpfte. Mit ihrem zweiten Ehemann Jaroslav Kucera arbeitete sie auch als Kameramann zusammen. Er fotografierte sowohl TAUSENDSCHÖNCHEN als PARADIESFRÜCHTE.
Das Ehepaar hatte zwei gemeinsame Kinder. Der gemeinsame berufliche Erfolg ermöglichte ihnen Wohlstand: Ein schönes Haus mit Garten, Katzen und Hund.
Nach 1989 begann Chytilová neben weiterer Regie-Arbeit, an der Prager Filmhochschule zu unterrichten, an der sie einst selbst studiert hatte. Ab 2005 leitete sie dort die Regie-Klasse.
Trotz ihres beachtlichen Werkes und privaten Glücks bleibt der Blick der Regisseurin auf ihre Lebensbilanz ambivalent. Es falle ihr schwer, einen Sinn im Leben zu sehen.
Kamera: tepán Kucera; Protagonist: Vera Chytilová; Musik: Petr Hromádka; Drehbuch: Jasmina Blazevis; Produktion: Katerina Cerná; Montage: Jakub Voves; Sound Design: Tomás Kubec; Regie: Jasmina Blazevis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieser Dokumentarfilm, bei dem der Urenkel von Claude Monet Regie geführt hat, erzählt anhand von unveröffentlichten Briefen und privaten Fotos vom Leben und Werk Claude Monets in Giverny. Von 1883 bis zu seinem Tod im Jahr 1926 lebte Claude Monet in diesem Haus, weit weg von der Hektik und dem Trubel von Paris. Hier entwickelte er seine Malerei zu neuen Höhen und ebnete den Weg ins 20. Jahrhundert. Er begab sich auf ein innovatives malerisches Abenteuer und entwickelte die Technik der Serien, wie die Heuschober, die Kathedralen und die berühmten Seerosen, an denen er 25 Jahre lang arbeitete, inspiriert von dem schönen Garten, den er schätzte, wo japanische Brücken die französische Landschaft ergänzen.
Drehbuch: Philippe Piguet, Jean Breschand; Montage: Bénédicte Mallet; Musik: Krishna Levy; Sound Design: Eric Taryné; Regie: Philippe Piguet; Produktion: Philippe Piguet; Kamera: Grégory Rodriguez; Stimme: Marie-Christine Barrault Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein kleiner Junge folgt seinem älteren Bruder auf eine frühmorgendliche Expedition: Dies ist die Geschichte, die das Gedicht von Claude Roy (1915-1997) illustriert. In Roys Gedicht geht es um den Sommer in warmen Ländern und wie er die Natur beeinflusst.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
Hier das Gedicht von Claude Roy, daran anschließend unsere Übersetzung ins Deutsche:
L'eau discrète
Une eau glacée qui coule On l'entend sans la voir (La pensée de l'été qui chantonne sous l'herbe) Les toutes petites abeilles noires leur bourdon continu (Le rêve que le soleil fait à bouche fermée)
À onze heures en août le monde est transparent Il sera brûlant après la méridienne Une très modeste éternité baigne de clarté vive l'eau qui court les abeilles le soleil triomphant
Une éphémère éternité qui nous habite toi et moi Elle fondra dans le jour comme le sucre dans l'eau comme le temps dans le temps
Claude Roy, in: A la lisière du temps, 1985
***
Das diskrete Wasser
Ein eiskaltes Wasser, das fließt Man hört es, ohne es zu sehen (Der Gedanke des Sommers, der unter dem Gras summt) Die winzigen schwarzen Bienen, ihr stetiges Dröhnen (Der Traum, der die Sonne mit geschlossenem Mund hat)
Um 11 Uhr im August ist die Welt wasserklar Nach der Mittagsstunde wird sie glühend sein Eine zutiefst bescheidene Ewigkeit benetzt mit greller Helligkeit das schnell fließende Wasser die Bienen die triumphierende Sonne
Eine vergängliche Ewigkeit, die dich und mich beherrscht Sie wird im Tag schmelzen wie der Zucker im Wasser wie die Zeit in der Zeit
Inhalt: Die Doku ist ein fesselnder Blick auf die älteste zusammenhängende Kultur der Welt, eine Kultur, deren heilige Stätten älter sind als jedes der berühmtesten Denkmäler der Welt. "Connection to Country" folgt einer Gruppe von Ureinwohnern aus der Pilbara, die darum kämpfen, ihr einzigartiges Erbe vor den Zerstörungen einer boomenden Bergbauindustrie zu bewahren.
Im Herzen von Westaustralien beherbergt die Burrup-Halbinsel die größte Konzentration von Felszeichnungen der Welt. Es handelt sich um eine dramatische, uralte Landschaft, die so heilig ist, dass einige Teile nur von den traditionellen Besitzern betreten werden dürfen. Wellen der Industrialisierung und Erschließung bedrohen die Stätten in der ganzen Region, aber die Menschen in der Pilbara, die ihrem Land auf ewig verbunden sind, kämpfen dagegen an - sie dokumentieren die Felskunst, zeichnen ihre heiligen Stätten auf und kämpfen dafür, dass ihr einzigartiges Kulturerbe anerkannt und gefeiert wird.
Inhalt: "Corps perdu" ist ein Tauchgang in die Welt des Künstlers und Verlegers Thierry Van Hasselt anhand von zwei Vorzeigecomics: Gloria Lopez und La Petite Main. Durch seinen Pinsel und seine kraftvollen Erzählungen entdecken wir gezeichnete, gemalte, verdünnte und metamorphosierte Körper. Dieser Film bietet eine persönliche Lesart seines grafischen Universums, die die Grundlagen des Mediums Comic bis hin zur Idee der Darstellung in Bildern umstößt.
Montage: Hélène Chambon; Kamera: Jennifer Ninane, Laura Petitjean; Produktion: Michel Steyaert, Cyril Bibas; Drehbuch: Laura Petitjean; Regie: Laura Petitjean; Sound Design: Jonathan Vanneste Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Briefwechsel zwischen Pablo Picasso und Jean Cocteau erkundet 48 Jahre einer komplexen und turbulenten Künstlerfreundschaft. In ihren Briefen entfaltet sich die Geschichte eines Talents und eines Genies, eine einzigartige Geschichte, die das künstlerische und politische Spektrum von etwa 50 Jahren des 20. Jahrhunderts abdeckt: Kubismus, Ballet Russes, Guernica, Besatzung und Entnazifizierung in Frankreich, Dora Maar, Jean Marais, Cocteaus Filmpoesie, Picassos Keramiken und der Himmel über dem Mittelmeer.
Korrespondenzen sind Fragmente des Lebens, die in den Körper der größeren Geschichte eingefügt sind. Sie beleuchten die innere Landschaft einer Epoche durch ein Kaleidoskop von Archiven und Stimmen: Die Geschichte zeigt sich in ihrem intimsten Licht. Seit Jahrhunderten schreiben wir, um Nachrichten zu übermitteln, Ideen auszutauschen, Liebe oder Schmerz auszudrücken, um uns gegenseitig über die Welt, in der wir leben, zu informieren. Briefe sind das Gedächtnis der Welt, Fragmente des Lebens, die in den Körper der großen Geschichte eingebettet sind. Was verrät die Korrespondenz von Picasso auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Die von Renoir auf der Suche nach dem amerikanischen Traum in Hollywood? Die Antworten auf die leeren Seiten der Geschichte liegen im Herzen dieser Briefe, in der Lebendigkeit eines solchen Austauschs.
Inhalt: Der Briefwechsel zwischen Pablo Picasso und Jean Cocteau erkundet 48 Jahre einer komplexen und turbulenten Künstlerfreundschaft. In ihren Briefen entfaltet sich die Geschichte eines Talents und eines Genies, eine einzigartige Geschichte, die das künstlerische und politische Spektrum von etwa 50 Jahren des 20. Jahrhunderts abdeckt: Kubismus, Ballet Russes, Guernica, Besatzung und Entnazifizierung in Frankreich, Dora Maar, Jean Marais, Cocteaus Filmpoesie, Picassos Keramiken und der Himmel über dem Mittelmeer.
Korrespondenzen sind Fragmente des Lebens, die in den Körper der größeren Geschichte eingefügt sind. Sie beleuchten die innere Landschaft einer Epoche durch ein Kaleidoskop von Archiven und Stimmen: Die Geschichte zeigt sich in ihrem intimsten Licht. Seit Jahrhunderten schreiben wir, um Nachrichten zu übermitteln, Ideen auszutauschen, Liebe oder Schmerz auszudrücken, um uns gegenseitig über die Welt, in der wir leben, zu informieren. Briefe sind das Gedächtnis der Welt, Fragmente des Lebens, die in den Körper der großen Geschichte eingebettet sind. Was verrät die Korrespondenz von Picasso auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Die von Renoir auf der Suche nach dem amerikanischen Traum in Hollywood? Die Antworten auf die leeren Seiten der Geschichte liegen im Herzen dieser Briefe, in der Lebendigkeit eines solchen Austauschs.
Inhalt: Was haben der zweifache Oscar-Gewinner Kevin Costner, ein junger bebrillter Hipster namens Justin Townes Earle und ein alter Mann, der sich Pappa Joe nennt, gemeinsam? Ihr Herz schlägt für Country-Musik. Und zwar für die Art Country, die mit dem Blues verwandt und nicht etwa das amerikanische Gegenstück zur deutschen Schnulze ist.
Ob nahe an der Singer-Songwriter-Tradition eines Woody Guthrie, dessen "This Land Is Your Land" bis heute zu den bekanntesten amerikanischen Folksongs gehört, oder rockig wie bei Kevin Costner und seiner Modern West Band: Country-Songs finden auch in der Generation Smartphone viele neue Fans.
In COUNTRY ROADS erzählt Regisseurin Marieke Schroeder mit prominenten Mitgliedern der Country-Familie die Geschichte dieser Musik. Sie verfolgt vor allem die Traditionslinie der Appalachian Folksongs rund um das US-Ostküsten-Gebirge in den Bundesstaaten Tennessee, Alabama, Mississippi und North Carolina.
Musik und gesungene Geschichten in Balladenform boten Unterhaltung, bevor es Radio und Fernsehen gab. Banjo, Mundharmonika und Fiedel, selbst Löffel und Kochtöpfe wurden für die Begleitung der Sänger herangezogen.
Im frühen 20. Jahrhundert sorgte neue Aufnahme-Technik für ganz neue musikalische Verbreitungswege. Aufnahmen der Carter Family, aus der auch Johnny Cashs spätere Frau June stammt, setzten hier frühe Maßstäbe. Sie nannten ihre Songs "Old-Time Music". Auch als "Hillbilly Music" war das Genre bekannt. Später wurde es in den Studios von Nashville zum Zweck breiterer Vermarktung in "Country & Western Music" umbenannt.
"Hillbillys" - zu deutsch etwa "Hinterwäldler" - das ist die meist abwertende Bezeichnung für Bewohner ländlicher, oft von Armut geprägter Bergregionen der USA, insbesondere der südlichen Appalachen und des Ozark-Gebirges.
Durch den Film führt unter anderem Nora Guthrie, Tochter des legendären Woody Guthrie, sowie der 1982 geborene Justin Townes Earle, dessen Vater ebenfalls ein bekannter Country Singer Songwriter ist. Zu den Lebzeiten von Townes Van Zand war er mit diesem Wegbereiter des New Country befreundet und arbeitete mehrfach mit ihm - eine Beziehung, die dem kleinen Justin den Zweitnamen Townes eintrug.
Earle junior spricht im Film über die enge Verwandtschaft von Blues und Country-Musik - und davon, wie sehr sich ihre Melodien und Texte schon immer auch aus der Erfahrung von Armut, Marginalisierung und schwierigen Verhältnissen gespeist haben.
Justin Townes Earle wusste nur zu genau, wovon er da sprach. Im Alter von zwei Jahren verließ sein Vater Steve ihn und seine Mutter Carol Ann. Die bestritt den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn fortan mit Gelegenheitsjobs. Erst als Teenager bekam Justin wieder mehr mit seinem Vater zu tun, der ihm auf der Bühne Gelegenheit bot, musikalische Erfahrungen zu sammeln.
Vater und Sohn teilten auch eine andere, dunkle Erfahrung: Beide hatten immer wieder Probleme mit Drogen. Den Sohn kostete das schließlich das Leben. Justin Townes Earle starb mit nur 38 Jahren am 20. August 2020, in Nashville, Tennessee.
Inhalt: Ein clipartiges Notebook. 60-mal Musik. 60 Stories. 1 Anti-Romanze. Ein ungewöhnlicher Film über den musikalischen Anarchisten Mikis Theodorakis (1925-2021).
DANCE FIGHT LOVE DIE ist ein überbordendes visuelles Epos, ein poetisches Road Movie, eine assoziative Filmcollage. Dabei dreht sich alles um das Universum des Komponisten Mikis Theodorakis, den Ausnahmekünstler eines dramatischen Jahrhunderts, der weltweit Millionen inspirierte, das Enfant terrible der jüngeren europäischen Musikgeschichte. Asteris Kutulas begleitete Theodorakis von 1987 bis 2017 und ließ dabei immer wieder seine Videokamera laufen: 3 Jahrzehnte, 4 Kontinente, 100 Drehorte, 600 Stunden Filmmaterial. In seinem Film verwebt Kutulas sehr persönliche Momente mit Archiv-Material, dokumentarische Aufnahmen mit humorvoll-grotesker Fiktion und Theodorakis' Musik mit ihrem Widerhall in den Interpretationen zahlreicher vorwiegend junger Künstler, u.a. als Jazz-, Klassik-, Electro- und Rap-Version.
87 Minuten Musik, kaum ein gesprochenes Wort. DANCE FIGHT LOVE DIE - ein unikaler Film über Inspiration, Eros und Thanatos.
Drehbuch: Ina Kutulas, Asteris Kutulas; Montage: Yannis Sakaridis, Cleopatra Dimitriou; Regie: Asteris Kutulas; Schauspieler: Sofia Pintzou, Stathis Papadopoulos, Anna Rezan, Sandra von Ruffin, Maria Kousouni, Rafika Chawishe; Produktion: Ina Kutulas, Asteris Kutulas; Protagonist: Míkis Theodorakis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Didier Baussy's glänzendes Portrait konzentriert sich auf die besondere Beziehung zwischen einem Künstler und einem König und profitiert von einem exklusiven Zugang zu einer großen Velazquez-Ausstellung im Prado in Madrid.
Inhalt: Alles muss sich ändern, damit es bleibt, wie es ist: Das Kunsthistorische Museum Wien ist eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Der Kinodokumentarfilm DAS GROSSE MUSEUM blickt mit Neugier, verschmitzt und humorvoll hinter die Kulissen dieses Kunst-Tempels, der zu den bedeutendsten Kulturinstitutionen der Welt gehört. Mehr als zwei Jahre lang durften sich Regisseur Johannes Holzhausen und sein Filmteam frei durch das Haus bewegen, das Schätze aus fünf Jahrtausenden beherbergt.
Ohne Off-Kommentar, Interviews oder Begleitmusik beobachtet der Film im aufmerksamem Direct-Cinema-Stil die vielgestaltigen Arbeitsprozesse im Museum. Sie alle wirken daran mit, dass die Kunst ihren rechten Rahmen erhält. Die Kette ineinander greifender Rädchen reicht von der Direktorin zum Reinigungsdienst, von den Transporteuren zur Kunsthistorikerin.
Regie: Johannes Holzhausen; Drehbuch: Johannes Holzhausen, Constantin Wulff; Produktion: Hanne Lassl, Johannes Rosenberger; Montage: Dieter Pichler; Kamera: Attila Boa, Joerg Burger; Sound Design: Andreas Pils Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Punk-Mode-Ikone Vivienne Westwood führt durch das Kunsthistorische Museum von Wien. Der Film ist Teil der Reihe MAGIE DER MUSEEN - keine klassische Museumsdoku, sondern Filme über persönliche Begegnungen - mit Kunstwerken, ihren Häusern und Machern, aber auch mit den Betrachtern.
Neben Westwood treten im Film u.a. auf: Der britische Kunsthistoriker Matt Lodder (University of Essex). Er steuert Hintergrundwissen und Anekdoten bei. Lodder, über und über mit Tattoos bedeckt, ist alles andere als ein verstaubter Professor. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunst zu vermitteln - klar, deutlich und spannend stellt er Zusammenhänge dar. "Kunstgeschichte hilft mir zu verstehen, wer wir sind", sagt Lodder, denn: "Museen können abschreckend wirken. Aber wenn man die Scheu überwindet und diese Räume mit offenem Herzen betritt, dann geschieht etwas Magisches."
In MAGIE DER MUSEEN kommen viele unterschiedliche Stimmen zu Wort. Mit verschiedenen Meinungen oder politischen Ansichten.
Regie: Barbara Weissenbeck; Kamera: Jakob Stark; Produktion: Kathrin Isberner, Rina Bohland; Drehbuch: Barbara Weissenbeck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Regie-Gemeinschaftsarbeit "Das Salz der Erde" von Wim Wenders mit Juliano Ribeiro Salgado ist eine Hommage an dessen Vater, den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Die beiden Regisseure begleiten den Fotografen Salgado bei seiner Arbeit an seinem letzten großen Fotoprojekt, "Genesis", das ein Kontrapunkt war zu jahrzehntelanger Dokumentation von extremem Leid.
So hatte Sebastião Salgado ab 1994 den Völkermord in Ruanda dokumentiert und auch vorher schon jahrzehntelang Armut, Krieg und Grausamkeiten in Bildern festgehalten. Menschliches und von Menschen geschaffenes Elend, das auch im Film thematisiert wird. Eine Zeitzeugenschaft, die den Fotografen krank machte und ihn dazu brachte, sich mit "Genesis" der Schönheit der Erde zuzuwenden.
1944 als Sohn eines brasilianischen Viehzüchters geboren, begann der studierte Ökonom Sebastião Salgado 1973 als selbständiger Fotograf zu arbeiten. Basisstation für seine Arbeit ist Paris; seine Fotoreisen führten ihn überwiegend nach Afrika, Lateinamerika und Europa.
In den 1970er Jahren dokumentierte Salgado, der 1969 mit seiner Frau vor der brasilianischen Diktatur nach Europa floh, unter anderem die Nelkenrevolution in Portugal sowie die sich anschließenden Umbrüche in Portugals ehemaligen Kolonien Angola und Mosambik. Beide afrikanische Ländern waren fortan von lang anhaltenden Bürgerkriegen und Ost-West-Stellvertreterkonflikten geprägt. Kriege und ihre Folgen, Hungersnöte und Vertreibung wurden so fast von Anfang an zu einem wichtigen Teil von Salgados Arbeit. Im Laufe der Jahre fokussierte er seine Arbeit auf Langzeitbeobachtungen. Sein erstes Fotobuch "Other Americas" (1986) zeigt den Alltag lateinamerikanischer Bauern.
Sebastião Salgado wurde 2019 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Er ist erst der zweite Bildkünstler, der diese renommierte Auszeichnung erhielt.
Protagonist: Lélia Wanick Salgado, Sebastião Salgado; Regie: Juliano Ribeiro Salgado, Wim Wenders; Kamera: Hugo Barbier, Juliano Ribeiro Salgado; Montage: Rob Myers, Maxine Goedicke; Drehbuch: David Rosier, Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado; Produktion: David Rosier; Musik: Laurent Petitgand Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Maler Marquard von Pohlheim und die Malerin Maria Döbereiner sind Lebensgefährten und wohnen zusammen. Als Marquard einen wichtigen, hoch dotierten Preis von einer Bankstiftung verliehen bekommt, scheint seine künstlerische Schaffenskraft allmählich zu versiegen. Während Maria eine Serie von zehn Pferdebildern malt, die sich sehr gut verkaufen, begibt Marquard sich auf eine ziellose Suche. Er besucht seinen Freund, den Philosophen und Pferdezüchter Gregor, und schläft mit der zauberhaften Angie. Mit seiner Tochter Lucia unternimmt er schließlich eine Reise ans Meer, während der die beiden kein Wort sprechen wollen. Unterdessen erkennt Maria, dass ihre Liebe zu Marquard am Ende ist. Und Marquard selbst geht nach seiner Rückkehr noch einen Schritt weiter: Nach einem letzten Gemälde will er nicht mehr malen - und nicht mehr weiterleben.
Rudolf Thome im Sommer 2006: "Wenn ich vorher manchmal daran gedacht habe, mit 25 Spielfilmen könnte ich auch aufhören mit dem Filmemachen und mich als Rentner auf meinen Bauernhof zurückziehen, sind diese Gedanken nach nur zwei Szenen wie weggeblasen. (...) Heute haben wir wieder Zeit gehabt, Muster zu sehen. Unglaubliche Bilder, die sich ins Bewusstsein regelrecht einbrennen! Fred Kelemen macht aus jeder der Mini-Szenen des Drehbuchs immer wieder optische Dramen."
"Rudolf Thomes 25. abendfüllende Regiearbeit ist erneut eine Versuchsanordnung, die den Charakteren Gelegenheit gibt, sich mit ihrem Leben und ihren Erwartungen zu arrangieren und beides in Einklang zu bringen. In der Hauptrolle glaubhaft gespielt, lässt der Film reizvolle Interpretationen von Thomes Werk zu." (Lexikon des Internationalen Films)
Produktion: Rudolf Thome; Kamera: Fred Kelemen; Schauspieler: Hannelore Elsner, Anna Kubin, Guntram Brattia, Anne Lebinsky, Rufus Beck, Rudolf Thome, Katia Tchemberdji, Hansa Czypionka; Regie: Rudolf Thome, Serpil Turhan; Montage: Dörte Völz-Mammarella; Drehbuch: Rudolf Thome; Musik: Wolfgang Böhmer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Aus den großen Ambitionen von Anna, als Violinistin musikalische Karriere zu machen, ist zwar nichts geworden, aber als Lehrerin an einem Musikgymnasium, mit einer halbwegs harmonischen Ehe, einem Liebhaber und einem wohlgeratenen Sohn hat sie sich in ihrem Leben gut eingerichtet. All das wird jedoch in Frage gestellt, als sie mit großem Ehrgeiz und zunehmender Obsession den in ihren Augen überaus talentierten 12-jährigen Alexander unter ihre Fittiche nimmt, um ihn auf eine Prüfung vorzubereiten. Immer mehr Zeit verbringt sie mit dem Jungen und beginnt für ihn ihre Familie zu vernachlässigen. Schon bald gerät durch die Verschiebung von Annas Prioritäten ihre Ehe in eine Krise, und auch zwischen Anna und ihrem Liebhaber, dem Cellisten Christian, kommt es zu immer größeren Spannungen, als sie scheinbar alles daransetzt, ihrem Schützling Alexander die Karriere zu ermöglichen, die ihr selbst verwehrt blieb. Am Tag der Prüfung kommt es dann zur Katastrophe...
"Im allerbesten Sinn ist 'Das Vorspiel' ein altmodischer Film: Klassische Musik, die mit sensibler Bildsprache von Judith Kaufmann eingefangenen unterdrückten Gefühle und das Böse unter der Maske bürgerlicher Disziplin lassen ein ums andere Mal gleichermaßen an auf die Musik gemünzte kunstreligiöse Emphasen im Gefolge der Romantik denken. (...) Es gibt Filme, da fragt man sich das: Wo liegen meine Sympathien? Meinetwegen auch: Mit wem identifiziere ich mich? Ina Weisses 'Das Vorspiel' ist auch darin einer der herausragenden deutschen Filme der letzten Jahre, dass er uns viele verschiedene Möglichkeiten eröffnet, uns selbst zu platzieren, und damit auch eine Perspektive auf ihn zu wählen." (Rüdiger Suchsland in artechock)
Schauspieler: Sophie Rois, Serafin Mishiev, Thomas Thieme, Nina Hoss, Ilja Monti, Thorsten Merten, Simon Abkarian, Ruth Bickelhaupt; Produktion: Jörg Trentmann, Pierre-Olivier Bardet, Felix von Boehm, Jan Krüger; Montage: Hansjörg Weißbrich; Kamera: Judith Kaufmann; Drehbuch: Ina Weisse, Daphne Charizan; Regie: Ina Weisse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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