Inhalt: Eine Frau ohne Beine, ein Boxer ohne Mitleid: Das Liebesdrama um eine versehrte Wal-Trainerin und einen verhärteten Kampfsportler erzählt von der Schwäche des menschlichen Körpers und den Stärken der Seele. "Einer der besten Liebesfilme seit langem!" (SPIEGEL)!
Alles beginnt im Norden Frankreichs. Plötzlich findet sich Ali (Matthias Schoenaerts) mit einem fünf Jahre alten Kind in seiner Obhut wieder. Sam ist sein Sohn, doch er kennt ihn kaum. Ohne Geld und Freunde sucht Ali Zuflucht bei seiner Schwester an der Côte d'Azur. Als ein Streit in einem Nachtclub, in dem er als Türsteher arbeitet, außer Kontrolle gerät, macht Ali die Bekanntschaft von Stéphanie (Marion Cotillard). Stephanie trainiert Killerwale im Marineland. Als eine ihrer Shows in einer Tragödie endet, bringt sie ein nächtlicher Anruf erneut zusammen. Stephanie hat ihre Beine und ihre Illusionen verloren. Ali will ihr helfen: auf seine Art, ganz ohne Mitleid.
"DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN ist fasziniert vom Anblick menschlicher Gliedmaßen. Stéphane Fontaines Kamera kann sich nicht sattsehen an Füßen und Beinen, an Alis breiten Schultern und seinem anschwellenden Bizeps. Das ist keine Taktlosigkeit angesichts Stéphanies Versehrtheit. Darin manifestiert sich nicht einmal bittere Ironie. Die Gesten, die die Körper vollführen, kommen denen der Seelen zuvor." (epd FILM)
"Der Belgier Schoenaerts spielt diesen wuchtigen Kerl mit beeindruckender Präsenz und erschreckender Resignation in seinen blassblauen Augen. Doch die Stütze des Films, und letztlich die Garantin jeglicher Glaubhaftigkeit, ist Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard ("La vie en rose"). Vom verführerischen Disco-Vamp wandelt sie sich zum zerschmetterten Häufchen Elend - und schließlich zur gereiften Frau, die lernt, mit ihrem versehrten Körper zu leben. Cotillards Blicke, ihre selbstbewusste Art, sich nackt zu zeigen, seelisch wie physisch, lässt den Atem stocken." (Andreas Borcholte, in: SPIEGEL Kultur)
Inhalt: Ein fulminantes satirisches Drama aus der Medienwelt, der ein kritischer Spiegel vorgehalten wird. Und so unglaublich es klingt: Die Story basiert auf wahren Begebenheiten! Angesiedelt in den frühen 1970er-Jahren, mag man sich sicher sein, dass sich die Ereignisse so heute nicht mehr zutragen können - oder vielleicht doch...?
Hollywood-Star Richard Gere bietet eine eindrucksvolle Glanzrolle. Den grandiosen Cast ergänzen Alfred Molina, Marcia Gay Harden, Eli Wallach, Stanley Tucci - und Julie Delpy als Nina Van Pallandt, die legendäre Geliebte des charmanten Betrügers Clifford Irving.
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"Ich arbeite an dem wohl wichtigsten Buch des 20. Jahrhunderts!" Mit diesen Worten beginnt einer der größten Betrugsfälle der amerikanischen Literaturszene. Clifford Irving ist Schriftsteller. Als der renommierte Verlag McGraw-Hill die Veröffentlichung seines Romans überraschend knickt, steht ihm das Wasser bis zum Hals. Verzweifelt erfindet er ein neues Buchprojekt: Die Autobiografie von Howard Hughes, von Irving in persönlicher Zusammenarbeit mit dem exzentrischen, von der Öffentlichkeit völlig abgeschirmten Milliardär geschrieben - eine absolute Sensation!
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Clifford Irving (1930-2017) war der Konrad Kujau der USA, und das lange, bevor Kujau sein erstes Hitler-Tagebuch fälschte. Der Thriller-Autor hielt der Verlagswelt Anfang der 1970er-Jahre die angebliche Autobiografie des menschenscheuen Exzentrikers Howard Hughes vor die Nase - und Experten bestätigten die Echtheit.
Irvings Bücher verkauften sich solide, waren aber keine Bestseller. Seinerzeit lebte er auf Ibiza, wo sein Nachbar der aus Ungarn stammende Elmyr de Hory war - und der war einige Zeit zuvor als begnadeter Kunstfälscher aufgeflogen. Irving hörte sich an, wie der talentierte Frechdachs Sammler, Museen und Experten getäuscht hatte - und veröffentlichte de Horys Geschichte als Biografie unter dem Titel "Fake" (1969).
Fortan ließ die Idee des Fälschens Irving nicht mehr los. Mit seinem Freund und Kollegen Richard Suskind begann er, die Autobiografie des zurückgezogen lebenden, aber gerade deshalb die Medien und das Publikum faszinierenden Millionärs Howard Hughes (1905-1976) zu fälschen - und lieferte der US-Buchwelt einen handfesten Skandal, wie ihn später Konrad Kujau mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern in Deutschland auf Kosten des "Stern" fabrizierte!
Als der Schwindel platzte, kam Clifford für 17 Monate ins Gefängnis (worüber er später ein weiteres Buch schrieb). Der schwedische, Hollywood-erfahrene Regisseur Lasse Hallström ("Gilbert Grape", "Gottes Werk & Teufels Beitrag", "Chocolat - Ein kleiner Biss genügt" u.a.) verfilmte den Fall mit dem begnadet agierenden Richard Gere. Irving war damit gar nicht zufrieden: Das Drehbuch, so kritisierte er, verfälsche viel zu viel...
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Richard Gere, so schrieb Amy Biancolli im "Houston Chronicle", gibt als verführerischer und selbstsicherer Mann, dessen Motivation unerforscht bleibt, die Darstellung seines Lebens. Auch Peter Travers lobte den "Charme" und das "Timing" von Richard Geres Darstellung (in: "Rolling Stone").
Schauspieler: Alfred Molina, Okwui Okpokwasili, Julie Delpy, Hope Davis, Richard Gere, Stanley Tucci, Marcia Gay Harden, Judi Barton, David Aaron Baker, Christopher Evan Welch, John Carter; Drehbuch: William Wheeler; Produktion: Bob Yari, Mark Gordon, Leslie Holleran, Joshua Maurer; Musik: Carter Burwell; Regie: Lasse Hallström; Kamera: Oliver Stapleton; Vorlage: Clifford Irving; Montage: Andrew Mondshein Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Glückwunsch Hans-Uwe Bauer! Vor seiner Goldenen Lola als Beste männliche Nebenrolle in STERBEN hat Bauer den mit Karl Marx befreundeten Schriftsteller Arnold Ruge gespielt!
Paris, 1844, am Vorabend der industriellen Revolution: der 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil. Als Marx dort dem jungen Friedrich Engels (Stefan Konarske) vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung. Engels weiß, wovon er spricht. Er ist das letzte Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt. Marx und Engels haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel, sie können sich hervorragend miteinander betrinken, und sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten. Zusammen mit Jenny Marx erarbeiten sie Schriften, die die Revolution entzünden sollen. Die sozialen und politischen Krisen brodeln, doch die Intellektuellen in Deutschland und Frankreich reagieren nur mit ausflüchtender Rhetorik. Marx und Engels wollen nicht mehr nur Theorie, sondern Wirklichkeit, sie wollen den Massen ein neues Weltbild geben. Doch dafür müssen sie die Arbeiterbewegung hinter sich bringen - nicht so leicht, denn mit ihrer jugendlichen Anmaßung stoßen Marx und Engels so manchen gestandenen Revolutionär vor den Kopf. Trotz Zensur, Polizeirazzien und internen Machtkämpfen lassen sie nicht nach in ihren Versuchen, eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu formulieren.
DER JUNGE KARL MARX ist großes historisches Kino über die Begegnung zweier Geistesgrößen, die die Welt verändern und die alte Gesellschaft überwinden wollten. In großen Bildern und mit viel Sensibilität erzählt Regisseur Raoul Peck die Entstehungsgeschichte einer weltbekannten Idee als Porträt einer engen Freundschaft. Ihm gelingt ein so intimer wie präziser Blick in die deutsche Geistesgeschichte, die durch zwei brillante und gewitzte Köpfe seit der Renaissance nicht mehr so grundlegend erschüttert wurde.
Schauspieler: Stefan Konarske, August Diehl, Olivier Gourmet, Alexander Scheer, Michael Brandner, Hans-Uwe Bauer, Vicky Krieps; Drehbuch: Raoul Peck; Montage: Frédérique Broos; Produktion: Raoul Peck, Nicolas Blanc, Robert Guédiguian, Rémi Grellety; Kamera: Kolja Brandt; Musik: Alexey Aygi; Regie: Raoul Peck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seine verkrüppelte Gestalt verdankt der Lübecker Kaufmann Johannes Friedemann (Ulrich Mühe) einer "dem Trunke ergebenen" Amme. Mit seinen drei einfältigen Schwestern und der bettlägerigen Mutter lebt er zurückgezogen, liebt nur das Theater und die Musik. Der Versuch, Mitglied eines Orchesters zu werden, scheitert kläglich. Erst Gerda (Maria von Bismarck), die unglückliche Frau des Bezirkskommandanten, lässt ihn aufblühen. Seine glühende Leidenschaft verstellt ihm fatalerweise den Realitätssinn: Gerda liebt nur Frauen...
Die bewegende und zugleich poesievolle Handlung des Films ist in Lübeck zu Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Als Vorlage diente "Der kleine Herr Friedemann", eine kurze Novelle von Thomas Mann, die erstmals im Mai 1897 als Zeitschriftenbeitrag zur "Neuen deutschen Rundschau" publiziert wurde. In Buchform erschien sie ein Jahr später in der gleichnamigen Novellensammlung. Thomas Mann nannte den beschriebenen Einbruch der Leidenschaft in ein behütetes Leben "Heimsuchung". Sie wird in "Der Tod in Venedig" wieder gestaltet. In den Bänden "Joseph und seine Brüder" ist es Potiphars Weib, das von einer zerstörerischen Liebe zu Joseph ("Joseph in Ägypten") heimgesucht wird. Spielerisch einmontiert ist das Motiv der Heimsuchung ebenfalls in "Doktor Faustus".
Getragen wird die Produktion des DDR Fernsehens von vorzüglichen Darsteller*innen, allen voran von Ulrich Mühe.
Kamera: Günter Haubold; Montage: Christine Schöne; Schauspieler: Lissy Tempelhof, Maria von Bismarck, Inge Keller, Christine Schorn, Carmen-Maja Antoni, Dieter Mann, Jenny Gröllmann, Dietrich Körner, Ulrich Mühe; Drehbuch: Eberhard Görner, Peter Vogel, Günter Haubold; Regie: Peter Vogel; Musik: Bernd Wefelmeyer; Produktion: Katrin Wiedemann; Vorlage: Thomas Mann; Sound Design: Konrad Walle Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Pilot stürzt über der Sahara ab. Als er daran geht, seine Maschine zu reparieren, kommt der "kleine Prinz" aus dem Weltall zu ihm herunter und erzählt von seinen Besuchen auf anderen Planeten. Er sieht die Schattenseiten des Lebens mit den Augen eines unschuldigen Kindes und wehrt sich gegen Eitelkeit, gegen Geldgier, Tod und Krieg. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Konrad Wolf (1925-1982) war einer der bedeutendsten Filmregisseure in der DDR, Werke wie "Der geteilte Himmel", "Ich war neunzehn" oder "Solo Sunny" (alle bei filmfriend zu sehen) haben Weltgeltung. Im Jahr 1966 erhielt er den Auftrag, fürs Fernsehen der DDR die märchenhafte Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry zu adaptieren, die ein Jahr zuvor im Belletristik-Verlag "Volk und Welt" erschienen war. Der mit fast einer Mio. Mark kostspielige Film entstand im Kontext des 11. Verbots-Plenums, von dem er aber nicht betroffen war. Die Produktion in ORWO-Color wurde als ein Programm-Highlight für das 1969 eingeführte Farbfernsehen geplant.
Wolf siedelte die berühmte Geschichte vom in der Wüste abgestürzten Piloten und dem kleinen Prinzen in einer betont künstlichen Kulissenwelt an, wobei sich Kulissen und Kostüme deutlich an den Illustrationen des Buchs orientierten. Weder Text noch Inhalt erfuhren große Veränderungen.
Auf Grund von Differenzen in Fragen der Zuständigkeit kümmerte man sich erst kurz vor Fertigstellung um den Erwerb der Urheberrechte - diese wurde von den Erben des Schriftstellers nicht erteilt. So wurde die DEFA-Filmfassung nur sehr selten gezeigt, und wenn, dann nur mit Ausnahmegenehmigung. Bis 2014 war "Der kleine Prinz" lediglich zweimal öffentlich zu sehen. Anfang 2015 wurden die Rechte am Werk von Saint-Exupéry frei, sodass dieses nachdenklich-charmante "Märchen für Erwachsene" wieder gezeigt und ausgiebig bewundert werden kann.
Schauspieler: Horst Schulze, Jürgen Holtz, Eberhard Esche, Fred Düren, Klaus Piontek, Christel Bodenstein, Wolfgang Heinz, Inge Keller; Regie: Konrad Wolf; Montage: Christa Helwig; Vorlage: Antoine de Saint-Exupéry; Drehbuch: Angel Wagenstein; Kamera: Günter Marczinkowsky Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zürich, Mitte der 50er-Jahre: Der junge, schüchterne Lehrer Ernst Ostertag wird Mitglied der Schweizer Schwulenorganisation DER KREIS. Er lernt dort den Travestie-Star Röbi Rapp kennen - und verliebt sich unsterblich in ihn.
Röbi und Ernst erleben die Blütezeit und Zerschlagung der Organisation, die europaweit als Wegbereiter der schwulen Emanzipation gilt. Ernst muss sich dabei zwischen seiner bürgerlichen Existenz und dem Bekenntnis zur Homosexualität entscheiden, für Röbi geht es um die erste seriöse Liebesbeziehung. Jene Liebesbeziehung, die ein ganzes Leben lang halten wird.
Der Film blickt von der Gegenwart zurück in jene Vergangenheit, in der die "Mutter" der europäischen Homosexuellenorganisationen ihre Blütezeit erlebt und dann langsam niedergeht. Während die Repressionen gegenüber Schwulen in Zürich immer massiver werden, kämpfen zwei junge, sehr unterschiedliche Männer um ihre Liebe und - zusammen mit ihren Freunden - um die Rechte der Schwulen.
Schauspieler: Matthias Hungerbühler, Antoine Monot Jr., Anatole Taubman, Peter Jecklin, Sebastian Ledesma, Babett Arens, Sven Schelker, Marie Leuenberger; Drehbuch: Urs Frey, Stefan Haupt; Regie: Stefan Haupt; Produktion: Urs Frey Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1919 zieht der neunjährige Esau Matt mit Eltern und Großeltern aus Polen in ein deutsches Grenzdorf in der Niederlausitz. Die Familie eröffnet in dem Ort einen kleinen Krämerladen, der bald Dreh- und Angelpunkt für die Geschehnisse im Ort wird. Mit drei Generationen unter einem Dach bleiben Spannungen und Schwierigkeiten nicht aus. Der sensible Esau, aus dem später ein Schriftsteller werden wird, beobachtet still und staunend das Leben, das sich in und um den Laden herum abspielt.
Im Juni 1919 zog die Familie Matt in das kleine Dorf Bossdom in der Niederlausitz nahe der deutsch-polnischen Grenze. Dort eröffnet sie einen Gemischtwarenladen mit eigener Bäckerei. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der neunjährige Esau Matt, der ein aufmerksamer Beobachter seines Familien- und Dorflebens ist.
Schauspieler: Martina Gedeck, Cosma Shiva Hagen, Martin Benrath, Natalia Wörner, Arnd Klawitter, Carmen-Maja Antoni, Bastian Trost, Jörg Schüttauf, Dagmar Manzel, Ole Brandmeyer; Montage: Clara Fabry; Produktion: Thorsten Klein, Cooky Ziesche; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Jo Baier; Vorlage: Erwin Strittmatter; Regie: Jo Baier; Musik: Thomas Osterhoff; Kamera: Gernot Roll Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1919 zieht der neunjährige Esau Matt mit Eltern und Großeltern aus Polen in ein deutsches Grenzdorf in der Niederlausitz. Die Familie eröffnet in dem Ort einen kleinen Krämerladen, der bald Dreh- und Angelpunkt für die Geschehnisse im Ort wird. Mit drei Generationen unter einem Dach bleiben Spannungen und Schwierigkeiten nicht aus. Der sensible Esau, aus dem später ein Schriftsteller werden wird, beobachtet still und staunend das Leben, das sich in und um den Laden herum abspielt.
Man kehrt, wenn man lange unterwegs war, nicht mehr an den gleichen Ort zurück, der einmal Heimat war - diese schmerzliche Erfahrung macht Esau, als er 1946 aus dem Krieg in sein Dorf zurückkehrt, getrieben von der Sehnsucht, wieder Geborgenheit zu finden. Aber nichts ist, wie es einmal war.
Schauspieler: Cosma Shiva Hagen, Martin Benrath, Jörg Schüttauf, Martina Gedeck, Ole Brandmeyer, Dagmar Manzel, Natalia Wörner, Bastian Trost, Arnd Klawitter, Carmen-Maja Antoni; Kamera: Gernot Roll; Produktion: Thorsten Klein, Cooky Ziesche; Montage: Clara Fabry; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Jo Baier; Musik: Thomas Osterhoff; Vorlage: Erwin Strittmatter; Regie: Jo Baier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1919 zieht der neunjährige Esau Matt mit Eltern und Großeltern aus Polen in ein deutsches Grenzdorf in der Niederlausitz. Die Familie eröffnet in dem Ort einen kleinen Krämerladen, der bald Dreh- und Angelpunkt für die Geschehnisse im Ort wird. Mit drei Generationen unter einem Dach bleiben Spannungen und Schwierigkeiten nicht aus. Der sensible Esau, aus dem später ein Schriftsteller werden wird, beobachtet still und staunend das Leben, das sich in und um den Laden herum abspielt.
1927 in Spremberg. Esau hat Freunde in der Schule gefunden und etwas Neues entdeckt: Mädchen. Trotzdem plagt ihn das Heimweh nach seinem Dorf. Er führt ein eher tristes Dasein in der Souterrain-Wohnung unter dem Lyzeum, beim Hausmeister-Ehepaar Mina und Juro Baltin, den Freunden der Mutter.
Schauspieler: Carmen-Maja Antoni, Natalia Wörner, Dagmar Manzel, Martin Benrath, Bastian Trost, Arnd Klawitter, Jörg Schüttauf, Ole Brandmeyer, Martina Gedeck, Cosma Shiva Hagen; Kamera: Gernot Roll; Produktion: Cooky Ziesche, Thorsten Klein; Vorlage: Erwin Strittmatter; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Jo Baier; Montage: Clara Fabry; Regie: Jo Baier; Musik: Thomas Osterhoff Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer Vorstadtdisco lernt Nelly (Isabelle Huppert), eine junge bürgerliche Frau, den charmanten Herumtreiber Louis, genannt Loulou (Gérard Depardieu), kennen. In ihrer Beziehung zu André (Guy Marchand), einem gut situierten Besitzer einer Werbeagentur, findet sie keine Erfüllung. Der unbeschwerte Lebenskünstler Loulou dagegen war bereits im Gefängnis und hält sich mit Gelegenheitseinbrüchen über Wasser. Nelly ist fasziniert von dem unkonventionellen Typ, der ihre Sehnsüchte nach einem weniger spießigen Leben verkörpert. Sie verlässt André und stürzt sich in das Abenteuer. Doch alles ändert sich, als sie plötzlich schwanger ist und mit den sozialen Verhältnissen Loulous konfrontiert wird...
Produktion: Klaus Hellwig, Yves Gasser; Kamera: Jacques Loiseleux, Pierre-William Glenn; Schauspieler: Isabelle Huppert, Guy Marchand, Bernard Tronczak, Jacqueline Dufranne, Frédérique Cerbonnet, Gérard Depardieu, Humbert Balsan, Christian Boucher, Willy Safar; Montage: Yann Dedet; Regie: Maurice Pialat; Drehbuch: Maurice Pialat Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor über 5.000 Jahren lebt der Steinzeitmensch Kelab (Jürgen Vorgel) mit seiner Familie und seinem Stamm friedlich in den Ötztaler Alpen. Als er eines Tages von der Jagd zurückkehrt, muss er feststellen, dass seine Siedlung überfallen wurde und der ganze Stamm mitsamt seiner Frau (Susanne Wüst) und seinem Sohn ermordet wurde - auch das Heiligtum der Gemeinschaft wurde geraubt. Getrieben von Schmerz und Wut hat Kelab nur noch ein Ziel - Vergeltung!
Kelab folgt den Spuren der Täter. Auf seiner Odyssee durch das Gebirge ist er den Gefahren der Natur ausgesetzt. Schließlich steht Kelab nicht nur den Mördern seiner Familie, sondern auch sich selbst gegenüber. Wird er seinem Drang nach Rache nachgeben und selbst zum Täter? Oder gelingt es ihm, den ewigen Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen?
Drehbuch: Felix Randau; Kamera: Jakub Bejnarowicz; Schauspieler: Axel Stein, Sabin Tambrea, Jürgen Vogel, André Hennicke, Violetta Schurawlow, Susanne Wuest; Produktion: Andreas Pichler, Jan Krüger; Regie: Felix Randau; Musik: Beat Solèr; Montage: Vessela Martschewski Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Am 3. Mai 1945, wenige Tage vor Kriegende, wird die in der Lübecker Bucht liegende "Cap Arcona" mit mehreren Tausend KZ-Häftlingen an Bord von alliierten Flugzeugen beschossen und sinkt. Unter den wenigen hundert Überlebenden ist auch Erwin Geschonneck, der später in der DDR ein gefeierter Schauspieler wird.
"Der Mann von der Cap Arcona" ist ein Spielfilm des von der kommunistischen Staatspartei SED kontrollierten DDR-Fernsehens aus dem Jahr 1982. Mit Erwin Geschonneck in der Hauptrolle kritisiert der Film den westdeutschen Umgang mit der NS-Vergangenheit.
Die von Geschonneck gespielte fiktive Hauptfigur des Films trägt den Namen Erwin Gregorek und weist vielfältige Anleihen an Geschonnecks Biografie auf. Die auffälligste Parallele: Geschonnecks Alter Ego hat den Untergang der Cap Arcona überlebt und ist ein über die Grenzen der DDR hinaus bekannter Schauspieler geworden. Anfang der 1980er Jahre passiert der mit Altersmilde und viel Geduld ausgestattete Gregorek die innerdeutsche Grenze von Ost nach West. Eine Hamburger Produktionsfirma möchte einen Film über die Cap Arcona drehen und Gregorek für die Hauptrolle gewinnen.
Am bereits vorbereiteten Set des Films trifft Gregorek auf Kunzig, ein - ebenfalls fiktives - überlebendes Mitglied der Cap-Arcona-Crew. Gregorek konfrontiert Kunzig: Hätte er als Kapitänleutnant auf seinem Schiff weiße Fahnen gehisst, wäre der Tod so vieler Unschuldiger vielleicht vermeidbar gewesen. Kunzig erfreut sich einer guten Pension und ertränkt sein möglicherweise schlechtes Gewissen in erlesenen hochprozentigen Getränken.
Auch mit Bazulis, dem noch jungen Regisseur des geplanten Cap-Arcona-Films gerät Gregorek in Dissens. Denn dieser sieht tatenlos zu, dass gleich mehrere westdeutsche Medien infame Lügen über den Gast aus der DDR verbreiten - und gibt wider besseres Wissen dem Drang seines reichen Geldgebers nach einer Story mit gut verkäuflichen, seichten Sensationen nach.
Auf der Seite des Guten dagegen steht Nina, Tochter zweier Mit-Überlebender von der Cap Arcona. Die junge Hamburgerin gehört zu einem kommunistischen Freundeskreis und hält die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach. Gregoreks Hoffnung liegt außerdem auf dem jungen Regie-Assistenten Toni, der im Gegensatz zu seinem Chef Bazulis noch nicht von Geldgier und Opportunismus verdorben ist. Toni erfährt von Gregorek grausige Details über den Kindermord der SS am Bullenhuser Damm. Ein Ereignis, das Harry Bazulis nicht für filmwürdig hält.
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Wie der Untergang der Cap Arcona ist auch der im Film angesprochene Mord an 20 jüdischen Kindern am Bullenhuser Damm schreckliche historische Realität. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 entledigten sich SS-Ärzte und anderes SS-Personal dieser Gruppe Kinder sowie ihrer Betreuer, um Spuren brutaler medizinischer Experimente zu verwischen. Ein Teil der Täter wurde 1946 in Prozessen des britischen Militärgerichts - den sogenannten Curiohaus-Prozessen zu Hamburg - verurteilt und hingerichtet.
Keinen Bezug nimmt "Der Mann von der Cap Arcona" auf die ebenfalls reale Erinnerungsarbeit der Vereinigung "Kinder vom Bullenhuser Damm", die zum Zeitpunkt der Entstehung des "Mann von der Cap Arcona" bereits sichtbare Früchte getragen hatte. Der unter anderem für den STERN tätige Journalist Günther Schwarberg und seine Frau, die Rechtsanwältin Barbara Hüsing, hatten umfassend zu Tat, Tätern und Opfern recherchiert und in ganz Europa Angehörige der ermordeten Kinder ausfindig gemacht. Mit zahlreichen Mitstreiter*innen erreichten sie die Einrichtung einer Gedenkstätte am Ort des Geschehens. Diese Arbeit, wie auch ihre hoch berechtigte Kritik daran, dass dem mutmaßlichen Mittäter Arnold Strippel noch immer kein Prozess gemacht worden war, fand in Westdeutschland großes mediales Echo.
Strippel lebte Anfang der 1980er Jahre in Frankfurt / Main. Ein Haupttäter, der KZ-Arzt Kurt Heißmeyer, praktizierte nach Kriegsende jahrelang als Arzt in der DDR. Obwohl laut Informationen der heutigen KZ-Gedenkstätte Neuengamme bereits 1948 erste Hinweise auf seine Vergangenheit auftauchten, wurde er erst 1963 verhaftet und durch ein Magdeburger Gericht zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt.
Schauspieler: Erwin Geschonneck, Roman Kaminski, Manfred Zetzsche, Gert Gütschow, Vít Olmer, Wilhelm Koch-Hooge, Bohumil Vávra, Klaus Manchen, Barbara Schnitzler, Jana Brezková; Drehbuch: Werner Bergmann, Lothar Bellag, Hermann Herlinghaus; Regie: Lothar Bellag; Montage: Bärbel Bauersfeld; Kamera: Werner Bergmann; Musik: Bernd Wefelmeyer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wortkarg und verschlossen ist der knapp 40-jährige Bildhauer Herbert Kemmel, seine Werke sollen für sich sprechen. Mit seiner Frau Gisi und seinem Sohn Michael lebt er am Rande von Berlin in dörflicher Atmosphäre. Wenn er im Atelier arbeitet, vergisst er alles um sich herum, die Familie zieht da den Kürzeren. Gern kommen Nachbarn zu Besuch, aber die meisten reagieren verunsichert auf Kemmels Kunst oder dessen Gedanken über den Krieg, den er noch selbst erlebt hat. An Kriegsverbrechen, wie in der Schlucht von Babi Jar, will er künstlerisch erinnern. Auch die Bauersfrauen, die den Entwurf zu einer Relief-Auftragsarbeit begutachten sollen, wissen nicht recht, was sie sagen sollen. Zur Einweihung bitten sie ausgerechnet Kemmel, eine Rede zu halten. Als dieser extra dafür anreist, kann er sein Relief im Ort nicht entdecken - denn es ist im Feuerwehrturm abgestellt. Schwierigkeiten hat er auch mit einem ehemaligen Wismut-Arbeiter, den er zunächst vergeblich bittet, ihm Modell zu sitzen. Eine Ausnahme ist da ein junges Paar, das, obwohl es in Kürze sein erstes Kind erwartet, gern eine Zeichnung des Künstlers erwerben will. Als Kemmel wieder in seinem thüringischen Heimatdorf zu Besuch ist, schlägt er seinem ehemaligen Fußballverein vor, für sie ein Denkmal zu entwerfen. Lange sucht Kemmel nach dem richtigen Motiv, tastet sich heran und gestaltet - einen nackten Läufer.
Das direkt nach "Goya" gedrehte, gelungene Gegenwartswerk beschäftigt sich erneut mit der widerspruchsvollen Situation des Künstlers in der Gesellschaft. Vorbild ist nun der Bildhauer Werner Stötzer, der im Film den Bürgermeister spielt. Mit einer subjektiven Handkamera und überzeugenden Darstellern - allen voran Kurt Böwe - gelingt eine authentische Atmosphäre, die dem Zuschauer auch viel über ein untergegangenes Land erzählt. Persönliche Erfahrungen von Konrad Wolf sind ebenso in den Film eingeflossen, so z.B. eine Anspielung auf seinen knapp 15 Jahre unter Verschluss gehaltenen Wismut-Film "Sonnensucher".
Kamera: Werner Bergmann; Schauspieler: Martin Trettau, Reimar Johannes Baur, Andreas Schmid, Kurt Böwe, Ute Lubosch, Erika Pelikowsky, Ursula Werner, Dieter Mann, Rolf Hoppe, Ursula Karusseit; Musik: Karl-Ernst Sasse; Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf; Montage: Evelyn Carow; Regie: Konrad Wolf Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der jüdische Erfolgsregisseur Cornfield kehrt in den 80er Jahren aus den USA nach Deutschland zurück. Hier hat er vor 45 Jahren als einer von 13 jüdischen Komparsen in einem antisemitischen Propagandafilm mitgewirkt. Als Gegenleistung wurde ihm und seinen Freunden die Freiheit versprochen. Das Versprechen wurde jedoch nie eingehalten und der junge Cornfield beging aus Angst einen Fehler, der ihn sein Leben lang verfolgte: Er verriet einen Freund und machte sich so mitschuldig an dessen Tod. Von seinem schlechten Gewissen geplagt will Cornfield einen Dokumentarfilm über die Umstände der damaligen Ereignisse drehen und auf diese Weise seine Schuld sühnen.
Schauspieler: Matthias Habich, Alexandra Stewart, Charles Regnier, Katharina Thalbach, Fritz Marquardt, Karin Baal, George Tabori, Michael Morris, Tony Curtis; Regie: Thomas Brasch; Kamera: Axel Block; Produktion: Joachim von Vietinghoff, George Reinhart; Drehbuch: Jurek Becker, Thomas Brasch; Montage: Tanja Schmidbauer; Musik: Günther Fischer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Amazonas, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der Schamane Karamakate wird gebeten, den deutschen Forscher Theodor Koch-Grünberg zu heilen. Doch dafür müssen sie die geheimnisvolle Yakruna-Pflanze finden. Etwa 30 Jahre später sucht der Botaniker Richard Evans Schultes Karamakate auf. Auch er ist auf der Suche nach der Yakruna. Karamakate, der mittlerweile den Zugang zur Geisterwelt verloren hat, macht sich noch einmal auf den Weg auf dem Amazonas, ins Herz der Finsternis ...
In grandiosen Bildern erzählt DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE von den Mysterien einer fast vergessenen Kultur und den Schrecken der Kolonialisierung. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten - den Tagebuchaufzeichnungen des Anthropologen Theodor Koch-Grünberg (1872-1924) sowie des Ethnobotanikers Richard Evans Schultes (1915-2001) - erzählt als faszinierendes Abenteuer.
2016 wurde DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE bei den OSCARS in der Kategorie BESTER FREMDSPRACHIGER FILM nominiert. Auf dem Cannes Filmfestival wurde der Film mit dem C.I.C.A.E. Award ausgezeichnet.
"Eine der einzigartigsten Kinoerfahrungen, die man sich erhoffen kann" (Indie Wire)
Schauspieler: Nilbio Torres, Nicolás Cancino, Yauenkü Miguee, Antonio Bolívar, Brionne Davis, Jan Bijvoet, Luigi Sciamanna; Vorlage: Richard Evans Schultes, Theodor Koch-Grünberg; Regie: Ciro Guerra; Musik: Nascuy Linares; Drehbuch: Ciro Guerra, Jacques Toulemonde Vidal; Produktion: Cristina Gallego; Montage: Etienne Boussac; Kamera: David Gallego Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf einem sommerlichen Schulausflug macht die Lehrerin Hélène eine grauenvolle Entdeckung: Am Wegesrand findet sie eine Frauenleiche und direkt daneben jenes Feuerzeug, das sie kürzlich Popaul Thomas geschenkt hatte, einem Fleischer, den sie auf der Hochzeit eines Kollegen kennen gelernt hatte. Sie gerät in Panik: Ist der sympathische Schlachter jener grausame Frauenmörder, der seit geraumer Zeit gesucht wird...?
Musik: Pierre Jansen; Montage: Jacques Gaillard, Claude Zidi; Schauspieler: Jean Yanne, Stéphane Audran, Roger Rudel, Mario Beccara, Antonio Passalia, William Guérault, Pascal Ferone; Kamera: Jean Rabier; Drehbuch: Claude Chabrol; Produktion: André Génovès, Fred Surin; Regie: Claude Chabrol Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die 21-jährige Deniz (Serpil Turhan) lebt in Berlin und arbeitet als Synchronsprecherin. Deniz hat hohe Ansprüche an sich selbst und an das Leben - zu hohe vielleicht. In der Beziehung zu ihrem Freund Jan (Florian Stetter) ist sie jedenfalls nicht wirklich glücklich. An einem Sommermorgen steht sie vor einer Entscheidung. Nach der Arbeit im Synchron-Studio, wo gerade "Conte d'ete" von Eric Rohmer synchronisiert wird, trifft sie Jan in einem Cafe. Bei einem anschließenden Spaziergang trennt sie sich von ihm. Selbst ein wenig verwirrt und verstört von diesem Schritt streift Deniz für den Rest des Tages durch das sommerliche Berlin. Sie versucht sich darüber klar zu werden, was sie vom Leben erwartet. Nachdem sie für eine Filmrolle vorgesprochen hat, trifft sie in einer U-Bahnstation auf Diego (Bilge Bingül). Nach einer gegenseitigen Verfolgung durch das U-Bahn-Netz der Stadt lernen sie sich kennen. Sie verbringen den Abend zusammen. Doch Deniz weiß, daß diese Begegnung folgenlos für sie bleiben wird. Am frühen Morgen gehen sie auseinander. Erschöpft von den weiten Wegen, die sie an diesem Tag zurückgelegt hat, kehrt Deniz in ihre Wohnung zurück. Der neue Tag bricht an. Ihr Leben geht weiter. Sie ist wieder auf der Suche.
Schauspieler: Bilge Bingul, Florian Stetter, Serpil Turhan, Hanns Zischler; Montage: Bettina Blickwede; Musik: Morton Feldman, Saul Williams; Regie: Thomas Arslan; Produktion: Thomas Arslan, Martin Hagemann; Drehbuch: Thomas Arslan; Kamera: Michael Wiesweg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Raumschiff mit internationaler Besatzung, bestehend aus sieben Männern und der japanischen Ärztin Sumiko, unternimmt 1970 eine Expedition zur Venus. Man hatte erst jetzt herausgefunden, daß eine 1908 in der Wüste Gobi niedergegangene kosmische Spule von diesem Planeten stammt. Auf Funksprüche aber antwortete die Venus bisher nicht. Auf dem Weg gelingt es, den Inhalt der Spule zu entschlüsseln. Er besagt, daß die Venusbewohner 1908 einen Angriff auf die Erde planten. Obwohl es nicht dazu kam, erwartet die Mannschaft bei ihrer Landung nichts Gutes. Sie entdecken keine Lebewesen, nur technische Anlagen, die im Selbstlauf funktionieren. Eine gigantische Vernichtungsmaschinerie, die außer Kontrolle geraten sein muss, sich offensichtlich gegen ihre Erbauer gerichtet hat und noch immer riesige atomare Strahlung freisetzt. Das Raumschiff gerät in Gefahr, wird es die Besatzung zurück zur Erde schaffen? "Der schweigende Stern" entstand 1959 - die Supermächte hatten ihr Wettrüsten begonnen, es drohte ein Atomkrieg. Vor diesem Hintergrund bietet der erste Science-Fiction-Film der DEFA eine interessante Verbindung von wissenschaftlich-technologischer Utopie und politischer Warnung als Ausdruck einer sozialistisch-pazifistischen Ideologie. Das damalige Publikum war beeindruckt von den ambitionierten Trickeffekten und Set-Bauten, die auch heute einen faszinierenden Blick auf eine "vergangene Zukunft" eröffnen. Als Vorlage diente der Roman "Astronauci" ("Die Astronauten", 1951 auch bekannt unter dem Titel "Planet des Todes") des polnischen Science-Fiction-Autors Stanislaw Lem.
Schauspieler: Michail N. Postnikow, Julius Ongewe, Oldrich Lukes, Ignacy Machowski, Kurt Rackelmann; Montage: Lena Neumann, Monika Schindler; Regie: Kurt Maetzig; Drehbuch: Jan Fethke; Musik: Andrzej Markowski; Kamera: Joachim Hasler; Vorlage: Stanislaw Lem Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nach einem Zusammenstoß mit einer rivalisierenden Bande in Wuhan, bei dem er einen Polizisten tötet, ist der Gangster Zhou Zenong auf der Flucht. Nicht nur die Gesetzeshüter ziehen das Netz enger, sondern auch seine ehemaligen Gangmitglieder wollen an ihn herankommen. Zusammen mit der undurchsichtigen Prostituierten Aiai Liu flieht Zhou ins Chaos einer ländlichen Enklave...
Der ebenso rätselhafte wie faszinierende Film von Diao YInan ("Feuerwerk am helllichten Tage") ist eine Mischung aus Film noir und Thriller, die sich schnell von jeder Narration löst.
"In der ersten Szene (...) setzt Diao Yinan den Ton für alles Folgende, ästhetisch wie atmosphärisch. Unter einer nächtlichen Bahnüberführung harrt da eine einsame Gestalt aus; wer dieser Mann ist und worauf er wartet, bleibt zunächst unklar. Es regnet in Strömen, der urbane Unort aus Betonpfeilern, Treppenaufgängen und Reklametafeln ist in fahles Licht getaucht. Dann erscheint eine Frau in einem leuchtend roten Pullover, in der Hand einen transparenten Regenschirm. Während ringsum der Regen prasselt, fragt sie den wartenden Mann erst nach Feuer, dann nach seinem Namen. Es entspinnt sich ein Dialog von elegischer Langsamkeit. Die Atmosphäre erinnert an klassischen Film noir, und wären die Schauspieler keine Asiaten, würde man die Szene eher in einem Randbezirk von Los Angeles verorten. " (Kai Mimh, in: epd FILM)
"'Der See der wilden Gänse' ist eine Annäherung an ein reines Kino. Der Film besteht aus einer Abfolge von Bildern und Klängen, die nur durch die allgegenwärtige Düsternis und durch die gleichfalls düstere Stimmung zusammengehalten werden. Die Handlung bleibt sperrig und streckenweise ziemlich undurchsichtig. Zhou umgibt eine allgegenwärtige Atmosphäre der Bedrohung, die wesentlich greifbarer wirkt als die Verfolgung durch konkrete Personen. Der Film ist ein Mood-Piece wie John Cassavetes' Neo-Noir Die Ermordung eines chinesischen Buchmachers (1976). Im Gegensatz zu Cassavetes wartet Yinan jedoch mit visueller Opulenz auf. Der See der wilden Gänse hat eine große Kraft." (Gregor Torinus, auf: artechock.de)
Schauspieler: Hu Ge, Zhang Yicong, Kwai Lun-Mei, Wan Qian, Huang Jue, Qi Dao, Liao Fan; Kamera: Dong Jinsong; Montage: Kong Jinglei, Matthieu Laclau; Regie: Diao Yi'nan; Produktion: Li Li, Yang Shen; Drehbuch: Diao Yi'nan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit vielen Jahren lebt und arbeitet Val als Haushälterin bei einer wohlhabenden Familie in São Paulo. Pflichtbewusst und mit Hingabe kümmert sie sich um alles und erträgt so manches. Für den 17-jährigen Sohn Fabinho ist sie wie eine zweite Mutter. Eines Tages kommt ihre eigene Tochter Jéssica, die sie als kleines Mädchen bei einer Freundin zurückgelassen hat, zu ihr, um die Aufnahmeprüfung an der Universität zu machen. Und damit gerät nicht nur Vals Weltbild, sondern auch das strenge Machtgefüge im Haus ins Wanken. Denn Jéssica ist nicht bereit, sich den starren Standesregeln unterzuordnen und mischt den Haushalt auf.
In "Der Sommer mit Mamã" erzählt die Regisseurin Anna Muylaert subtil und dabei sehr amüsant vom gesellschaftlichen Wandel, den Brasilien seit gut einem Jahrzehnt erlebt. Camila Márdila als Jéssica verkörpert herrlich selbstbewusst und frech eine jener jungen Frauen, die ihr Recht auf Teilhabe einfordern. Die Seele des Films aber ist Brasiliens Filmstar Regina Casé als Haushälterin Val, die sich mit Witz, Charme und ihrer übersprudelnden Energie in die Herzen des Publikums spielt.
Produktion: Fabiano Gullane, Caio Gullane, Débora Ivanov, Anna Muylaert; Schauspieler: Karine Teles, Camila Márdila, Michel Joelsas, Lourenço Mutarelli, Regina Casé; Regie: Anna Muylaert; Drehbuch: Anna Muylaert; Kamera: Bárbara Álvarez; Musik: Fabio Trummer; Sound Design: Miriam Biderman; Montage: Karen Harley Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einem abgelegenen Bergdorf in der Türkei leben die Bäuerin Zelihan (Nur Sürer) und ihr Mann Necmettin (Suavi Eren). Der Sohn des Großgrundbesitzers hat ein Auge auf Zelihan geworfen und stellt ihr nach. Um die Ehre seiner Frau zu retten, beseitigt Necmettin den Widersacher - nicht ohne Konsequenzen.
Regie: Erden Ksral; Schauspieler: Nur Sürer, Suavi Eren, Nikos Skiadas, Hikmet Çelik, Vera Deludi; Kamera: Kenan Ormanlar; Montage: Agape von Dorstewitz; Produktion: Joachim von Vietinghoff; Musik: Brynmor Llewelyn Jones; Drehbuch: Erden Ksral Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Fritz Bauer ist Generalstaatsanwalt und hat sein Leben der Jagd auf NS-Verbrecher verschrieben. Sein größter Fall: Adolf Eichmann. Bauer sieht den Fall schon als hoffnungslos an, als ihn ein Brief erreicht. Ein Mann behauptet, Adolf Eichmann in Argentinien aufgespürt zu haben ...
Als Fritz Bauer (1903-1969) in den 1950er-Jahren zum hessischen Generalstaatsanwalt berufen wird, setzt er sich große Ziele: Er will nicht nur die Verbrecher der NS-Zeit anklagen, sondern vor allem dafür sorgen, dass Deutschland die Verbrechen anerkennt und sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt. Jahrelang arbeitet Bauer zusammen mit einem Team aus Staatsanwälten daran, die Funktionäre des Dritten Reichs, die ins Ausland geflohen waren, zu verhaften, um ihnen in Deutschland den Prozess zu machen. Vor allem Adolf Eichmann, den ehemaligen SS-Obersturmbannführer, will er zur Verantwortung ziehen. Dafür arbeitet er eng mit dem israelischen Geheimdienst zusammen.
Immer stärker wird Bauer beherrscht von diesem Ziel. Und immer stärker zieht sich das Netz von Intrigen um ihn zusammen. Denn die Arbeit, die Bauer macht, sieht nicht jeder im Deutschland der Nachkriegszeit gern. Es gibt viele, die alten Idealen und Ideologien verhaftet sind und Bauer als Unruhestifter und Landesverräter ansehen. Und somit als Staatsfeind. Es hat viele Jahre gedauert, bis die unermesslich wichtige Arbeit Fritz Bauers, der die Auschwitzprozesse in den 1960er-Jahren nicht nur leitete, sondern sie überhaupt erst möglich machte, anerkannt und aufgearbeitet wurde.
Durch die dramaturgischen Zuspitzungen und Ausschmückungen kann er vielmehr das gesellschaftliche Klima und die moralischen Prinzipien jener Zeit sicht- und spürbar machen und Grundkonflikte herausarbeiten. Ob im politischen oder privaten Sinne geht es dann um Außenseiter, die sich dennoch nicht der herrschenden Meinung unterwerfen und sich für das, was sie unter Freiheit und Gerechtigkeit verstehen, einsetzen. Auch, wenn sie dabei persönliche Nachteile in Kauf nehmen müssen.
Kamera: Jens Harant; Schauspieler: Sebastian Blomberg, Lilith Stangenberg, Laura Tonke, Götz Schubert, Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Cornelia Gröschel, Jörg Schüttauf; Montage: Barbara Gies; Produktion: Christoph Friedel, Thomas Kufus; Drehbuch: Lars Kraume; Regie: Lars Kraume; Musik: Julian Maas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der 19-jährige Friseurlehrling Marc träumt von Autos und Autorennen. In zwei Tagen findet wieder ein Rennen statt, bei dem sich Marc kurzerhand mit dem geborgten Porsche seines Chefs zum Start gemeldet hat. Doch sein Chef beabsichtigt, überraschend mit dem Wagen über das Wochenende wegzufahren; jetzt muss Marc sich ein anderes Auto beschaffen. Beim Autoverleih könnte er einen Wagen mieten, aber dazu müsste er 15 000 Francs hinterlegen; Marc ist verzweifelt. Nur mit Mühe hält ihn seine neue Freundin Michele davon ab, auf der Automobilausstellung Ersatzteile zu stehlen. Kann Marc seinen grossen Traum noch verwirklichen?
Für seinen ersten im Ausland realisierten Film konnte Skolimowski neben vertrauten Mitarbeitern aus Polen (Musik und Drehbuch) auf hervorragendes Personal aus dem Westen zurückgreifen. Catherine-Isabelle Duport und Jean-Pierre Léaud als Darsteller sowie Willy Kurant an der Kamera übernahm er dabei kurzerhand von Jean-Luc Godards "Masculin, féminin" (1966). "Le départ" wurde zum Überraschungserfolg. Er gewann auf der Berlinale den "Goldenen Bären" und kam anschließend in ganz Westeuropa ins Kino. Noch vor Roman Polanski stieg damit Skolimowski zum "polnischen Wunderkind" des internationalen Films auf. (cl/Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum)
Protagonist: Paul Frère; Drehbuch: Jerzy Skolimowski, Andrzej Kostenko; Kamera: Willy Kurant; Produktion: Bronka Ricquier; Schauspieler: Jean-Pierre Léaud, Paul Roland, Catherine-Isabelle Duport; Regie: Jerzy Skolimowski; Montage: Bob Wade Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Bayern: Am Waldrand stehen unterhalb des großen Bauernhofs Sternsteinhof zwei Hütten. Dort wohnen in einer Hütte Muckerl gemeinsam mit seiner Mutter und in der anderen Leni, eine Halbwaise mit wenig Geld, die unbedingt sozial aufsteigen möchte. Muckerl ist sehr verliebt in Leni, doch die träumt von einer Zukunft auf dem Sternsteinhof und möchte die Frau des Bauernsohns, dem Grobian Toni werden. Toni verlobt sich schließlich mit ihr und Leni lässt den ehrlichen Muckerl für den reichen Fiesling stehen. Doch Tonis Vater will nicht, dass er eine Frau vom niedrigen Stand heiratet. Er schickt seinen Sohn zwei Jahre lang zum Militär. Die von Toni bereits schwangere Leni heiratet aus Existenzängsten den treuen Muckerls. Als Toni zurückkehrt wird er von seinem Vater gegen seinen Willen mit Sali vermählt. Doch Sali stirbt kurze Zeit später im Kindbett. Nun ist Toni wieder frei, macht Leni weiterhin den Hof und zerstört ihre Beziehung zu Muckerl.
Kamera: Frank Brühne; Schauspieler: Agnes Fink, Tilo Prückner, Peter Kern, Elfriede Kuzmany, Katja Rupé, Irm Hermann; Montage: Peter Przygodda; Drehbuch: Herman Weigel, Hans W. Geißendörfer; Produktion: Luggi Waldleitner; Vorlage: Ludwig Anzengruber; Regie: Hans W. Geißendörfer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Von frühen Kindertagen an wird der einfältige Abel in die Rolle des Außenseiters und Sündenbocks gedrängt: im Internat muss er für die Scherze anderer büßen, als Erwachsener steht er als vermeintlicher Kinderschänder unschuldig vor Gericht. Die Zufälle, die ihn immer wieder vor drohenden Konsequenzen bewahrten, schreibt der Einfaltspinsel einem geheimnisvollen Schicksal zu, das ihn für große Aufgaben auserkoren habe. So glaubt er den Rausschmiss aus dem Internat vereitelt zu haben, weil seine Schutzmächte die Schule in ein Flammenmeer aufgehen ließen, dem Zuchthaus entronnen zu sein, weil der Zweite Weltkrieg losbrach, wo es ihn als französischen Kriegsgefangenen bald nach Ostpreußen verschlägt. Dort, in den Weiten Masurens, inmitten dunkler Wälder und kalter Seen, fühlt Abel sich endlich frei, weil er seine kindlichen Fantasien freien Lauf lassen kann. Das Los der Gefangenschaft bedrückt ihn nicht. Als er auf den Jagdhof Görings abkommandiert wird und er sich inmitten der Offiziere und des völlig überdrehten Reichsfeldmarschalls befindet, scheint der Verblendete am Ziel seiner Bestimmung. Doch erst die Niederlage von Stalingrad öffnet dem sanften Riesen die Pforten des Paradieses: in Form der Zugbrücke der alten Ritterburg Kaltenborn, wo die Nazis ihren Elitenachwuchs heranzüchten. Zusammen mit Frau Netta, die ein ähnlich schlichtes Gemüt besitzt, umsorgt Abel fortan eine riesige Knabenschar, schafft Nahrung herbei und bewacht nachts das Feuer im Schlafsaal. Tagsüber streift er in Begleitung riesiger Dobermänner auf seinem schwarzen Pferd durch die Gegend, immer auf der Suche nach neuen Knaben, die er auf die Burg bringen wird. Erst als die russischen Panzerdirekt vor der Burg in Stellung gebracht werden, dämmert ihm, dass er den falschen Herren gedient hat.
Schauspieler: Heino Ferch, John Malkovich, Gottfried John, Armin Mueller-Stahl, Dieter Laser, Marianne Sägebrecht, Volker Spengler; Produktion: Ingrid Windisch, Gebhard Henke; Montage: Nicolas Gaster, Peter Przygodda; Regie: Volker Schlöndorff; Drehbuch: Volker Schlöndorff, Jean-Claude Carrière; Kamera: Bruno de Keyzer; Musik: Michael Nyman; Vorlage: Michel Tournier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was schenkt man einem Mädchen, das schon alles hat? Nur noch zwei Tage bis Weihnachten! Für Ravin - verwöhnte Tochter aus reichem Haus in Beverly Hills - zählen an diesem Fest ausschließlich die materiellen Dinge. Mit Hilfe des Schutzengels Gabriel möchte ihre Mutter Angelina dem Teenager die wahren Werte des Lebens vermitteln. Doch einfacher gesagt als getan!
Schauspieler: Brandon Tyler Russell, Mara Rydell, Vincent de Paul, Andy Cohen, Dean Cain, Donna Spangler, Clayton Cannon, Kirsten Lea, Ravin Spangler, Simona Fusco; Regie: Brian Skiba; Produktion: Christian Filippella, Donna Spangler, Kirsten Lea; Kamera: Christian Filippella; Drehbuch: Brian Skiba Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Weiße Löwen kommen in der Natur nur äußerst selten vor und werden der Sage nach auch als Botschafter der Götter angesehen. Als Gisani (Thabo Malema/John Kani), ein Junge des Shangaan-Volkes, eines Tages einen solchen Löwen vor einer Hyäne rettet, fühlt er sich berufen, das heilige Tier zu beschützen. Gisani und die auf den Namen Letsatsi getaufte Raubkatze verbringen viele gemeinsame Jahre miteinander. Während Letsatsi lernt, sich in der Natur zu behaupten, arbeitet Gisani als Fährtensucher. Doch schon bald hat es ein Trophäenjäger auf den weißen Löwen abgesehen, um reiche Beute zu machen ...
Der Film besticht durch wunderbare, teils spektakuläre Tier- und Landschaftsaufnahmen. Die Löwen werden aus nächster Nähe beobachtet. Aus diesen Aufnahmen wird die Geschichte von Letsatsi kompiliert und seine mehrjährige Entwicklung vom Tierbaby zum stattlichen Löwen nachgezeichnet. Sie birgt viel Dramatik und Abenteuer und zeigt spannende Ereignisse, die die Handlung immer wieder vorantreiben. Erzählt wird diese Geschichte - mit Ausnahme der Szenen, in denen menschliche Schauspieler miteinander agieren - aus dem Off. Es ist die Geschichte des alten Mannes am Lagerfeuer, zu der der Film zwischendurch immer wieder zurückkehrt. Er ist ein allwissender Erzähler, der nicht nur das Geschehen kennt, sondern auch die Gefühle der Tiere deuten und an seine jungen Zuhörer - und die Zuschauer des Films - weitergeben kann. Damit schafft er eine Identifikation mit den Tieren, die sich nicht wie menschliche Schauspieler in Gestik, Mimik oder Dialogen ausdrücken können. Auch die Kamera bewirkt durch besondere Blickwinkel, Nah-, Groß- und Detailaufnahmen, dass die Tiere dem Zuschauer nahe kommen und er sie als emotional handelnde Protagonisten des Films wahrnehmen kann. In einigen besonders spannenden Szenen übernimmt die Kamera zudem die subjektive Sicht des Löwen, was die Identifikation weiter verstärkt. Die Filmmusik unterstützt die Spannung und Emotion, ohne pathetisch zu werden. Parallel zur Entwicklung des Löwen Letsatsi wird die Entwicklung des Jungen Gisani geschildert, der sich schließlich als der Erzähler am Lagerfeuer erweist.
Aus der Begründung der FBW-Jury ("wertvoll"): "Durch die Verknüpfung der beiden Geschichten verweist der Film auf die Verbindung von Mensch und Tier und die Verantwortung, die der Mensch für den Schutz der Tiere trägt. Als Abenteuerfilm, der Spannung, Emotionalität und grandiose Naturaufnahmen verbindet, kann DER WEISSE LÖWE insbesondere junge Zuschauer ansprechen und für den Gedanken des Natur- und Artenschutzes sensibilisieren."
Die "KinderFilmWelt" schreibt: "Wenn dich interessiert, wie die Tiere in der afrikanischen Wildnis tatsächlich leben, dann ist dieser Film genau das Richtige für dich. Natürlich ist die Geschichte, wie Letatsi vom Löwenbaby zum starken Löwen wird, das Wichtigste. Doch der Film zeigt dir auch, wie Büffel und Elefanten umherziehen, um Weiden zu finden, und wie Hyänen Beutereste von Leoparden und Löwen auffressen. Wie riesig die Steppe ist, das siehst du immer wieder in fantastischen Flugaufnahmen. Es ist, als würdest du selbst oben auf der Kamera sitzen und durch die Landschaft fliegen. Das Gefühl, mitten im Film zu sein, hast du auch bei anderen Szenen, etwa wenn Letatsi sich durch hohes Gras an seine Beute anschleicht oder unter Wasser vor einem Krokodil flieht. Diese Aufnahmen aus dem Blickwinkel des Löwen sind sehr gelungen und zusammen mit der Musik wird es dann richtig spannend."
Drehbuch: Janet van Eeden, Michael Swan, Ivan Milborrow; Musik: Philip Miller; Produktion: Kevin Richardson; Schauspieler: Jamie Bartlett, A.J. van der Merwe, John Kani, Thabo Malema; Kamera: Michael Swan; Montage: Bridgette Fahey-Goldsmith; Regie: Michael Swan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Thierry (Vincent Lindon), 51 Jahre alt, Familienvater und gelernter Maschinist, ist seit 20 Monaten arbeitslos und befindet sich auf der Suche nach einem neuen Arbeitsverhältnis. Dabei muss er sinnlose Fortbildungen absolvieren und aussichtslose Job-Interviews bestreiten. Immer wieder kommt er an den Punkt, an dem er sich fragen muss, ob er es sich noch erlauben kann, auf seinen Prinzipien zu bestehen. Als er schließlich eine Anstellung als Kaufhausdetektiv findet, gerät er aufs Neue in ein moralisches Dilemma, das ihn endgültig vor die Wahl stellt, ob er dazu imstande ist, den Gesetzen des Marktes zu gehorchen oder nicht.
"...Wir wissen all dies, weil wir es in seinem Gesicht lesen können. Und wir können all dies in seinem Gesicht lesen, weil Thierry von Vincent Lindon gespielt wird. Lindon, ohnehin ein Meister der subtilen, wortkargen Schauspielerei, gelingt mit dieser Figur etwas Besonderes. (Er) stellt die passive Wahrnehmung Thierrys ins Zentrum seiner Charakterisierung, er verlässt sich auf die Ausdruckskraft seiner Augen und gestaltet mit minimalen Mitteln das komplexe Porträt eines einst tatkräftigen Mannes, der in die Enge getrieben wird, sich zunehmend seiner Stärke beraubt sieht und schließlich am Rande der Verzweiflung um Würde und Selbstbestimmung ringt. Sein nuanciertes Spiel wird von einer Bildgestaltung unterstützt, die jede Regung des Protagonisten aufmerksam verfolgt; immer nah an Lindons Gesicht, entgeht Eric Dumonts semidokumentarisch geführter, dabei doch geschmeidig bewegter Kamera kein Aufblitzen von Verunsicherung, kein Aufflackern von Zorn, kein resigniertes Verlöschen von kurz überlegtem Widerstand. Bis die Frage am Ende nicht mehr nur lautet, wann Thierry genug haben wird, sondern auch welchen Wert er sich selbst zuschreibt. Bemessen wird der Wert des Menschen also schließlich am Preis der Selbstermächtigung, und der ist bekanntlich hoch." (epd Film)
Produktion: Stéphane Brizé, Christophe Rossignon; Montage: Anne Klotz; Kamera: Eric Dumont; Schauspieler: Karine de Mirbeck, Mathieu Schaller, Vincent Lindon; Drehbuch: Stéphane Brizé, Olivier Gorce; Regie: Stéphane Brizé Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der labile Bildhauer Charles bittet seinen früheren Philosophieprofessor Régis, ihn in der Villa seines reichen Adoptivvaters van Horn zu besuchen. Dort angekommen, erfährt Régis, dass Charles in großen Schwierigkeiten steckt: Er hat eine Affäre mit seiner Stiefmutter Hélène und wird deshalb erpresst. Als sich der Erpresser nach einer ersten Zahlung nicht zufrieden gibt, bittet Charles Régis, ein Halsband Hélènes zu einem Pfandleiher zu bringen. Kurz darauf bemerkt van Horn das Verschwinden des Halsbandes und schaltet die Polizei ein.
Schauspieler: Marlène Jobert, Orson Welles, Anthony Perkins, Michel Piccoli; Regie: Claude Chabrol; Vorlage: Manfred Lee, Frederic Dannay; Musik: Pierre Jansen; Drehbuch: Paul Gégauff; Kamera: Jean Rabier; Montage: Jacques Gaillard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nader ist es gewohnt, Ohrfeigen zu bekommen, und doch weigert er sich, die Liebe aufzugeben. Das Problem ist, dass er sich der Schläge, die er sich selbst versetzt, nicht bewusst ist...
Ein weiterer, hintergründiger Kurzfilm des norwegischen Kollektivs Det Sporadiske Filmkollektivet. Das Kollektiv "hat 21 Mitglieder, und wir alle engagieren uns, weil wir mehr Zeit und Raum haben wollen, um unser Feld des Filmemachens zu erkunden. Regie, Foto, Schnitt, Schauspiel, Ton, Grading und Komposition; die wichtigsten Disziplinen sind alle vertreten. Indem wir neue Methoden und Ideen in einer ruhigen, intuitiven und offenen Atmosphäre ausprobieren, werden wir mutiger, sicherer und gewinnen hoffentlich ein besseres Verständnis für das Feld als Ganzes."
Regie: Det Sporadiske Filmkollektivet; Kamera: Det Sporadiske Filmkollektivet; Schauspieler: Det Sporadiske Filmkollektivet; Sound Design: Det Sporadiske Filmkollektivet; Musik: Det Sporadiske Filmkollektivet; Produktion: Det Sporadiske Filmkollektivet; Montage: Det Sporadiske Filmkollektivet; Drehbuch: Det Sporadiske Filmkollektivet Standort: Filmfriend Streamingdienst
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