Inhalt: Die beiden Freunde Jean-Claude und Pierrot verdienen ihren Lebensunterhalt mit Diebstählen und fahren mit geklauten Autos ziellos durch die Gegend. Ihr Liebesleben kennt dabei auch keine Langeweile. Neben der eigenartigen Beziehung zu Marie-Ange lassen sie kein erotisches Abenteuer aus. Doch ihr Leben ändert sich abrupt, als sich Jeanne, eine weitere Eroberung, nach einem Flotten Dreier erschießt. Als Mörder gesucht befinden sie sich plötzlich auf der Flucht vor der Polizei...
"Einer der Filme, die Depardieu berühmt gemacht hatten, war der 1974 erschienene 'Les Valseuses', auf Deutsch: 'Die Ausgebufften'. Er beschreibt die Abenteuer zweier Ganoven (einer davon Depardieu), die zahlreiche Diebstähle begehen und Frauen belästigen oder missbrauchen. Trotz des Skandals, den er wegen seiner Gewalt- und Sexszenen auslöste, wurde 'Les Valseuses' schnell zum Kultfilm. Er gehörte damit zu einer Reihe von Filmen wie 'Der letzte Tango in Paris' von Bernardo Bertolucci (1972), mit offen zur Schau gestellter Sexualität und Gewalt, die damals das Publikum begeisterten. Lange Zeit Symbol eines libertären Geistes, fällt 'Les Valseuses' heute vor allem wegen seines Sexismus auf." (ZEIT online, 30.4.2024)
Schauspieler: Gérard Boucaron, Jeanne Moreau, Isabelle Huppert, Michel Peyrelon, Christian Alers, Patrick Dewaere, Miou-Miou, Jacques Chailleux, Gérard Depardieu; Vorlage: Bertrand Blier; Kamera: Bruno Nuytten; Regie: Bertrand Blier; Drehbuch: Bertrand Blier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Die Mauer muss weg!" Nach einem Unfall ist Katharina Wendt, Kanzlerin mit ostdeutschen Wurzeln, mental wieder auf dem Stand von 1989. Damit an der Spitze der Republik kein Vakuum entsteht, müssen Vizekanzler Kahnitz (Thomas Thieme) und Kanzlergatte Helmuth (Ulrich Noethen) sich etwas einfallen lassen. Der russische Wundercoach Dr. Ivantschuk (Sascha Alexander Gersak) soll das Kanzlerinnengedächtnis möglichst schnell reaktivieren. Zunächst ohne Erfolg: Wendt erwacht jeden Morgen mit dem Ruf "Die Mauer muss weg!" und mischt den Polit-Betrieb mit ihrer neuen, unbedarften Art mächtig auf...
Schauspieler: Iris Berben, Sascha Alexander Gersak, Thomas Thieme, Ulrich Noethen; Musik: Annette Focks; Produktion: Valentin Holch, Kerstin Ramcke; Regie: Markus Imboden; Montage: Ursula Höf; Drehbuch: Martin Rauhaus; Kamera: Filip Zumbrunn; Vorlage: Katharina Münk Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eigentlich sollte der zehnjährige Jón an Eruptionen und Erdbeben gewöhnt sein, schließlich lebt der isländische Junge auf einer Insel, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden ist. Doch gerade jetzt, wo er mit seiner Mannschaft "Die Falken" zum wichtigsten Fußballturnier des Landes nach Vestmannaeyjar, den Westmännerinseln, eingeladen wurde, träumt er immer wieder von einem bevorstehenden Vulkanausbruch. Als er tatsächlich zwei aktive Vulkane in unmittelbarer Nähe des Fußballplatzes entdeckt, ist der talentierte Stürmer derart eingeschüchtert, dass ihm einfach gar nichts mehr gelingen will...
"Mit spektakulären Bildern der vulkanischen Inselkette im Süden Islands und unter Beteiligung einheimischer Fußballstars erzählt der isländische Regisseur Hinriksson eine Geschichte, bei der es nicht nur um Fußball, sondern auch um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt geht. Die jungen Spieler lernen nicht nur, dass Mädchen ernst zu nehmende Gegnerinnen sind, sondern auch, dass Fairness und Teamgeist genauso wichtig sind wie fußballerisches Können. DIE FALKEN - ALLE FÜR EINEN wird strukturiert von mitreißend gefilmten Fußballspielen. Auf und neben dem Platz entfaltet sich eine Geschichte um 'Träume, Erwartungen und große Freundschaft', wie Regisseur Bragi Thór Hinriksson es formuliert." (Kinderkinobüro Berlin)
Drehbuch: Gunnar Helgason; Produktion: Thórhallur Gunnarsson; Vorlage: Gunnar Helgason; Montage: Guðni Hilmar Halldórsson; Schauspieler: Viktor Benóný Benediktsson, Lukas Emil Johansen, Robert Luu; Kamera: August Jakobsson; Regie: Bragi Thor Hinriksson; Musik: Kristján Sturla Bjarnason Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mit einem Banküberfall will der arbeitslose François Pignon nun endlich an das große Geld kommen, nicht zuletzt, um für seine Tochter Jeanne, die seit dem Tod ihrer Mutter kein Wort mehr gesprochen hat, sorgen zu können. Der zutiefst gutmütige und etwas trottelige Pignon erweist sich jedoch als denkbar ungeeignet für einen Bankraub: innerhalb kürzester Zeit geht alles schief und die Polizei steht vor der Tür ...
Schauspieler: Pierre Richard, Maurice Barrier, Anaïs Bret, Jean Carmet, Gérard Depardieu; Musik: Vladimir Cosma; Kamera: Luciano Tovoli; Montage: Marie-Sophie Dubus; Drehbuch: Francis Veber; Produktion: Jean-José Richter; Regie: Francis Veber Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Tibbe ist Katzenfreund und extrem schüchtern. Er arbeitet als Reporter bei einer kleinen Tageszeitung in einer kleinen Stadt in Holland. Als er kurz davor steht seinen Job zu verlieren, da er immer zu schüchtern ist um an die großen Storys zu kommen, trifft er die geheimnisvolle Minusch, eine junge Frau die sich ganz anderes verhält als man es sonst so von jungen Frauen gewöhnt ist. Sie liebt Fisch, kann mit Katzen sprechen und behauptet selbst eine Katze gewesen zu sein, bis sie durch einen Zufall zum Mensch wurde. Durch die Hilfe von Minusch wird Tibbe zum gefeierten Reporter und kommt dabei den Machenschaften des skrupellosen Herr Ellemeet auf die Schliche....
Schauspieler: Kees Hulst, Marisa van Eyle, Olga Zuiderhoek, Theo Maassen, Carice van Houten, Pierre Bokma, Sarah Bannier; Drehbuch: Vincent Bal, Tamara Bos, Burny Bos; Regie: Vincent Bal; Montage: Peter Alderliesten; Musik: Peter Vermeersch; Produktion: Burny Bos; Vorlage: Annie M. G. Schmidt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung filmwerte GmbH, Potsdam, 2024
Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Für Caleb und Camille Fang steht ihre Performance-Kunst über allem. Auch ihre Kinder werden Teil ihrer alltäglichen Show und müssen sich unterordnen. Jahre später kehren Annie und Baxter, deren Leben von ihren früheren teils traumatischen Erlebnissen entscheidend geprägt wurde, zu ihren Eltern zurück und sollen sogleich gegen ihren Willen für eine letzte große Nummer eingespannt werden. Doch dann verschwinden Caleb und Camille plötzlich. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass sie tot sind. Doch Annie und Baxter glauben nicht an einen Mord und vermuten einen weiteren fragwürdigen Kunst-Akt ihrer Eltern. Also machen sich die Geschwister auf die Suche...
"Gedanken mit Realitätscharme: Was ist real, was fake? In dieser Familie Fang vermischen sich die Positionen radikal. (...) Ein süffisanter Film aus dem Produktions-Hause von Nicole Kidman, deren Unternehmen 'Blossom Films' die Rechte an dem 'New York Times'-Bestseller von KEVIN WILSON aus dem Jahr 2011 gekauft hat. Dank des hervorragenden Darsteller-Ensembles, mit einem einmal mehr köstlich-überkandidelten CHRISTOPHER WALKEN-Part mittendrin, funktioniert dieses bissige Stück von absurder Komödie über gegenwärtig so angesagten, angezeigten Motive wie: Alternative Fakten treffen auf eine postfaktische Wahrheit. Eine unterhaltsame Spezi-Film-Verrücktheit, die gut und gerne auch 'Die Fake Family Fang' heißen könnte." (Hans-Ulrich Pönack)
Ein "melancholisches Psychogramm einer Künstler-Familie, das zwischen lustvollen Albernheiten und bitterbösem Drama die Dynamik der glänzend besetzen Figuren auslotet" (FILMDIENST)
Schauspieler: Kathryn Hahn, Nicole Kidman, Jason Bateman, Marin Ireland, Alexandra Wentworth, Christopher Walken, Maryann Plunkett; Produktion: Jason Bateman, Daniela Taplin Lundberg, Nicole Kidman; Musik: Carter Burwell; Kamera: Ken Seng; Drehbuch: David Lindsay-Abaire; Vorlage: Kevin Wilson; Montage: Robert Frazen; Regie: Jason Bateman Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Diese "Göttliche Ordnung" ist vor allem eins: Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Nora (Marie Leuenberger) lebt mit ihrem Ehemann (Max Simonischek), zwei Söhnen und griesgrämigem Schwiegervater in einem Dorf im Schweizer Appenzell. Den "Männerhaushalt" schmeißt natürlich trotzdem sie, die Frau, die nicht arbeiten gehen und sich in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter fügen soll.
Die Umwälzungen der 68er-Bewegung hat Noras beschaulicher Heimatort verschnarcht - wohl auch mit Absicht, sieht man sich an, wie die Männer hier über die Köpfe der Frauen hinwegregieren. Allein Nora ist nicht mehr bereit, diese Degradierung hinzunehmen. Sie setzt sich für das Frauenwahlrecht ein und steckt mit ihrem Engagement die anderen züchtigen Dorffrauen an. Bald kommt es nicht nur zum Streik der Frauen, sondern auch zum Erkunden der eigenen, weiblichen Sexualität - und natürlich zur chauvinistischen Abwehrwelle der aufgeschreckten Männerschaft.
Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Ihre Familie und die Dorfgemeinschaft wollte Nora mit ihrem Engagement jedoch nie zerbrechen lassen. Dabei weht Nora der Gegenwind interessanterweise ausgerechnet von weiblicher Seite besonders hart ins Gesicht.
In der Schweiz traf Petra Volpes warmherzige Komödie über weibliche Solidarität und chauvinistische Abwehrhaltungen augenscheinlich einen Nerv und legte einen sensationellen Kinostart hin. Das dürfte auch an einem bemerkenswerten Kuriosum liegen: In der Eidgenossenschaft wurde das Frauenwahlrecht erst 1971 durch eine Volksabstimmung eingeführt. 1959 war es noch von den ausschließlich männlichen Stimmberechtigten abgelehnt worden.
Über das sogenannte Eherecht wurde Frauen systematisch der Zugang zu vielen Bereichen des Lebens verwehrt, so auch zur Erwerbstätigkeit. Derart rückständig in Sachen Frauenrechte war im Europa der 1970er-Jahren vielleicht noch Spanien unter dem Diktator Franco. Petra Volpe versieht ihren hintersinnigen Film mit viel charmantem 70er-Flair, treffsicheren Dialoggefechten und einer großartigen besetzten, mal sanften, mal kämpferischen "Frauen-Bagage".
Produktion: Reto Schärli, Lukas Hobi; Montage: Hansjörg Weißbrich; Schauspieler: Rachel Braunschweig, Peter Freiburghaus, Marie Leuenberger, Maximilian Simonischek, Finn Sutter, Noe Krejcí, Sibylle Brunner, Marta Zoffoli, Bettina Stucky; Regie: Petra Biondina Volpe; Drehbuch: Petra Biondina Volpe; Kamera: Judith Kaufmann; Musik: Annette Focks Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die drei Geschwister Bárbara, Javi und Charlie führen ein Leben in Saus und Braus. Ihr Vater ist der erfolgreiche Geschäftsmann Germán Noble. Er bringt reichlich Geld nach Hause, so dass seine Kinder es nur noch ausgeben müssen. Als Germán begreift, dass die Kids ausschließlich von seinem Geld leben, nicht arbeiten gehen und sich auf seinem Verdienst ausruhen, beschließt er, ihnen ihre materiellen Besitze wegzunehmen und sie somit zur selbständigen Arbeit zu zwingen. Sie ziehen in das freistehende, brüchige Haus des Großvaters und begeben sich auf Pfade, die sie noch nie beschritten haben: Die Jobsuche. Turbulente Abenteuer warten auf die drei verwöhnten erwachsenen Kinder und auch der Vater muss lernen, dass er mehr Zeit als Geschäftsmann denn als Vater verbracht hat.
"Eine dynamische Komödie mit wunderbaren Schauspielern und witzigen Dialogen, die als Satire auf eine dekadente Oberschicht nie ideologisch oder bissig wird, sondern eher aus konservativer Sicht die ehrliche Arbeit und das familiäre Miteinander gegen den neureichen Standesdünkel propagiert." (Lexikon des Internationalen Films)
"Ist doch schön, auch mal nicht nach einem Film noch stundenlang darüber grübeln zu müssen, sondern ihn nach dem Anschauen gleich wieder aus dem Hirn verbannen zu können und sich seinem eigenen Leben zu widmen. Aber vielleicht bleibt trotzdem ein Stückchen der Moral zurück und dankt seinen Eltern vielleicht einmal öfter, was sie für einen getan haben - oder andersherum: entschuldigt sich bei den Kindern, die man eventuell vernachlässigt hat?" (latin-mag.com)
"Nosotros Los Nobles", wie der Film in Mexiko ursprünglich heißt, ist einer der erfolgreichsten mexikanischen Filme in Lateinamerika der letzten Zeit. Ein Familienfilm, von filmfriend empfohlen ab 12 Jahren.
Schauspieler: Karla Souza, Luis Gerardo Méndez, Gonzalo Vega, Juan Pablo Gil, Gary Alazraki; Drehbuch: Adrian Zurita, Gary Alazraki, Patricio Saiz; Kamera: José Casillas; Musik: Benjamín Shwartz; Regie: Gary Alazraki; Montage: Jorge García; Produktion: Leonardo Zimbrón Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Köchin Hortense Laborie aus der französischen Provinz staunt nicht schlecht: Der Elysée-Palast fragt an, ob sie als Leibköchin des französischen Präsidenten für dessen persönliche Speisekarte zuständig sein möchte. Eine Herausforderung, die Hortense nur zu gerne annimmt. Dank ihrer forschen und unkonventionellen Art schafft sie es schon bald, sich in der eingeschworenen Männerdomäne des Palastes zu behaupten. Ihre authentische und bodenständige Küche verzückt das französische Staatsoberhaupt und versetzt ihn zurück in längst vergessene Kindertage. Immer öfter schleicht sich der Präsident auch nachts in ihre Küche, um über erlesene Rotweine und feinste Trüffel zu sinnieren. Doch die Gunst des Präsidenten bringt Hortense manche Neider ein und ihr unorthodoxer Stil passt sich Etikette und Bürokratie nur schwer an. Bald muss sie sich entscheiden, ob sie weiter für den wichtigsten Mann im Staat kochen möchte.
Schauspieler: Arthur Dupont, Hippolyte Girardot, Jean D'Ormesson, Laurent Poitrenaux, Philippe Uchan, Catherine Frot, Roch Leibovici, Jean-Marc Roulot, Brice Fournier; Produktion: Philippe Rousselet, Etienne Comar; Musik: Gabriel Yared; Drehbuch: Christian Vincent, Etienne Comar; Regie: Christian Vincent; Kamera: Laurent Dailland; Montage: Monica Coleman Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Tori ist eine norwegische Sozialtherapeutin, die einmal wöchentlich mit eisernem Lächeln eine kleine Behindertengruppe aufs positive Denken einschwört. Mit Selbstkonditionierungssprüchen und immergleichem Psycho-Pushing hält sie ihre Teilnehmer im Zaum, denn wehe, jemand sagt, was er wirklich denkt oder fühlt, bekommt er ihr selbstgehäkeltes Kotzbeutelchen gereicht, in das er all die bösen Dinge hineinsprechen muss.
Ein Kotzbrocken von Geirrs Format passt da nicht hinein: Geirr ist seit einem Unfall gelähmt, impotent und braucht einen Treppenlift, um in sein Zimmer zu kommen, eine Depressionshöhle, in der er Johnny Cash hört, Kriegsfilme anschaut, kifft und säuft...
"Eine 'Feel-Bad-Komödie' nennt der norwegische Regisseur Bard Breien seinen Debütfilm, mit dem er auf diversen Festivals Preise gewann. Es ist ein wirklich lustiger Film geworden, Festivalbesucher, die die untertitelte Version kennen, versichern, das norwegische Original sei noch weit besser als die deutsche Synchronfassung, in der man tatsächlich manche Wendung der Handlung kaum nachvollziehen kann. Man spürt den Einfluss Lars von Triers, nicht so sehr seines sozialen Experiments "Idioten" als vielmehr seiner dogmatischen Technikaskese. Während Trier sich in "Idioten" aber so ziemlich alles verboten hatte, was Ästhetik und professionelle Normalität des Kinohandwerks ist, betonen die Handkamera und das natürliche Dämmerlicht hier nur dezent den intimen Raum, das Improvisierte des Gruppenzwangs." (Süddeutsche Zeitung)
Der Film ist ein Vergnügen für alle, die ihre Witze schwarz, dunkel und bitter bevorzugen und ein intelligentes Plädoyer gegen Political Correctness. "Ein Aufstand gegen die Sozialdressu.r" (epd Film)
Produktion: Dag Alveberg; Musik: Stein Berge Svendsen; Schauspieler: Marian Saastad Ottesen, Kjersti Holmen, Per Schaaning, Henrik Mestad, Kari Simonsen, Fridtjov Såheim, Kirsti Eline Torhaug; Drehbuch: Bård Breien; Kamera: Gaute Gunnari; Montage: Zaklina Stojcevska; Regie: Bård Breien Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Alex hat zwar eine hohe Meinung von sich selbst, doch die Realität sieht leider anders aus: Er ist arbeitslos, und seine Beziehung zu Lisa steht kurz vor dem Ende. Der einzige Job, den ihm das Arbeitsamt anbietet, ist ein Betreuerposten in einem Heim für geistig behinderte Menschen. Widerwillig nimmt er die Stelle an. Doch dann lernt er dank der gemeinsamen Arbeit immer mehr zu schätzen, dass jeder Mensch Talente hat, die es wert sind, gefördert zu werden. Entschlossen, ihnen ihren Auftritt im Rampenlicht zu bescheren, meldet er eine Gruppe seiner Schützlinge zu einer Casting-Show an.
Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Sie ist vom Ensemble des Behinderten-Theaters "Glada Hudik" inspiriert, das 1996 vom damaligen Behindertenbetreuer Pär Johansson gegründet wurde und auch in Stockholm, Göteborg und sogar am Broadway in New York Erfolge feiern konnte.
"In DIE KUNST SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN erzählen nun die Regisseurin Lena Koppel und ihr Kodrehbuchautor Pär Johansson, der auch der Leiter des Theaters ist, die Entstehungsgeschichte des Projektes in einer fiktionalisierten Form nach. Die Stärke des Films sind die geistig behinderten Darsteller, die ihre Figuren souverän von der Stigmatisierung befreien und zu eigenen, originellen Charakteren ausbauen." (epd FILM)
Produktion: Peter Kropenin, Peter Possne; Schauspieler: Mats Melin, Vanna Rosenberg, Theresia Widarsson, Bosse Östlin, Ellinore Holmer, Sverrir Gudnason; Kamera: Rozbeh Ganjali; Drehbuch: Trine Piil Christensen, Lena Koppel; Montage: Mattias Morheden, Patrick Austen; Regie: Lena Koppel; Musik: Josef Tuulse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jacek liebt Heavy Metal, die Spritztouren mit seinem Auto und seinen Hund. Er genießt das Dasein als cooler Außenseiter in einem ansonsten eher spießigen Umfeld. In der Nähe seines Heimatortes an der polnisch-deutschen Grenze soll die größte Jesusstatue der Welt entstehen, und auch Jacek arbeitet auf der Großbaustelle. Doch ein schwerer Arbeitsunfall lässt ihn entstellt zurück. Unter reger Anteilnahme der polnischen Öffentlichkeit wird daraufhin die erste Gesichtstransplantation im Land vollzogen. Jacek wird als Nationalheld und Märtyrer gefeiert, die Jesusstatue wird höher und höher, aber er selbst erkennt sich nicht mehr im Spiegel wieder. Während sein Konterfei zur Maske wird, zeigen die Menschen um ihn herum ihr wahres Gesicht...
In ihrer bösen Satire reflektiert die Regisseurin Masgorzata Szumowska die Zustände im heimischen Polen zwischen katholischer Bigotterie, enthemmter Konsumgesellschaft und sensationslüsternen Boulevard-Medien.
Masgorzata Szumowska: "Ich kenne das Polen außerhalb der Großstädte sehr gut. Während meiner Kindheit verbrachte ich jedes Jahr viel Zeit mit meinen Eltern in einem masurischen Dorf. Bis heute ermöglichen mir diese Erfahrungen Einblicke in die Leute auf dem Land, und ich fahre mit meinen Kindern und Freunden immer noch ins Landhaus meiner Eltern.
Die Handlung des Films spielt im wunderschönen und unberührten südlichen Teil Polens, aber in erster Linie interessiert mich dieser junge Mann, der eine Art von Dilemma und Mysterium erlebt, der von wilder Natur umgeben ist und auf eine gewisse Weise auch unter wilden Menschen lebt. Die Welt auf dem Lande ist gleichzeitig schön und grausam, die Menschen können bösartig sein. Alles wirkt dort einfacher, die Regeln des Lebens sind klarer, urtümlicher.
Das ländliche Leben basiert auf Beziehungen und auf der Koexistenz mit der Natur. Als Mensch kann man sich nicht von seinen Wurzeln befreien, sie werden einen immer wieder umfangen. Mir gefällt es, dieses Polen zu zeigen, aber es ist gleichzeitig ein Polen, dem Jacek entfliehen möchte. Trotz dessen ungezähmter Schönheit."
Regie: Masgorzata Szumowska; Produktion: Jacek Drosio, Masgorzata Szumowska, Michas Englert; Schauspieler: Dariusz Chojnacki, Roman Gancarczyk, Anna Tomaszewska, Robert Talarczyk, Agnieszka Podsiadlik, Mateusz Kosciukiewicz, Malgorzata Gorol, Martyna Krzysztofik; Musik: Adam Walicki; Drehbuch: Michas Englert, Masgorzata Szumowska; Montage: Jacek Drosio; Kamera: Michas Englert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sarah und Victor lernen sich Anfang der 1970er-Jahre in einem Pariser Nachtclub kennen. Für Sarah ist es Liebe auf den ersten Blick, während Victor sich anfangs noch nicht zu entscheiden wagt. Bald trennen sich ihre Wege wieder, und es deutet zunächst nichts darauf hin, dass sie am Ende beinahe ein halbes Jahrhundert zusammen durchs Leben gehen werden.
Doch Sarahs Charme und Intelligenz kann sich der ambitionierte Victor nicht lange entziehen: Sie heiraten und gründen eine Familie. Gemeinsam durchleben sie Jahrzehnte voller Leidenschaft, Geheimnisse, Nähe und Distanz. Victor steigt zum gefeierten Schriftsteller auf, während Sarah in seinem Schatten ein scheinbar unspektakuläres Leben führt. Victors Erfolg verdankt die Familie ein sorgenfreies Leben und gesellschaftliche Anerkennung. Doch nach und nach stellt sich heraus, wer tatsächlich hinter dem raketenhaften Aufstieg des Schriftstellers Adelman stand.
Der Film erzählt die Geschichte der einen großen Liebe im Lauf von 45 Jahren. "Die Rollen sind von Anfang an klar verteilt: hier Zielstrebigkeit, dort Narrenfreiheit. Sarah, die scharfsinnige Literaturdoktorandin, stürzt sich wie ein Geier auf Victors Manuskript und korrigiert unaufgefordert darin herum. Als schlauer Coach erträgt sie seine weiblichen Groupies, seine Krisen und sein Selbstmitleid und genießt das durch seine Bestseller ermöglichte Wohlleben. Nicolas Bedos, der sich in Theater, Fernsehen und als Buchautor einen Namen gemacht hat, gibt in seinem Regiedebüt ohne Scheu einen eitlen Narziss. Für seine Partnerin auch im wahren Leben, Doria Tillier, die ihre Karriere als Wetterfee begann, dürfte der Part der aparten und redegewandten Muse ihren Durchbruch bedeuten.
Wie das Filmemacherduo Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri werfen sich die beiden verbal die Bälle zu. Manche unnötigen Szenen, darunter der Schluss-Twist, werden aufgewogen durch Witze, deren Boshaftigkeit und Klarsicht einem den Glauben an die französische Komödie zurückgeben. Da wird etwa, haarscharf am Rand der Tragödie, gezeigt, mit welcher Skrupellosigkeit Autoren für eine gute Geschichte ihre Umgebung bloßstellen; wie sehr Literaten auch Hochstapler sind, die das Leid anderer ausbeuten. In diesen burlesk angerichteten Momenten beweist die Komödie einen Tiefgang, der manch bemühtes Drama in den Schatten stellt." (epd Film)
Regie: Nicolas Bedos; Schauspieler: Nicolas Bedos, Denis Podalydès, Zabou Breitman, Pierre Arditi, Doria Tillier; Musik: Nicolas Bedos; Montage: Anny Danché; Produktion: Denis Pineau-Valencienne, François Kraus; Drehbuch: Nicolas Bedos, Doria Tillier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1968 in Rumänien: Seit dem Tod der Mutter hält der junge Arzt Mihai (Alex Margineanu) seine Familie zusammen. Sein jüngerer Bruder Emil (Razvan Enciu) hingegen hat nichts Besseres zu tun als gegen den Staat zu rebellieren. Und zu allem Überfluss ist ihr Vater William (Ovidiu Schumacher) nicht nur langsam am Erblinden, sondern auch noch lebensbedrohlich erkrankt. Das einzige, was ihm jetzt noch retten könnte, ist eine Operation in der DDR. Gemeinsam ziehen die drei Männer los Richtung Ostdeutschland. Kaum angekommen, müssen sie erfahren, dass sowjetische Panzer den Weg zurück versperren und sie in Deutschland festsitzen. In einem Auffanglager für Touristen lernt Mihai die Studentin Ulli (Susanne Bormann) kennen und verfällt ihr sofort. Als dann die Familie Dank eines Transitvisums unverhofft in der BRD landet, steht sie vor der großen Frage: Sollen sie im Westen bleiben oder in die Heimat zurückkehren?
"Herzenswarm, ungeheuer komisch und tragisch zugleich" Süddeutsche Zeitung
Montage: Hansjörg Weißbrich, Daniel Olteanu; Produktion: David Lindner Leporda, Verona Meier; Drehbuch: Anca Miruna Lazarescu; Schauspieler: Lutz Blochberger, Marcela Nistor, Razvan Enciu, Susanne Bormann, Alexandru Mrgineanu, Doru Ana, Manuel Klein, Ovidiu Schumacher; Regie: Anca Miruna Lazarescu; Kamera: Christian Stangassinger; Musik: Ferenc Darvas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Renoirs Meisterwerk des Poetischen Realismus: Bei seiner Premiere 1939 war "Die Spielregel", der bis dahin teuerste französische Film, ein Misserfolg und wurde wegen seiner gesellschaftskritischen Haltung angefeindet. Inzwischen gilt er als einflussreicher Klassiker des Weltkinos. Seit 1952 befindet er sich kontinuierlich in der "Top Ten" der Umfrage nach dem besten Film aller Zeiten, die von "Sight and Sound" alle zehn Jahre durchgeführt wird; in der Umfrage von 2012 belegt "Die Spielregel" Platz vier.
Die Handlung: Der Pilot André Jurieux wird nach seinem Rekordflug über den Atlantik als umjubelter Held gefeiert. Zugleich wird ihm klar, dass seine Geliebte Christine inzwischen mit dem Marquis de la Cheyniest verheiratet ist. Doch der Marquis betrügt sie schon seit ihrer Heirat. Als André zu einer Jagdgesellschaft auf den Landsitz des Marquis eingeladen wird, wird es turbulent...
"Die Spielregel" entstand im Frühjahr 1939, nur wenige Monate vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, und wird heute als Kommentar auf die moralische Gefühllosigkeit der europäischen Oberschicht unmittelbar vor dem Krieg gesehen. Im Oktober 1939 kurz nach Kriegsausbruch wurde der Film von der französischen Zensur verboten. Zur Begründung wurde angegeben, der Film sei deprimierend, morbide, unmoralisch und habe einen negativen Einfluss auf die Jugend.
Die titelgebende Spielregel besteht in der stillschweigenden Übereinkunft der bourgeoisen Gemeinschaft, unter dem Vorwand der Etikette die Fehltritte und Lügen der Mitmenschen zu übersehen, auf dass diese es ebenso halten und man selbst ungeniert und ohne Verantwortung dem Laster frönen kann.
"Damit mutet 'Die Spielregel' wie eine Screwball-Komödie aus der Feder von Luis Buñuel an und wirkt gleichzeitig wie der Urgroßvater von Michael Hanekes 'Das weiße Band'. Wo Hanekes Film den Einfluss einer von Repressalien geprägten Kindheit in einem mecklenburgischen Dorf auf die künftige Tätergeneration des Zweiten Weltkrieges herleitet, reflektiert Renoirs Werk das gesellschaftliche Klima, das beide Weltkriege zu verantworten hat." (filmsucht.org)
Schauspieler: Marcel Dalio, Nora Gregor, Mila Parély, Paulette Dubost, Julien Carette, Odette Talazac, Anne Mayen; Musik: Joseph Kosma; Montage: Marthe Huguet, Marguerite Renoir; Regie: Jean Renoir; Kamera: Jean-Paul Alphen; Drehbuch: Jean Renoir; Produktion: Jean Renoir Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Familie Tusch in der französischen Provinz ist arm, in der x-ten Generation arbeitslos, aber glücklich. Ihr Leben gerät allerdings total aus den Fugen, als sie 100 Millionen Euro im Lotto gewinnen. Sie beschließen, ein ganz neues Leben zu beginnen, das ihrem neuen Status gerecht wird - und welcher Ort wäre dafür besser, als das mondäne Monaco. Doch Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich. Und längst liebgewonnene Gewohnheiten lassen sich nicht so einfach ändern ...
Nach Vorbild der niederländischen Kino-Proletenfamilie Flodder machen die französischen Tuschs auf "asozial und haben Spaß dabei". Dezidiert niveaulos, verfestigt der Film Vorurteile über Reiche und Arme und findet sich dabei unsagbar komisch.
Drehbuch: Philippe Mechelen, Olivier Baroux; Produktion: Richard Grandpierre; Schauspieler: Théo Fernandez, Claire Nadeau, Jean-Paul Rouve, Isabelle Nanty, Pierre Lottin, Fadila Belkebla, Sarah Stern; Musik: Martin Rappeneau; Regie: Olivier Baroux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf der Polizeistation zu später Stunde: Hauptkommissar Buron befindet sich mitten in einem Verhör mit Fugain, den er eines Mordes verdächtigt. Während Buron die Befragung unbedingt zu Ende führen möchte, zeigt sich Fugain wenig amüsiert - er ist hungrig und hat keine Lust, die Nacht im Polizeirevier zu verbringen. Doch der Kommissar lässt nicht locker und fordert von Fugain eine Erklärung, wieso dieser in der Tatnacht ganze sieben Mal seine Wohnung verlassen hat. Als Buron kurz das Büro verlässt, bittet er seinen tollpatschigen Kollegen Philippe, ein Auge auf den Verdächtigen zu werfen - doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Dass DIE WACHE trotz nur weniger Szenenwechsel beste Unterhaltung bietet, ist vor allem dem brillanten Tête-à-Tête zwischen Kommissar Buron und Fugain geschuldet. Während Benoît Poelvoorde den hemdsärmeligen Ermittler mit fragwürdigen Methoden gibt, mimt Gregoire Ludig den entgeisterten Tatverdächtigen, der dem Kommissar eine abstruse Story nach der anderen auftischt. Immer wieder werden zudem herrlich absurde Szenen eingestreut: Highlights sind zum Beispiel, als Buron sich eine Zigarette anzündet und der Rauch aus einem Loch in seiner Brust steigt, oder als Fugain eine Auster mitsamt der Schale isst.
DIE ZEIT: "Die Wache" lebt, wie immer bei Dupieux, auch vom Style und von der Ausstattung des Films. Die strahlt die Erotik von Aktenschränken aus, von einsamen Kleiderständern und Schreibtischleuchten in Eisgrau. In dieser Kulisse sitzen die zwei Kontrahenten nachts vor einer Schreibmaschine und spielen sich gereizte Höflichkeiten zu wie bei einem Tennismatch. (...) was ihren Symbolgehalt angeht, sind Dupieuxs Werke ungemein offen. Man darf auch sagen: angenehm leer. "Die Wache" einfach als herrlichen Blödsinn gelten zu lassen, ist absolut in Ordnung. Im Zweifelsfall ist der Verstand nur der Faktor, der alles kaputt macht. Das hat Dupieux selbst mittlerweile oft genug betont. Trotzdem funktioniert seine Strategie, zu viel Sinnkonstruktion mit Absurdität zu unterlaufen, wie ein vielfältiger und wahnsinnig unterhaltsamer Augenöffner. "Die Wache" ist auch eine Form von Metakino. Nichts gilt. Alles wird möglich.
Schauspieler: Benoît Poelvoorde, Grégoire Ludig, Philippe Duquesne, Marc Fraize, Orelsan, Anaïs Demoustier; Montage: Quentin Dupieux; Regie: Quentin Dupieux; Drehbuch: Quentin Dupieux; Produktion: Thomas Verhaeghe; Musik: David 'Tahiti Boy' Sztanke; Kamera: Quentin Dupieux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mads hat keine Lust mehr auf Normalität. Seine Bücher werden schlechter, seine Freundin gefiel ihm noch nie so richtig und als sein Freund vor seinen Augen einen Herzinfakt erleidet, fällt Mads auf, wie vergänglich das Leben ist. Er will etwas ändern, tauscht seine Freundin gegen wilde Affären und sucht ein Leben voller Höhepunkte. Da würde seine wilde Jugendliebe sehr gut hineinpassen. Als er die Verflossene aufsucht, stellt er fest, dass auch sie sich der langweiligen Realität gebeugt hat. Doch Mads lässt sich nicht entmutigen und als er der schönen Julie begegnet, verliebt er sich Hals über Kopf. Alles scheint wie im perfekten Drehbuch, bis Julie ihm mitteilt, dass sie nach Berlin ziehen und Kunst studieren möchte.
"Nikolaj Arcel hat erst vor kurzem seinen Film DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT erfolgreich in die deutschen Kinos gebracht, jetzt zieht der Verleih einen Film aus dem Jahr 2010 nach. Ganz anders geht dieser Film mit maskuliner Erotik um, mit dem Wunsch, etwas Außergewöhnliches zu erleben und daran - wie sollte es anders sein - zu scheitern. Der Leibarzt Johann Friedrich Struensee war eine tragische Figur der Historie. Bei all seiner Gegenwärtigkeit ist Mads diesem Mann nicht unähnlich. Der Film allerdings ist wesentlich bescheidener, situativer und von untergründigem Humor. Die Ironie des Titels findet sich in den vielen kleinen Szenen wieder, die der Film zwischen frappierender Erotik und bitterer Frustration bereithält." (Ulrich Sonnenschein, in: epd Film)
DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT ist ebenfalls bei filmfriend zu sehen!
Regie: Nikolaj Arcel; Schauspieler: Henning Valin Jakobsen, Signe Egholm Olsen, Tuva Novotny, Rosalinde Mynster, Karen-Lise Mynster, Hans Henrik Voetmann, Thure Lindhardt; Kamera: Rasmus Videbæk; Musik: Flemming Nordkrog; Produktion: Meta Louise Foldager, Louise Vesth; Drehbuch: Nikolaj Arcel; Montage: Mikkel E.G. Nielsen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Weihnachtsklassiker mit der vielleicht berühmtesten Gans aller Zeiten!
Opernsänger Löwenhaupt liebt Gänse - braun und knusprig als Weihnachtsbraten. In diesem Jahr hat er eine lebendige Gans besorgt, um sie in den Wochen vor dem Fest ordentlich mästen zu können. Doch schnell hat Familie Löwenhaupt, allen voran Sohn Peterle, die Gans ins Herz geschlossen und sie auf den Namen Auguste getauft. Denn Auguste ist etwas ganz Besonderes - sie spricht...
"Die Weihnachtsgans Auguste" entstand nach der gleichnamigen Erzählung von Friedrich Wolf für den Deutschen Fernsehfunk. Seit der Erstausstrahlung am 24. Dezember 1988 gehört der Film zum festen Repertoire des Fernsehens der DDR sowie der Nachfolgesender MDR und RBB. Dabei ist die liebenswerte, zu Herzen gehende und prominent besetzte Schmunzelgeschichte für die ganze Familie in bestimmten Teilen gar nicht so harmlos. Immerhin weiß sich Auguste rebellisch aller Attacken auf ihr tierisches Leben zu erwehren...
P.S.: Am 24.12.2003 lief im MDR das Special "Auguste" - 15 Jahre nach dem Film" und offenbarte, was aus der Gans - die eigentlich ein Ganter, inzwischen 16 Jahre alt und sieben Kilogramm schwer war - wurde. Fast zehn Jahre später wurde dann bekannt, dass der Ganter im Frühjahr 2013 in dem für Gänse hohen Alter von 26 Jahren an Altersschwäche gestorben war.
Musik: Michael Heubach; Schauspieler: Jörg Knochée, Gudrun Ritter, Johanna Schall, Stefanie Stappenbeck, Barbara Dittus, Daniel Mewes, Peter Bause, Heide Kipp, Käthe Reichel, Dietrich Körner; Regie: Bodo Fürneisen; Drehbuch: Joachim Nestler, Manfred Freitag; Kamera: Rüdiger Pelikan; Vorlage: Friedrich Wolf; Montage: Ilona Thiel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Andy Sargentee ist von Thelma geschieden und hat einen Sohn. Sargentee lebt von Jobs, die er nur für eine kurze Zeit behält. Ihn ärgert, dass der neue Freund seiner Ex-Ehefrau vermögend ist. Sargentee stellt fest, dass die Pornoindustrie eine Wachstumsbranche sei, die Chancen biete. Er beschließt, einen Pornofilm zu drehen. Der befreundete Some wird als Regisseur und Drehbuchautor gewonnen. Die anderen Freunde übernehmen weitere Aufgaben.
"Das mäßige Tempo, mit dem 'Dirty Movie' vorüber zieht, passt sich dem relaxten Spiel Jeff Bridges' an, nimmt sich für die schrulligen Kleinstadtcharaktere Zeit und lässt sie sich entfalten, ohne sie vorzuführen. Regisseur Michael Traeger liebt seine Figuren, das merkt man. 'Was willst du bei dem Film machen?' 'Zugucken.' 'Du willst zugucken?' 'Ja, beim Film sitzt doch immer einer rum und guckt zu.' 'OK.'
'Dirty Movie' ist ein familienfreundlicher (!) Film über das Drehen eines Pornofilms, der noch dazu mit einem schönen Making of abgerundet wird. Ein feines Feelgood Movie, das man getrost neben 'Ganz oder gar nicht' in die Sammlung einreihen kann. Gute Entscheidung, Jeff." (kino-zeit.de)
Schauspieler: Tim Blake Nelson, Lauren Graham, Jeff Bridges, Ted Danson, Patrick Fugit; Regie: Michael Traeger; Montage: Raúl Dávalos; Kamera: Denis Maloney; Produktion: Aaron Ryder; Drehbuch: Michael Traeger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein überforderter Vater, eine verführerische junge Tochter, ein manischer Sohn und "Mama", die sorgfältig auf dem Rücksitz angeschnallt ist. Diese Komödie von Nikita Trocki erzählt auf subtile, humorvolle Weise von Verlust und Trauer und davon, wie eine eng verbundene Familie diese überwinden kann.
Inhalt: Die bekannte iranische Schauspielerin Behnaz Jafari erhält eine Videobotschaft eines weiblichen Fans. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Regisseur Jafar Panahi, macht sie sich auf die Suche nach dem Mädchen. Die Reise in den Norden des Landes bringt überraschende Begegnungen: Dorfbewohner, die einspurige Bergstraßen mit cleveren Hupecodes passierbar machen; alte Frauen, die in ausgehobenen Gräbern Probe liegen, und potente Zuchtbullen, die den Weg versperren. Im Bergdorf des Mädchens angekommen, versuchen die beiden das Geheimnis um das Video endlich zu lösen.
Nach dem Berlinale-Gewinner TAXI TEHERAN (ebenfalls bei filmfriend), der die Herzen der Zuschauer im Sturm eroberte, nimmt uns Jafar Panahi in seinem liebevollen Road Movie DREI GESICHTER erneut mit auf eine pointenreiche Fahrt durch seine Heimat. Mit Humor und Herzlichkeit gelingt dem iranischen Regisseur ein hoffnungsvolles Plädoyer für Freiheit und Menschlichkeit, das aktueller und globaler nicht sein könnte. Ein intelligentes Kinovergnügen, das in Cannes die Palme für das Beste Drehbuch gewann.
"Die eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten sind dem Film eingeschrieben, aber so kunstvoll wie hier hat Panahi den Umstand, nur mit einer Kamera drehen zu können, noch nie genutzt. Anstatt wie sonst üblich Szenen durch Schnitte und Gegenschnitte aufzulösen, komponierte er "Drei Gesichter" aus langen Einstellungen, in denen die Protagonisten auch schon mal den Bildraum verlassen. Es ist ein Kino der bedeutsamen Leerstellen in der Tradition des großen iranischen Filmkünstlers Abbas Kiarostami, bei dem Panahi als Assistent seine eigene Karriere begann." (Oliver Kaever, auf f: Spiegel online?
Inhalt: Der Multimillionär Eduard Schlüter nimmt unter dem Namen Schulze an einem Gewinnspiel seiner eigenen Schlüter-Werke teil und gewinnt einen Aufenthalt im Grand Hotel. Als armer Schlucker verkleidet möchte er die Reaktionen des Hotelpersonals und der Gäste studieren. Als Helfer nimmt er seinen zuverlässigen Diener Johann mit. Dort angekommen schließt er Freundschaften und hat auch Grund zum Ärger, als seine Tochter und die Hausdame anreisen.
Die literarische Vorlage zu dieser Verwechslungskomödie stammt von Erich Kästner, der den Stoff 1934 aufgrund seines Publikationsverbots unter dem Namen Robert Neuner veröffentlichen musste. Mehr als 20 Jahre später schrieb Kästner selbst das Drehbuch, seine Dialoge begeistern mit hintergründigem Witz und verleihen der warmherzigen, humanistischen Fabel Flügel. "Und vergessen Sie beim Reden nicht, Luft zu holen", sagt Günther Lüders als Butler zu Margarete Haagen in der Rolle der überspannten Haushälterin.
Musik: Sándor Szlatinay; Stimme: Erich Kästner; Schauspieler: Paul Dahlke, Claus Biederstaedt, Hans Olden, Günther Lüders; Drehbuch: Erich Kästner; Montage: Paula Dvorak; Vorlage: Erich Kästner; Regie: Kurt Hoffmann; Kamera: Richard Angst; Produktion: Karl F. Sommer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Hartmut Mackowiak steht unter Schock. Seine Frau verlässt ihn nach 30 Ehejahren für einen anderen Mann. Plötzlich muss er sein Leben noch einmal vollkommen neu ordnen und dabei hat der mürrische Taxifahrer doch am liebsten seine Ruhe und verschanzt sich hinter einem Panzer aus Vorurteilen, Selbstgenügsamkeit und skeptischer Ablehnung gegenüber allem Fremden und Neuen. Da passt es ihm auch gar nicht, dass plötzlich die sechsjährige Hayat mutterseelenallein in seinem Taxi auftaucht, kein Deutsch spricht und nun auf seine Hilfe angewiesen ist. Alle Versuche, sie los zu werden, scheitern. Und obwohl er gerade seine Frau zur Rückkehr bewegen will, macht er sich schließlich auf die Suche nach Hayats Mutter. Dabei dämmert es ihm: Vielleicht ist es nicht er, der Hayat hilft, sondern sie ihm...
Schauspieler: Siegfried Terpoorten, Katja Rupé, Albert Kitzl, Mercan-Fatima Türköglu, Marie Leuenberger, Elmar Wepper, Özay Fecht, Ivan Anderson, Ercan Karacayli; Musik: Annette Focks; Drehbuch: Ipek Zübert, Christian Zübert; Regie: Christian Zübert; Produktion: Dieter Ulrich Aselmann, Robert Marciniak; Kamera: Jana Marsik; Montage: Mona Bräuer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Maskiert und mit einem roten Umhang bekleidet, patrouilliert Baptiste alias Dynaman durch die Straßen von Brüssel, um die Einwohner zu schützen. Leider muss Baptiste, sobald er mit einer echten Gefahr konfrontiert wird, feststellen, dass er vor lauter Angst alle seine Fähigkeiten verliert...
Inhalt: Gaunerkommödie mit Johnny Hallyday, Fanny Ardant, Guy Marchand François Burlion tritt schon früh in die Fußstapfen seines Vaters Louis, der es als professioneller Safeknacker zu einigem Wohlstand gebracht hat. Louis ist sehr stolz auf seinen talentierten Sprössling und verspricht sich viel von ihm, aber dann verliebt sich der junge Mann plötzlich, und das hat ungeahnte Konsequenzen. Costa-Gavras' amüsante Gaunergeschichte ist auch eine boshafte Farce auf die Mechanismen der modernen Wohlstandsgesellschaft. Der Regisseur, der hier das Leben in einer Villa an der Cote d'Azur intensiv als Glückstraum ausmalt, zeigt eine ganze Familie, die fast allnächtlich bis an den Rand ihrer Nervenkraft den Stress komplizierter Einbrüche auf sich nimmt, nur um sich dieses Traumleben leisten zu können. Bis dann ausgerechnet der junge Meisterdieb gegen diese extreme Form von Leistungsdruck und "Konsumterror" rebelliert und sich als entschlossener "Aussteiger" entpuppt: Er will raus aus dem kriminellen Luxus und rein ins geruhsamere Kleinbürger-Dasein. In der Rolle des gestressten Vaters ist Pop-Idol Johnny Hallyday zu bewundern, der hier seine Darstellungskunst unter Beweis stellt. Umfang: 99 Min. ISBN: 978-3-86549-746-8
Inhalt: Vorzeigestudent Martin (Wotan Wilke Möhring) verliert bei einer im Eilverfahren durchgeführten Hodenkrebs-Operation ein "Ei". Geschockt von den Fließbandmethoden im Krankenhaus und den Reaktionen seiner Familie, braucht Martin einige Zeit, um seinen freien Willen wieder zu entdecken. Daraufhin weigert er sich, auch sein verbliebenes Juwel einer Total-OP zu opfern und macht sich stattdessen zusammen mit seinen vor Sarkasmus triefenden Mitpatienten Harry, Nickel und Susanne an die Wiederbeschaffung seines schmerzlich vermissten "Eis".
Schauspieler: Wotan Wilke Möhring, Götz Schubert, Alexander Beyer, Antoine Monot Jr., Marie Gruber, Janek Rieke, Doris Schretzmayer, Julia Hummer, Thomas Thieme; Montage: Hans Funck; Musik: Martin Todsharow; Produktion: Reinhard Klooss; Regie: Robert Schwentke; Drehbuch: Robert Schwentke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Gegen ABBA zu verlieren, ist keine Schande!" Mit diesen Worten wird Liliane (Isabelle Huppert) angekündigt, als sie nach Jahrzehnten erstmals wieder auf einer kleinen Bühne steht. Einst hatte die Sängerin unter ihrem Künstlernamen Laura beim Grand Prix Eurovision de la Chanson gegen eine gewisse Band aus Schweden verloren, danach war es mit ihrer Karriere bergab gegangen.
Inzwischen arbeitet Liliane in einer Pasteten-Fabrik und führt ein eintöniges Leben. Die Zeiten als gefeierte Chanson-Sängerin sind längst vergessen und vorbei. Dann aber lernt sie Jean kennen, einen 22-jährigen Boxer, und es ändert sich alles. Jean verliebt sich in Liliane und überzeugt sie, dass es an der Zeit ist, ins Rampenlicht zurückzukehren...
"Bavo Defurne hat für seine erste internationale Produktion nicht ohne Grund direkt Isabelle Huppert gewonnen. Seine Nostalgie ist kein uninspiriertes, ins Leere laufendes Lechzen nach dem ohnehin Unwiederbringlichen. Zuerst sieht alles ganz nach einem klassischen Melodrama aus: die Musik, die Farben, die exzessiven Überreaktionen der Figuren. Was Ein Chanson für dich von seinen Vorbildern unterscheidet, ihn zu einem modernen Film macht: es ist nicht zu spät. Weder für Jean und Liliane noch für Lauras Comeback. Ganz im Gegenteil: die Geschichte ist ein einziges Gleiten vom Problem zur Lösung, irgendjemand bietet immer einen Gig an oder verfügt über Möglichkeiten, das Publikum lässt sich noch immer von Laura bezaubern und selbst der Zwist der Liebenden regelt sich wie von selbst. (...)
Defurne verschwendet keine Zeit darauf, seinen Figuren eine komplexe Psyche anzudichten. Noch ganz im melodramatischen Modus verhaftet, lädt er stattdessen ihre Umgebung mit Bedeutung auf. Tanzende Luftbläschen im Champagner, der sich bei genauem Hinsehen als Brausetablette im Wasserglas vor einer beigen Wand entpuppt. Als Jean zur ersten gemeinsamen Verabredung nicht erscheinen kann, leuchtet das Rot des verschmähten Hummers auf Lilianes Tisch ähnlich einem Mahnmal für die gerade erst entflammten und direkt wieder enttäuschten Hoffnungen. Und am Ende schließen die Türen eines Fahrstuhls sich mit der Eleganz eines Samtvorhangs im Kino." (Katrin Doerksen, auf: kino-zeit.de)
Drehbuch: Bavo Defurne, Yves Verbraeken, Jacques Boon; Kamera: Philippe Guilbert; Schauspieler: Isabelle Huppert, Muriel Bersy, Johan Leysen, Thomas Coumans, Jan Hammenecker, Denis Jousselin, Kevin Azais, Anne Brionne, Carlo Ferrante; Sound Design: Loïc Collignon; Regie: Bavo Defurne; Musik: Thomas Lauderdale; Produktion: Yves Verbraeken; Montage: Sophie Vercruysse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Chefkoch Stephen Harris lässt nichts anbrennen. Nicht nur am Herd, auch wenn es um Konfrontationen mit seinen Mitmenschen geht, dreht der Hitzkopf mit zwei Michelin-Sternen gerne mal auf. Kein Wunder, dass der vielbeschäftigten TV-Produzentin Kelly Übles schwant, als ihrer Kinderkochsendung "The Little Gourmet" in letzter Minute Stephen als Ersatz-Moderator ins Nest gesetzt wird. Unterschiedlicher könnten zwei Charaktere nicht sein. Aber wie in der Sterneküche ist es auch in der Liebe: Zwei möglichst kontrastreiche Komponenten kitzeln die Geschmacksknospen auf ganz neue, spannende Weise.
Romantische Komödien siedeln sich gerne im Kulinarischen an. Schließlich geht die Liebe nicht nur durch den Magen, und in der Hektik der Gourmet-Küchen lässt sich auch manches Fettnäpfchen aufstellen. Das weiß auch diese RomCom, die sich leichtfüßig auf die Spuren von "Im Rausch der Sterne" mit Bradley Cooper begibt.
"Ein Koch zum Verlieben" wartet nicht nur mit einem sich kabbelnden Pärchen-to-Be auf, sondern auch mit einer niedlichen Schar Nachwuchsköche, ohne das Setting von der Sterneküche zur Spielküche herabzuwürdigen. So schmeckt RomCom aus Kanada. Bon appétit!
Schauspieler: Brett Dalton, Gabrielle Rose, Preston Vanderslice, Islie Hirvonen, Ali Liebert, Kimberley Sustad, Aria Birch, Janet Kidder, Christian Michael Cooper; Kamera: Christopher Charles Kempinski; Regie: Jem Garrard; Montage: Jason Pielak; Sound Design: Randy Kiss; Drehbuch: Marcy Holland, Justine Cogan Gunn; Musik: Christopher Nickel; Produktion: Gilles LaPlante Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Ein Mann zum Verlieben" ist eine moralische Geschichte, mehr Versuchsanordnung über die Liebe als emotionales Überwältigungskino - und gerade deshalb eine wohltuende Kur für Kopf und Herz.
Abel fällt aus allen Wolken, als ihm die schöne Marianne eines Morgens eröffnet, dass er die gemeinsame Wohnung umgehend verlassen muss. Der Grund: Sie ist schwanger - von seinem bestem Freund Paul.
Acht Jahre später treffen sich die beiden nach Pauls plötzlichem Tod auf dessen Beerdigung wieder. Noch immer fühlt sich Abel zu Marianne hingezogen, und schon bald zieht er bei ihr an alter Stätte wieder ein. Die neue Romantik unter den beiden zieht die Eifersucht zweier Menschen auf sich: Mariannes Sohn Joseph, der seinen verstorbenen Vater nicht durch Abel ersetzt sehen will, und Pauls Schwester Eve, die schon seit Langem in Abel verliebt ist und dieser neuen Beziehung nicht tatenlos zusieht.
"Nein, viel französischer geht es wohl nicht als in dieser charmanten Studie über die Mechanismen der Liebe. Zu Beginn schwenkt die Kamera über die Dächer von Paris: Die Stadt ist schön, aber sie ist auch normaler, als die meisten Nicht-Pariser sie filmen würden. Nicht aus jedem Fenster sieht man den Eiffelturm. Die weibliche Hauptfigur heißt Marianne, wie die Allegorie der französischen Republik auf dem Revolutionsgemälde von Eugène Delacroix. Laetitia Casta spielt sie, die wiederum einmal für die offizielle Büste der Marianne Modell gestanden hat. Und: Es geht um eine Dreiecksliebesgeschichte, bien sûr. Die Figuren kommentieren aus dem Off.
So weit, so Nouvelle Vague. Das Verblüffende an diesem hoch konzentrierten Kammerspiel von nur 75 Minuten Länge ist aber, dass es aus den bewährten Zutaten einen erfrischenden Kommentar auf die großen Vorbilder aus den Sechzigern macht, die nicht selten patriarchale Tendenzen hatten. Hier schreiben Frauen die Geschichte. (...)
'Ein Mann zum Verlieben' ist eine moralische Geschichte, mehr Versuchsanordnung über die Liebe als emotionales Überwältigungskino - und gerade deshalb eine wohltuende Kur für Kopf und Herz." (Kathleen Hildebrand, in: Süddeutsche Zeitung)
Kamera: Irina Lubtchansky; Drehbuch: Louis Garrel, Jean-Claude Carrière, Florence Seyvos; Schauspieler: Joseph Engel, Lily-Rose Depp, Louis Garrel, Laetitia Casta; Regie: Louis Garrel; Produktion: Grégoire Sorlat, Pascal Caucheteux; Montage: Joëlle Hache; Musik: Philippe Sarde Standort: Filmfriend Streamingdienst
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