Inhalt: Ein Wiedersehen mit der Antarktis: Zwölf Jahre, nachdem Regisseur Luc Jacquet mit seinem Dokumentarfilm "Die Reise der Pinguine" den Oscar® gewann, kehrt er in die Heimat der Kaiserpinguine zurück. Diesmal begleitet er ein junges Kaiserpinguin-Weibchen auf seiner Reise vom Brutplatz zum Meer.
Die Expedition für den hier vorliegenden Film begann im Herbst 2015. Über Monate filmten Jacquet und seine Équipe unter extremen Bedingungen das Leben in diesem einzigartigen Ökosystem. Wie auch die Region um den Nordpol, ist die Antarktis massiv vom Klimawandel bedroht. Jacquet und sein Team drehten größtenteils in 4K-Ultra-HD-Auflösung und setzten dabei auch mit Kamera-Drohnen und -Tauchboote ein. So entstanden sensationelle, noch nie gesehene Bilder.
HINTERGRUND: Luc Jacquet ist studierter Biologe. Während eines Studienaufenthalts in der Antarktis wurde er vom Schweizer Filmemacher Hans-Ulrich Schlumpf für dessen Film "Der Kongress der Pinguine" als Kamera-Assistent verpflichtet. Eine entscheidende Wendung im Leben von Luc Jacquet: Er bildete sich zunächst zum Naturfilm-Kameramann weiter und wechselte dann ins Regie-Fach. Um die Jahrtausendwende begann er mit der Arbeit an "Die Reise der Pinguine", die 2005 in einen sensationellen Erfolg mündete. Der Film gewann den Dokumentarfilm-Oscar und wurde mit mehr als 25 Millionen Kino-Zuschauer:innen weltweit eine der erfolgreichsten Naturdokumentationen aller Zeiten.
Ebenfalls bei filmfriend verfügbar: Luc Jacquets Film DAS GEHEIMNIS DER BÄUME.
Inhalt: Die "Rote Kapelle" ist ein Widerstands-Mythos, dessen weit verzweigte wahre Geschichte kaum jemand kennt. Zwar sind mit Harro und Libertas Schulze-Boysen, Hans und Hilde Coppi oder Arvid und Mildred Harnack einzelne Namen von Mitgliedern durchaus bekannt. Doch nur wenige wissen, dass Teile dieser Gruppe nicht nur in Berlin, sondern auch in Brüssel und Paris operierten. Ebensowenig geläufig ist die Tatsache, dass dieses europäische Netzwerk Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Sozialisation verband, die den Nationalsozialisten in den Arm fielen.
Diese Vielschichtigkeit der Gruppe trug dazu bei, dass die Rote Kapelle bis in die jüngere Vergangenheit als "Vaterlandsverräter" denunziert wurden - im Gegensatz etwa zur Weißen Rose und zum Stauffenberg-Kreis. Ein weiterer Grund liegt darin, dass der Zweig in Brüssel und Paris von einem Spion des sowjetischen Militär-Geheimdienstes GRU initiiert wurde. Später wurde dieser Kreis in Brüssel und Paris von Gestapo-Leuten ausgehoben. Gestapo-Leute, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahezu ungeschoren davon kamen, waren es auch, die die "Rote Kapelle" in Westdeutschland als von der Sowjetunion gesteuerte kommunistische Spione diskreditierten.
Die DDR wiederum vereinnahmte eine wohlfeil verkürzte Version der Geschichte zu ihren ganz eigenen propagandistischen Zwecken. Selbst das berüchtigte DDR-Ministerium für Staatssicherheit gerierte sich als ihr legitimer Erbe.
Der hier vorliegende Film rekonstruiert wesentliche Teile der Geschichte der ROTEN KAPELLE auf Grundlage aktueller historischer Recherchen. Neben professionellen Historikern steuern vor allem auch Nachfahren der Widerständler die Ergebnise ihrer Nachforschungen bei.
Eine von ihnen ist Lital Levin, Großenkelin von Leopold Trepper, einem noch im österreich-ungarischen Polen geborenen jüdischen Kommunisten. Einen Großteil der 1920er Jahre verbrachte Trepper in Palästina, wo er von einem Staat träumte, in dem Araber und Juden gleichberechtigt sein würden. Nach Verfolgung durch die britische Mandatspolizei floh er nach Moskau - und setzte sich von dort schließlich als Agent des sowjetischen Militär-Geheimdienstes GRU nach Belgien ab. Beim Aufbau seines Spionagerings stützte sich Trepper auf langjährige Kontakte zu jüdischen Mitstreitern. Darunter die Chiffrier-Expertin Zofia Poznaska - eine der vielen heute nahezu völlig vergessenen Mitglieder der Roten Kapelle.
Die von Trepper initiierte Gruppe entstand völlig unabhängig von den Berliner Widerständlern um - unter anderem - Harro und Libertas Schulze-Boysen, deren Namen bis heute die Erinnerung an das Netzwerk prägen. Wobei der Name "Rote Kapelle" eine Zuschreibung der Gestapo ist.
Sowohl der belgisch-französische Zweig als auch die Berliner Widerständler warnten - völlig unabhängig voneinander - die Sowjetunion vor einem bevorstehenden Überfall durch die deutsche Wehrmacht. Doch ihre Nachrichten wurden nicht ernst genommen. Stalin wähnte sich durch den Nichtangriffspakt von 1939 geschützt. Die durch stalinistische Säuberungen in ihrer Führung geschwächte, völlig unvorbereitete Rote Armee erlebte im Sommer 1941 ein Debakel.
Zuvor, noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, waren nach Westen gerichtete Warnungen aus dem Kreis der Roten Kapelle ungehört verhallt. In den USA maß man Arvid Harnacks frühen Warnungen vor einem großen Krieg keine Bedeutung zu, sondern setzte lieber die Geschäfte mit Deutschland fort, das in großem Stil Rohstoffe aufkaufte.
Mehr Erfolg hatten spätere Warnungen durch die mittlerweile miteinander in Verbindung stehenden Spionagegruppen an die Adresse Moskaus. Die Informationen, die sie vor Aushebung des Netzwerkes durch die Gestapo übermitteln konnten, trugen entscheidend dazu bei, dass sich das Kriegsblatt an der Ostfront des Zweiten Weltkrieges zugunsten der Roten Armee wendete. Währenddessen wurden sowohl der belgisch-französische als auch der Berliner Zweig der Roten Kapelle durch die Schergen des NS-Regimes nahezu vollständig liquidiert.
Die Geschichte der wenigen Überlebenden nimmt nach Kriegsende völlig unerwartete Wendungen, von den freilich die Öffentlichkeit nichts erfährt. Im Spannungsfeld von nationalsozialistischer und stalinistischer Diktatur sowie dem beginnenden Kalten Krieg wird die wahre Geschichte der "Roten Kapelle" in Ost und West zu nützlichen Legenden verwertet.
Die ganze Wahrheit kommt auch für engste Angehörige von Rote-Kapelle-Mitgliedern erst am Ende des Kalten Krieges mit der einsetzenden sowjetischen Perestroika ans Licht.
Der vorliegende Film ermöglicht einen umfassenden Einstieg in das Thema Widerstandsbewegungen im NS-Regime und spannt historisch den Bogen bis hin zum Kalten Krieg und der deutsch-deutschen Geschichte. Die Geschichten und Schicksale der Widerstandskämpfer berühren und fesseln zugleich. Mit virtuoser Finesse verwebt die filmische Erzählung Vergangenes und Gegenwärtiges: Die Suche nach historischer Wahrheit durch Historiker und Nachfahren, aber auch die mediale Aufbereitung der Geschichte in der Systemkonkurrenz der Nachkriegsepoche.
Nicht zuletzt diese Vorgehensweise macht den langen Schatten sichtbar, den das Erbe der "Roten Kapelle" bis in die Gegenwart wirft.
Protagonist: Hans Coppi, Guillaume Bourgeois, Lital Levin, Rebecca Donner, Yehudit Kafri, Roberta Böcker; Drehbuch: Carl-Ludwig Rettinger; Produktion: Joachim Ortmanns, Gidi Avivi, Isabelle Truc; Montage: Martin Kayser-Landwehr; Kamera: Oliver Verdoot, Lutz Reitemeier; Musik: Éloi Ragot; Regie: Carl-Ludwig Rettinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Heilandskirche verschwand nach der Grenzziehung von 1961 hinter der Mauer. Sie stand de jure auf DDR Gebiet, aber faktisch im "Niemandsland". Um das Bauwerk ranken sich spannende Geschichten: vom brutalen Vandalismus der Grenztruppen im Altarraum kurz nach dem Mauerbau, über die verzweifelten Versuche des ehemaligen Pfarrers seine Kirche vor dem Verfall zu retten, über West-Berliner Freizeitsportler, die unbemerkt - oder bemerkt von den Grenztruppen - dort anlandeten, von den Plänen der Stasi den Glockenturm - im Bewusstsein seiner Technik-Geschichte - als "Horch & Guck" Posten mit moderner Abhörtechnik zu nutzen, von der paranoiden Angst des MfS dort selbst Opfer der Beobachtung durch "Westspione" in Badehosen zu werden, von der Forderung der Grenztruppen "die Kirchenruine abzureißen", von der Rettungsaktion aus West-Berlin (Tagesspiegel und Bürgermeister v. Weizsäcker) mit 1 Million Devisen das kaputte Dach der Kirche zu reparieren, von der Angst der Grenztruppen (Fluchtgefahr!) vor den Bauarbeiten, von der akribischen Auswahl der linientreuen Handwerker-Kader für die Arbeiten hinter der Mauer, von der aufregenden Zeit nach dem Fall der Mauer, als die Sacrower "ihre" Kirche wieder von den Grenztruppen einforderten, vom ersten hochemotionalen Gottesdienst nach genau 28 Jahren Weihnachten 1989. Die Heilandskirche am Port zu Sacrow - Auferstanden aus Ruinen - ist heute Teil des UNESCO- Weltkulturerbes der Menschheit.
Montage: Hannes Richter; Produktion: Joachim von Vietinghoff; Kamera: Frédéric Batier, Hans-Jürgen Büsch; Musik: Hans-Jürgen Büsch, Johannes Malfatti; Drehbuch: Jens Arndt; Regie: Jens Arndt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Einst gehörte es in die Hosentasche jedes Mannes, in Frankreich wie anderswo, handgefertigt und unverwüstlich, ein markanter und eigenwilliger Alltagsgegenstand: Das Taschenmesser. Das legendäre und unverkennbare Laguiole-Messer hat hier in Zentralfrankreich seine Wurzeln - und seine Meister. Der Film schaut in die Werkstätten der berühmten Messermeister in einer der schönsten Gegenden Frankreichs.
"Die Jungen im Alter meiner Kinder pfeifen auf Messer und Messermacher, die haben kein Messer in ihrer Tasche, die haben ihre I-phones, und solche Dinge. Das ist ein anderes Leben. Ich erinnere mich noch: als wir früher im Stadion waren, um ein Spiel zu sehen, da hatten wir unser Laguiole und Proviant dabei und haben in der Halbzeit unsere Wurst gegessen. Das kann man heute nicht mehr machen..." sagt Charles Couttier, eine Berühmtheit unter den Messermachern der Auvergne.
Das Traditionshandwerk von Thiers bewegt sich äauf Messers Schneide'. Verlassen sind die schiefen Gassen mit ihren einst üppigen Schaufensterauslagen, viele ehemals florierende Traditionsbetriebe stehen still. Und doch kämpft eine Handvoll großer Meister um die Zukunft des Taschenmessers - in der Stadt Thiers und auch in Laguiole, das zwei Autostunden entfernt südlich von Thiers in der Nachbarregion Okzitanien liegt.
Der 43-jährige Cyrill Ganivet ist ein Quereinsteiger in der Branche - noch vor Jahren war er ein hochbezahlter Manager, bis er seinen Job an den Nagel hängte, einen maroden Messerbetrieb übernahm und zu neuer Blüte führte. Die hochwertigen Messer sind nicht nur als Alltagsgegenstand, sondern auch unter extravaganten Sammlern und Fans wieder in Mode gekommen. Messer, die manchmal in wochenlanger Arbeit handgefertigt werden, mit Klingen aus Damaszenerstahl, kunstvollen Griffen und Gravuren.
Jahrelang tobte schwelte ein heimlicher Konflikt zwischen den Messermachern in Laguiole und Thiers um den Ursprung des berühmten Messers - doch inzwischen eint beide Städte ein neuer Feind: das Billigimitat aus Asien.
Die Maîtres couteliers, wie die Messermeister in der Auvergne genannt werden, kämpfen weiter und überzeugen mit ihrer großen Handwerkskunst und dem unverwechselbaren französischen Charme: auf einen gedeckten Tisch gehören Brot, Käse, Wein und ein Taschenmesser.
Produktion: Kerstin Walz; Regie: Maja Dielhenn; Drehbuch: Maja Dielhenn; Kamera: Ralph Wilhelm; Sound Design: Kai Hoffmann; Stimme: Max Volkert Martens; Montage: Michèlle Barbin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Während seines Jurastudiums in Paris lernte Wolfgang Ramsbott den Tänzer und bildenden Künstler Harry Kramer kennen, mit dem er mehrere Experimentalfilme drehte. Als "Hauptdarsteller" dienten ihnen in "Die Stadt", "Défense 58-24" und "Die Schleuse" die kinetischen Kunstwerke Kramers, "automobile Skulpturen" und Marionetten, gebaut aus gefundenen Dingen, gefilmt in realen Umgebungen: "Himmel und Mauern, ein Lianengeflecht von Wasserrohren, verfallene Hinterhöfe, Mauerrisse, zersprungene Wände voll verschollener, rätselhafter Kinderzeichen, verrostetes Bahnhofsgelände, Wüsten, darin die Figuren, nicht der Umwelt angeglichen in ihrer Blicklosigkeit und besessenen Verformung an sich selbst, geklammert an sinnlos gewordene und mit ihnen verwachsene Gesetzlichkeiten von Mechanismen, die ihnen vielleicht einst gedient hatten, wie in einem Traum verdichteter Leere schwebten, ohne von der Stelle zu kommen, sie stolperten und rollten mit den Maschinen durch sonnenharte, niedergebrannte Landschaften, nur von Gegenständen umgelenkt, von erstarrten Meteoriten." So beschreibt Georg Jappe den besonderen Geist dieser Filme in "La Marionette Artistique" (1961). (Quelle: Deutsches Historisches Museum/fl)
Drehbuch: Harry Kramer; Kamera: Wolfgang Ramsbott; Musik: Art Blakey; Produktion: Wolfgang Ramsbott; Montage: Wolfgang Ramsbott; Regie: Wolfgang Ramsbott Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dokumentarfilm über den Alltag auf dem wohl exklusivsten Elite-Internat der Welt, das sich in der Schweiz befindet. Auf den ersten Blick scheint sich der typische Tagesablauf gar nicht so sehr von dem anderer Schüler und Lehrer zu unterscheiden. Allerdings kommen die Schüler hier allesamt aus ebenso reichen wie mächtigen Familien und sollen unter anderem auch auf ihre späteren Rollen in der Gesellschaft vorbereitet werden. Die Filmemacher begleiten mehrere Schüler durch ihr letztes Schuljahr und lassen sie von ihren Zielen, Träumen und Unsicherheiten erzählen. Eine zentrale Rolle kommt dabei einem aus Istanbul stammenden Jugendlichen zu, der sich dem Leistungsdruck der Schule und den enorm hohen Erwartungen seines Vaters am liebsten entziehen würde, um seine eigenen Zukunftspläne zu verwirklichen.
Berk ist Einzelkind und Einzelgänger, der insgeheim nach seinen Freunden und einem beschaulichen Leben in seiner Heimat Istanbul sehnt. Doch er hat die Rechnung ohne seinen Vater gemacht, der sein Leben schon jetzt en detail durchgeplant hat. Als es um Berks Noten jedoch schlecht steht, streicht ihm sein Vater das Geld. Der Druck wächst. Reicht die Zeit aus, um das Ruder noch herumzureißen und den Schulabschluss zu schaffen? Und wie findet man eigentlich heraus, was einen glücklich macht? Geld ist dafür kein Garant ...
"Der Film zeigt Berk abwechselnd in zwei Welten. Auf der einen Seite Istanbul. Dort gibt es Wärme, Licht und Freude. Der Film reflektiert dies durch sonnendurchflutete wunderschöne Bilder und eine große Nähe zu Berk und seinen Freunden, was auch das große Vertrauen des Regisseurs zu seinem Protagonisten beweist. Und dann gibt es die kalte Welt des Internats - wo Berk an den Anforderungen und seiner eigenen Antriebslosigkeit immer wieder scheitert. Doch wie ein roter Faden ziehen sich Berks selbstentwickelten Ideen durch den Film, die seinen Ehrgeiz immer wieder aufs Neue wecken. Ob ein Theaterstück, für das er seine Komfortzone verlässt oder ein nachhaltiges Landbebauungsprojekt, welches er auf einem Grundstück seines Vaters umsetzen möchte. Ein interessanter Blick hinter die Kulissen einer Elite-Schule und gleichzeitig eine berührende Geschichte eines jungen Mannes, der große Pläne für die Zukunft hat. Auch wenn die nicht immer mit denen seines Vaters übereinstimmen." (FBW)
Inhalt: Das Deutsche Elektronensynchrotron in Hamburg, kurz DESY, beherbergt einige der größten Teilchenbeschleuniger der Welt und ist als internationale Forschungsstätte selbst schon eine Welt für sich. Hier treffen Elementarteilchen aufeinander; hier lässt die Filmemacherin Claudia Lehmann aber auch ihren ehemaligen Doktorvater, den Physikprofessor Gerhard Mack, auf andere Wissenschaftler treffen (darunter seinen eigenen Doktorvater) sowie auf eine Schamanin, seine Lebensgefährtin oder den Filmemacher Hark Bohm. Sie alle konfrontieren ihn mit Fragen zu unserer Existenz - Weltsichten kollidieren. Mit der Theorie komplexer Systeme hat Gerhard stets versucht, das Leben interdisziplinär zu begreifen, und so versucht er auch jetzt, eine Sprache zu finden, die über die Grenzen der Mathematik und der Physik hinausgeht. Um Sprache geht es auch in der Musik, die der Komponist Konrad Hempel mit seinem Ensemble auf dem Gelände erzeugt. Er nutzt die Geräusche der Beschleuniger ebenso wie die der Kaffeetassen, um den Soundtrack dieser Welt zu erschaffen, in der alle einen Sinn für das Leben finden wollen.
Produktion: Dirk Decker, Andrea Schütte, Claudia Lehmann, Konrad Hempel; Drehbuch: Konrad Hempel, Claudia Lehmann; Kamera: Eike Zuleeg; Protagonist: Gerhard Mack, Rosemarie Dypka; Montage: Claudia Lehmann, Marianne von Deutsch; Musik: Konrad Hempel; Regie: Claudia Lehmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Von September 2012 bis Mai 2013 wurde in Frankreich über die gleichgeschlechtliche Ehe debattiert. Während dieser neunmonatigen Legislaturperiode erzählt die Soziologin Irène Théry ihrem Sohn, einem Filmregisseur, was in dieser Debatte auf dem Spiel steht. Aus diesen Erzählungen entsteht ein Kino aus Teddybären, Spielzeug und Pappstücken. Als intimes Porträt und nationale Seifenoper lässt uns dieser Film das wiederentdecken, was wir alle zu kennen glaubten: die Familie.
Inhalt: Ein Schloss im Spreewald beherbergt heute ein feines Hotel mit 46 Zimmern. Die Grafenfamilie zu Lynar ist seit 390 Jahren ansässig in Lübbenau. 1944 durch die Nazis enteignet, zu DDR-Zeiten im portugiesischen Exil, wurde ihnen das Schloss 1991 rückübertragen. Bei ihrer Rückkehr nach Lübbenau begegneten ihnen Vorurteile, stießen verschiedene Lebenserfahrungen und Auffassungen aneinander. Heute betreibt die Familie zu Lynar ein modernes und doch traditionsbewusstes Hotel. Sie beschäftigen 69 Angestellte. Jens Becker stellt in seinem Film den Alltag von Beatrix Gräfin zu Lynar vor, erzählt vom Mikrokosmos Schlosshotel, von Herrschaften und Angestellten. Die Gräfin richtet Hochzeiten aus, pflanzt Blumen, kocht Suppe für einen guten Zweck, führt einen Laden mit schönen portugiesischen Einrichtungsgegenständen... nur eines kann sie nicht: Still sitzen. Sie bezeichnet sich selbst als Arbeiterin.
Inhalt: Dieser Film, der im Original THE END OF THE LINE heißt, ist ein Klassiker des Umweltfilms. Er wurde 2009 veröffentlicht und trug vor allem in der englischsprachigen Welt entscheidend zur Aufklärung über das weltweite Problem der Überfischung durch internationale industrielle Großfang-Flotten bei.
13 Jahre nach Veröffentlichung des Films ist das Bewusstsein von Verbraucher*innen und Politik für das Problem weltweit deutlich angestiegen. Charles Clover, auf dessen Recherchen THE END OF THE LINE beruhte, gibt sich in seinem neuen Buch REWILDING THE OCEANS (2022) vorsichtig optimistisch - allerdings nur in Bezug auf das Problem der Überfischung. Vermüllung, insbesondere durch schwer zersetzbares Plastik, Übersäuerung durch CO2 sowie übermäßige Nährstoffeinträge (Eutrophierung) sind weitere Probleme, die die Meere weltweit belasten.
Trotz einiger Erfolge bleibt der Druck auf die weltweiten Fischbestände auch 2022 ein drängendes Problem. 1975 waren nach Daten der UN-Welternährungsorganisation FAO weniger als 10% der weltweiten Fischbestände überfischt. 2009, als der Film in Kinos und TV-Bildschirme kam, war der Anteil der übernutzten Bestände auf rund 30 Prozent angestiegen. 2022 ist diese Zahl nochmals gestiegen, wenngleich sich der Anstieg verlangsamt hat. Nach dem neusten FAO-Bericht, der Daten bis 2019 berücksichtigt, sind aktuell 35,4 Prozent der etwa 450 marinen Bestände übernutzt, kollabiert oder erholungsbedürftig.
Weitere 57,3 Prozent sind maximal, aber nachhaltig genutzt. Diese Populationen können nur dann stabil gehalten werden, wenn ihr Bestand durch strikt kontrollierte Fangquoten auf dem aktuellen Niveau gehalten wird. Ohne diesen Schutz würden diese Bestände ebenfalls in den "roten Bereich" abrutschen. Nur 7,2 Prozent der erfassten Fischbestände sind noch nicht maximal ausgebeutet, kollabiert oder im Zustand der Erholung begriffen. (Quelle: Thünen-Institut).
**** THE END OF THE LINE geht bei der Beschreibung des Problems an den Beginn der 1990er Jahre zurück und lenkt den Blick nach Neufundland, die der Ostküste Kanadas in ihrem nördlichen Teil bei Labrador vorgelagert ist. Einst hatten schier unerschöpfliche Bestände des Atlantischen Kabeljau Menschen überhaupt erst bewogen, sich auf der unwirtlichen Insel mit ihrem rauen Klima niederzulassen. Der 2. Juli 1992 hat sich tief ins kollektive Gedächtnis der Neufundländer eingegraben: der damalige kandische Fischereiminister John Crosbie verhängte ein Fischereiverbot für Kabeljau, das bis heute gültig ist - das Cod Moratorium. Rund 40.000 Fischer und ihre Familien verloren ihre Existenz.
Ausgehend von diesem Ereignis umreißt THE END OF THE LINE, wie der Homo Sapiens selbst Opfer seines allumfassenden Jagderfolges wird. Treiber des Problems ist die eskalierende Mega-Industrialisierung der Fischerei, die nach dem 2. Weltkrieg in immer schnelleren Schritten voranschritt: Die Langleinen der Industrie-Schiffe könnten die Erde viele Male umwickeln - ist doch allein eine Hauptleine schon mal 130 Kilometer lang, die Nebenleinen noch gar nicht mitgerechnet. Gigantische Groß-Fangnetze haben Ausmaße, mit denen sie auch ein Dutzend großer Passagierflugzeuge umwickeln könnten. Und die berüchtigten Grundschleppnetze fangen nicht nur Fische, sondern pflügen dabei den Meeresboden um und zerstören ganze Ökosysteme.
Verhindert werden kann das nur, wenn Fischerei auf wissenschaftlicher Grundlage nachhaltig betrieben wird. Eine einfache Forderung, deren Umsetzung heute immerhin Fortschritte gemacht hat. END OF THE LINE-Protagonist Charles Clover freut sich darüber, dass ab Juni 2022 auf Dogger Bank vor der englischen Nordseeküste Schleppnetzfischen als auch Ausbaggern (trawling and dredging) verboten sind. Doch die Einführung solcher Schutzmaßnahmen zieht sich weltweit gesehen bis heute quälend in die Länge.
Sound Design: Lisa-Marie McStay; Protagonist: John Crosbie, Ben Bradshaw, Ted Danson; Musik: Marios Takoushis, Srdjan Kurpjel; Produktion: Claire Lewis, George Duffield; Vorlage: Charles Clover; Montage: Claire Ferguson; Kamera: Rupert Murray; Regie: Rupert Murray; Stimme: Ted Danson Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sonnendurchflutete Wälder, wasserreiche Tal-Auen und bunte Sandsteinformationen. Die Vogesen präsentieren sich als facettenreiches Mittelgebirge, das in den Sommermonaten geradezu vor Leben sprüht. Gemsen, Hirsche und Igel durchstreifen Wälder und Berge. In den Tal-Auen wimmelt es von Singvögeln, Insekten und Fröschen. Weißstörche errichten auf den Dächern malerischer Dörfer und Städte ihre Horste und Milchkühe genießen das saftige Gras der Hochweiden. Vom Frühjahr bis in den Herbst, bei Wind und Wetter erleben wir die Vogesen als einen Lebensraum, in den sich die Menschen und ihre Traditionen harmonisch einfügen und in dem die Wildnis immer noch Raum findet. Die Vogesen sind ein Naturparadies von schroffer Schönheit.
Drehbuch: Annette Scheurich; Montage: Andreas Tiletzek; Kamera: Klaus Scheurich; Produktion: Annette Scheurich; Musik: Georg Reichelt; Regie: Annette Scheurich Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Film aus dem Jahr 1985 über verschiedene Aspekte des menschlichen Umgangs mit dem Element Wasser am Beispiel Deutschland. Die bereits damals erkennbaren Widersprüche waren Verknappung, Verschmutzung und Privatisierung, aber auch Flächenversiegelung.
Der Film erzählt episodisch und verbindet Beobachtung und Interviews mit essayistischen Elementen.
In der Entstehungszeit des Films ereignete sich ein Ansturm auf die Kaltenbrunnquelle am Fuß des Neukasteler Berges westlich von Ranschbach in der Pfalz. Dem Quellwasser wurden Wunderkräfte nachgesagt. Besucher von nah und fern strömten zur Quelle, bis sich die Behörden genötigt sahen, den Zugang vorübergehend zu sperren.
Wasserprobleme ganz anderer Art entstanden im Zuge der Entstehung des heutigen Münchener Flughafen "Franz Josef Strauß", der sich zum Zeitpunkt der Dreharbeiten im Bau befand und im dünn besiedelten Erdinger Moos eine Grundwasserabsenkung erforderte. Dieser Eingriff sorgte für Aufruhr bei den Bauern der betroffenen Landkreise Freising und Erding. Sie führten unter anderem neu entstandene Risse an Gebäuden auf die Baumaßnahmen zurück und forderten Entschädigung.
Im Norden der damaligen Bundesrepublik versorgt der Schlepper Langeness die Halligen Süderoog, Südfall und Habel im nordfriesischen Wattenmeer mit Trinkwasser. Das ist notwendig, weil das einzige natürlich verfügbare Süßwasser der Halligen Regenwasser ist. Die Halligen sind so flach, dass sie bei Sturmfluten überspült werden können. Sie liegen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins, südlich von der Insel Sylt. Auf Süderoog wurde damals zu Forschungszwecken mit Hilfe von Windenergie eine Anlage zur Meerwasserentsalzung durch Umkehr-Osmose betrieben.
Die Hersteller des Paulaner-Bieres bezogen ihr Wasser zum Zeitpunkt der Dreharbeiten aus Tiefbrunnen, der tausende Jahre altes besonders wertvolles Trinkwasser anzapfen. Der Film kritisiert, dass dieses Wasser nicht nur für die Bierherstellung, sondern auch zu Reinigungs- und Kühlzwecken verwendet wird - und dass industrielle Verbraucher alte Brunnenrechte nutzen, um gratis an Grundwasser zu gelangen.
Inhalt: Wann und wie entstanden eigentlich Wiesen? Jan Haft, einer der wichtigsten europäischen Spezialisten für Naturfilm, begibt sich auf eine Zeitreise, die rund 12.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung beginnt. Mit der Gletscherschmelze entstehen in unseren Breiten zunächst Tundra-Wiesen, auf denen Moschusochsen grasen. Bald schon verändern Eingriffe des Menschen die Natur.
Auf HD-Cam mit Spezialoptiken, aufwändigen Effekten und Animationen realisiert, erzählt der Film die Entwicklungsgeschichte des buntesten Lebensraums der Welt von der Eiszeit bis heute.
Wiesen bleiben nur dort dauerhaft bestehen, wo Tiere weiden oder Menschen regelmäßig mähen und damit verhindern, dass größere Pflanzen Fuß fassen. Ohne die Einwirkung von Tier und Mensch ginge der ungleiche Wettbewerb zwischen krautigen und holzigen Gewächsen stets zugunsten von Büschen und Bäumen aus. Denn deren Blätter verhindern, dass ausreichend lebensnotwendiges Licht bis zum Boden mit seinem Kraut- und Blumenbewuchs durchdringt.
Doch in jüngster Zeit bedroht menschliches Handeln den vielfältigen Lebensraum Wiese. Die auf Maximalerträge ausgerichtete industrialisierte Landwirtschaft strebt ´nach Intensiv-Anbau von Gras als Tierfutter. Starke Düngung verwandelt Mager- in Fettwiesen. Die vielfarbige Blütenpracht verschwindet und mit ihr die Biodiversität - Grundlage für das Überleben vielfältiger Kreaturen. Übrig bleiben das Grün saftiger Gräser und ein pflanzlicher Geselle, der unter vielen verschiedenen Bedingungen gedeiht: der Löwenzahn.
Montage: Carla Braun-Elwert; Kamera: Jan Haft, Kay Ziesenhenne; Produktion: Jan Haft, Melanie Haft; Musik: Dominik Eulberg; Drehbuch: Jan Haft; Regie: Jan Haft; Stimme: Sebastian Winkler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Sofa ist alt, die Polster verblichen, der Holzrahmen hat viele Macken. 75 Jahre lang haben Menschen darauf gesessen, mit ihren Sorgen, Träumen und Hoffnungen. Aber das Sofa steht jetzt nicht mehr in einem Wohnzimmer, sondern am Straßenrand. Es ist Sperrmüll in Bodenheim am Rhein. Regina Leupold räumt ihre Praxis und ihre Wohnung, denn sie "verkleinert sich", wie sie sagt. Der Gedanke, dass alles auf dem Müll landet, tut weh. Doch in Regina Leupolds neuem Zuhause ist kein Platz.
Ein uralter gelber Lieferwagen biegt um die Ecke. Es ist der fünfte Kleintransporter mit polnischem Kennzeichen, der in der letzten Viertelstunde hier vorbeigefahren ist, hinterm Lenkrad ein aufmerksamer Fahrer, der jeden neu herausgestellten Gegenstand taxiert. Denn schon lange landet kaum etwas von dem, was in Deutschland auf den Sperrmüll gestellt wird, tatsächlich auf dem Müll. Der weitaus größere Teil tritt eine Reise an in Richtung Osten. Auch Regina Leupolds Sofa, drei Sessel und ein kleiner Wandteppich verschwinden im Laderaum des Wagens von Piotr Liszcz und Jan Mysliwiec.
Piotr war einer der ersten, der nach Deutschland fuhr, um die Sperrmüllberge zu durchforsten und alles Brauchbare zu Hause zu verkaufen. Zur Drehzeit, rund fünf Jahre nach dem EU-Beitritt Polens, gehören regelrechte Kolonnen polnischer, ungarischer, rumänischer und ukrainischer Kleintransporter an den Tagen vor der Sperrmüllabfuhr zum Straßenbild in den rheinhessischen Dörfern. "Am Tisch der Reichen werden auch die Hunde satt", sagt Piotr Liszcz. "Wir sind hier keine Gäste. Wir sind Eindringlinge, nicht Gäste. Keiner lädt uns ein. Wir müssen uns absolut unauffällig benehmen, leise sein, keinen Dreck machen, keinen Alkohol trinken." Nicht leicht, wenn das Leben sich zwischen Sperrmüllhaufen und öffentlichen Parkplätzen abspielt, auf denen die Männer die Ware sortieren, essen, Pause machen und in ihren Autos übernachten, bevor es ins nächste Dorf oder nach Hause geht.
Für die Filmemacherin Katja Schupp und den mehrfach ausgezeichneten Kameramann Hartmut Seifert war Piotr ein Glücksfall, denn die meisten Männer, die als Sperrmüllsammler unterwegs sind, verstecken sich lieber, wollen nichts riskieren, vermeiden den Kontakt zu den Deutschen, erst recht zu jeder Kamera. Sie wissen nur zu gut, wie verbreitet die Vorurteile immer noch sind. "Heute gestohlen, morgen schon in Polen" bekommen auch die Filmemacher immer wieder zu hören. So vergingen nicht ohne Grund seit dem ersten Kontakt zu Piotr Liszcz und den Männern, die mit ihm zusammenarbeiten, über zweieinhalb Jahre, bis die Dokumentation fertig war. Sie überzeugt mit einer tiefen Nähe zu den polnischen Sperrmüllsammlern, die die Kamera vom Aufstehen bis zum Zubettgehen in den engen Mehrbettwohnwagen dabei sein lassen.
Inhalt: Die berüchtigten Aktivisten The Yes Men (Mike Bonanno und Andy Bichlbaum) inszenieren seit 20 Jahren unterhaltsame und provokative Aktionen, um die internationale Aufmerksamkeit auf Verbrechen zu lenken. Verbrechen durch Konzerne gegen die Menschlichkeit und die Umwelt. Bewaffnet mit Secondhand-Anzügen und wenig Schamgefühl infiltrieren sich die Revolutionäre in Business-Events und Regierungsfunktionen, um auf die negativen Folgen der Globalisierung und der Geiz-ist-geil-Kultur hinzuweisen.
Im dritten Teil der Trilogie (nach "Die Yes Men" und "Die Yes Men regeln die Welt") sind die beiden Männer nun Mitte 40, und ihre Mid-Life-Crisis bringt sie beinahe dazu, ihre Aktivisten-Karriere endgültig zu beenden - obwohl sie gerade dabei sind, die größte Herausforderung ihres Lebens vorzubereiten: den Klimawandel. Anders als die beiden ersten Folgen ist dieser Teil eher eine Charakterstudie als eine unterhaltsame Dokumentation ihrer letzten Interventionen. Der Film zeigt, wer die Menschen hinter den Shows sind und vermittelt die hoffnungsvolle Botschaft, dass Veränderungen möglich sind, wenn man für sie kämpft.
Produktion: Christian Beetz, Laura Nix; Montage: Geraud Brisson, Claire L. Chandler; Drehbuch: Mike Bonanno, Laura Nix, Andy Bichlbaum; Musik: Joe Wong, Didier Leplae; Regie: Mike Bonanno, Andy Bichlbaum, Laura Nix; Kamera: Laura Nix, Raul Barcelona, Martin Boudot; Protagonist: Mike Bonanno, Andy Bichlbaum Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Die Anmut, die wir von der Kunst fordern, ist wie eine Blüte aus Bemühen und Energie - das Gegenteil von Nachlässigkeit." (Eladio Dieste)
Streetscapes - Kapitel IV / Photographie und jenseits - Teil 27 / Architektur als Autobiographie / Eladio Dieste (1917-2000): Eine filmische Dokumentation von 29 Bauwerken des uruguayanischen Architekten und Schalenbaumeisters Eladio Dieste (1917-2000). Der Film wurde im November 2015 in Uruguay und Spanien gedreht. Als Prolog drei Bauwerke von Julio Vilamajó (1894-1948).
Eladio Diestes Innovationen und alternativen Bautechniken waren lange Zeit in ihrer Effizienz herkömmlichen Bauarten überlegen und erlaubten große Spannweiten in einer zuvor nie gesehenen Anmutung. Heute gilt er als herausragender Ingenieursbaukünstler. Seine Schriften zu Architektur und Konstruktion, seine Überlegungen zur Formgebung und zum Verhältnis von Architektur und Kunst weisen ihn als profunden Denker einer sozialen architektonischen Praxis aus.
Streetscapes - Vier Filme von Heinz Emigholz Kapitel I: 2+2=22 [The Alphabet] Kapitel II: Bickels [Socialism] Kapitel III: Streetscapes [Dialogue] Kapitel IV: Dieste [Uruguay]
Produktion: Irene von Alberti, Frieder Schlaich; Drehbuch: Heinz Emigholz; Montage: Till Beckmann, Heinz Emigholz; Regie: Heinz Emigholz; Kamera: Heinz Emigholz, Till Beckmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Migration der Arbeit wegen - welche Geschichten verbergen sich dahiner? Serpil Turhan, Tochter kurdischer Eltern, erzählt mit diesem Film eine davon:
"Meine Mutter heiratete meinen Vater 1973 in Küçük Otlukbeli, einem kleinen Dorf im Osten der Türkei. Nach ihrer Hochzeit emigrierten sie nach Berlin. Seit über 30 Jahren hat meine Mutter ihr Heimatdorf nicht mehr besucht. Jedes Jahr nahm sie sich die Reise dorthin vor, verschob sie jedoch immer wieder.
Im Jahr 2011 begleite ich meine Großeltern mit einer Kamera in das Dorf. Küçük Otlukbeli ist mittlerweile verlassen. Geblieben sind Erinnerungen, Ruinen und die Natur. Meine Großmutter erzählt mir zum ersten Mal von ihrer Kindheit, ihrem harten Leben im Dorf und ihrer Hochzeit [mit nur 13 Jahren - d.Red.].
Mit den Eindrücken aus der Heimat meiner Eltern kehre ich nach Berlin zurück. Ich beginne, meine Eltern in ihrem Alltag zu filmen. Wir führen Gespräche über ihre Erinnerungen an das Dorf, über ihr Leben in Deutschland und über den Verlust ihrer kurdischen Muttersprache.
"Dilim Dönmüyor- Meine Zunge dreht sich nicht" ist eine Spurensuche in die Vergangenheit und Gegenwart meiner Familie. In Fragmenten aus dem Leben von drei Generationen erzählt der Film von der schmerzhaften Trennung der Familie durch die Migration, vom Verschwinden ihrer kurdischen Identität und von der Suche nach Heimat.
*** Serpil Turhan "umspielt die Themen Heimat und Sprache mit einem entwaffnenden Sinn für Alltäglichkeiten," vermerkt das Protokoll der Filmgesprächs auf der Duisburger Filmwoche. Turhan spüre, so das Protokoll, der permanente Entwurzelung ihrer Familie in alltäglichen Gebärden nach:
"Der Großvater, der gerne wieder in sein Geburtsdorf zurückkommt, pflückt ständig Blumen, während die Großmutter, die dort ob ihrer schrecklichen Erinnerungen nicht einmal begraben werden will, die Regisseurin in langen Fußmärschen zu dem Birnbaum führt, der eine Heimat von einer anderen trennt. Nach dem entscheidenden Schnitt, der den Film von Küçük Otlukbeli nach Berlin bringt, sieht man schließlich die Mutter Turhans auf ihrem Balkon neue Pflanzen einbringen." [Duisburger Filmwoche Protokoll]
Der Film ist Serpil Turhans Diplomfilm an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er wurde auf zahlreichen internationalen Festivals aufgeführt, darunter 2022 in der Sektion "Forum Special" der Berlinale.
Inhalt: Nicht erst seit dem FIFAoSkandal ist eines klar: Im internationalen Spitzensport regieren Betrug, Korruption und Ausbeutung. Der preisgekrönte Dokumentarfilm "Dirty Games" blickt weltweit hinter die Kulissen der schillernden Sportwelt und nimmt die beliebten Sportarten Fußball, Boxen und Basketball unter die Lupe.
Benjamin Best, einer der führenden Investigativjournalisten in Sachen Sport, enthüllt dunkle Machenschaften innerhalb des milliardenschweren Sportgeschäfts. Er gibt Opfern und Geschädigten Gesicht und Stimme. Sein spannender Dokumentarfilm mit teils schockierenden Bildern ist auch ein Appell an die Fans. Denn als Zuschauer vor dem Fernseher und im Stadion haben sie durchaus die Macht zu sagen: Stopp, bis hierhin und nicht weiter!
»Der Film "Dirty Games" ist deswegen so wichtig, weil er die grausamen Realitäten hinter der Propaganda zeigt - und das schonungslos ... seine eindringlichen Aufnahmen und Gesprächspartner zeigen plastisch und prägnant die Niederträchtigkeiten im "Big Business" Sport.« (11 FREUNDE) »Die Stärke von "Dirty Games": Der Film heischt nicht nach der Schlagzeile, er zeigt stattdessen die alltägliche gewordene Perversion, den ständigen Rechtsbruch.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Kamera: Tilo Gummel, Jürgen Heck; Montage: Klaus Flemming; Protagonist: Charles Farrell, Tim Donaghy, Christopher Gaffney; Regie: Benjamin Best; Produktion: Benjamin Best; Musik: Ramon Kramer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kinder aus Brüssel, Athen und Sarajewo bringen durchsichtige Klebebandstreifen auf den Straßen an, auf denen sie aufwachsen. Wenn sie sie entfernen, kommt ein Abdruck der Stadt zum Vorschein: Staub, Sand, Bonbonpapier, Insekten, Glas, ausgestopfte Tiere... Eine ultrarealistische Zeitung, die durch eine alte Laterna Magica zum Leben erwacht. Sagen uns all diese Formen und Bilder bereits etwas über die Zukunft?
Kamera: Jonathan Wannyn; Montage: Effi Weiss; Sound Design: Sarah Vanagt, Maxime Thomas; Drehbuch: Sarah Vanagt; Regie: Sarah Vanagt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kinder aus Brüssel, Athen und Sarajewo bringen durchsichtige Klebebandstreifen auf den Straßen an, auf denen sie aufwachsen. Wenn sie sie entfernen, kommt ein Abdruck der Stadt zum Vorschein: Staub, Sand, Bonbonpapier, Insekten, Glas, ausgestopfte Tiere... Eine ultra-realistische Zeitung, die durch eine alte Laterna Magica zum Leben erwacht. Sagen uns all diese Formen und Bilder bereits etwas über die Zukunft?
Sound Design: Maxime Thomas, Sarah Vanagt; Kamera: Jonathan Wannyn; Regie: Sarah Vanagt; Montage: Effi Weiss; Drehbuch: Sarah Vanagt Standort: Filmfriend Streamingdienst
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