Inhalt: Summer Pasture ist ein Dokumentarfilm in Spielfilmlänge, der den Sommer einer jungen Familie in einer Zeit großer Unsicherheit beschreibt. Locho, seine Frau Yama und ihre kleine Tochter, die den Spitznamen Jiatomah ("blasses, molliges Mädchen") trägt, verbringen die Sommermonate auf den Zachukha-Wiesen in Osttibet, einer Region, die als Wu-Zui oder "5-Most" bekannt ist, dem höchsten, kältesten, ärmsten, größten und abgelegensten Landkreis in der Provinz Sichuan in China.
Summer Pasture ist die Geschichte einer Familie am Scheideweg und spielt zu einem kritischen Zeitpunkt im Leben von Locho und Yama, die sich Gedanken über ihre Zukunft als Nomaden machen. Während ihre Hirtentraditionen mit einer raschen Modernisierung konfrontiert werden, müssen Locho und Yama sich den Herausforderungen stellen, die ihre Existenz radikal umzugestalten drohen.
"Austerely beautiful and deeply intimate doc... Trust us: This one is a cut above many others in its small genre" (NEW YORK MAGAZINE, CRITIC'S PICK).
Drehbuch: Lynn True, Nelson Walker III, Tsering Perlo; Montage: Lynn True; Regie: Lynn True, Nelson Walker III, Tsering Perlo; Kamera: Nelson Walker III; Produktion: Nelson Walker III, Lynn True, Tsering Perlo Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Dokumentarfilm SUNNY'S TIME NOW von Antoine Prum ist eine lebendige Hommage an einen kompromisslosen Künstler, den amerikanischen Avantgarde-Jazz-Schlagzeuger Sunny Murray, eine der wohl einflussreichsten Figuren der historischen Free-Jazz-Szene... Mit einer Reihe von Interviews mit wichtigen Zeitzeugen und umfangreichem Konzertmaterial nimmt der Film einen europäischen Blickwinkel ein, um die komplexen Beziehungen zwischen der libertären Musikbewegung und dem politischen Klima einer Ära neu zu bewerten, deren revolutionärer Nachhall noch heute nachklingt. SUNNY'S TIME NOW befasst sich auch mit der fast geheimen Gemeinschaft von Liebhabern, die weiterhin die Götter ihrer musikalischen Jugend verehren und deren entschlossene Unterstützung es der freien improvisierten Musik - von der Murray einer der letzten Mohikaner ist - ermöglicht hat, weiterzuleben.
Protagonist: Tony Oxley, Sunny Murray, Cecil Taylor, Val Wilmer; Drehbuch: Antoine Prum; Produktion: Stéphane Bubel, Paul Thiltges; Kamera: Camille Cottagnoud, Carlo Thiel; Regie: Antoine Prum; Montage: Antoine Prum, Theo Thiesmeier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einem 30-minütigen Werkstattgespräch erinnert sich die Schauspielerin Iris Berben ausführlich an ihre frühe Hauptrolle in dem deutschen Kinofilm "Supergirl - Das Mädchen von den Sternen" (1971) von Regisseur Rudolf Thome. "Als ich den Film jetzt wiedergesehen habe, hat mich das auf eine wunderbare Reise geschickt", erinnert sich die Schauspielerin. Es sei eine Reise zurück an ihre Anfänge. "Dass der junge deutsche Film auch in dieser Zeit begann, ist ein schöner Zufall." Die Neusichtung von "Supergirl" wurde für Iris Berben zum melancholischen Rückblick, bei dem sie sich als junge Schauspielerin in der Rolle der geheimnisvollen Außerirdischen Francesca Farnese ebenso selbst beobachte wie sie alle Kollegen wieder gesehen habe, darunter vor allem Marquard Bohm (1941-2006), diesen "wunderbaren Verrückten", mit dem sie bereits in ihrem ersten Kinofilm "Detektive" (1969), ebenfalls inszeniert von Rudolf Thome, spielte.
Das Gespräch mit Iris Berben über "Supergirl" entstand im Mai 2018 exklusiv für das VoD-Portal alleskino.de. Kameramann war David Slama (u.a. "Das Treibhaus", "Die Abfahrer", "Unsere Mütter, unsere Väter", "Junges Licht", "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm"). Das Interview führte und produzierte Horst Peter Koll. Dank an die ifs internationale filmschule köln für die freundliche Unterstützung.
Produktion: Horst Peter Koll; Montage: Horst Peter Koll, Fabian Klein; Mitwirkende: Iris Berben; Drehbuch: Horst Peter Koll; Kamera: David Slama, Felix Tonnat, Fabian Klein; Protagonist: Iris Berben; Regie: Horst Peter Koll Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein doppeltes Porträt von Philippe Sangdor, genannt Phil. Als Sänger und Performer der Gruppe Tattoo noise act ist Phil ein vielschichtiger Charakter. Der ruhige Rhythmus seines Alltags steht im Kontrast zu seinen öffentlichen Auftritten, die aus Tätowierungen, Piercings, Verkleidungen oder Enthüllungen bestehen. Von der Frisur bis zur Nadel, von der Gartenarbeit bis zum Bier, Phil, ein unermüdlicher Extrovertierter, führt seinen Körper aus Stahl in Säure spazieren. Wenn das Fleisch zum Werk wird...
Produktion: Nicolas Rumpl, Cyril Bibas; Sound Design: Christophe Evrard; Montage: Victor Claude; Regie: Pierre Martin; Drehbuch: Pierre Martin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Terra Mia Terra Nostra" geht über den Familienfilm hinaus. Durch die Erfahrungen von Personen, die sich vor 14 Jahren kennengelernt haben, werden die universellen Fragen nach dem Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Herkunftsland angesprochen. Konfrontation von Sprachen, Traditionen, Kulturen, Übergang von Generationen, deren Erinnerungen in einem Italien, das man sich manchmal vorstellt, verloren gegangen sind. Das Leben ist heute anderswo. Das Gefühl der doppelten Zugehörigkeit und der doppelten Nationalität führt zu einer ständigen Suche. Wo liegt das Gleichgewicht? Wie definiert man sich selbst?
Kamera: Alain Marcoen, Alex Aach, Felix Sorger; Produktion: Elise André, Donato Rotunno; Montage: Felix Sorger, Matyas Veress; Regie: Donato Rotunno; Musik: Lata Gouvéia Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im 21. Teil seiner Serie "Photographie und jenseits" projiziert Emigholz wie gewohnt eine Reihe von Bauwerken in unser Gehirn und von dort auf die Leinwand: Flughäfen, Autobahnen und Bushaltestellen, Kaufhäuser, Markthallen und Lagerhäuser sowie Kirchen, Kathedralen, Skulpturen und Monumente. Dazu ein Gefängnis, ein Stadion, eine Botschaft, ein Doppelhaus. Die weit verstreut liegenden Architekturen ergeben eine Rahmennovelle: Die ephemere, kapitalistische, religiös-melancholische und moralstiftende Welt verfängt sich folgenreich in ihrer Zielgerichtetheit. Selbst nach dem Abwurf der Atombombe, erzählt von einer vage vertrauten Stimme, wartet der Zuschauer auf die dokumentarische Klammer eines architektonischen Entwurfs. Doch es gibt sie nicht, vielleicht gab es sie nie. Was vor uns liegt, ist eine flache Leinwand, zum Beweis fliegen Abbildungen aus Wurfsendungen quer durchs Bild. Das Davor und Dahinter verbinden sich zur eigentlichen Raum- und Zeitkonstruktion, deren Architekt niemand anders ist als der Zuschauer selbst. "The Airstrip" bietet als Schlussteil der Serie kein großes Finale der Architekturfilmgeschichte, sondern eine fulminante Wüstenlandschaft voller unerwarteter Neuanfänge.(Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin, Katalog)
Man stelle sich einen Luftraum vor, in dem eine Bombe abgeworfen wurde, die noch nicht ihren Explosionsort erreicht hat. Sie fliegt auf ihn zu und ist nicht mehr zu stoppen. Die Zeit zwischen dem Abwurf und der Explosion der Bombe ist weder Zukunft - denn die unweigerliche Zerstörung hat ja noch nicht stattgefunden - noch ist sie Vergangenheit, da diese unweigerlich im Begriff ist, zerstört zu werden. Die Flugzeit der Bombe beschreibt so das absolute Nichts, die Stunde Null, bestehend aus all den Möglichkeiten, die es im nächsten Moment nicht mehr gibt. Eine Geschichte also, die aufhören wird, bevor sie angefangen hat, und die hier aus Trotz erzählt wird: Eine Architekturreise von Berlin über Arromanches, Rom, Wroclaw, Görlitz, Paris, Bologna, Madrid, Buenos Aires, Atlantida, Montevideo, Mexico City, Brasilia, Tokyo, Saipan, Tinian, Tokyo, San Francisco, Dallas, Binz und Mexico City nach Berlin - ins Bodenlose.
Die Dreharbeiten zum Film THE AIRSTRIP fanden von März 2011 bis Juni 2012 in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Argentinien, Uruguay, Mexico, Brasilien, den USA, auf den Nördlichen Marianen und in Japan statt. Der Film zeigt verschiedenste Bauwerke und Skulpturen.
Inhalt: Ein romantischer Road-Trip mit Starbesetzung.
Junge Regisseurinnen und Regisseure, allesamt Filmstudierende der New Yorker Universität, erzählen in unterschiedlichen Segmenten vom Leben, Lieben und Leiden des US-amerikanischen Dichters und Pulitzer-Preisträgers Dichters C. K. Williams (1936-2015). Als roter Faden dienen dabei einzelne Gedichte des berühmten Poeten.
Der Film nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Lebensabschnitte von C.K. Williams Kindheit bis hin zu seinem Dasein als erwachsener Mann. Wir sehen Detroit in den 1940ern, 1950ern, und 1980ern. C.K. (James Franco) und seine wunderschöne Frau Catherine (Mila Kunis) haben einen gemeinsamen Sohn namens Jed. C.K. bereitet sich auf eine Lesung seines Gedichtbandes "Tar" in New York City vor und plagt sich durch die Nächte mit alten Erinnerungen und dem Wunsch, neue Gedichte schreiben zu können. Das Drama springt dabei in der Zeit zurück und vor, zeigt die liebevolle Beziehung zu seiner Mutter (Jessica Chastain), seine ersten sexuellen Erfahrungen als Teenager und seine erste Liebe.
Der Film basiert auf dem Lyrikband Tar von C.K. Williams. Der Gedichtband wurde 1983 in den USA veröffentlicht. C.K. Williams gewann bereits nahezu jeden größeren Lyrikpreis, u.a. den Pulitzer-Preis für seine Lyriksammlung Repair.
Montage: Jennifer Ruff; Schauspieler: Henry Hopper, Mila Kunis, James Franco, Zach Braff, Jessica Chastain; Produktion: Shruti Ganguly, James Franco; Drehbuch: Alexis Gambis, Shruti Ganguly; Musik: Garth Neustadter, Daniel Wohl; Regie: Alexis Gambis, Brooke Goldfinch; Mitwirkende: C.K. Williams; Kamera: Pedro Gómez Millán Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Für Fans von Meisterwerken wie TIGER & DRAGON und HERO - beide ebenfalls mit Zhang Zi-Yi (anglisiert: Zhang Ziyi) in der Hauptrolle - erzählt Wong Kar-wai in seinem poetischen Kampfkunst-Epos THE GRANDMASTER die Geschichte des legendären Wing Chun-Großkampfmeisters Ip Man (Tony Leung Chiu-Wai, IN THE MOOD FOR LOVE), beginnend vor dem Hintergrund der Turbulenzen im China der 1930er- und 1940er-Jahre.
Ungeschlagen im Kräftemessen mit anderen Kungfu-Künstlern wird Ip Man (auch: Yip Man und IP Man), unter anderem Lehrer und Mentor von Bruce Lee, als Großmeister des chinesischen Südens gefeiert. Während eines Wettkampfes erringt er die Zuneigung der stolzen Gong Er (Zhang Zi-Yi), einer Meisterin der nordchinesischen Kampfkunst-Tradition. Doch die Besatzung durch Japanische Truppen in Südchina trennt die beiden. Ip Man muss für das Überleben seiner Familie kämpfen, während Gong Er im fernen Norden Vergeltung für die feige Ermordung ihres Vaters sucht. Nach Kriegsende treffen sich beide in Hongkong wieder. Ip Man gründet eine Kungfu-Schule, und Gong Er arbeitet als Ärztin. Doch die Vergangenheit hat ihre Spuren hinterlassen.
Konkurrenzkämpfe, Vergeltung, Familie, Begehren, Sehnsucht und unerfüllte Liebe: WONG Kar-wai, bekannt für seine romantischen, melancholischen Dramen (IN THE MOOD FOR LOVE, 2046), schlug mit seinem Eröffnungsfilm der Berlinale 2013 verschiedene Töne an, ohne seinen für ihn so typischen Stil und die vertraut grandiosen Bilder zu verlieren. Ein visuelles Meisterwerk - mysteriös, kraftvoll, poetisch.
"Leben und Kampfkunst des chinesischen Kung-Fu-Meisters Ip Man (1893-1972) im Spiegel der melancholisch-meisterhaften Kinopoesie Wong Kar-wais. Die Inszenierung folgt chronologisch dem Schicksal Ip Mans, der durch die japanische Invasion im Jahr 1936 nicht nur seine Familie, sondern auch den Kontakt zu seiner großen Liebe Gong Er verliert. Ein hochästhetisiertes Liebes- und Historiendrama, das untergründig um die Frage der politischen wie künstlerischen Einheit Chinas kreist und in der Kombination aus Beschleunigung und Verlangsamung einem romantisch-ekstatischen Ideal huldigt. " (Lexikon des Internationalen Films)
Schauspieler: Chung Le, Chang Chen, Elvis Tsui, Tony Chiu-Wai Leung, Qingxiang Wang, Song Hye-Kyo, Kar-Yung Lau, Ziyi Zhang; Kamera: Philippe Le Sourd; Drehbuch: Xu Haofeng, Zou Jingzhi, Wong Kar-wai; Montage: Poon Hung-Yiu, William Chang, Benjamin Courtines; Regie: Wong Kar-wai; Musik: Shigeru Umebayashi, Nathaniel Méchaly; Produktion: Wong Kar-wai, Jacky Yee Wah Pang Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Er war einer der wichtigsten Lehrer am Weimarer und Dessauer Bauhaus und gründete das new bauhaus in Chicago: László MOHOLY-NAGY (1895-1946) steht an Bedeutung und Einfluss Vasily Kandinsky, René Magritte, Walter Gropius oder gar Picasso nicht nach.
Der gebürtige Ungar hat einen festen Platz im Olymp der Klassischen Moderne. Führende Galeristen der 1920er-Jahre, darunter Hans Goltz, Wolfgang Gurlitt sowie Herwarth Waldens DER STURM zeigten seine Werke. In der Gegenwart ist Moholy-Nagy unverzichtbarer Teil der besten Museen der Welt. Ob MoMa und Guggenheim in New York, das Chicago Art Institute, Neue wie Alte Nationalgalerie Berlin oder das Pariser Centre Pompidou - sie alle pflegen sein Werk.
Doch Moholy-Nagy ist längst nicht so bekannt wie andere Bauhaus-Kollegen. Zu Unrecht, wie dieser Film zeigt. Wichtigste Erzählerin in dieser Film-Biografie ist Moholy-Nagys Tochter Hattula, geboren 1933 in Berlin. Sie versäumt es nicht, auch den beiden Ehefrauen in Moholys Leben ein Denkmal zu setzen. Sie waren Partnerinnen auf Augenhöhe, die selbst künstlerisch arbeiteten. In den 1920er Jahren lebte und arbeitete er gemeinsam mit der Fotografin Lucia Moholy. Seine zweite Ehefrau wurde die aus Dresden stammende Schauspielerin Sibyl Moholy-Nagy, geb. Pietzsch. Sybil trotzte László zwei Kinder ab, folgte ihm ins Exil nach London und Chicago, und avancierte nach seinem Tod zu einer wichtigen Architekturkritikerin. Besonders ihr ist das erstaunliche Oeuvre, das Moholys nach nur 51 Lebensjahren hinterließ, mitzuverdanken.
War László ein Tausendsassa, der sich aus schwierigen sozialen Verhältnissen in der ungarischen Provinz herauskämpfte - seine beiden kongenialen Ko-Kreateurinnen waren es nicht minder. Gemeinsam teilten sie die Überzeugung, dass die dingliche Gestaltung und Darstellung der Welt vor allem auch eine soziale und politische Frage ist.
Zwar folgt der Film doch klassisch dem Lebenslauf von László. Doch er arbeitet immer wieder heraus, wie sehr sein Werk das Ergebnis eines Kosmos Moholy ist, in dem kollaborative Prozesse und geschickt gespannte Netzwerke eine zentrale Rolle spielen. Und mindestens ebenso wichtig wie seine ausstellbaren Werke ist die "soziale Plastik", die er hinterließ: Eine Schule, die ein Hotspot der Innovationen ihrer Zeit war.
In der 1937 als "the new bauhaus" gegründeten Einrichtung paarten sich Ideen aus Europa mit amerikanischem Pioniergeist. Das "DI" war ein Ort, an dem vielfältige Methoden, Geräte, Ideen und Materialien ohne Scheu ausprobiert werden durften. Das alles - lange vor Joseph Beuys - unter dem Leitsatz: Jeder Mensch hat Talent.
Und: Kein Material ist zu gering, selbst Müll kann zu Kunst werden. Oder zum Produkt. Das war den Studenten des DI bereits in den frühen 1940er Jahren ganz selbstverständlich geläufig. Auch eine große Vielfalt von Lehrkräften trug zum Erfolg bei. Lange bevor er eine Legende war, hielt etwa Buckminster Fuller im Design Institute Vorträge.
Doch dieses Kunstwerk der Lehre und des Lehr-Managements konnte nur existieren, weil Moholy-Nagy unermüdlich immer neue Finanzierungsquellen erschloss. Was wiederum ohne die kongenial-tatkräftige Arbeit seiner Frau Sibyl undenkbar gewesen wäre. Gemeinsam mit einem industriellen Haupt-Mäzen gelang es ihnen, die Chicagoer Design-Schule durch unsichere Zeiten zu bringen, bis der Nachkriegsboom in den USA schließlich für ein ruhigeres Fahrwasser sorgte. Gerade noch rechtzeitig, den 1946 starb Moholy.
Wie ein Myzel verbreiteten ehemalige Lehrer und vor allem Schüler des "DI" in den 1950er Jahren den Geist des Chicagoer Instituts in alle Ecken der USA. Sie prägten die Entstehung eines neuen Berufszweiges mit: des modernen Graphic und Product Designs. So etwa ist das Cover der Rolling-Stones-Platte LET IT BLEED eine Arbeit des Design-Institute-Schülers Robert Brownjohn. Auch ein bis heute viel verkauftes, besonders handschmeichelndes Seifenstück einer großen US-Marke geht auf Arbeiten am Design Institute zurück.
Es waren auch solche Ikonen aus Popkultur und Massenproduktion, die vom Bauhaus beeinflusste Trends in neuer Form zurück in Richtung Europa trugen. Sie halfen, den Mythos dieser Schule zu beiden Seiten des Atlantiks bis heute lebendig zu halten - und auch Moholy Nagy zurück ins Bewusstsein zu bringen.
Inhalt: "Ich wurde frei geboren und werde frei sterben." Hala Mostafa (19) lebt im Norden Syriens. Sie hat neun Schwestern, zwei Brüder und einen Vater, der Hala der Tradition entsprechend verheiraten wollte, ohne sie auch nur zu fragen. Aber Hala weigerte sich. "Ich bin nicht wie andere Mädchen," sagt sie. "Ich akzeptiere diese Hochzeit oder die Kontrolle über mich nicht."
Um der arrangierten Ehe zu entkommen, überquerte sie den Euphrat und ließ sich auf der Polizei-Akademie von Rojava zur Polizistin ausbilden. Ihre rein weibliche kurdische Einheit wird für Hala zu einem neuen Zuhause. Es ist eine Truppe, die auch daran beteiligt war, Halas Heimatstadt Manbidsch (auch: Minbij) vom Islamischen Staat (IS) zu befreien.
Dutzende von Halas männlichen Verwandten haben sich dem IS angeschlossen. Viele sind dabei gestorben - doch das hält die verbliebenen Männer nicht davon ab, der Terrormiliz auch weiterhin zu dienen.
Hala und ihre bewaffneten Genossinnen stellen sich gegen das Ziel einer Schariah-Herrschaft. Sie kämpfen gegen den IS, gegen das Patriarchat im Allgemeinen, und die Institution der Zwangs-Ehe im Besonderen. Noch ist es ganz in Nordsyrien völlig normal, dass Mädchen von ihren männlichen Verwandten gegen ein Brautgeld verheiratet werden - und dann ein Leben lang in dieser Ehe eingesperrt bleiben. Bricht eine Frau aus einer solchen Ehe aus, kann eine Steinigung die Folge sein - die oft noch nicht einmal die engsten Verwandten verhindern können.
Halal und ihre Mitstreiterinnen wollen, dass mit solchen Praktiken Schluss ist. Sie eifern den feministischen Idealen der kurdischen Frauenbewegung nach. Hala ist von diesen Lehren zutiefst inspiriert. Sie widmet sich entschlossen dem Versprechen, auch ihre Schwestern zu befreien - um jeden Preis. Doch dafür muss sie sich gegen ihre Familie stellen. Wird sie diesen Bruch auf Dauer aushalten?
"'Ich habe einen Riesenrespekt vor den Frauen', betont [die Regisseurin Antonia] Kilian. Es sei unbestreitbar, dass sie einen Wandel in Bezug auf Frauenrechte und -emanzipation in der Region ermöglichen. 'Meine Perspektive ist aber die einer kritischen Solidarität', sagt die Regisseurin, Kamerafrau und Produzentin des Films, 'vieles bleibt kompliziert.' Was erst recht für ihre Protagonistin Hala gilt, die gegen Ende des Films zum Haus des Vaters fährt. Ihre Waffe und die Granate hat sie dabei." (Süddeutsche Zeitung)
Inhalt: Dokumentation über Soul-Legende James Brown, der ab den 60er Jahren zu den größten Vertretern der Musikbranche gehörte. Doch neben seinen beruflichen Erfolgen hatte Brown auch immer mit persönlichen Niederlagen und Katastrophen zu kämpfen. Mehr als zehn Jahre haben die Filmemacher die Größen des Funk und Soul begleitet. Dabei kommen unter anderem Stars wie Bobby Byrd und Joss Stone, sowie Gwen und George McCrae, wie auch Rap-Legende Kurtis Blow und die Hip-Hopper von The Pharcyde zu Wort, die alle den "Godfather of Soul" würdigen.
Protagonist: James Brown, Joss Stone, Kurtis Blow, Bobby Byrd, Marva Whitney; Regie: Marc Fehse; Kamera: Marc Fehse; Produktion: Marc Fehse; Drehbuch: Marc Fehse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Detyr und seine Partnerin Adele haben sich in der Haft ein Versprechen gegeben: Sie wollen nach ihrer Entlassung ein gemeinsames Leben führen. Jetzt leben sie in dem Dorf Nkonga (Kamerun), doch ihr Wunsch zu heiraten stößt auf den Widerstand von Detyrs Familie...
Protagonist: Benjamin Hebga, Apollinaire Tamga Ntamack, Victor Hiol, Guillaume Déthyr Bayegle, Dorothée Ngo Nguidjol, Désiré Ikeng, Paul Ndjeng, Moise Paul Isoo, Marcus Paglan, Adèle Ngo Mboudi, Bernadette Ngo Ndiguil, Sarah Hebga, Bébé Bibehe; Regie: Joseph Dégramon Ndjom; Produktion: Joseph Dégramon Ndjom, Eugénie Michel-Villette, Dieudonné Alaka; Kamera: Laurent Chevallier; Drehbuch: Joseph Dégramon Ndjom Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In "Tod und Teufel" porträtiert der Dokumentarfilmer Peter Nestler seinen Großvater Eric von Rosen (1879-1948). Als Fotograf unternahm Rosen Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Forschungsreisen nach Südamerika und Afrika. Durch seine ausführlichen Berichte und Fotos wurde er zu einem wichtigen Chronisten der eingeborenen Stämme, deren Kultur durch den Kolonialismus vernichtet zu werden drohte. Nach seinen Reisen beteiligte sich von Rosen ab den 1930er-Jahren als Antisemit an einer Vereinigung schwedischer Nazigruppen. Ab 1938 zog er sich aus der öffentlichen Diskussion zurück.
Peter Nestler, der schon in anderen Dokumentarfilmen die Hintergründe für die Entstehung von Rassismus und die Gründe für den Holocaust untersucht hat, nähert sich dem Thema in diesem Film aus einem sehr persönlichen Blickwinkel.
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Gleich zu Beginn des Films hält Peter Nestler fest: "Über diesen Großvater wollte ich früher nie einen Film machen, sein Weg entlang des Abgrunds war mir unheimlich, aber die Fragen blieben und wurden deutlicher. Jetzt suche ich die Antworten." Der Großvater Peter Nestlers, Eric von Rosen, lebte von 1879 bis 1948, war schwedischer Aristokrat, Forschungsreisender, Ethnologe, Jäger und Nationalsozialist. Es geht jedoch in diesem Film nicht vorrangig um das Naheverhältnis von Eric von Rosen zum nationalsozialistischen Deutschland, sondern um die Südamerika-, Afrika- und Lapplandexkursionen seines Großvaters, anhand derer über Rassismus und Kolonialismus aber auch über die Person des Großvaters räsoniert wird. Im Vordergrund steht die Frage, welche Entwicklungen zum Holocaust geführt haben.
Nestler stehen die Tagebücher, Notizen und Fotos, ja sogar Filme seines Großvaters zur Verfügung, um ihn zu porträtieren. Nur einmal setzt er eigene Aufnahmen dazu, die er im Ethnographischen Museum Stockholm gedreht hat. Verschiedene Sprecher nehmen unterschiedliche Erzählperspektiven ein: jene des Enkels Peter Nestler, von Eric von Rosen, des Biologen Robert Fries und einer Museumsangestellten. Mit einer derartigen Montagetechnik gelingt es Nestler ein vielschichtiges Bild seines Großvaters zu zeichnen.
Der Film besteht aus fünf großen Teilen: (1) einer allgemeinen Einführung zur Person des Grafen Eric von Rosen; (2) die erste Forschungsreise nach Südamerika; (3) die Jagdleidenschaft seines Großvaters; (4) die Expedition nach Afrika; (5) seine Unterstützung der Truppen von Carl Gustav von Mannerheim und 6) die Verstrickung von Erik von Rosen in den Nationalsozialismus, insbesondere in der ersten Hälfte der 1930er Jahre.
Anhand der Bilder und Tagebücher der Forschungsexpeditionen legt Nestler die Verwüstungen dar, welcher der europäische Kolonialismus angerichtet hat. Rasch wird klar, wie sehr die Ethnologie dieser Zeit der Rassenbiologie und dem Rassismus verbunden war. Von Rosen nimmt biometrische Messungen an Indianern vor, der Leiter der ersten Expedition gräbt im Auftrag von forschenden Rassenbiologen die Mumien begrabener Indios genauso bedenkenlos aus wie Fossilien im Sandstein des Gran Chaco. Doch auch ein anderer Rosen wird sichtbar: ein selbsternannter und nichtsdestotrotz begeisterter Ethnograph, der mit Hingabe das Volk der Batwa studiert und tausende Ethnografika sammelt, den Hunger seiner Träger und die weitverbreitete Schlafkrankheit beschreibt und zu bekämpfen versucht, oder letztendlich in einer Art inneren Abkehr vom Nationalsozialismus die Geschenke seines Schwagers Hermann Göring im Garten seines Schlosses verbrennt. Auch wird der Naturverbundenheit und seiner Leidenschaft als Jäger breiter Raum eingeräumt.
Eng bleibt Nestler an den Fundstücken aus den Archiven seines Großvaters und lässt die handelnden Personen selbst sprechen. Nur an wenigen Stellen wird der Film spekulativ, wenn etwa Nestler mutmaßt, dass von Rosen ja über die Gräueltaten in Belgisch Kongo gewusst haben musste. (Quelle: wikipedia)
Kamera: Eric von Rosen, Peter Nestler; Musik: Franz Bielefeld; Regie: Peter Nestler; Montage: Dieter Reifarth; Produktion: Dieter Reifarth; Drehbuch: Peter Nestler; Stimme: Peter Nestler; Kommentar: Peter Nestler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die ikonische, stilbildende Kunst von TOM OF FINLAND haben viele schon einmal gesehen, doch kaum einer kennt die Geschichte des Mannes dahinter: Nach der Rückkehr von der Front des 2. Weltkriegs erweist sich für Touko Laaksonen (Pekka Strang) das Leben im Frieden ebenso als Krieg. Im Finnland der 1950er Jahre kann er als Homosexueller weder lieben, wen er will, noch sich selbst verwirklichen. Immer der Gefahr einer strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt, die mit Schwulen rigoros umgeht, findet Touko Zuflucht im Zeichnen homoerotischer Bilder. Unter dem Pseudonym Tom of Finland tritt seine Kunst schließlich einen Siegeszug an. Der Künstler entfacht damit nicht nur die "Gay Revolution", sondern wird auch zur Symbolfigur einer ganzen Generation junger Männer.
Der preisgekrönte Filmemacher Dome Karukoski erzählt im spannenden Biopic TOM OF FINLAND nicht nur über das Leben und die Arbeit der einflussreichsten Figur der Homosexuellenkultur des 20. Jahrhunderts, sondern bringt eine berührende Geschichte um wahre Liebe und das Recht auf persönliche Freiheit auf die Leinwand.
Musik: Lasse Enersen, Hildur Guðnadóttir; Schauspieler: Christian Sandström, Martin Bahne, Lauri Tilkanen, Werner Daehn, Taisto Oksanen, Seumas F. Sargent, Niklas Hogner, Jessica Grabowsky, Pekka Strang; Drehbuch: Aleksi Bardy; Montage: Harri Ylönen; Produktion: Aleksi Bardy, Annika Sucksdorff; Kamera: Lasse Frank Johannessen; Regie: Dome Karukoski Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Er war Österreichs größter Popstar, einer der wichtigsten europäischen Musiker seiner Zeit, viele sagen: der erste weiße Rapper. Falco war ein absoluter Superstar und erlangte Weltruhm mit seinem Hit ROCK ME AMADEUS. Falcos kulturelles Erbe ist einflussreicher als das jedes anderen deutschsprachigen Sängers. Seine intelligenten, oft sarkastischen Texte sind verhaftet im kollektiven kulturellen Gedächtnis. Und auch sein kommerzieller Erfolg ist einzigartig im deutschsprachigen Raum.
Der junge Hans Hölzel, wie der spätere Popstar bürgerlich heißt, stammt aus einem Wiener Arbeiterbezirk und macht seine ersten musikalischen Schritte als Bassist in verschiedenen Bands. Er entwickelt die Kunstfigur "Falco" und wird entdeckt, als er seinen ersten eigenen Song Ganz Wien als Pausenprogramm performt.
Von nun an reihen sich die Hits aneinander, gekrönt von Rock Me Amadeus an der Spitze der US Billboard Charts - bis heute der einzige deutschsprachige Titel, der der das jemals erreicht hat. Aber der Ruhm hat seinen Preis. Kokain und Alkohol zerstören jede von Falcos Beziehungen, ob privat oder beruflich. Bald will kaum noch jemand mit ihm arbeiten. Seine Karriere steckt in einer Sackgasse, mehrere Comeback-Versuche scheitern. Falco ist gerade mal 40 Jahre alt und sturzbetrunken, als er 1998 mit seinem Auto in einen Bus kracht.
In der Dokumentation "TOO young TO DIE: Falco - Sterben um zu leben" erzählen Freunde und Wegbegleiter wie Falcos Manager Horst Bork oder der niederländische Produzent Ferdi Bolland Geschichten vom Alltag und der Arbeit mit dem exzentrischen Künstler. Auch die Frau, die Falco sieben Jahre lang für ihren Vater hielt, berichtet von dem nicht immer leichten Leben als Tochter des kapriziösen Popstars. Private Videoaufnahmen von Falcos Freund Conny de Beauclair gewähren einen Blick hinter die Kulissen.
Inhalt: Natalie Wood war ein Kinderstar lange vor dem Zeitalter der Castingshows. Sie wird als Natasha in eine russische Immigrantenfamilie geboren; der Weihnachtsklassiker "Das Wunder von Manhatten" gehört zu ihren frühen Erfolgen. Als Teenager gelingt es ihr, sich zur Charakterdarstellerin zu wandeln. Als Co-Star von James Dean in "Rebel Without A Cause" und als Maria in Westside Story erlangt sie Weltruhm. Sie spielt Hauptrollen in Filmen von Nicholas Ray, Elia Kazan und vielen anderen großen Hollywoodregisseuren.
Wood ist auch ein Fall von "Me too". Sie wird 16jährig bei einem Vorsprechen von einem berühmten Schauspieler und Produzenten vergewaltigt. Und schweigt - ebenso wie ihre Mutter, die ganz bewusst nicht die Polizei einschaltet aus Furcht, Natalie bekäme dann keine Rollen mehr.
Wood gelang die Wandlung vom Kinderstar zur Charakter-Darstellerin, die mit Preisen ausgezeichnet wird und mehrfach für den Oscar nominiert wird, die begehrteste Filmtrophäe überhaupt.
Doch Wood plagen dunkle Ahnungen. Eine Kartenlegerin hat ihren Tod in einem "dunklen, tiefen Gewässer" vorhersagt. Und tatsächlich, was an Bord der "Splendour" am Thanksgiving-Wochenende des Jahres 1981 wirklich passiert ist, gibt bis heute Anlass zu wilden Spekulationen. Nur eines ist sicher: In der Nacht stürzte Natalie Wood vor der kalifornischen Küste in der Nähe von Santa Catalina Island ins Meer und ertrank. Ihr Tod wird zu einem der großen Hollywood-Mysterien.
Der frühe Tod großer Stars hatte schon immer das Zeug zum Mythos. Manche sehen die Götter am Werk, die jemanden zu sehr geliebt haben, andere raunen über ungeklärte Umstände des Todes, ein zu intensives Leben oder absichtliche Selbstzerstörung. Am Ende bleibt das Bild eines unerfüllten Lebens, das noch so viele Möglichkeiten gehabt hätte. Im Zeitalter der Medien ist der Tod eines Stars immer auch ein öffentliches Ereignis, das sich vermarkten lässt, solange der Sensationshunger des Boulevard anhält und sich die Bilder ins popkulturelle Bewusstsein eingebrannt haben.
Protagonist: Sugar Blymyer, Suzanne Finstad, Lana Wood, Ed Canavari; Produktion: Leopold Hoesch, Sebastian Dehnhardt; Drehbuch: Annette Baumeister; Regie: Annette Baumeister Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Philip Seymour Hoffman ist einer der besten und wandlungsfähigsten Charakterdarsteller seiner Generation. Ohne es darauf anzulegen, stiehlt er den großen Stars, in deren Schatten er spielt, die Show: ob Tom Cruise in "Magnolia", Al Pacino in "Der Duft der Frauen" oder Robert de Niro in "Makellos". Stets bleibt sein Auftritt in den Köpfen der Zuschauer. Er spielt nicht einfach nur, er verschmilzt förmlich mit den Rollen. Seine Vielseitigkeit zeigt er in mehr als 50 Filmen. Und auch am Broadway und Off-Broadway Theater gilt er als einer der Besten. Viermal wird er für den Oscar nominiert, einmal erhält er ihn. Hoffman ist "ganz oben". Scheinbar.
Am 2. Februar 2014 findet man den 46-Jährigen tot in seiner Wohnung in New York - mit einer Nadel im Arm. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Die Nachricht von seinem Tod ist ein Schock. Kaum jemand wusste, dass er drogenabhängig war und erst wenige Monate zuvor vergeblich versucht hatte, durch einen Entzug clean zu werden.
Die Dokumentation "TOO young TO DIE: Philip Seymour Hoffman - Ganz und gar Schauspieler" erzählt die Geschichte des außergewöhnlichen Schauspielers. Der Film begleitet ihn von seinen ersten Gehversuchen als Schauspieler in der Highschool-Aula, bis zu seinen größten Erfolgen am Broadway und vor den Kameras Hollywoods. Freunde, Kollegen, Filmkritiker und Lehrer erinnern sich an seinen klugen Humor, an seine Uneitelkeit und an seine Furchtlosigkeit auf der Bühne. Schon als 14-Jähriger spielte Hoffman die Rolle des Willy Loman aus "Tod eines Handlungsreisenden" so überzeugend, dass das Publikum sich in eine andere Welt versetzt sah, erzählt Hoffmans Lehrerin Midge Marshall. 30 Jahre später ist Hoffman ein Weltstar, doch er scheut den Medienrummel und das Blitzlichtgewitter. Nur am Filmset und auf der Bühne ist er in seinem Element. Er verlangt sich alles ab, um in den Rollen so glaubhaft wie möglich zu sein. Hoffman hat damit so großen Erfolg, dass er zum Weltstar wird. Zum Star, der er nicht sein wollte.
Inhalt: Ihre Rolle als Dorothy in "Der Zauberer von Oz" macht sie im Alter von nur 16 Jahren zum Weltstar. Der Titelsong "Over the Rainbow", der 1940 einen Oscar erhielt, wurde zum Song ihres Lebens. Er gilt als Hymne für Menschlichkeit, Toleranz und ein sorgenfreies Leben und hat Popgeschichte geschrieben. Menschen auf der ganzen Welt identifizieren sich mit seiner Botschaft.
Judy ist ein Naturtalent und für die Bühne geboren. In ihrer Karriere bringt sie es auf sagenhafte 32 Filme, 30 TV-Shows, 500 Radioauftritte, sie gibt 1100 Konzerte, veröffentlicht über 100 Singles und ein Dutzend Alben. Ihre Rastlosigkeit und Vielseitigkeit bringen ihr einen Oscar und zwei Nominierungen ein. Sie gewinnt zwei Golden Globes, fünf Grammys und den Tony Award. Ohne sie und ihre atemberaubende Stimme wäre der Torch-Song, das Liebeskummer-Lied, nicht das, was es heute ist. Sie ist die originale Beyoncé, die originale Adele. Ihr Schicksal tragisch wie das von Amy Winehouse.
Die Umstände ihres Todes werfen einen langen Schatten auf ihre Lebensleistung: schon früh diktieren Pillen, Alkohol, Scheidungen, Selbstmordversuche, falsche Freunde und finanzielle Probleme die Schlagzeilen. Ihr Image wird mit Füßen getreten, ihre Kunst nicht gewürdigt. Doch sie steht immer wieder auf, belehrt ihre Kritiker und Feinde eines Besseren. Singt und spielt sich den Frust von der Seele und in die Herzen der Fans.
"TOO young TO DIE: Judy Garland - Im Schatten des Regenbogens" erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau. Die Geschichte des ersten starken weiblichen Popstars. Sie ist nicht nur eine Ikone der Schwulenbewegung sondern inspiriert viele Stars bis heute. Rufus Wainwright widmet seinem Idol einen kompletten Konzertabend und spricht in der Dokumentation über seine Motivation und die Herausforderung, die große Judy zu covern. Bei der Oscar-Zeremonie 2014 zollt Alecia Moore alias Pink Judy Tribut mit einer Performance von "Over the Rainbow". Unter den Gästen auch Joey Luft, Garlands Sohn, der sich in der Dokumentation in einem sehr persönlichen Show-Abend an seine Mutter erinnert. An eine Sängerin und Schauspielerin, deren rasanter Aufstieg sie am Ende umso tiefer fallen ließ.
Inhalt: Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) ist der bedeutendste Chronist der Belle Epoque und der Vergnügungsviertel am Montmartre. Dort, seinen Motiven nah, führt der kleinwüchsige Aristokratensohn sein kurzes, exzessives Künstlerleben. Auf Plakaten und Lithografien schildert er mit wenigen Linien und Farbflächen die lasterhafte Welt der Pariser Cabarets, Bars und Bordelle.
Toulouse-Lautrecs berühmte Druckgrafiken stehen im Fokus des Films. Szenen aus John Hustons biografischem Filmklassiker "Moulin Rouge" (1952), Archivaufnahmen der Originalschauplätze, eine große Lautrec-Ausstellung der Londoner Royal Academy sowie Interviews mit Künstlern, Kritikern und Sammlern erzählen über den oft verkannten Außenseiter und seine brillanten Werke.
Inhalt: Unter Trimming (im Jointslang) versteht man das Abschneiden der Blätter von den Marihuanaknospen mit einer Schere.
Die Trimmigranten sind Menschen, die nach Kalifornien kommen, um einen Job in der Marihuana-Farm zu suchen. Gustavo und David waren drei Jahre hintereinander dort, um auf der Farm im Smaragddreieck zu arbeiten und beschlossen, einen Film über ihre Reise zu drehen.
Der Film berichtet über die Geschichte, die Strukturen und Arbeitsverhältnisse innerhalb des Cannabis-Geschäftes. Die im Film zu Wort kommenden Protagonist*innen schildern ihre Erfahrungen mit ihrer Arbeit auf Marihuana-Plantagen und diskutieren über die Stellung und den Ruf von Marihuana in der Gesellschaft. Begleitet werden sie von einer musikalischen, entspannten Atmosphäre und authentischen, naturalistischen Kameraaufnahmen.
Drehbuch: Francisco Joaquín Paparella, Gustavo Anselmi, David Kohan; Produktion: David Kohan, Gustavo Anselmi, Francisco Joaquín Paparella; Regie: David Kohan, Gustavo Anselmi; Montage: Adriana Martínez; Kamera: Gustavo Anselmi, David Kohan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: John Scott war an sieben Oscar-prämierten Filmen als Hauptdarsteller, Stunt- und Tierkoordinator beteiligt. Er hat an rund 250 Fernseh- und Filmproduktionen mitgewirkt. Er half beim Aufbau der Filmindustrie in Alberta und hat durch seine harte Arbeit und seine Verbindungen zu Hollywood Arbeit im Wert von über einer Milliarde Dollar in die Provinz gebracht. Sein Betrieb kümmert sich um alle Aspekte des Filmgeschäfts. John Scott startete Stunts in Kanada und half Alberta, die erste Provinz zu werden, die einen Filmkommissar in Kanada hatte.
Protagonist: Chad Cosgrave, John Scott, Jesse Thomson, Jason Glass; Kamera: Aaron Bernakevitch; Montage: Ron Joe; Regie: Victoria McFadyen; Musik: Alec Harrison; Drehbuch: Victoria McFadyen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein deutsches Frauenleben 1915-1975. In Jutta Brückners Fotofilm erzählt die Mutter der Regisseurin von den Erfahrungen ihres 60-jährigen Lebens: vom frühen Unfalltod des Vaters, von den Einschränkungen der fünfköpfigen Familie im kleinbürgerlichen Milieu, ihrer Lehre als Schneiderin, der Hochzeit mit einem sozialdemokratisch engagierten Buchhalter, den Entbehrungen im Krieg sowie von ihrer späten Erkenntnis, aus Ängstlichkeit etwas versäumt zu haben.
Eine ausgeklügelte Foto- und Klangcollage begleitet die Erzählung, die mit Spruchweisheiten, Schlagern, Märschen und Kriegslärm verflochten wird. Gleichzeitig verhelfen Hunderte von Fotografien - vor allem aus dem Mappenwerk "Menschen des 20. Jahrhunderts" von August Sander (1876-1964) sowie neuere Aufnahmen u. a. von Abisag Tüllmann - dem individuellen Lebenslauf zu allgemeiner Gültigkeit. Abbildungen von Arbeitern und Angestellten, Ausflügen und Aufmärschen bereichern das Gesagte um überindividuelle Bezüge, ging es Jutta Brückner doch darum, "die kollektiven Ängste, Sehnsüchte, Hoffnungen und Bedrückungen einer ganzen Schicht zu zeigen". (Katalog der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin)
Inhalt: Der Film erzählt zum ersten Mal aus inner-türkischer Perspektive von den Umbrüchen in der Türkei und was es bedeutet, dort Teil der Opposition zu sein. Der türkische Filmemacher begleitet ein Jahr lang vier Protagonisten in einer Türkei im Ausnahmezustand.
Der Filmemacher beginnt die Erzählung in 2013, als die Gezi Park Proteste, Höhepunkt der demokratischen Bewegung, Millionen Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern eint. Dort lernt er die Protagonisten des Films kennen, die sich fortwährend für die Demokratie in ihrem Land einsetzen und dabei ihre eigene Freiheit riskieren. 2016 sind sie Teil der Gründung der "Einheit der Demokratie", einem unabhängig agierenden Parlament mit über 100 Mitgliedern, das nach der Entlassung dutzender oppositioneller Parlamentsmitglieder in Folge des Putschversuchs ins Leben gerufen wird.
Im April 2017 stimmen 51 Prozent des türkischen Volks nach offiziellen Angaben für Erdogans Präsidialsystem. Die Protagonisten gehören zu dem Teil, der Nein sagt. Das Land scheint gespalten. Und trotzdem walten weiterhin Kräfte, die versuchen, die zerrüttete Gesellschaft auf Grundlage gemeinsamer demokratischer Werte wieder zu vereinen und eine Alternative zu Erdogans Politik zu formulieren. Die Protagonisten bewegen sich dabei auf einem schmalen Grat zwischen dem persönlichen Einsatz für Demokratie und dem wachsenden Druck von außen. Dieses Spannungsfeld wird im Film in einer Parallelmontage erzählt, die den offziellen Standpunkt der Regierung den Statements und Erfahrungen der Protagonisten gegenüberstellt und dabei ein Gesamtbild der Ereignisse des letzten Jahres beklemmend zuspitzt.
In einer Mischung aus Archiven - von den Gezi Protesten 2013 über den Putschversuch 2016 bis hin zu Erdogans Ansprache nach dem Wahlsieg 2017 - und den persönlichen Geschichten der Protagonisten, ist "Türkei - Ringen um Demokratie" ein Zeitzeugnis über die Türkei, deren Zukunft ungewiss ist.
Produktion: Christian Beetz; Drehbuch: Imre Azem; Regie: Imre Azem Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Über das Wetter reden, also über irgendetwas. Verstanden werden, und sei es von einem, der gar nicht meine Sprache spricht. Peter Bichsels Kolumnen kommen mit jedem ins Gespräch, denn seine hohe Kunst des Erzählens beschäftigt sich mit allem Möglichen: Jahreszeit und Wetter, Sport- und politischen Ereignissen ? immer aber mit Menschen, mit Geschichten von Fremden und Freunden. Der Erzähler meint und meldet Zweifel an, auch an der eigenen Meinung. Er zielt auf eine Aussage, indem er abkommt vom Weg, hinübergleitet zu einem anderen Gegenstand, abbricht, um in einer Schlussvolte doch wieder anzuknüpfen. Dauernd sind sie in Bewegung, seine Kolumnen, das hält uns wach ? wir reagieren angeregt, wir fühlen uns gut unterhalten. Umfang: 150 S. ISBN: 978-3-518-74009-5
Inhalt: Eure Freiheit ist unser Auftrag Eine Rede und ein Brief an (fast alle) Ausländer ? wider das Gerede vom Fremdenhass der Deutschen Umfang: 58 S. ISBN: 978-3-518-75062-9
Inhalt: Das biographische Filmportrait erzählt das spannende Leben des Kommunisten Walter Ruge. Der 1915 in Berlin Geborene musste aus politischen Gründen 1933 Deutschland verlassen und wurde nach acht Jahren des Exillebens grundlos zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt. Sein Weg führte ihn durch verschiedene sibirische Lager. 25 Jahren später, 1958, verließ er die Sowjetunion und ging wieder nach Deutschland (DDR) zurück.
Ausgangspunkt für den Film ist der Lebensbericht Ruges vor Schülern der Potsdamer Steubengesamtschule. Gemeinsam mit dem 91 jährigen begibt sich das Filmteam um den Regisseur Stefan Mehlhorn auf Spurensuche nach seiner Vergangenheit an den nördlichen Polarkreis Sibiriens.
Regie: Stefan Mehlhorn; Drehbuch: Stefan Mehlhorn; Montage: André Nier; Produktion: Linda Krämer, Max Milhahn; Musik: Cornelius Renz; Kamera: Lars Drawert; Protagonist: Walter Ruge Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gerechtfertigt zu sein, sagt Martin Walser, war einmal das Wichtigste. Staaten legitimieren sich durch Gesetze, Regierungen durch Wahlen. Aber der Einzelne?Zum Beispiel Josef K. im Proceß von Franz Kafka. Für Martin Walser ist das Buch der «Roman einer Gewissenserforschung, einer Suche nach Rechtfertigung», so wie Josef K. für ihn der letzte Romanheld ist, der das Fehlen von Rechtfertigung als Drama erlebt und daran zugrunde geht.Demgegenüber leben wir seit langem ohne das Bedürfnis nach Rechtfertigung, ja ohne auch nur die Frage danach. Rechtfertigung wird ersetzt durch Rechthaben. Dass uns recht zu haben genügt, nennt Martin Walser eine Verarmung. Um deutlich zu machen, was uns abhandengekommen ist, geht er zurück in die Vergangenheit: von Kafka zu Augustinus; zu Luther, Calvin und Max Weber; zu Nietzsche und Karl Barth, in deren Gegenüberstellung das Buch seinen Höhepunkt hat. «Einschlafen», sagt er, «könnte ich ohne sie. Aber um aufzuwachen aus dieser und jener Verschlafenheit, brauche ich beide.»Über Rechtfertigung ist Gewissenserkundung und Suche, Annäherung an Vorbilder und Vordenker, um über «verführerische Sprachbewegungen» zu den entscheidenden Fragen des Lebens, Glaubens und Schreibens vorzudringen. Oder zumindest zu einer Ahnung von dem, was fehlt. Umfang: 112 S. ISBN: 978-3-644-01721-4
Inhalt: »Wir staunen, was wir offenbar schon lange gedacht haben und was wir uns jetzt laut zurufen: Demokratie jetzt oder nie!« Als Christa Wolf am 4. November 1989 diese Worte den versammelten Menschen am Alexanderplatz zuruft, steht die weltberühmte Schriftstellerin im Zentrum politischer Umbrüche. Sogar das Staatspräsidentenamt wird ihr angeboten. Wie hat die engagierte Autorin die DDR, den Mauerfall und die Wiedervereinigung erlebt? Im Jahr 2008 führte Thomas Grimm ein Interview mit Christa Wolf und ihrem Mann Gerhard Wolf. Christa Wolf erinnert sich in dem Gespräch an den Alltag in der DDR, die Überwachung durch die Stasi und die friedliche Revolution von 1989, zu deren wichtigsten Stimmen sie gehörte. Sie spricht über ihre vergebliche Hoffnung auf einen wirklich demokratischen Sozialismus in der DDR, über die Wiedervereinigung und ihre Eindrücke des sich verändernden Kunst- und Kulturbetriebs. Ihre gesellschaftlichen Diagnosen sind ihrer Zeit weit voraus, ob es den Wegzug junger Leute aus Ostdeutschland, die Ausbreitung rechter Gesinnungen oder die drohenden Folgen des Klimawandels betrifft. Christa Wolf zeigt sich als scharfsinnige Analytikerin der Wendezeit und couragierte Zeitgenossin und gibt ganz persönliche Einblicke in ihr Leben. Umfang: 142 S. ISBN: 978-3-518-76452-7
Inhalt: Als Kind war Arthur von der idyllischen Liebesgeschichte seiner Großeltern fasziniert: eine schöne Kongolesin war mit einem belgischen Kolonisten verheiratet. Doch kurz nach dem Tod seiner Großmutter stößt der junge Regisseur auf Familienarchive, die seine Kindheitserinnerungen erschüttern.
In diesem sehr persönlichen Film verwendet der Regisseur von seiner Familie gefilmtes Material und filmt selbst Fotografien oder Familienarchive. Langsam erzählt er seine Erinnerungen an seine Großmutter Léontine und seine Nachforschungen, um mehr über ihr Leben zu erfahren. Auf diese Weise werden mehrere Generationen vor dem Hintergrund der belgischen Kolonialisierung im Kongo auf der Leinwand zum Leben erweckt.
Montage: Ariane Mellet; Produktion: Graphoui Atelier, Rosa Spaliviero, Ellen Meiresonne; Regie: Arthur Gillet; Drehbuch: Arthur Gillet; Sound Design: Cyril Mossé; Kamera: Benjamin Morel; Musik: Christelle Lassort Standort: Filmfriend Streamingdienst
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