Inhalt: Shivas Leben als afghanische Frau, die in Teheran lebt, ist von Ausgrenzung geprägt. Um mit ihrer Situation zurechtzukommen und Erleichterung zu empfinden, verwandelt sie ihre immer wiederkehrenden Alpträume und das Gefühl der Isolation in Kunst. In einem Brief an ihre Freundin erzählt sie von ihren letzten Tagen in Teheran, bevor sie mit ihrer Familie nach Europa abreist. Der Film gibt einen Einblick in ihren inneren Zustand und ihre Kunstwerke, die zwischen Realität und Imagination oszillieren.
Inhalt: Ömer, the Lord ist cool und steht den Kämpfern aus Games und Actionfilmen in nichts nach. Ömer ist ein lieber, zurückhaltender Junge, der auf das hört, was ihm die Mutter sagt. Sie ist auch die Verwalterin des Passwortes, das ihm den Zugang in seine virtuelle Welt gewährt. Dort stärkt Ömer den Ninja-Kämpfer, indem er seine Rüstung immer sicherer macht und seine Angriffspunkte durch das Töten von wilden Tieren erhöht. Und Ömer geht zum Boxen, um seine eigenen Stärkepunkte in der realen Welt zu steigern. Über seine PSP oder den PC gebeugt, spürt Ömer Autonomie und Stärke, und bei Facebook inszeniert er sich schon einmal als harten Mann... Entstanden im Rahmen des dok you- Wettbewerbs.
Musik: Peter Aufderhaar; Regie: Mehmet Akif Büyükataly; Montage: Elisabet Raßmann; Drehbuch: Mehmet Akif Büyükataly; Produktion: Janna Velber, Meike Martens; Kamera: Mathias Prause Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Kampfsportlerin Yve hat eine feste Überzeugung: Die Corona-Pandemie hält sie für eine große Lüge. Das Virus, so glaubt sie, gibt es in Wahrheit gar nicht. Seit sie begonnen hat, ihre Ansichten über Instagram zu teilen, hat sie sich immer weiter an den Rand der Gesellschaft manövriert, Freunde und Job verloren. Gemeinsam mit ihrem Partner will sie Deutschland deshalb verlassen und in ein Land auswandern, in dem sie glaubt, freier leben zu können: Panama.
In OH, WIE FREI IST PANAMA? begleiten wir Yve durch ihre letzten Tage in Berlin, bei ihren letzten Treffen mit den Freunden, die ihr noch geblieben sind, und werfen dabei einen Blick in das Leben einer Frau, die sich in ihren Überzeugungen so weit vom Grundkonsens entfernt hat, dass sie im Begriff ist, sich nun endgültig von der Gesellschaft zu trennen. Beide, so scheint es, haben einander verstoßen. Am Ende bleibt die Frage: Können Menschen wie Yve und der Rest von uns zukünftig überhaupt wieder zueinanderfinden?
Produktion: Henry F. Bock, Maximilian Didt; Kamera: Marharyta Kurbanova; Regie: João Pedro Prado; Montage: Juan Bautista Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dies ist die Geschichte einer Tochter, die die Geschichte ihrer Mutter erzählt. Lange Zeit hat sie sie gesehen, ohne sie wirklich anzuschauen. Doch nun steht ihre Mutter kurz vor der Pensionierung und bereitet eine lange Reise zurück in den Senegal vor. Maïram möchte also verstehen, wer die Frau hinter ihrer Mutter ist. Sie erzählt die Geschichte von Fatimata und ihren treuen Freunden, die sich Jahr für Jahr ihren Freiraum erobert haben.
Inhalt: "Weleer/Once" erzählt vom Aufstieg und Fall einer ganzen Pappgesellschaft. Es geht um den Aufbau aus dem Nichts, die Sehnsucht nach dem "Dorfleben" und die Intrigen zwischen den Dorfbewohnern in einer Zeit der Krise.
Montage: Jan Hameeuw, Robbe Maes; Produktion: Robbe Maes, Ben Vandendaele; Musik: Aranis les Busiciens; Kamera: Wim Vanswijgenhoven; Regie: Robbe Maes; Drehbuch: Ivo Neefjes, Robbe Maes Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Karriere-Coach Sven hat genug von seinem Leben und seinem Job, bei dem er sich ständig nur um die Probleme anderer Leute kümmert. Er verabschiedet sich von Schweden, seiner Familie und seinen Freunden, kündigt seinen Job und reist ins ferne Thailand, um sich dort in Ruhe dem Schreiben zu widmen. Am Strand macht er Bekanntschaften mit den unterschiedlichsten Menschen, lässt sich auf ein Dschungelabenteuer mit der spirituellen Gitte ein und erlebt auch mit der Verlegerin Anja wunderbar inspirierende Abende. Doch so interessant seine Reiseerfahrungen auch sind, lösen sie weder Svens Schreibblockade noch seine Durststrecke in Sachen Liebe. Er sieht ein, dass er sich langsam entscheiden muss, wie und mit wem sein Leben weitergehen soll...
Schauspieler: Mårten Klingberg, Matias Varela, Grynet Molvig, Frida Hallgren, Jenny Skavlan, Peter Magnusson, Frida Westerdahl, Alexandra Rapaport, Susanne Thorson, David Hellenius, Yngve Dahlberg; Musik: Jimmy Lagnefors; Produktion: Lena Rehnberg; Regie: Staffan Lindberg; Drehbuch: Peter Magnusson; Kamera: Simon Pramsten; Montage: Mattias Morheden Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Whitney Bjerken ist ein Multitalent: Die Youtuberin, Songwriterin und professionelle Turnerin aus den USA hat hunderttausende Follower. Einer ihrer größten Fans lebt in Deutschland: Die stille, feinfühlige Yara turnt ebenfalls für ihr Leben gern. Während beide die Welt über Social Media betrachten, beginnen sie sich zu fragen, was sie selbst vom Leben wollen.
Die Regisseurin Joya Thome ("Königin von Niendorf") schafft es auf herausragende Weise, die Lebenslinien der Teenager zu kreuzen. Verbunden durch die glitzernde Welt der sozialen Medien und ihre Leidenschaft für das Turnen, erleben Whitney und Yara Erfolg und Einsamkeit, Freundschaft, erste Liebe und ein queeres Coming-Out.
So ist "One in a Million " das poetische, ebenso aufmerksame wie einfühlsame Psychogramm der Social-Media-Generation. Die Idee dazu entstand aus dem Wunsch der Regisseurin, die Welt heutiger Teenager besser verstehen zu können: Welche Bedeutung haben die sozialen Medien für die junge Generation? Und was bedeutet es, in dieser digitalen Welt Fan bzw. Idol zu sein? Was prägt die Fankultur und welchen Einfluss hat die Masse der Fans auf ihre oftmals gleichaltrigen Idole? Diese digitalen Beziehungen prägen das Großwerden von Millionen und sind elementarer Bestandteil der Jugendkultur auf der ganzen Welt.
Das Leben von Whitney und Yara könnte kaum unterschiedlicher sein, und doch sind sie übers Internet eng miteinander verbunden: als Idol und als Fan. Der Dokumentarfilm führt beide zusammen, und doch begegnen sie sich auch hier nie persönlich. Abwechselnd zeigt der Film mal Whitney, mal Yara, offenbart das Gegensätzliche, entdeckt aber schrittweise auch das Gemeinsame im Alltag der beiden Mädchen zwischen (Leistungs-)Sport, Schule und Familie. Beide sind 14 Jahre alt, doch oft führen Bilder und Erzählungen weit zurück in ihre Kindheit. Am Ende des Films sind beide 16, und vieles hat sich grundlegend geändert.
"Dadurch gelingt es Joya Thome, das Lebensgefühl dieser sehr unterschiedlichen Jugendlichen zu vermitteln. Das Kichern mit den Freundinnen, Gespräche mit den Vätern, die Unsicherheit bei der ersten Liebe und die Angst, die Erwartungen der vielen Fans im Netzt nicht erfüllen zu können. Es sind solche Einsichten, die den Film sehenswert machen." (aus: Jury-Begründung FBW "wertvoll")
Zur Vorbereitung auf den Film ONE IN A MILLION empfehlen wir die Folge des DOXS RUHR-Festivalpodcasts. Das Gespräch mit der Regisseurin Joya Thome über die Entstehung und die Produktion von ONE IN A MILLION führte und gestaltete der Dokumentarist Bernd Sahling. Zu hören unter https://www.doxs-ruhr.de/stories/podcasts
Inhalt: Der Tod der Mutter belastet den 14-jährigen Darek sehr. Dann verliebt er sich in ein Mädchen, das nach Orangen duftet.
Die Familie wird in ihrer Trauer aus ihrem inneren Gleichgewicht gebracht, ihre Probleme sprießen aus allen Ecken und Enden. Vor allem Darek, Schüler der neunten Klasse, leidet unter dem Verlust, muss aber zugleich die Stelle der Mutter vertreten und sich jetzt noch mehr um seine behinderte Schwester Ema kümmern und sie zudem gegen die Angriffe seines Klassenkameraden Hugo mit den Fäusten verteidigen. Zwar kommt zur Unterstützung mittags die Postbeamtin Marta ins Haus, aber Darek argwöhnt, dass sie nur ihre neue Mutter werden will. Sein Vater wiederum ertränkt die Probleme im Alkohol. Er macht Kurzarbeit und befürchtet, schon bald nicht mehr für den Unterhalt seiner Familie sorgen zu können. Die amtliche Fürsorgestelle hat die Familie bereits in ihrem Visier. Allerdings gibt es auch erfreuliche Ereignisse in Dareks Leben. Plötzlich beginnt sich Hanna für ihn zu interessieren. Und sein Vater überrascht ihn mit dem Plan, auf ihrem Hof abgehalfterte Pferde aufzupäppeln, um sie gewinnbringend verkaufen zu können.
Ivan Pokornýs Adoleszenzdrama beruht auf dem gleichnamigen preisgekrönten Jugendroman von Iva Procházková, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Sie hat die Stärken ihres Romans bewahrt. Unaufgeregt erzählt die Schriftstellerin im auktorialen Stil, von subjektiven Rückblenden unterbrochen, von den schönen Entdeckungen in dieser Lebensphase, spart aber auch nicht deren Schattenseiten aus. Plastisch vermittelt sie, wie sich in ihr Psychisches, Soziales und Ökonomie niederschlagen und knüpft für ihren Helden ein dichtes Beziehungsnetz. Dabei invertiert sie ein klassisches Mädchenbuchgenre, das Pferdebuch, indem sie einen Jungen zu dessen Protagonisten macht. Die Pferde entfalten bei Darek ihre heilenden Kräfte, sie verleihen ihm Flügel, so dass er sich am Ende von seinen Eltern zu lösen beginnt, sich eigene Regeln setzt... (Heidi Strobel im Kinder Jugend Filmportal)
Die FBW-Jugend Filmjury schreibt: "Dieser tiefgründige und teils traurige Film greift neben dem Hauptthema Erwachsenwerden auch Themen wie Verlust, Trauer, Liebe, Freundschaft, sowie immer wichtiger werdende Themen wie Inklusion, Mobbing, Gewalt und Tierschutz auf. Dies wird sehr schön umgesetzt. Sehr gut hat uns die gesamte Kameraführung inklusive der Drohnenaufnahmen und die Montage der Bilder gefallen. Der Film wird ruhig erzählt und die Drehorte sind gut gewählt und lassen diesen Film authentisch wirken. Exzellent finden wir die Pferdeaufnahmen und die schauspielerische Leistung. Gerade die von Ema. Auch toll finden wir die passende Musik, die Geräuscheffekte und die Farbgebung, gerade in den Traumsequenzen. Der gesamte Film ist sehr metaphorisch, das heißt, dass viele Elemente der Bildsprache enthalten sind und man viel hinein interpretieren kann."
Musik: Jirí Hájek; Regie: Ivan Pokorný; Schauspieler: Leos Noha, Steffen Groth, Ewa Farna, Hana Bartonová, Tomas Dalecky, Anton Petzold, Emilie Neumeister, Stanislav Majer; Produktion: Patrik Pass; Montage: Patrik Pass, Andreas Baltschun; Drehbuch: Iva Procházková; Vorlage: Iva Procházková; Kamera: Jürgen Rehberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Durch Bewegung nehmen wir unser Leben selbst in die Hand. Durch die Freiheit zu gehen, zu kommen, Gesten der Liebe, des Zorns oder was auch immer zu zeigen. Wenn man wie ich der Bewegung beraubt ist, muss man, wenn man überleben will, die Bewegung auf eine andere Art und Weise neu erfinden" - Benoît Labaye
Inhalt: Das ist Brüssel, die Hauptstadt Europas, eine Stadt aus gläsernen Betonkäfigen, geplant von Geschäftsleuten und Politikern, in Bewegung gesetzt von Bauarbeitern und belebt von Büroangestellten. Aber dort, in den engen Räumen jenseits der Bürokratie, liegt das Brüssel, das noch atmet. Man kann sein multikulturelles Herz schlagen hören und die Spuren aller anderen Städte sehen, die jeder in sich trägt. Wir alle zusammen bilden den komplexen Körper und die dissonante Identität unserer Stadt.
Produktion: Maria Tarantino, Maarten Schmidt; Drehbuch: Maria Tarantino; Montage: Menno Boerema, Rudi Maerten; Kamera: Klaas Boelen; Regie: Maria Tarantino; Musik: Matthieu Ha Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das ist Brüssel, die Hauptstadt Europas, eine Stadt aus gläsernen Betonkäfigen, geplant von Geschäftsleuten und Politikern, in Bewegung gesetzt von Bauarbeitern und belebt von Büroangestellten. Aber dort, in den engen Räumen jenseits der Bürokratie, liegt das Brüssel, das noch atmet. Man kann sein multikulturelles Herz schlagen hören und die Spuren aller anderen Städte sehen, die jeder in sich trägt. Wir alle zusammen bilden den komplexen Körper und die dissonante Identität unserer Stadt.
Musik: Matthieu Ha; Regie: Maria Tarantino; Montage: Menno Boerema, Rudi Maerten; Kamera: Klaas Boelen; Produktion: Maria Tarantino, Maarten Schmidt; Drehbuch: Maria Tarantino Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das kleinste Unternehmen ist die Familie. Was wäre, wenn man diesen Betrieb nur unter wirtschaftlichen Aspekten betrachtete? Was wäre, wenn die Familie plötzlich ihre Mitglieder entlässt, um effektiver wirtschaften zu können? (Quelle: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung)
Der amüsante und zugleich erhellend erschreckende Kurzfilm war Teil der Kurzfilmrolle "Mach doch, was du willst", die das Ergebnis eines 2006 ausgeschriebenen Wettbewerbs von Kulturstiftung des Bundes, Hamburger KurzFilmAgentur und ZDF/arte war. Auf die Frage nach der Zukunft unserer Arbeitswelt galt es mit originellen Ideen und Visionen zu antworten. Das Spektrum der Einsendungen reichte von Ist-Zustands-Beschreibungen über Gegenentwurfs-Dokumentationen bis zu fiktionalen Zukunftsprognosen. "Outsourcing" von Markus Dietrich und Hanna Reifgerst etwa überträgt die Auslagerung von Produktionsschritten auf das "kleinste Unternehmen": die Familie.
Drehbuch: Hanna Reifgerst, Markus Dietrich; Schauspieler: Tom Siegert, Annekathrin Wittig, Gesa Badenhorst, Frank Röth, Shirin Kühn; Kamera: Urs Zimmermann; Montage: Wolfgang Bauer; Musik: Philipp E. Kümpel; Regie: Markus Dietrich Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Heinz Emigholz: "PARABETON beginnt mit dem ersten, noch existierenden Kuppelbau aus römischem Beton in Baiae bei Neapel, erbaut im 1. Jahrhundert vor Christi. Dann folgen in chronologischer Abfolge siebzehn in Italien und Frankreich noch erhaltene Bauwerke des italienischen Bauingenieurs Pier Luigi Nervi (1891-1979). Nervi ist als Erfinder stilbildender Konstruktionen der Großmeister des Betonbaus und der Architect's Architect des 20. Jahrhunderts. Unterbrochen wird die Abfolge der Nervi-Bauten durch filmische Studien antiker Bauten aus römischem Beton aus den ersten Jahrhunderten nach Christi. Der Film verbindet damit Nervis kühne Konstruktionen mit den bahnbrechenden römischen Erfindungen von vor zweitausend Jahren. Der 100-minütige Film PARABETON ist der erste des mehrteiligen Projektes AUFBRUCH DER MODERNE, mit dem ich meine Filmserie ARCHITEKTUR ALS AUTOBIOGRAPHIE über die Ursprünge, das Schicksal, den Triumph und das Zerbrechen der architektonischen Moderne abschließen werde. Der zweite Teil des Projektes wird Bauten des französischen Architekten Auguste Perret in Frankreich und Algerien zeigen, die ich ebenfalls im Frühjahr 2011 aufgenommen habe. Perret hat den Betonbau in seinen Ensembles und Gestaltungen meisterlich verfeinert und zu einem klassischen Ausdruck gebracht. PARABETON bildet mit seinem Rückbezug des Konstruktionskerns der Moderne auf die Betonbauten der Antike das vorweggenommene Finale der Serie ARCHITEKTUR ALS AUTOBIOGRAPHIE".
Pier Luigi Nervi (1891-1979) erwarb 1913 das Ingenieursdiplom und hat sich sein Leben lang als Baukonstrukteur und nicht als Architekt empfunden und bezeichnet. Er begriff die Baukonstruktion als Kunst und Wissenschaft. Seit Anfang der 1930er Jahre hat er extreme Dach- und Kuppelkonstruktionen und Tragwerke aus Beton für Großbauten entworfen und ausgeführt. Als genialer Betonkonstrukteur und Tragwerksplaner hat er auch immer wieder bei Großbauten mit anderen Architekten zusammengearbeitet. Seine eigenen Entwürfe und Erfindungen sind bis heute stilbildend für den Bau von Stadien, Hallen und Hochhäusern geblieben - auskragende Dachkonstruktionen, fliegende und weit ausschwingende Wendeltreppen, Gewölbe aus diagonal sich kreuzenden und verstrebten Betonträgern und Tragwerken, strebebogenartige und kreuzförmige Eckstützen, gerippte Betonelemente und segelförmige, auch trianguläre, Betonkonstruktionen für säulenlose Kuppeldächer. Er nutzte die Erkenntnisse der Geometrie für die Entwicklung einer neuartigen Schalenbauweise und erzeugte räumliche Gitterwerke aus Betonrippen mit aufgelegten Betonflächen. Dazu entwickelte Nervi ein kostengünstiges, ökonomisches Bauen mit vorgefertigten Betonmodulen. Seine netzartigen Gewölbe erzeugen aus verschiedenen Perspektiven immer neue, nahezu ornamentale, moiréhafte Ansichten. Die durch die Stahlgerüstbauweise möglich gewordene Trennung von Dekoration und Funktion wird bei Nervi wie auch bei Maillart abgelöst durch eine gestaltende Formgebung des Stahlbetons, in der die tragenden Teile selbst wieder in Ausübung ihrer Funktion komplizierte geometrische Muster ergeben. Diese vom Standpunkt des Betrachters abhängenden Muster können auch als eine sich dem Material verdankende Ornamentik verstanden werden.
Inhalt: Auf dem 160 Hektar großen Gelände des ehemaligen Schlossparks Friedrichsfelde entstand mit tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung in den 1950er-Jahren der Tierpark Berlin. Im Jahr 1980 sind es mehr als 7.800 Tiere aus allen Erdteilen, die hier leben. Der Film beschreibt die Gründung, den Aufbau und die Versorgung der Tiere in dem weitläufigen Park. Produziert in den DEFA-Studios für Dokumentarfilme (Gruppe Berlin) im Auftrag der Berlin INFORMATION, hat er zwar in erster Linie werbenden Charakter, unterhält aber dank der klugen, musikalisch-akustischen Gestaltung: Die stimmige Filmkomposition wird durch Tiergeräusche und großstädtische Alltagsgeräusche ergänzt, um das vermeintlich real gewordene Miteinander von Natur und urbanem Raum zu idyllisieren.
Montage: Angelika Arnold; Drehbuch: Volker Steinkopff, Manfred Wolff; Kamera: Bernhard Zoepffel, Manred Köhler, Erhard Stiefel; Stimme: Fritz-Jochen Kopka; Produktion: Lieselotte Dejak; Musik: Kurt Zander; Regie: Manfred Wolf Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Passion fatale", ein Liebesdrama in einem Akt, eine Collage über Liebe, Eifersucht und Tod,. Der Film ist eine moderne Improvisation zu klassischen Themen des frühen Films, aufgebaut auf ironischen und nostalgischen Zitaten aus Filmen des Anfangs des 20. Jahrhunderts.
"Passion fatale" ist ein Sandanimationsfilm. Seine Akteure sind schwarz-weiße Schatten aus Kohlstaub und Salz. Die Beschaffenheit von Kohlstaub und Salz gibt das Flimmern alter Schwarz-Weiß-Streifen sehr gut wieder. Die Figuren befinden sich in einer Collagen-Welt, die aus alten Fotos und originalen Gegenständen der Wende vom 19. aufs 20. Jahrhundert besteht.
FBW-Jury-Begründung ("besonders wertvoll"): "Eine Collage über Liebe, Eifersucht und Tod, die an die Stummfilmzeit erinnert. Die Akteure sind schwarz-weiße Schatten aus Kohlenstaub. Die fast zu simpel wirkende Geschichte - betrogener Ehemann erwischt seine Frau mit ihrem Liebhaber, ein klassisches Thema des frühen Films, wird mittels dieser ungewöhnlichen Art der Animationstechnik - einer aufwändigen Multiplantechnik - stimmig umgesetzt. Nach alter Tradition werden Bildtafeln mit (modernen) Texten eingeblendet."
Produktion: Ralf Kukula; Musik: Franz Dartmann; Montage: Ralf Kukula; Kamera: Sergeji Maximovich; Drehbuch: Alla Surikova; Regie: Alla Surikova Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Yannis Mutter verspätet sich zu einem Vorsprechen für die Rolle der Viola, von Shakespeare. Als sie erfährt, dass ihr Sohn allein zu Hause ist, kämpft sie mit einer Reihe von Telefonanrufen darum, ihre wichtigsten Rollen im Leben unter einen Hut zu bringen - in einer einzigen langen Einstellung in der umstrittensten Gegend im Zentrum Athens: Die Patision Avenue.
Inhalt: Dokumentarfilm über die Arbeit der Architekten und Bauingenieure Auguste Perret (1874-1954) und Gustave Perret (1876-1952). Insgesamt 30 Bauwerke und Ensembles werden vorgestellt und als Basis für eine Karriere- und Werkbeschreibung benutzt. Auguste Perret, der berühmtere der Brüder, gilt als Meister des Arbeitens mit Beton, den er in klassisch geprägten Bauwerken verwendete. Er wirkte jedoch nicht nur in Frankreich, sondern zwischen 1912 und 1952 auch in den französischen Kolonien in Nordafrika - unter gänzlich anderen Vorzeichen. Durch den direkten Vergleich seiner Werke in Frankreich und Algerien versuchen die Filmemacher, Perrets differenzierten Umgang mit dem "architektonischen Erbe" dieser unterschiedlichen Kulturen anschaulich zu machen.
Sichtbar wird ein differenzierter Umgang mit dem "architektonischen Erbe" in auseinanderstrebenden Kulturen. Das Schicksal der westlich geprägten, architektonischen Moderne - ihr Symbolgehalt und ihre Nachhaltigkeit -zeigt sich im alltäglichen Umgang mit ihren Produkten in sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Gegebenheiten und Landschaften.
Auguste Perret (1874-1954) studierte als Sohn eines Bauunternehmers in Paris Architektur und übernahm dort 1905 gemeinsam mit zwei Brüdern das Unternehmen seines Vaters unter dem Namen "Perret Frères". Wie Louis Sullivan wurde er mit seinen frühen Bauten für seine freie Gestaltung der Füllwände und Fassaden seiner gerüstartigen Eisenbetonkonstruktionen bekannt (Apartmenthaus an der Rue Franklin, 1903). Das demonstrative Hervorkehren des Betonskeletts in seinen weiteren Bauwerken machten ihn zu einem entschiedenen Vertreter und Entwickler der neuen, durch die Betonbauweise möglich gewordenen Bauformen (Théatre des Champs-Elysées, 1913). Seine Bauwerke verwirklichten in ihren Ausführungen eine ungewöhnliche Verbindung von Stilelementen des Jugendstils und des Neoklassizismus mit gestalterisch offen gelegten Konstruktionsgerippen - aufsehenerregende Ergebnisse seiner kühnen Experimente mit Eisenbeton. Seine ausgeführten Bauten weisen eine extreme Vielseitigkeit aus - über Einfamilien- und Apartmenthäuser, Ateliers und Werkstätten, Produktions- und Lagerhallen, Theater und Kirchen bis hin zur Planung ganzer Stadtteile. Er war der französische Wegbereiter der Moderne und Impulsgeber des Neuen Bauens. Sein Einfluss auf Le Corbusier, der in den 10er Jahren in seinem Büro arbeitete, ist unverkennbar. Der Preis der Internationalen Architektenvereinigung für "architekturbezogene Technologien" heißt ihm zu Ehren Auguste-Perret-Preis. Er war der erste, der moderne Kirchen mit ungewöhnlichen Tragsystemen und Fenstergittern aus Beton errichtete (Notre-Dame du Raincy, 1923, Montmagny, 1926). Geschwungene, stützenlose Treppen (Musée des Traveux Publics, 1937), stilbildende Hochhäuser in Amiens und Le Havre (1947) und der Wiederaufbau des zerstörten Stadtkerns von Le Havre mit der Kirche Saint-Joseph (1954) gehören zu seinem meisterlichen Spätwerk.
Inhalt: Auch ohne Mobiltelefon, Fußball und Skateboard erlebt man auf dem Land spannende und manchmal sogar gefährliche Abenteuer!
Der zwölfjährige Petter und seine Familie beziehen über den Sommer einen kleinen Bauernhof mitten in der norwegischen Wildnis. Petter ist wenig begeistert vom beschaulichen Landleben und vermisst seine Freunde aus der Stadt. Doch dann trifft er bei einem Spaziergang auf einen misshandelten Hund, den er bei sich aufnimmt. Als der Besitzer das Tier zurückhaben will, wird es doch noch spannend in der Wildnis: Petter und seine neue Freundin Nila sowie deren Bulle Samson unternehmen einen Rettungsversuch. Dabei geraten sie einer Autoknacker-Bande in die Quere. Die Situation wird brenzlig...
"Finding Friends" (Freunde finden) ist der englische Untertitel dieses spannenden Kinderkrimis. Er handelt von vier sehr unterschiedlichen menschlichen und tierischen Figuren, dem Großstadtjungen Petter, der Immigrantin Nila, dem Bullen Samson und dem Hund Leo und ihrer Freundschaft. Doch bevor sie Freunde werden, müssen die Kinder allerhand Vorurteile überwinden. Petter muss lernen, dass das Landleben auch toll sein kann, und Nila muss ihr Misstrauen gegenüber den Menschen vor Ort ablegen. Das ist gar nicht so leicht, denn sie und ihr Bruder erleben regelmäßig fremdenfeindliche Anfeindungen im Dorf, weil sie nach Norwegen eingewandert sind. Die Verbrecher nutzen das schamlos aus, um von ihren kriminellen Taten abzulenken. Während der Verfolgungsjagden zeigt sich jedoch, wie stark Petter, Nila und die beiden Tiere gemeinsam sind. "Petter und Leo - Freunde finden" ist ein spannender Film für die ganze Familie! (Quelle: KInderFilmWelt)
Montage: Helge Billing; Schauspieler: Nina Woxholt, Thorbjørn Harr, Ingar Helge Gimle, Magnus Solhaug, Sunaina Jassal, Kristin Juel Bergflødt, Reidar Sørensen; Regie: Arne Lindtner Næss; Produktion: Kim Magnusson, Aage Aaberge; Drehbuch: Ingrid Wiese, Arne Lindtner Næss; Kamera: Kjell Vassdal Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was passiert, wenn zwei filmende Atheisten freien Zugang zu einem Predigerseminar bekommen? Und das an einem Ort wie Lutherstadt Wittenberg. Die einstige Hochburg der deutschen Reformation liegt heute in einer der ungläubigsten Ecken Europas.
Ein Jahr lang begleiten Chris Wright & Stefan Kolbe eine Gruppe junger Männer und Frauen in der Endphase ihrer Ausbildung zum Pfarrer.
Anfangs geht es noch hauptsächlich um das Erlernen dessen, was man als Pastor*in so braucht an religiösem Handwerkszeug. Aber im Laufe der gemeinsamen Zeit sehen sich Protagonisten wie Filmemacher mit den grundlegendsten menschlichen Fragen konfrontiert.
Grenzen verschwimmen - zwischen Glauben und Unglauben, Trost und Verzweiflung, Wahrheit und Wahnsinn.
Es entsteht ein offener, intimer Dialog über unsere fundamentalen Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit und Sinn.
"PFARRER ist ein extrem reicher, vielgestaltiger und zugleich äußerst kurzweiliger Film, der sich mit bewundernswerter Gelassenheit auf seine Protagonisten einlässt und die großen Themen Schuld & Versöhnung, Tod & Vergänglichkeit über die Gespräche hinaus zum Klingen bringt." (Filmdienst)
"Der Zuschauer wird in einen faszinierenden und facettenreichen Mikrokosmos eingeführt. Besonders beeindruckend ist die Offenheit mit der die jungen Theologen auf persönliche Fragen antworten. Es geht um grundsätzliche Fragen nach dem Tod und dem Sinn des Lebens, aber auch nach dem Sinn des Glaubens in modernen Zeiten." (Deutschlandradio Kultur)
Regie: Chris Wright, Stefan Kolbe; Montage: Chris Wright; Kamera: Stefan Kolbe Standort: Filmfriend Streamingdienst
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